Pama Speedram HP im Einsatz bei der Systec Fertigungstechnik

Die Bohr-Fräswerke des Typs Pama Speedram HP nutzen hydrostatisch vorgespannte Führungen, um alle Vorteile der Steifigkeit und Schwingungsdämpfung zu nutzen. (Bilder: Pama)

Die Unternehmen der Systec Gruppe bieten unter anderem Technologien zur Herstellung und Verarbeitung neuartiger Werkstoffe, zur Rückgewinnung von wertvollen strategischen Rohstoffen und Prozess- und Systemtechnik für die Industrie und Forschung. Innerhalb der Systec Gruppe definiert sich die Systec Fertigungstechnik GmbH & Co. KG als Spezialist für die Fertigung der mechanischen Komponenten und fertigt seit mehr als 25 Jahren Vakuumkammern, Druckbehälter, Apparate bis hin zu kompletten Systemeinheiten und Anlagen für die Vakuumtechnik und den allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau. „Die Fertigungstechnik hier am Standort Gössenheim ist die verlängerte Werkbank für die gesamte Gruppe. Durch unsere hohe Fertigungstiefe beginnend mit dem Zuschnitt über die Schweißtechnik, der mechanischen Bearbeitung, Oberfläche bis hin zur Montage sind wir in der Lage, schnell und flexibel aus einer Hand zu fertigen“, so Marco Lummel, Fertigungsleiter bei der Systec Fertigungstechnik. Am Standort Gössenheim sind derzeit 120 Mitarbeiter beschäftigt. In der gesamten Gruppe arbeiten mehr als 650 Mitarbeiter.

Das Herz der Speedram HP ist der Ram, der im Spindelstock durch hydrostatische Taschen geführt wird und mit einer Bohrspindel mit Direct-Drive-Antrieb ausgestattet ist.

Bohr-Fräsmaschine mit Fahrständer

Um am Puls der Zeit zu bleiben und in allen Bereichen innovative Lösungen voranzutreiben, investiert die Systec Fertigungstechnik laufend in die Modernisierung und Erneuerung ihres Maschinenparks. So auch im Frühjahr 2022, als eine in die Jahre gekommene Maschine ersetzt werden musste. „Die bei uns installierte Maschine war für ihr Alter mechanisch noch in einem sehr guten Zustand, jedoch waren die Elektronik, die Hydraulik und die Steuerung alles andere als up to date. Das Verhältnis Standzeiten zu Produktionszeiten stimmte einfach nicht mehr und so haben wir uns entschieden, in eine neue Bohr-Fräsmaschine mit Fahrständer zu investieren“, erklärt Marco Lummel die Beweggründe der Neuanschaffung.

Nachdem es sich um eine Ersatzbeschaffung handelte und die zu bearbeitenden Teile bekannt waren, hatten die Verantwortlichen bei Systec klare Vorstellungen davon, was die neue Maschine alles können muss. „Auf dieser Maschine fertigen wir vorwiegend Vakuum- und Druckbehälter für die Pharmaindustrie. Unser Hauptfokus lag also nicht auf der Schwerzerspanung. Wir wollten eine flexible Maschine, die verschiedenste Bearbeitungsmöglichkeiten abdecken kann. Für uns kam deshalb nur eine Spindelmaschine in Frage, mit hydrostatischem Tisch und hydrostatischer Spindellagerung“, so der Fertigungsleiter weiter und die Suche nach der perfekten Maschinenlösung begann. Nach Durchsicht aller Angebote kamen fünf Maschinenhersteller in die engere Auswahl – vier davon besuchte der Fertigungsleiter mit seinem Team persönlich. Am Schluss fiel die Team-Entscheidung auf eine Bohr-Fräsmaschine des italienischen Herstellers Pama – eine Pama Modell Speedram 1000 HP.

Der Werkzeugwechsler hat eine Kapazität von 80 Werkzeugen und garantiert den automatischen Werkzeugwechsel sowohl horizontal (Bohrspindel der Maschine) als auch vertikal (Zubehörkopf).

Das Gesamtpaket stimmt

„Wir haben uns bewusst für die Pama-Technologie entschieden. Einerseits erfüllte die Maschine alle geforderten Kriterien und andererseits konnten wir uns beim Besuch in Rovereto und in Würzburg bei einem Druckmaschinenhersteller, der mehrere Pama-Maschinen im Einsatz hat, von der Qualität der Maschinen selbst überzeugen. Die Fertigungstiefe, die eigene Spindel- und Fräskopffertigung und natürlich auch die Qualität generell stimmten – schlussendlich überzeugte uns das Gesamtpaket“, so der Fertigungsleiter.

Ein weiterer ausschlaggebender Punkt für Systec war, dass Pama über einen eigenen Servicestandort in Deutschland verfügt, die Monteure und Techniker alle Deutsch sprechen und die Servicemannschaft nicht aus Freelancern besteht. Christian Beck, Projektverantwortlicher bei Pama, erklärt: „Die Produktpalette von Pama umfasst ein umfangreiches Angebot an Werkzeugmaschinen, in denen die von Systec gewünschte Vielseitigkeit und Flexibilität im Vordergrund stehen, um alle Produktionsanforderungen zu erfüllen. Neben der Qualität der Maschinen ist für uns der Service extrem wichtig, darum haben wir auch in Mainz einen eigenen Servicestandort, um unsere Kunden hier vor Ort schnell und bestens zu betreuen.“

Pama bietet ein breites Sortiment an Zusatzköpfen für Fräs-, Bohr- und Drehbearbeitungen, die alle im Werk Brescia konstruiert und entwickelt werden.

Marco Lummel
Fertigungsleiter bei der Systec Fertigungstechnik am Standort Gössenheim

„Vom Projektbeginn bis hin zur betriebsbereiten Übergabe der Maschine war alles genau so, wie wir es uns gewünscht haben. Wir sind von der neuen Maschine wirklich begeistert und haben unsere Entscheidung keine Minute bereut.“

Horizontale Bohr- und Fräswerke mit Fahrständer

„Die Bohr-Fräsmaschine Pama Speedram 1000 HP vereint maximale Dämpfung, höchste Steifigkeit und hohe Spindeldrehzahl mit hervorragender Präzision. Das Herz der Speedram HP ist der Ram, der im Spindelstock durch hydrostatische Taschen geführt wird und mit einer Bohrspindel mit Direct-Drive-Antrieb ausgestattet ist“, so Beck über die Vorzüge der Maschine. Sowohl der Ram als auch die Bohrspindel sind mit einem Kompensationssystem ausgestattet, das die durch Temperaturschwankungen verursachte Längenausdehnung der einzelnen Bauteile ausgleicht. Dieses Design sorgt für die notwendige Präzision und Steifigkeit bei gleichzeitig hoher Schwingungsdämpfung direkt dort, wo die Schwingungen entstehen.

Apropos Schwingungen: Die Bohr-Fräswerke vom Typ Pama Speedram HP nutzen hydrostatisch vorgespannte Führungen, um alle Vorteile der Steifigkeit und der Schwingungsdämpfung zu nutzen. „Bei der X-Achse haben wir aus Kostengründen auf die hydrostatische Führung verzichtet. Nicht so beim Tisch und bei der Spindel, da wollten wir diese hydrostatische Führung unbedingt“, betont Lummel und Beck ergänzt: „Die Verschiebung des Ständers erfolgt über zwei unabhängige Getriebemotoren mit spielfreiem Doppelritzantrieb mit elektronisch regelbarer Vorspannung, während die Senkrechtbewegung des Spindelkastens über zwei Kugelumlaufspindeln und unabhängige Servomotoren gesteuert wird.“

Die Speedram-Technologie ist eine optimale Lösung für alle anspruchsvollen Bearbeitungsanforderungen.

Christian Beck
Projektverantwortlicher bei Pama

„Beim Bau unserer Werkzeugmaschinen stehen Qualität, Erfahrung und Innovation im Vordergrund. Die Bohr-Fräsmaschine Pama Speedram 1000 HP vereint maximale Dämpfung, höchste Steifigkeit und hohe Spindeldrehzahl mit hervorragender Präzision.“

Sonderköpfe im Einsatz

Die Speedram HP bei Systec verfügt über einen Längsverfahrweg des Ständers von 13.000 mm, einen Senkrechtverfahrweg des Spindelkastens von 4.000 mm, Ram-Verfahrweg bis 1.600 mm und über einen Bohrspindeldurchmesser von 150 mm. Des Weiteren beinhaltet die Maschine einen automatischen Werkzeugwechsler mit Kettenmagazin für 80 Plätze, ein automatisches Kopfmagazin mit vier Plätzen sowie ein Plattenfeld von 10.000 x 3.000 mm und einen Drehtisch mit einer Tischgröße von 2.500 x 2.500 mm. Der Tisch ist für eine maximale Belastung von 25 Tonnen ausgelegt. „Wir bestellten zusätzlich zum automatischen Universalfräskopf TU 50 C HS noch einen automatischen Winkelfräskopf TS 20 1050 360 und eine Planscheibe UT 5-500 S. Dadurch können wir jetzt auch Drehbearbeitungen auf der Maschine durchführen und mit dem extra langen Sonderkopf sogar Behälter mit einer Tiefe von bis zu 2,5 m bearbeiten“, erzählt der Fertigungsleiter und ergänzt: „Gegenüber der alten Maschine haben wir jetzt ganz andere Möglichkeiten. Wir sind aufgrund des Antriebs schneller, können beim Fräsen viel höhere Schnittgeschwindigkeiten und Drehzahlen fahren, modernere Werkzeuge einsetzen und durch unsere Sonderköpfe sind wir sehr flexibel und ersparen uns bei manchen Behältern sogar eine Aufspannung, da wir diese jetzt komplett auf der Pama bearbeiten können.“

Perfekte Übergabe

„Die Maschine läuft bei uns im Zwei-Schicht-Betrieb völlig problemlos. Wir hatten eine Schulung in Italien und eine zweite Bedienerschulung bei uns im Werk. Vom Projektbeginn bis hin zur betriebsbereiten Übergabe der Maschine war alles genau so, wie wir es uns gewünscht haben. Perfekt organisiert, zeitlich immer im Plan und technisch sauber gelöst. Wir sind von der neuen Maschine wirklich begeistert und haben unsere Entscheidung keine Minute bereut – der gute erste Gesamteindruck hat sich voll und ganz bestätigt“, fasst Marco Lummel abschließend zusammen.