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GF Machining Solutions Ivan Filisetti Corona: Gut vorbereitet für die Pole-Position

Da die Covid-19-Krise noch länger nicht überwunden sein dürfte, bleiben die Unsicherheiten für die zweite Jahreshälfte hoch. Es gibt jedoch erste ermutigende Anzeichen dafür, dass sich die Weltwirtschaft auf einem Erholungspfad befinden könnte. In China beispielsweise erlebe GF bereits jetzt eine kräftige Erholung, wie Ivan Filisetti, Präsident bei GF Machining Solutions, verrät. Man sei jedenfalls bestens darauf vorbereitet, wenn die Konjunktur wieder anzieht.

„Die Wirtschaftskrise im Jahre 2009 hatte klare und bekannte Wurzeln. Die durch Covid-19 hervorgerufene Krise hingegen ist außergewöhnlich, was uns alle vor neue Herausforderungen stellt. Aber wir sind gut vorbereitet, um in der Pole-Position zu sein, wenn die Wirtschaft wieder anzieht.“

Ivan Filisetti, Präsident GF Machining Solutions

„Die Wirtschaftskrise im Jahre 2009 hatte klare und bekannte Wurzeln. Die durch Covid-19 hervorgerufene Krise hingegen ist außergewöhnlich, was uns alle vor neue Herausforderungen stellt. Aber wir sind gut vorbereitet, um in der Pole-Position zu sein, wenn die Wirtschaft wieder anzieht.“ Ivan Filisetti, Präsident GF Machining Solutions

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise nach nun rund sechs Monaten für Ihr Unternehmen?

Bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 zeichnete sich ein allgemeiner Abschwung auf dem Investitionsgütermarkt ab. Aufgrund der negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erreichte die Nachfrage in der Werkzeugmaschinenindustrie, insbesondere in Europa, aber auch in verschiedenen Marktsegmenten auf dem amerikanischen Kontinent, den niedrigsten Stand des letzten Jahrzehnts. Mehrere Sektoren in China, insbesondere die zivile Luftfahrt und die Informations- und Kommunikationstechnologien, haben jedoch nach den Lockdowns im Frühjahr bereits wieder das Niveau des Vorjahres erreicht. Während die globale Luftfahrtindustrie noch nie so hart getroffen wurde, hat sich insbesondere die Medizintechnikindustrie als sehr widerstandsfähig erwiesen.

Inwiefern könnte die Corona-Krise Ihr Unternehmen nachhaltig verändern? Z. B. Umdenken bei der Ausgestaltung der Lieferketten, Lagerhaltung, Homeoffice, weniger Reisetätigkeit, mehr Remote-Aktivitäten etc.

Homeoffice und Videokonferenzen, unterstützt durch moderne IT-Tools, sind in unserer Organisation zur normalen Arbeitsweise geworden. Dies wird in Zukunft nicht verschwinden und wird einige Geschäftsreisen ersetzen, selbst wenn sie in naher oder mittlerer Zukunft wieder möglich sind. Aus diesem Grund will das Unternehmen in der Schweiz die Regeln für das Arbeiten von zu Hause aus in Zukunft vereinfachen und erleichtern. Das Homeoffice kann auch auf globaler Ebene eingeführt werden – soweit möglich und unter Berücksichtigung allfälliger lokaler Mitbestimmungsrechte und -regelungen. Unser telefonischer Auskunftsdienst hat erneut die Bedeutung von Remote-Services unterstrichen, denn ohne diese Maßnahme wären viele Kunden nicht in der Lage gewesen, normal zu arbeiten.

Ist die wirtschaftliche Talsohle bereits durchschritten?

Insgesamt erwartet GF, sofern keine unvorhergesehenen Umstände eintreten, eine stufenweise, aber langsame Erholung des Geschäfts in den kommenden Monaten. Basierend auf dieser Annahme rechnet GF für das zweite Halbjahr 2020 mit einer Leistung auf ähnlichem Niveau wie im ersten Halbjahr 2020.

Was würden Sie bei einer zweiten Welle bzw. einem zweiten Lockdown machen?

Im Wiederholungsfall werden wir ähnliche Maßnahmen ergreifen, wie wir es bereits getan haben. Wir erwarten grundsätzlich keine erneuten landesweiten Lockdowns, aber regionale oder lokale Lockdowns sind möglich.

Welche politischen bzw. wirtschaftlichen Maßnahmen erwarten Sie, um die industrielle Produktion wieder auf ein zufriedenstellendes Niveau zu bekommen?

Jede staatliche Unterstützung ist willkommen, aber wir sind nicht auf sie angewiesen. Wir müssen auf unsere Stärken aufbauen und zu diesen gehören Kundennähe sowie technisch führend zu sein bei digitalen Innovationen.

Inwiefern wird diese Krise die Wirtschaft nachhaltig verändern?

Es ist jetzt noch zu früh, eine Aussage zu machen, aber Agilität und Schnelligkeit werden entscheidend sein, um sich auf bevorstehende Veränderungen einzustellen. Wir sind gut vorbereitet, um in der Pole-Position zu sein, wenn die Wirtschaft wieder anzieht.

Wann denken Sie ist das „Vor-Krisen-Niveau“ wieder erreicht?

Das hängt von den spezifischen Marktsegmenten ab. Die Luftfahrtindustrie wird mehr Zeit benötigen, um das Niveau vor der Krise wieder zu erreichen, während die Medizintechnik-Unternehmen eine höhere Widerstandsfähigkeit gezeigt haben.

Welche Krise erleb(t)en Sie als herausfordernder – die Finanzkrise 2008/2009 oder die „Corona-Krise“? Warum?

Die Wirtschaftskrise von 2009 hatte klare und bekannte Wurzeln, während die von Covid-19 hervorgerufene Krise „außergewöhnlich“ ist. Dadurch stellt sie uns alle vor neue Herausforderungen. Es wird nicht leicht sein, ihr Ende vorherzusagen. Die Auswirkungen werden noch lange anhalten.

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