anwenderreportage

Genau im Ziel: Blaser setzt auf Messtechnik von Blum

Die Läufe von Jagd- und Sportwaffen sind Präzisionsbauteile. Daher sind an vielen Dreh- und Fräsmaschinen in der Lauffertigung der Blaser Group GmbH Messtaster von Blum-Novotest installiert. Sie spielen ihre Stärken sowohl bei der maßgenauen Fertigung wie auch bei der Automatisierung aus.

Durch die T-Version des TC52, die von Blum speziell für Drehmaschinen ausgelegt wurde, ist es möglich, Tasteinsätze mit einer Länge von ca. 150 mm zuverlässig einzusetzen.

Durch die T-Version des TC52, die von Blum speziell für Drehmaschinen ausgelegt wurde, ist es möglich, Tasteinsätze mit einer Länge von ca. 150 mm zuverlässig einzusetzen.

Infos zum Anwender

Das im Jahr 1957 von Büchsenmachermeister Horst Blaser gegründete Unternehmen umfasst heute innerhalb der Blaser Group die Marken Blaser, Mauser, J.P. Sauer & Sohn, Minox, Liemke sowie Rigby und ist einer der weltweit führenden Hersteller der Jagd- und Outdoor-Branche. Blaser produziert Läufe für 80 verschiedene Kaliber. Insgesamt fertigen die Mitarbeiter der Blaser Group etwa 7.000 verschiedene Laufvarianten.

Blaser widmet in Isny im Allgäu (D) ein komplettes Werk der Produktion von Läufen. Dessen Fertigungskapazität ist in den vergangenen Jahren erheblich ausgeweitet worden. Das Bild bestimmen eine Vielzahl von CNC-gesteuerten Dreh- und Fräszentren sowie automatisierte Fertigungslinien, die von 75 Mitarbeitern in verschiedenen Schichten bedient werden. Die Blaser Group bietet 7.000 verschiedene Laufvarianten in 80 verschiedenen Kalibern an. Das Kaliber ist gleichzeitig der Außendurchmesser des Geschosses und definiert damit den Innendurchmesser eines Laufes. „Wir konnten bereits im vergangenen Jahr unsere Durchlaufzeiten erheblich reduzieren. Neben einer Ausweitung der maschinellen Kapazitäten und der Realisierung von Automatisierungspotenzialen trägt natürlich auch eine präzise Fertigung dazu bei“, erläutert Martin Giray, der als Werksleiter für die Lauffertigung verantwortlich ist. „Außerdem arbeiten wir kontinuierlich an Verbesserungen und testen neue Prozesse wie beispielsweise One-Piece-Flow.“

Der TC52 T wird zum Messen des Nullpunkts im Patronenlager genutzt.

Der TC52 T wird zum Messen des Nullpunkts im Patronenlager genutzt.

Hindernisse für einen einwandfreien Ablauf

Messtaster setzt die Blaser Group bereits seit längerer Zeit ein, jedoch gab es anfänglich einige Hindernisse für einen einwandfreien Ablauf: Die Drehmaschinen, welche die Patronenlager messen, haben am Messtaster sehr lange Tasteinsätze mit austauschbaren Messkugeln, je nach Kaliber. Die Messung in die sogenannte Schulter des Patronenlagers im Lauf dient dazu, den Nullpunkt in Z-Richtung zu vermessen, um dann die Enden des Laufs bearbeiten zu können. Für die Messtaster eines Wettbewerbers war das Gewicht des Tasteinsatzes problematisch, wodurch es zu vielen Fehlauslösungen kam, die zuverlässige Messungen unmöglich machten. Der Anbieter versuchte zwar Abhilfe zu schaffen, aber die Hilfskonstruktionen waren nicht prozesssicher. Deshalb mussten spezielle Lehren verwendet werden, die das manuelle Arbeitsvolumen steigerten. Das wiederum führte zu unnötigem Maschinenstillstand, der umso länger ausfiel, wenn der Bediener gerade an einer anderen Maschine tätig war.

Blaser produziert Läufe für 80 verschiedene Kaliber. Insgesamt fertigen die Mitarbeiter der Blaser Group etwa 7.000 verschiedene Laufvarianten. Im Bild Blum Vetriebsmitarbeiter Erhard Stobel (links) und Florian Mayer, CNC-Programmierer bei Blaser.

Blaser produziert Läufe für 80 verschiedene Kaliber. Insgesamt fertigen die Mitarbeiter der Blaser Group etwa 7.000 verschiedene Laufvarianten. Im Bild Blum Vetriebsmitarbeiter Erhard Stobel (links) und Florian Mayer, CNC-Programmierer bei Blaser.

Die Blum-Taster sind die Basis, ohne die eine weitgehende Automatisierung nicht möglich wäre.

Die Blum-Taster sind die Basis, ohne die eine weitgehende Automatisierung nicht möglich wäre.

Optimiert für Drehmaschinen

Im Jahr 2018 stellte Blum den Messtaster TC52 T vor. Die T-Version des TC52 wurde speziell für den Einsatz in Drehmaschinen optimiert und ist nochmals robuster aufgebaut als das Schwestermodell, das ursprünglich für den Einsatz in Fräszentren entwickelt wurde. Drehmaschinen arbeiten mit Werkzeugrevolvern statt Werkzeugmagazinen, alle Werkzeuge und damit auch der Messtaster sind also ständig im Arbeitsraum und damit Spänen, Kühlschmiermittel und den durch die Zerspanung erzeugten Vibrationen ausgesetzt.

Ein zweiter Messtaster derselben Baureihe mit kurzem Tasteinsatz sitzt auf dem Revolver, um zu kontrollieren, ob der zum Bearbeitungsprogramm passende Rohling eingespannt wurde. Diese Rohteile unterscheiden sich bei gleichem Durchmesser in der Länge, je nachdem, wie lang der Lauf später sein soll. Nachdem ein erster Taster gezeigt hatte, dass er die Messungen im Patronenlager prozesssicher durchführen kann, wurden inzwischen auch alle weiteren Drehmaschinen auf Blum-Taster umgerüstet. Dank eines speziellen Kompatibilitätsmodus mussten zunächst nur die Taster getauscht und auf den vorhandenen Empfänger angelernt werden. Geht ein Empfänger kaputt, wird er nun sukzessive gegen den kompakten Blum-Empfänger IC56 getauscht.

Neu-Werkzeuge werden nach dem Einsetzen in die Maschine durch den TC76 mit Würfel gemessen. Die Schutzhülse wird kurz vor dem Einsatz pneumatisch zurückgezogen.

Neu-Werkzeuge werden nach dem Einsetzen in die Maschine durch den TC76 mit Würfel gemessen. Die Schutzhülse wird kurz vor dem Einsatz pneumatisch zurückgezogen.

Blaser produziert Läufe für 80 verschiedene Kaliber. Insgesamt fertigen die Mitarbeiter der Blaser Group etwa 7.000 verschiedene Laufvarianten.

Blaser produziert Läufe für 80 verschiedene Kaliber. Insgesamt fertigen die Mitarbeiter der Blaser Group etwa 7.000 verschiedene Laufvarianten.

Ohne Taster keine Automatisierung

Die Läufe von Jagd- und Sportwaffen sind Präzisionsbauteile. Nicht nur der Lauf selbst mit seinen Feldern und Zügen, die das Geschoss in Rotation versetzen und damit für eine stabile Flugbahn sorgen, auch das Patronenlager und weitere Geometrieelemente des Laufes müssen mit äußerster Sorgfalt gefertigt werden, damit eine Jagdwaffe die erwartete Präzision und Zuverlässigkeit liefert. Messungen sollen weitestgehend automatisch ablaufen, manuelle Tätigkeiten stören den Zerspanungsprozess und senken die Produktivität. Ohne Taster gibt es keine Automatisierung. Außerdem werden in Isny sehr teure Rohlinge, die bis zu 800 Millimeter lang sind und über diese Länge eine hochgenaue Zerspanung erfordern, bearbeitet.

Ausschuss will Blaser auf ein Mindestmaß reduzieren. „Wir haben die ersten Drehmaschinen mit Robotern zum Be- und Entladen ausgestattet. Die gesamte Automatisierung hängt aber daran, dass die Werkzeuge vor der Bearbeitung präzise eingemessen werden“, unterstreicht Giray. „Wir bauen unsere Prozesse um und erhöhen den Automatisierungsgrad, wo es sinnvoll ist – ohne die Blum-Taster wäre dies gar nicht möglich. Und mit ihrem guten Service sorgen die Blum-Mitarbeiter dafür, dass das auch so bleibt.“

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