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7 % mehr neue Aufträge im ersten Halbjahr 2016

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG konnte ihren Auftragseingang in den ersten sechs Monaten 2016 verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 7 % auf 183,1 Mio. Euro steigern (Vj. 170,8). Dynamisch entwickelten sich vor allem die neuen Auslandsorders mit einem Plus von fast 12 % auf 105,7 Mio. Euro (Vj. 94,6). Aus dem Inland erhielt Hermle mit 77,4 Mio. Euro (Vj. 76,2) rund 2 % mehr Bestellungen. Sowohl die extrem genauen Bearbeitungszentren der Hochleistungsbaureihe von Hermle als auch die neuen, hochwertigen Einstiegsmaschinen waren stark gefragt. Der Auftragsbestand des Unternehmens belief sich am 30. Juni 2016 auf 124,2 Mio. Euro und lag damit leicht unter dem Wert zur Vorjahresmitte (Vj.127,9) sowie geringfügig über dem Niveau per Ende 2015 von 123,2 Mio. Euro.

Beim Konzernumsatz erzielte Hermle in der Berichtsperiode einen Zuwachs um mehr als 12 % auf 182,1 Mio. Euro (Vj. 162,0), wobei im Juni des laufenden Jahres abrechnungsbedingt sehr viele Maschinen fakturiert wurden, während es im Vergleichsmonat 2015 zahlreiche Verschiebungen in den Juli gab. Dieser Sondereffekt machte sich vor allem beim Inlandsvolumen bemerkbar, das um fast 30 % auf 80,1 Mio. Euro (Vj. 61,7) zunahm. Der Auslandsumsatz vergrößerte sich um rund 2 % auf 102,0 Mio. Euro (Vj. 100,3). Daraus ergibt sich eine Exportquote von 56,0 % (Vj. 61,9).

Das Betriebsergebnis (EBIT) des Hermle-Konzerns erhöhte sich im ersten Halbjahr 2016 auf 39,8 Mio. Euro (Vj. 28,1). Hierzu trugen neben dem erfreulichen Geschäftsverlauf und optimierten Produktkosten auch einmalige Sonderfaktoren bei. So führte die erläuterte Umsatzverschiebung in den Juni anders als im Vorjahr zu hohen Deckungsbeiträgen, die im zweiten Halbjahr fehlen werden. Darüber hinaus war der Vorjahresvergleichswert durch Währungseffekte aus der sprunghaften Aufwertung des Schweizer Franken Anfang 2015 belastet. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit kletterte von 28,3 Mio. Euro auf 39,9 Mio. Euro, und nach Steuern wies Hermle einen Periodenüberschuss von 28,9 Mio. Euro aus (Vj. 20,6). Dank der guten Ertragsentwicklung wurde die solide Finanz- und Vermögenslage des Hermle-Konzerns weiter gefestigt: Der operative Cashflow legte in den ersten sechs Monaten 2016 auf 32,3 Mio. Euro zu (Vj. 23,7), und die Eigenkapitalquote lag am Stichtag wie zum 31. Dezember 2015 bei 72,8 %.

Die Zahl der Hermle-Mitarbeiter stieg per Ende Juni 2016 im Konzern auf 995 Personen (31.12.2015: 977). Der Zuwachs resultierte vor allem aus der Übernahme von gewerblichen Auszubildenden mit erfolgreichem Abschluss und der weitgehenden Neubesetzung frei gewordener Lehrstellen. Außerdem gab es Einstellungen im Service, in den Bereichen Gebäudereinigung und Catering, wo bisher extern vergebene Aufgaben in Eigenregie übernommen wurden, sowie bei der Hermle Maschinenbau GmbH. Diese Tochtergesellschaft ist für die Aktivitäten von Hermle auf dem Gebiet der generativen Fertigung mit der innovativen MPA-Technologie (Metall-Pulver-Auftragsverfahren) zuständig.

Von Januar bis Juni 2016 investierte Hermle konzernweit 5,1 Mio. Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Vj. 3,1). Der Schwerpunkt der Investitionen lag auf dem Erwerb eines Grundstücks in Zimmern ob Rottweil in der Nähe des Firmensitzes Gosheim. Dort soll zunächst eine Produktionshalle für die Fertigung von Mineralgussbetten errichtet werden. Darüber hinaus besteht ausreichend Platz für weitere Aktivitäten mit neuen Produkten und Dienstleistungen. In den nächsten zwei Jahren plant das Unternehmen dort Investitionen von insgesamt rund 8 Mio. Euro. Zudem wird die spanende Fertigung in Gosheim modernisiert und ausgebaut. In diesem strategisch wichtigen Produktionsbereich installiert Hermle ein weiteres Großbearbeitungszentrum und stockt bis 2017 bei laufendem Betrieb eine ältere Produktionshalle auf.

Im Gesamtjahr 2016 erwartet das Unternehmen auf Basis der soliden Auftragssituation einen Umsatzanstieg im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich sowie eine Ergebnisverbesserung in ähnlicher Größenordnung. In den kommenden Monaten wird sich insbesondere die Ertragslage nicht mehr so stark entwickeln wie im durch positive Sonderfaktoren geprägten ersten Halbjahr. Außerdem sind die Risiken für die globale Konjunktur und damit auch für Hermle beispielsweise durch das Brexit-Votum, die Folgen des Putschversuchs in der Türkei und die unsichere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft weiter gestiegen.

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