anwenderreportage

Vier Grob-Universalmaschinen G750 stellen vollautomatisert Kernkomponenten bei Doppelmayr her:

Vier Grob-Universalmaschinen G750, ein Palettenspeichersystem für 120 Paletten 800 x 800 und ein zentrales Werkzeugmagazin mit über 870 Werkzeugen HSK-A100 zur Versorgung der vier Universalmaschinen. Das sind die beachtlichen Merkmale einer verketteten Anlage, die beim Familienunternehmen Doppelmayr zur Herstellung von Kernkomponenten verschiedener Bauteile aus schwer zerspanbarem Material in sehr großen Stückzahlen für den Seilbahnbau dient.

Die Grob G750 ist kompakt und platzsparend,
Späneförderer und Kühlmitteltank sind direkt in der
Maschine integriert und brauchen keine zusätzlichen
Stellflächen.

Die Grob G750 ist kompakt und platzsparend, Späneförderer und Kühlmitteltank sind direkt in der Maschine integriert und brauchen keine zusätzlichen Stellflächen.

Shortcut

Aufgabenstellung: Effiziente sowie produktive Bearbeitung von Bauteilen aus schwer zerspanbarem Material.

Lösung: Verkettete Anlage, bestehend aus vier Grob-Universalmaschinen G750, ein Palettenspeichersystem für 120 Paletten 800 x 800 und ein zentrales Werkzeugmagazin mit über 870 Werkzeugen HSK-A100.

Nutzen: Hohe Stabilität, dynamische Kinematik, Reduktion der Bearbeitungszeit, geringere Umrüst- und Umspannzeiten, Möglichkeit der Direktbeladung ohne Palettenwechsler.

Den kleinen Ort Wolfurt bei Bregenz (Vlbg.) muss man nicht kennen. Aber seinen größten Arbeitgeber, den fast 130 Jahre alten Weltmarktführer für Seilbahntechnologie Doppelmayr, schon eher. Ein traditionelles Familienunternehmen, bei dem Werte wie Qualität, Zuverlässigkeit und Handschlag-Qualität sowie der Sicherheitsgedanke fest in der Firmenphilosophie verankert sind. Und das hat seine Gründe. Als Seilbahn-Hersteller hat es Doppelmayr fast ausnahmslos mit sicherheitstechnischen Bauteilen zu tun, bei denen es sehr auf das Material ankommt, um die geforderte Sicherheit auch garantieren zu können – Bauteile aus hochvergütetem, geschmiedetem Stahl. „Es handelt sich um schwer zerspanbares Material“, so Nicolay Schnitzer, Abteilungsleiter Mechanische Fertigung bei Doppelmayr, „an dessen Bearbeitung sich schon viele Werkzeugmaschinen-Hersteller die Zähne ausgebissen haben.“

Das zentrale Werkzeugmagazin mit 870 Werkzeugen HSK-A100 ermöglicht die hohe Flexibilität der Gesamtanlage,
da jedes Bauteil in jeder Maschine bearbeitet werden kann.

Das zentrale Werkzeugmagazin mit 870 Werkzeugen HSK-A100 ermöglicht die hohe Flexibilität der Gesamtanlage, da jedes Bauteil in jeder Maschine bearbeitet werden kann.

Nicolay Schnitzer
Abteilungsleiter Mechanische Fertigung bei Doppelmayr

„Dynamische Maschinen mit gutem Konzept sowie zuverlässiger Service haben uns überzeugt. Letztendlich war dieses Konzept auch die platzsparendste Lösung. Für uns besonders von Bedeutung, da jeder Quadratmeter sinnvoll genutzt werden sollte.“

Für das passende Teil die richtige Drehzahl

Um zwei Maschinen aus dem bestehenden Maschinenpark zu ersetzen und den steigenden Kapazitätsanforderungen gerecht zu werden, machte sich Projektleiter Nicolay Schnitzer auf die Suche nach einer verketteten Anlage. Im Prinzip waren mehrere Hersteller im Rennen, die das gleiche Bauteil bekamen, um in einem Konzept und einer Zeitstudie die beste Alternative zu ermitteln. „Und das, obwohl wir von unserer Einstellung sowie Geschichte eher traditionell eingestellt sind und wir eigentlich keine neue Marke in der Fertigung einsetzen wollten“, wie uns Karl-Heinz Zündel, Produktionsbereichsleiter bei Doppelmayr, im Gespräch versichert.

Und trotzdem stellten sich Grundsatzfragen wie, wer bietet was an, wer hat die richtige Spindel, wessen Maschine hat die richtige Dynamik oder wer bietet einen Palettenwechsler zum System an? Und das Ergebnis der Zeitstudie war eindeutig. Obwohl nahezu alle Anbieter die vorgegebene Bearbeitungszeit des Referenzbauteils, das man für die Entscheidung herangezogen hatte, unterbieten konnten, war die Universalmaschine G750 von Grob, in Österreich vertreten durch Alfleth Engineering, mit Abstand am dynamischsten. Mit ihr konnte die Bearbeitungszeit des Bauteils um 45 % reduziert werden.

Effizienzsteigerung und hohe Produktivität über Automation im Fokus (v.l.n.r.): Nicolay Schnitzer, Projektleiter bei Doppelmayr, Dominik Sohler, Anwendungstechniker bei Doppelmayr, Dietmar Hagspiel, Vertretung für Grob in Österreich bei Alfleth Engineering, und Christoph Demmeler, Gebietsverkaufsleiter Grob.

Effizienzsteigerung und hohe Produktivität über Automation im Fokus (v.l.n.r.): Nicolay Schnitzer, Projektleiter bei Doppelmayr, Dominik Sohler, Anwendungstechniker bei Doppelmayr, Dietmar Hagspiel, Vertretung für Grob in Österreich bei Alfleth Engineering, und Christoph Demmeler, Gebietsverkaufsleiter Grob.

Überzeugende Argumente

„Da wir schon eine Universalmaschine G550 Generation 2 im Einsatz hatten, waren wir von Beginn an von der Grob-Technologie überzeugt“, gibt Schnitzer gern zu. Denn durch die Tischkinematik, in Verbindung mit der horizontalen Spindel, besteht die Möglichkeit, die Paletten nach der Bearbeitung durch ein einfaches Spül- und Schwenkprogramm so sauber zu bekommen, dass quasi keine Späne mehr auf der Vorrichtung, der Palette oder dem Werkstück zu finden sind. So kann eine Kühlmittelverschleppung auf das Minimum reduziert werden. „Die dadurch eingesparten Reinigungsaufwände sind enorm. Das mag bei einer Palette keine Rolle spielen. Wenn aber nach einem Wochenende 80 fertige Paletten im System stehen und jede Palette auch nur zehn Minuten zum Reinigen in Anspruch nimmt, bis wieder ab- und aufgerüstet werden kann, dann sind das in Summe enorme Zeiteinsparungen“, verdeutlicht Schnitzer.

Ein weiteres, für Doppelmayr sehr wichtiges Argument war die Tatsache, dass die G750 den geringsten Platzbedarf von allen angebotenen Maschinen beanspruchte. Denn zum einen besitzt die Maschine einen integrierten Kühlmitteltank, einen Späneförderer sowie einen Papierbandfilter, mit denen sich die Installationszeiten verkürzen lassen und die Aufstellfläche sehr kompakt gehalten werden kann. Zum anderen besteht die Möglichkeit, die Maschine direkt in den Arbeitsraum zu beladen. Das machte einen zusätzlichen Palettenwechsler an der Maschine überflüssig und bedeutet in der Konsequenz eine kleinere Aufstellfläche.

Einfahren von Bauteilen: Dominik Sohler, Anwendungstechniker bei Doppelmayr, hat uneingeschränkte
Einsicht und Zugänglichkeit zum Arbeitsraum.

Einfahren von Bauteilen: Dominik Sohler, Anwendungstechniker bei Doppelmayr, hat uneingeschränkte Einsicht und Zugänglichkeit zum Arbeitsraum.

Dietmar Hagspiel
Grob Vertrieb Westösterreich, Alfleth Engineering

„Mit den vier verketteten G750 konnte eine maximale Wirtschaftlichkeit durch die Reduzierung der Bearbeitungszeit um etwa 45 % am Referenzbauteil erreicht werden. Das gesamte System mit seinen 120 Palettenplätzen und dem zentralen Werkzeugmagazin schafft für den Kunden höchste Flexibilität, da jedes Bauteil auf der nächsten freien Maschine bearbeitet werden kann.“

Mehrfach-Aufspannungen realisierbar

Durch das spezielle G-Modul-Konzept konnten bei Doppelmayr Mehrfach-Aufspannungen realisiert werden, die einen großen Schwenkbereich der Rundachse in einen negativen Bereich forderten, was auf anderen Maschinen so nicht darstellbar gewesen wäre. „Dieser Umstand eröffnet neue Möglichkeiten, die ein Um- und Weiterdenken bei den Aufspannmöglichkeiten und in der Vorrichtungsauslegung erfordern“, erinnert sich Schnitzer. Ein weiteres Doppelmayr-Argument für die G750 war die Tatsache, dass sie von oben beladen werden kann. Trotz Automatisierung ist sie somit in der Lage, bei einem eventuellen Ausfall des Roboters als Stand-alone-Maschine weiter betrieben zu werden.

In Summe lagen die spezifischen Vorteile der Grob-Universalmaschinen G750 auf der Hand: Sie überzeugten durch hohe Stabilität, dynamische Kinematik und die damit verbundene Reduktion der Bearbeitungszeit des Referenzbauteils um über 40 %, wesentlich geringere Umrüst- und Umspannzeiten sowie die Möglichkeit der Direktbeladung ohne Palettenwechsler.

Palettenspeicher und zentrales Werkzeugmagazin

Auch bei Doppelmayr stehen in der Fertigung Fragen der Effizienzsteigerung und eine hohe Produktivität über Automation im Fokus. So bestand aufgrund der gegebenen baulichen Bedingungen eine entscheidende Anforderung seitens Doppelmayr: in einem externen Palettenspeicher, mit bis zu 120 Paletten und einem zentralen Werkzeugmagazin, Platz für etwa 870 Werkzeuge zu schaffen. Zwei Knackpunkte, die mit der G750 relativ einfach gelöst werden konnten, da sich die Grob-Maschine vor die Anlage stellen lässt und ohne Palettenwechsler automatisieren kann. So konnte nicht nur das Geld für den Palettenwechsler gespart werden, sondern es blieb auch der gute Zugang zum Arbeitsraum unverändert bestehen, was beim Einfahren neuer Werkstücke besonders wichtig ist.

Beim Thema „Zentrales Werkzeugmagazin“ ging es in erster Linie um die Frage der wirtschaftlichen Darstellung. So hat jede der vier G750 zwar einen Werkzeugwechsler mit 60 Plätzen, aber keinen zusätzlichen externen Werkzeugspeicher. „Ein weiterer Werkzeugspeicher mit 200 Werkzeugen an jeder Maschine wäre aus Platzgründen nicht möglich gewesen“, so Schnitzer. Hervorzuheben an diesem System ist demnach die Kombination aus einem zentralem Werkzeugspeicher, der 870 Werkzeuge aufnehmen kann, und einem Roboter zum Transport der Werkzeuge. Da darüber hinaus jede Maschine auch noch ein eigenes Werkzeugmagazin mit 60 Werkzeugen hat, kann in Summe auf ca. 1.110 Werkzeuge zugegriffen werden. Dabei befördert je nach Bedarf ein Portalsystem mit Roboter die Werkzeuge aus dem zentralen Speicher zu der relevanten Maschine.

Optimiertes Layout

Das Besondere an dieser Doppelmayr-Anlage ist die Tatsache, dass jedes Werkzeug auf jeder Maschine verwendet und jedes Werkstück auf jeder Maschine bearbeitet werden kann. Durch den bewussten Verzicht auf den Palettenwechsler an den Maschinen konnte das Layout wesentlich optimiert werden – und das bei optimalem Zugang und bester Einsehbarkeit in den Arbeitsraum. Und der Clou: Die Grob-Maschinen sind ohne den Palettenwechsler rund einen Meter kürzer, was bei den relativ geringen Platzverhältnissen enorm hilfreich ist.

Infos zum Anwender

Als Qualitäts-, Technologie- und Marktführer im Seilbahnbau betreibt die Doppelmayr Gruppe Produktionsstandorte sowie Vertriebs- und Serviceniederlassungen in 50 Ländern der Welt. Bis heute realisierte das Unternehmen mit über 3.400 Mitarbeitern über 15.100 Seilbahnsysteme für Kunden in 96 Ländern weltweit.

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