Emcomat FB-3 L: TaLEnt - Entwicklung zum Profi in der spanenden Fertigung

Ausbildung an aktuellen Produktions-WZM von Emco bei BMW: In der Münchner Ausbildungswerkstatt der BMW Group für das mechanische Zerspanen lernen zurzeit je eine Gruppe Auszubildender das Drehen bzw. Fräsen. Die Bedingungen sind für jeden von ihnen durchschaubar und nachzuvollziehen. Dafür haben die verantwortlichen Ausbildungsmeister bereits bei Planung der beiden Werkstätten gesorgt. Denn zum Erlernen der Grundlagen wählten sie die Drehmaschinen Emcomat 14D und die Fräsmaschinen Emcomat FB-3 L. In den 2012 bezogenen Räumen stehen von jeder der beiden Typen knapp 20 Maschinen. Jeder Auszubildende lernt an einer neuen Maschine.

Für Auszubildende schafft die Universalfräsmaschine von Emco  ideale Voraussetzungen, sich zum Profi in der spanenden Fertigung zu entwickeln.

Für Auszubildende schafft die Universalfräsmaschine von Emco ideale Voraussetzungen, sich zum Profi in der spanenden Fertigung zu entwickeln.

TaLEnt: Talentorientiertes Lernen und Entwicklung

Diese besondere Form der Ausbildung bietet die BMW Group an allen deutschen Werkstandorten an. Sie soll die Talente und Stärken der Auszubildenden fördern und sie so optimal auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten. Die Bewerbungsphase beginnt ein Jahr vor dem Start der Ausbildung.

Die Ausbildung gliedert sich in drei Phasen: Basis-, Aufbau und Spezialqualifizierung. In den letzten drei Halbjahren, vertiefen die Auszubildenden das Fachwissen, erwerben spezifische Kenntnisse und beginnen die Einarbeitung in den Berufsalltag. Die erfolgreiche Ausbildung endet nach drei Jahren mit der Abschlussprüfung.

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In Ausbildungswerkstätten werden meist ältere, oft generalüberholte Produktionsmaschinen eingesetzt. So ist es – im wörtlichen Sinne – üblich: Zum Üben sind die alten Maschinen noch gut nutzbar. Die für die Berufsausbildung Verantwortlichen der BMW Group in München schlugen einen anderen Weg ein. Sie definierten zuerst die Anforderungen an die Dreh- und Fräsmaschinen, die speziell für ihren Bestimmungszweck des Zerspanens gelten. Aus den Erfahrungen als Ausbilder wissen sie: Zum Erlernen der Grundlagen im Umgang mit spanenden Bearbeitungsmaschinen, Werkzeugen, unterschiedlichen Werkstoffen und dem Umsetzen von Zeichnungen in reale Werkstücke sind komplett manuell bedienbare Maschinen am besten geeignet. Beim Festlegen des Belastungsprofils spielte die Beobachtung, dass Lernende häufig „Vollgas fahren“, eine entscheidende Rolle.

Eine klare Einflussgröße bildete das zur Verfügung stehende Budget. Aus der Summe ihrer Erkenntnisse plus dem Erfahrungswissen über Ziele und Rahmenbedingungen entwickelten die beiden verantwortlichen Ausbilder die Strategie und die Auswahlmerkmale: möglichst hoch belastbar, klein in der Abmessung, aber preisgünstig. Die Preisdifferenz im Vergleich zu einer Generalüberholung alter Maschinen sollte relativ gering sein. Als zusätzlichen Vorteil erachteten es die Ausbilder, ihre Wahl unter Maschinen identischen Typs treffen zu können. Daraus sollte ein weiterer positiver Einfluss auf die Auszubildenden ausstrahlen: gleiche Bedingungen im Wettbewerb – z. B. bei der Genauigkeit der zu fertigenden Probewerkstücke. Nach diesen theoretischen Grundsatzentscheidungen verlief der praktische Teil der Investition zielbewusst und zügig. Die beiden Ausbildungsmeister wählten die Drehmaschinen Emcomat 14D und die Fräsmaschinen Emcomat FB-3 L. Jetzt stehen in den 2012 bezogenen Räumen von jeder der beiden Typen knapp 20 Maschinen.

Die Auszubildenden lernen auf der Universaldrehmaschine die stufenlose Drehzahlregelung und das Einhalten einer konstanten Schnittgeschwindigkeit.

Die Auszubildenden lernen auf der Universaldrehmaschine die stufenlose Drehzahlregelung und das Einhalten einer konstanten Schnittgeschwindigkeit.

Individuelle Talente und Stärken fördern

30 Jugendliche arbeiten in zwei lichtdurchfluteten hellen Räumen an den neuen rot-grauen Dreh- oder Fräsmaschinen. Auf den Ersten Blick scheint ein Teil der jeweiligen Werkzeugmaschine identisch. Die Ausbildungsberufe und -ziele der an ihnen lernenden angehenden Facharbeiter sind dagegen unterschiedlich: Fertigungsmechaniker, KFZ-Mechatroniker, Mechatroniker, Zerspanungsmechaniker gehören dazu. Außer dem beruflichen Abschluss können die Auszubildenden in einem DBFH-Zweig (duale Berufsausbildung mit Fachhochschulreife) das Fachabitur bzw. die Fachhochschulreife erwerben.

Das Ganze ist innerhalb der Berufsausbildung „TaLEnt“ (Anm.: Talentorientiertes Lernen und Entwicklung) der BMW Group innerhalb von nur drei Jahren möglich und soll die individuellen Talente und Stärken der Auszubildenden fördern. Der Arbeitgeber BMW Group bietet darüber hinaus ausgewählten Absolventen an, im Anschluss an diesen Ausbildungsgang am Bachelorprogramm SpeedUp teilzunehmen und an einer Fachhochschule ein Studium zu starten.

Drei typische Probewerkstücke für die Zerspanungsausbildung im ersten Lehrjahr.

Drei typische Probewerkstücke für die Zerspanungsausbildung im ersten Lehrjahr.

Probewerkstücke im Mittelpunkt

Aktuell lernen in einem Mechatroniker-Lehrgang im ersten Lehrjahr 18 junge Frauen und 50 Männer. Rund 30 % der praktischen Ausbildung umfasst bei den Mechatronikern die Metallausbildung. Auf das spanende Bearbeiten entfallen im ersten Lehrjahr zwei Wochen, im zweiten Lehrjahr vertiefend ebenfalls zwei Wochen. Zusätzlich folgen einige Tage für die Prüfungsvorbereitung im dritten Ausbildungsjahr.

In den zwei Wochen im ersten Lehrjahr stehen drei Probewerkstücke im Mittelpunkt: Eine stufenförmige runde Pyramide, ein Zylinder mit Konus und Gewinde sowie ein Hammer. Während die Pyramide und der Zylinder aus Aluminium bestehen, stellt der Hammer einen Mix aus Kunststoffen, Aluminium und Messing dar. Die gefrästen Probewerkstücke bestehen aus Aluminium und Stahl. Die Meister beurteilen in erster Linie, wie die Auszubildenden die Geometrien von der Zeichnung in die Realität des Werkstückes übertragen und wie sie die vorgegebenen Genauigkeiten einhalten. Als Genauigkeitsziel gilt h 7.

An Fräsmaschinen Emcomat FB-3 L erstellen die Auszubildenden ihr Probewerkstück.

An Fräsmaschinen Emcomat FB-3 L erstellen die Auszubildenden ihr Probewerkstück.

Werkzeugmaschinen zum Lernen

Emco, mit Standort im österreichischen Hallein, hat sich als Anbieter sowohl konventioneller Dreh- und Fräsmaschinen als auch CNC-Dreh- und Vertikal-Bearbeitungszentren am Markt positioniert. Das Spektrum reicht bis hin zur voll automatisierten Fertigungszelle. Der Bereich Ausbildung als Geschäftsfeld hat gleichfalls Tradition. Einen Erfolgsfaktor des modularen Ausbildungskonzepts von Emco bildet der Know-how-Transfer von den in der Industrie produzierenden Maschinen hin zu solchen, an denen die Auszubildenden lernen. Deshalb sind diese speziell für die Ausbildung entwickelten Maschinen gleichzeitig hoch präzise Werkzeugmaschinen für Einzelfertigung, Kleinserien und für Reparaturarbeiten. Sie sind ideal geeignet, die Grundkenntnisse der Zerspanung zu vertiefen und praktische Fertigkeiten an ihnen zu entwickeln.

Jeder Auszubildende hat zum Lernen seine „eigene“ Drehmaschine Emcomat 14D.

Jeder Auszubildende hat zum Lernen seine „eigene“ Drehmaschine Emcomat 14D.

Drehmaschine Emcomat 14D

Die Universaldrehmaschine mit Werkzeugmachergenauigkeit bietet eine Spitzenweite von 650 und -höhe von 140 mm. Ihre Führungsbahnen sind gehärtet und geschliffen. Ein diagonal verripptes, induktionsgehärtetes Maschinenbett verleiht der Maschine die hohe Steifigkeit und gute Dämpfungseigenschaften. Die Auszubildenden lernen an ihr die stufenlose Drehzahlregelung und das Einhalten einer konstanten Schnittgeschwindigkeit kennen bzw. beherrschen.

Einen modernen Industriestandard vermittelt der TFT-Bildschirm. Auf ihm kann der Auszubildende die Position von Bett-, Plan- und Oberschlitten kontrollieren. Ein Glasmaßstab ermittelt die Position des Querschlittens und damit die Durchmessereinstellung auf 0,001 mm genau. Weitere bemerkenswerte Funktionen sind Speicher für 999 Werkzeuge, 999 Bezugspunkte, Referenz oder Restweg. Ferner gehören Durchmesseranzeige, Einzel- oder Summenanzeige für Z und Z0, elektrisch überwachter Futterschutz sowie Räderdeckel dazu. Mit 7,5 kW Antriebsleistung sowie zwei Drehzahlstufen von 60 bis 2.000 und 2.000 bis 4.000 U/min überzeugt die kleinste manuelle Drehmaschine von Emco auch professionelle Werkzeugmacher.

Fräsmaschine Emcomat FB-3 L

Die Universalfräsmaschine ist bezüglich Größe und Genauigkeit das Pendant zur Emcomat 14D. Für vibrationsfreies Fräsen sorgt der Maschinenständer aus Grauguss. Praktisch beliebige Fräspositionen lassen sich mit dem um ±90° schwenkbaren Vertikalfräskopf und dem alternativen Horizontalfräskopf realisieren. Ergonomisch angeordnete Sicherheitshandräder für die X- und Y-Achse gewährleisten ein leichtes und sicheres Bedienen. Die stufenlos einstellbaren automatischen Vorschübe in diesen Achsen erhöhen den Komfort weiter. 1,4 kW Motorleistung und 80 bis 2.200 U/min der Frässpindeln kombiniert mit 0,55 kW und bis zu 550 mm/min Arbeitsvorschub realisieren gute Arbeitsleistungen. Bis zu 50 kg Werkstückgewicht auf einem 600 x 180 mm großen Arbeitstisch geben einen Eindruck von den Dimensionen der darauf bearbeitbaren Werkstücke. Außer in den Ausbildungswerkstätten bewähren sich die Emcomat FB-3 L im Apparate-, Formen-, Prototypen- und Werkzeugbau sowie in der Kleinserienfertigung.

Für Auszubildende schaffen die beiden „kleinen“ Werkzeugmaschinen von Emco – über die in der modernen BMW Group Ausbildungswerkstatt hinaus – ideale Voraussetzungen, sich zum Profi in der spanenden Fertigung zu entwickeln.

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