anwenderreportage

Iscar CHAMIQDRILL: Bohrprozess auf höchstem Niveau

Komfort, Qualität und Produktivität in der Gussteilebearbeitung erhöht: Im direkten Wettbewerb mit Fertigungsbetrieben in Osteuropa und Indien bearbeitet high-tech-metals Gussteile in kleinen und mittelgroßen Serien. Zwei Fliegen mit einer Klappe erwischte der Auftragsfertiger bei Prozessstabilität und Produktivität durch Einführung des innovativen Wechselkopfbohrsystem CHAMIQDRILL von Iscar für die Herstellung von Bohrungen größeren Durchmessers. Auch sonst leistet die Produktivitätsverbesserung durch Umstellung der Gussteilebearbeitung auf Werkzeuge von Iscar einen erheblichen Beitrag zur Konkurrenzfähigkeit des Tiroler Unternehmens. Autor: Ing. Peter Kemptner / x-technik

Mit dem CHAMIQDRILL Ø 37 mm in 3xD Ausführung konnte high-tech-metals die Schnittgeschwindigkeit von 79 auf 135 m/min. erhöhen und die Produktivität um 17 % steigern.

Mit dem CHAMIQDRILL Ø 37 mm in 3xD Ausführung konnte high-tech-metals die Schnittgeschwindigkeit von 79 auf 135 m/min. erhöhen und die Produktivität um 17 % steigern.

Karl Raich
Geschäftsführender Gesellschafter, high-tech-metals

„Mit dem CHAMIQDRILL von Iscar konnten wir die Produktivität bei der Bohrungsbearbeitung wesentlich erhöhen und so unsere Wettbewerbsfähigkeit nochmals steigern. In Summe ist Iscar ein hervorragender Partner, wenn es um die Wirtschaftlichkeit in der Zerspanung geht.“

Sonderbauteile aus Gusseisen oder hochlegierten Werkzeugstählen für den Offshore- und Engeriebereich fertigt die high-tech-metals Handels- & Fertigungs GmbH in Serien von wenigen Stück bis einigen hundert Einheiten. Die Größe der Teile, Werkzeuge und Spannvorrichtungen, die das Werk in Kirchbichl verlassen, reicht von DIN A4 bis zu fünf Tonnen Stückgewicht.

Zum Geschäft des 1998 als Handelsbetrieb gegründeten Unternehmens mit 15 Mitarbeitern gehört auch das Nachbearbeiten von Schweißkonstruktionen. Das Tiroler Unternehmen bietet seinen Kunden ein Vollservice-Angebot. Dieses reicht von der Materialbeschaffung bis zum Finishen einschließlich Oberflächen, Wärmebehandlungen und dem abschließenden dokumentierten Vermessen auf einer Zeiss-Großmessmaschine.

Die einzigartige selbstzentrierende Geometrie mit konkaven Schnittkanten ermöglicht das Setzen von Bohrungen bis zu 8xD ohne Vorbohren.

Die einzigartige selbstzentrierende Geometrie mit konkaven Schnittkanten ermöglicht das Setzen von Bohrungen bis zu 8xD ohne Vorbohren.

Ersin Canlier
Anwendungstechniker für Westösterreich, Iscar Austria

„Um solche Verbesserungen wie bei high-tech-metals zu erzielen, genügt es nicht, einfach einen Bohrer einzuspannen und zu bearbeiten. Gemeinsam mit dem Kunden haben wir die optimalen Einstellungen ermittelt, die es braucht, um das Maximum aus dem Werkzeug herauszuholen.“

Fertigung im globalen Wettbewerb

„Wir haben uns auf die Bearbeitung nicht zu kleiner und vor allem hochgenauer, zumeist komplexer Bauteile spezialisiert“, definiert Gründer und Geschäftsführer Karl Raich das Teilespektrum, mit dessen wirtschaftlicher Fertigung sein Betrieb den Produktionsstandort Österreich hoch hält. „Wir bearbeiten beispielsweise monatlich rund 1.000 Stück Stützringe für Gasmotoren aus Sphäroguss GGG50 im Wettbewerb mit Fertigungsbetrieben in Osteuropa und Indien.“

Bevor die Teile auf Dichtheit geprüft werden, erfolgt in mehreren Aufspannungen eine allseitige Bearbeitung durch Fräsen und Bohren. Dabei erhält das ca. 80 mm starke Werkstück unter anderem vier Durchgangsbohrungen mit 23 mm Durchmesser und zwei mit 37 mm. „Am Produktionsprozess war kein Optimierungspotenzial mehr zu finden, um dem Wettbewerbsdruck besser zu begegnen“, sagt Karl Raich. „Wir verfolgten daher sehr aufmerksam Entwicklungen und Neuheiten im Werkzeugsektor.“

Gussteile wie diese Stützringe für Gasmotoren bearbeitet high-tech-metals im Wettbewerb mit Fertigungsbetrieben in Osteuropa und Indien.

Gussteile wie diese Stützringe für Gasmotoren bearbeitet high-tech-metals im Wettbewerb mit Fertigungsbetrieben in Osteuropa und Indien.

Schnittige Verfahrensbeschleuniger

Auf die richtige Fährte gebracht hat high-tech-metals ein langjähriger Partner im Werkzeugbereich. Das Unternehmen hatte bereits in der Vergangenheit Iscar-Werkzeuge eingesetzt und deren Stärken insbesondere bei der Bearbeitung von Gussteilen kennen und schätzen gelernt. Beim Werkzeug für die Fräsbearbeitung der Stützringe handelt es sich um ein Iscar Tangentialfrässystem mit 80 mm Durchmesser.

Für die kleineren Bohrungen stellte high-tech-metals auf das Wechselkopfbohrsystem SUMOCHAM von Iscar um, genauer auf den SUMOCHAM 5xD Wechselkopfbohrer Ø 23 mm mit Bohrkopf ICK 230 und dem TiAIN PVD-beschichteten Schneidstoff IC908. „Bei gleichem Vorschub konnten wir damit die Schnittgeschwindigkeit um 33 % von 105 auf 140 m/min erhöhen und damit um 19 % produktiver werden“, freut sich Karl Raich über eine bemerkenswerte Performancesteigerung und er ergänzt: „Zudem sorgt das schraubenlose Bohrkopf-Klemmsystem für eine einfache und sichere Handhabung praktisch ohne Rüstzeiten.“ Monatlich setzt high-tech-metals so 2.900 Bohrungen mit höchster Genauigkeit und exzellenter Oberflächengüte um.

Neben der Einhaltung von Form- und Lagetoleranzen wurde auch die Oberflächenqualität verbessert.

Neben der Einhaltung von Form- und Lagetoleranzen wurde auch die Oberflächenqualität verbessert.

Mario Bliem (links) im Gespräch mit Karl Raich über die Vorteile des Wechselkopfbohrsystems CHAMIQDRILL von Iscar.

Mario Bliem (links) im Gespräch mit Karl Raich über die Vorteile des Wechselkopfbohrsystems CHAMIQDRILL von Iscar.

Infos zum Anwender

Die high-tech-metals Handels- und Fertigungs-GmbH wurde 1998 als Handelsbetrieb gegründet und hat sich seit 2001 auf die Auftragsfertigung komplexer Großteile mit erhöhtem Bearbeitungsaufwand spezialisiert. Zum Leistungsspektrum des rund 15 Mitarbeiter starken Unternehmens gehört neben der spanabhebenden Bearbeitung auch die Teilevermessung, die auch als eigene Dienstleistung angeboten wird.

Große Durchmesser ohne Vorbohren

Auch für die Problematik der größeren Bohrungen konnte Iscar eine passende Lösung liefern. Das 2016 vorgestellte, innovative Wechselkopfbohrsystem CHAMIQDRILL ist für Bohrdurchmesser von 33 bis 40 mm in 0,5 mm Abstufung erhältlich. „Seine einzigartige selbstzentrierende Geometrie mit konkaven Schnittkanten ermöglicht das Setzen von Bohrungen bis zu 8xD ohne Vorbohren“, erläutert Mario Bliem, Iscar-Außendienstmitarbeiter für Tirol und Vorarlberg. „Das reduziert sowohl die Anzahl der benötigten Werkzeuge als auch die Bearbeitungszeit.“

Die Verkürzung der Bearbeitungszeit war letztens für high-tech-metals das ausschlaggebende Kriterium. Das Unternehmen schaffte es mit dem CHAMIQDRILL Ø 37 mm in 3xD Ausführung, die Schnittgeschwindigkeit beim Setzen der 83 mm tiefen Bohrungen in die Stützringe von 79 auf 135 m/min zu erhöhen und damit die Produktivität um 17 % zu steigern. „Um solche Verbesserungen zu erzielen, genügt es nicht, den Bohrer einfach einzuspannen und zu bearbeiten“, weiß Ersin Canlier, Anwendungstechniker für Westösterreich bei Iscar. „Gemeinsam mit dem Kunden haben wir die optimalen Einstellungen ermittelt, die es braucht, um das Maximum aus dem Werkzeug herauszuholen.“

Die leichte Erkennbarkeit des Bohrkopf-Verschleißes trägt gemeinsam mit der einfach zu handhabenden Bajonettverriegelung zu einer Verbesserung der Prozessstabilität bei.

Die leichte Erkennbarkeit des Bohrkopf-Verschleißes trägt gemeinsam mit der einfach zu handhabenden Bajonettverriegelung zu einer Verbesserung der Prozessstabilität bei.

Komfortgewinn bringt direkten Nutzen

Neben der Zeitersparnis beim Rüsten und in der Bearbeitung bieten die Wechselkopfbohrer der Serie CHAMIQDRILL noch weitere Vorteile. Die in 1,5xD, 3xD, 5xD und 8xD Ausführung erhältlichen Bohrkörper aus Spezialstahl haben zwei innere Kühlkanäle für effizientes Kühlen und Schmieren direkt an der Schneide. Das Bohrkopf-Klemmsystem sorgt für eine präzise Aufnahme der Bohrköpfe aus der TiAIN PVD-beschichteten Schneidstoffsorte IC908 und garantiert eine einfache und sichere Handhabung ohne jegliche Ersatzteile. „Die Klemmkraft wird ausschließlich im V-förmigen Hartmetallstift aufgebaut und gewährleistet im Zusammenspiel mit den großen Anschlagflächen eine hervorragende Prozesssicherheit bei unregelmäßigen Schnittkräften“, geht Canlier ins Detail. Gemeinsam mit der selbstzentrierenden, für ISO-P (Stahl) und ISO-K (Guss) einheitlichen Geometrie der Bohrköpfe ermöglicht das Toleranzen bis IT8.

Einen direkten Nutzen zieht high-tech-metals auch aus den Eigenschaften des Iscar-Wechselkopfbohrsystems, die auf den ersten Blick als reine Komforteigenschaften erscheinen. So trägt die leichte Erkennbarkeit des Bohrkopf-Verschleißes gemeinsam mit der einfach zu handhabenden Bajonettverriegelung zu einer Verbesserung der Prozessstabilität bei. „Mit dem CHAMIQDRILL konnten wir nicht nur die Produktivität im genannten Ausmaß erhöhen und so unsere Wettbewerbsfähigkeit wesentlich steigern, sondern profitieren zusätzlich vom einfacheren und sicheren Handling durch die schraubenlose Fixierung des Bohrkopfes. Darüber hinaus war es uns so möglich, die Einhaltung von Form- und Lagetoleranzen sowie die Oberflächenqualität nochmals zu verbessern“, bestätigt Karl Raich abschließend.

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