Meiseleder setzt auf die vollautomatisierte Qualitätssicherung robosSet 2 von Zoller

Seit Jänner 2023 setzt Meiseleder auf eine vollautomatisierte Qualitätssicherung: Die roboSet 2 inklusive der neuesten Messmaschine der genius-Baureihe von Zoller sorgt für eine 100 %-Kontrolle aller Präzisionswerkzeuge.

Die in Ohlsdorf bei Gmunden (OÖ) beheimatete Meiseleder Hartmetallwerkzeuge GmbH entstand aus dem 1979 gegründeten Präzisionsschärfdienst. Der Bereich Nachschleifservice ist nach wie vor ein wesentlicher Baustein des heutigen Komplettanbieters im Bereich Zerspanungswerkzeuge. Ergänzt wird das Portfolio durch ein umfangreiches VHM-Standardprogramm, kundenspezifische Sonderwerkzeuge sowie die Handelssparte mit ausgewählten Premiumlieferanten, allen voran Sandvik Coromant (Anm.: siehe Infobox). Dabei deckt man die Bereiche Drehen, Fräsen, Bohren, Reiben und Senken, Gewinden, Sägen sowie Spannmittel ab. „Was alle Segmente vereint, ist unser hoher Qualitätsgedanke. Wir streben nach bestmöglicher Präzision für maximale Produktivität unserer Kunden“, betont DI (FH) Thomas Meiseleder, der den Familienbetrieb seit 2005 in zweiter Generation leitet.

Trotz hoher Varianz bei kleinen Stückzahlen konnte Meiseleder mit der roboSet 2 von Zoller die Kapazität im Bereich der Werkzeugvermessung verdreifachen.

Systemlieferant mit Komplettlösungen

So vielfältig wie das Produktprogramm ist auch das Kundenklientel. Die Oberösterreicher betreuen vom Ein-Mann-Betrieb bis hin zum internationalen Konzern alle Branchen der Metallbearbeitung. „Wir beliefern über 1.000 Firmen in Österreich und Süddeutschland“, so Meiseleder weiter.

Für die Produktion der Standard- und Sonderwerkzeuge sowie das Nachschleifservice steht ein bestens ausgestatteter, moderner Maschinenpark zur Verfügung. Auf über 20 automatisierten Präzisionswerkzeugschleifmaschinen entstehen Hochleistungswerkzeuge für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle. Verarbeitet wird ausschließlich Feinst-Korn-Hartmetall von führenden europäischen Herstellern. „Ein Inhouse-Beschichtungszentrum mit unserem Partner Oerlikon Balzers bietet uns die Möglichkeit, sehr flexibel auf unterschiedliche Anforderungen des Marktes einzugehen, um möglichst hohe Standzeiten der Werkzeuge zu gewährleisten“, ist der Geschäftsführer überzeugt und ergänzt: „Als Systemlieferant begleiten wir unsere Kunden von der Beratung über die Zeichnungserstellung bis hin zum fertigen Werkzeug.“ Zur Vor-Ort-Unterstützung seiner Kunden setzt Meiseleder zudem auf erfahrene Anwendungstechniker, die neben der laufenden Werkzeugversorgung auch mit Know-how im Bereich der Prozessoptimierung unterstützen.

Trotz hoher Varianz bei kleinen Stückzahlen konnte Meiseleder mit der roboSet 2 von Zoller die Kapazität im Bereich der Werkzeugvermessung verdreifachen.

High-End-Qualitätssicherung

„Wie bereits erwähnt, sind wir sehr breit aufgestellt und beliefern die unterschiedlichsten Kunden mit den unterschiedlichsten Anforderungen. Dafür ist neben einer ausgeklügelten Logistik mit einem Abhol- und Bringservice vor allem die Qualität unserer Werkzeuge ein maßgeblicher Erfolgsfaktor“, so Meiseleder weiter. Für den Präzisionswerkzeughersteller ist daher die Qualitätssicherung nicht nur eine Abteilung, sondern ein Merkmal, mit dem man sich vom Markt abheben will. Ein Grund, warum man seit nun mittlerweile 35 Jahren auf die Werkzeugmesstechnologie von Zoller setzt. „Wir prüfen in unserer Qualitätskontrolle sämtliche Prozessabläufe ausschließlich auf hochmodernen Zoller-Messmaschinen“, betont Bernhard Ablinger, Leitung Qualitätssicherung bei Meiseleder.

Konkret sind das eine Messmaschine genius 3, ein Inspektionsgerät pomBasic, zwei Messgeräte smile 420, eine Universal-Messmaschine smartCheck 450, ein Premium-Messgerät venturion 450 sowie seit Jänner 2023 als Highlight die Automatisierungslösung roboSet 2 inklusive der neuesten Messmaschine der genius-Baureihe, um eine 100 %-Kontrolle der Präzisionswerkzeuge gewährleisten zu können.

Der Roboter ist für die mannlose Ein- bzw. Ausfutterung der Werkzeuge in die Spindel der Messmaschine zuständig. Für Werkzeuge mit verschiedenen Durchmessern verfügt die roboSet 2 zudem über einen automatischen Hülsenwechsel.

Werkzeugvermessung mit roboSet 2

Die smarte Automatisierungslösung roboSet 2 zur Werkzeugvermessung ist sehr kompakt und damit platzsparend designt und zur Durchführung von Messaufgaben für jedes Werkzeug entwickelt worden. „Unser System ist ideal für Werkzeughersteller mit einem hohem Werkzeugvolumen und Anspruch auf 100 %-Kontrolle und -Protokollierung“, bringt sich Gerald Rackaseder, Vertriebsleiter bei Zoller Austria, ein. Denn direkt an die Zoller-Universalmessmaschine gekoppelt, belädt roboSet 2 diese rund um die Uhr vollkommen mannlos. Dank eines Multipalettensystems (Anm.: acht Paletten) und des damit verbundenen hohen Werkzeugvorrats deckt die roboSet 2 sowohl größere Serien als auch eine Vielzahl an Aufträgen in der Qualitätskontrolle ab. Durch das spezielle Doppelgreifersystem können zudem Nebenzeiten in der Automatisierung eliminiert werden.

„Auch eine maximale Prozesssicherheit und Messgenauigkeit sind durch die automatische Bahnkorrektur beim Einfuttervorgang sowie die mechanische Entkopplung des Beladesystems vom Messgerät garantiert“, so Rackaseder weiter. Der Roboter ist dabei für die mannlose Ein- bzw. Ausfutterung der Werkzeuge in die Spindel der Messmaschine zuständig und bringt das Werkzeug an die gewünschte Station innerhalb der Anlage.

100 %-Kontrolle trotz hoher Varianz

Für Meiseleder war der Schritt in Richtung 100 %-Kontrolle inklusive Nachweisbarkeit die logische Konsequenz in der Unternehmensentwicklung. „Wir führten auch zuvor schon auf Wunsch eine 100 %-Kontrolle durch. Das war jedoch mit einem entsprechenden Aufwand verbunden. Eine Automatisierungslösung war für uns ein notwendiger und wichtiger Schritt“, begründet Thomas Meiseleder die Investition. Dass man sich dabei wieder für Zoller entscheiden hat, war nicht von Anfang an klar. „Ausschlaggebender Grund war letztlich die genius-Messtechnologie, mit der wir bereits ausgezeichnete Erfahrung gemacht haben. Zudem verbindet uns mit Zoller eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft.“ Für Zoller hat laut des Geschäftsführers zudem die hohe Wertigkeit der Automatisierungslösung an sich, die inkludierte Reinigungsanlage roboClean 2, die hohe Rundlaufgenauigkeit sowie die durchgängige Zoller-Datenbank und die einfach zu bedienende Software den Ausschlag gegeben.

Ein besonderer Aspekt kam bei Meiseleder aber noch ins Spiel. Die durchschnittliche Lieferzeit von wiederaufbereiteten Werkzeugen inklusive Beschichtung liegt bei den Oberösterreichern bei rund zwei Wochen – somit bleiben die Lose zumeist eher klein. Zwingend notwendig ist daher eine möglichst hohe Flexibilität sowohl bei den Werkzeugschleifmaschinen als auch bei der automatisierten Qualitätssicherung. „Wir sind eben kein klassischer Serienhersteller, sondern haben auch schon mal Paletten mit 40 unterschiedlichen Werkzeugen bzw. Messprogrammen und im extremsten Fall von 40 verschiedenen Kunden“, verdeutlicht QS-Leiter Bernhard Ablinger.

Automatische Protokollierung

Aufgrund dieser Ausgangslage hatte Meiseleder auch einige Sonderwünsche, die Zoller allesamt sowohl software- als auch hardwareseitig gelöst hat. „Meiseleder hat sich unter anderem eine automatisierte Protokollierung pro Kundenauftrag gewünscht. Zudem einen externen Arbeitsplatz für die Programmierung der Palettenplätze für die roboSet 2“, konkretisiert Gerald Rackaseder. Durch die von Zoller durchgeführten Anpassungen läuft die Anlage bei Meiseleder nun reibungslos.

Bevor es auf die Automatisierungslösung geht, erfolgt die erste Referenzmessung eines Werkzeugs bei Meisleder auf einer genius 3 im manuellen Modus. Parallel wird auch auf dem virtuellen Messgerät caz (computer aided Zoller) vermessen. „Mit dieser Softwarelösung lassen sich die Messabläufe an einem externen Arbeitsplatzrechner generieren und simulieren“, erklärt Rackaseder und Ablinger bestätigt: „Das ergänzt sich für uns ideal und spart viel Arbeit und Zeit!“

Doch die automatische Vermessung ist nicht alles. In der vorgeschalteten Werkzeugreinigung roboClean greift der Roboter das Schaftwerkzeug und gibt es in das Ultraschallbad. Dort wird es gereinigt, bevor es im genius eingespannt und vermessen wird. „Die gesamte Anlage ist sehr einfach und intuitiv zu bedienen, das ist schon außergewöhnlich“, zeigt sich Ablinger sehr zufrieden.

Wichtiger Schritt in die Zukunft

„Die Firma Meiseleder ist bereits seit 35 Jahren ein Kunde von Zoller. Über diesen Zeitraum hat Meiseleder immer wieder Zoller-Geräte beschafft und aktuell mehrere Gerätegenerationen erfolgreich im Einsatz. In den letzten Jahren wurde durch weitere Investitionen zudem die Basis für digitale Prozesse in der Qualitätssicherung gelegt“, fasst Ing. Wolfgang Huemer, geschäftsführender Gesellschafter Zoller Austria GmbH, zusammen.

Mit der Automatisierungsanlage roboSet 2 werden seit Anfang 2023 nun alle Meiseleder-Präzisionswerkzeuge zu 100 % vermessen und protokolliert. Das geht prozesssicher, mannlos und rund um die Uhr vonstatten und stellt einen durchgängigen und prozesssicheren Werkzeug-Datentransfer sicher. Alles in allem ist das ein weiteres Qualitätsmerkmal, das die Meiseleder-Kunden sehr positiv aufgenommen haben. „Mit der Investition in die roboSet 2 von Zoller haben wir den absolut richtigen Schritt in eine digitale Zukunft getan“, ist sich Thomas Meiseleder abschließend sicher.

Gerald Rackaseder
Vertriebsleiter bei der Zoller Austria GmbH

„Die Herausforderung in diesem Projekt lag sicherlich in der hohen Varianz bei sehr kleinen Stückzahlen, mit denen es Meiseleder großteils zu tun hat. Das zeigt umso mehr, wie flexibel unsere Automatisierungslösung ist. “

Infos zum Anwender

Die Firma Meiseleder hat sich auf die Herstellung und den Handel von Präzisionswerkzeugen für die Metallzerspanung spezialisiert. Seit über 40 Jahren beschäftigt man sich bereits mit dem Nachschleifservice und der Optimierung des Prozessablaufs, von der Abholung – Prüfung – Wiederaufbereitung bis hin zur Rücklieferung.

• EN ISO 9001:2015
• 35 Mitarbeiter
• 20 Präzisionswerkzeugschleifmaschinen