Walter T2711: Gewindebearbeitung neu definiert

Neuer Gewindefräser vereint die Vorteile des Gewindefräsens mit denen des Gewindebohrens: Wer heute Gewinde mit größeren Durchmessern herstellt, hat die Wahl: Er kann dies entweder schnell – mit Gewindebohrern – tun. Dann müssen jedoch Nachteile in Bezug auf Prozesssicherheit in Kauf genommen werden, da Spänewickler auftreten können. Zudem sind die Werkzeugkosten eher hoch. Dem gegenüber stehen die Gewindefräser. Diese zeichnen sich durch hohe Prozesssicherheit und geringe Werkzeugkosten dank Wendeschneidplatten aus – benötigen in der Regel aber deutlich länger für die Herstellung eines Gewindes. Mit dem neuen Gewindefrässystem T2711 / T2712 von Walter kommt jetzt ein komplett neues Gewindefrässystem auf den Markt, das die Vorteile beider Verfahren vereint.

Wirtschaftlich, prozesssicher, effizient: Die neuen Walter Gewindefräser vereinen die Vorteile des Gewindebohrens und des Gewindefräsens in einem Werkzeug.

Wirtschaftlich, prozesssicher, effizient: Die neuen Walter Gewindefräser vereinen die Vorteile des Gewindebohrens und des Gewindefräsens in einem Werkzeug.

Martin Hellstern
Produktmanager Gewindefräsen bei Walter

„Die Walter Gewindefräser T2711 und T2712 definieren den Stand der Technik neu. In der Kombination aller Eigenschaften übertreffen sie klar die bestehenden Systeme des Marktes. Was unterm Strich zu einer deutlichen Reduktion der Werkzeugkosten führt – in einigen Fällen bis zu 90 %.“

Das Gewindefrässystem Walter T2711 / T2712 kann bei der Herstellung von Gewinden ab einer Größe von M24 / UNC 1 mit der Produktivität von Gewindebohrern auf breiter Ebene konkurrieren. Laut Martin Hellstern, Produktmanager Gewindefräsen bei der Walter AG in Tübingen, setzt der T2711 / T2712 dadurch neue Maßstäbe beim Gewindefräsen. „Wir waren selbst überrascht“, so Hellstern, „wie schnell die gängigen Gewindefrässysteme, die wir untersucht haben, an ihre Grenzen gelangten. Teilweise waren die Werkzeuge gar nicht in der Lage, die Anforderungen befriedigend zu erfüllen.“ Bei Walter entschied man sich daher für die Entwicklung eines vollkommen neuen Gewindefrässystems mit Wendeschneidplatten.

Die neuen Gewindefräser T2711 / T2712 verfügen über mehrere Schneidreihen sowie eine einstellbare Kühlmittelzufuhr mit radialen oder axialen Kühlmittelaustritten.

Die neuen Gewindefräser T2711 / T2712 verfügen über mehrere Schneidreihen sowie eine einstellbare Kühlmittelzufuhr mit radialen oder axialen Kühlmittelaustritten.

Vorteile kombiniert

Die neuen Gewindefräser vereinen erstmals die Sicherheit des Gewindefräsens mit der Produktivität des Gewindebohrens, sprich: kurze Bearbeitungszeiten, geringe Werkzeugkosten und hohe Prozesssicherheit. Eine Kombination, die in der Folge auch die Kosten pro Gewinde reduziert. „Bei den neuen Walter Gewindefräsern T2711 und T2712 handelt es sich somit nicht nur um ein weiteres Wendeschneidplatten-Frässystem, sondern um eine grundlegende Innovation. Denn die Gewindefräser definieren den Stand der Technik neu“, betont Hellstern.

Die neu ins Walter Programm aufgenommene Gewindefamilie kann in vielen Bereichen eingesetzt werden: vom Allgemeinen Maschinenbau über den Energiesektor, z. B. bei der Bearbeitung von Komponenten für Windkraftanlagen, von Bauteilen für Atomkraftwerke, Dampfturbinen oder Generatoren bis hin zum Automotive-Bereich, wo große Gewinde vor allem bei Großmotoren, Großgetrieben und Lastkraftwagen-Komponenten zu bearbeiten sind. Gleiches gilt für Ventile und Armaturen in der Öl- und Gasindustrie.

Anwendungen in der Praxis zeigten erhebliche Einsparpotenziale, sowohl bei den Kosten als auch bei der Bearbeitungszeit.

Anwendungen in der Praxis zeigten erhebliche Einsparpotenziale, sowohl bei den Kosten als auch bei der Bearbeitungszeit.

Mehrere Schneidreihen – breiter Einsatzbereich

Bestückt ist der neue Fräser-Typ mit eigens für das Gewindefräsen entwickelten Wendeschneidplatten: mit einer leichtschneidenden Geometrie, einer speziellen Spanmulde und je drei Schneidkanten. Die Familie ist universell einsetzbar für Gewindetiefen bis 2,5xDN sowie einen Steigungsbereich von 1,5 bis 6,0 mm bzw. 18-4 TPI und geeignet für alle Materialien der ISO-Werkstoffgruppen P, M, K, S und H bis 55 HRC.

Die Gewindefräser verfügen über eine einstellbare Kühlmittelzufuhr mit radialen oder axialen Kühlmittelaustritten. Bei der Grundloch-Bearbeitung kann durch den axialen Kühlmittelaustritt ein optimaler Spanabtransport gewährleistet werden. Bei der Herstellung von Durchgangsgewinden kann der axiale Kühlmittelaustritt mit der Kühlmittelschraube verschlossen werden, wodurch das gesamte Kühlmittel radial austritt. Dadurch werden die Späne nach unten aus der Bohrung gespült. Die T2711 / T2712-Familie ist mit mehreren Schneidreihen ausgestattet und kann mit hohen Schnittparametern eingesetzt werden. Dadurch werden Bearbeitungszeiten erreicht, die mit dem Gewindebohren und -formen vergleichbar sind.

Walter bietet die neuen Gewindefräser T2711 und T2712 im Standardprogramm in den Abmessungen M24 bis M48 sowie UNC 1 bis UNC 1 1/2 an. „Mit Walter Xpress sind wir zudem in der Lage, Sonderwerkzeuge mit einer Lieferzeit von lediglich drei Wochen zu realisieren“, sagt Hellstern. Entsprechend groß ist der Freiraum bei den Abmessungen. Auch ein M160x6-Gewinde kann, laut Hellstern, problemlos gefertigt werden. Die dazu erforderlichen Gewindefräsplatten liegen am Lager.

Das Gewindefrässystem Walter T2711 / T2712 kann bei der Herstellung von Gewinden ab einer Größe von M24 / UNC 1 mit der Produktivität von Gewindebohrern auf breiter Ebene konkurrieren.

Das Gewindefrässystem Walter T2711 / T2712 kann bei der Herstellung von Gewinden ab einer Größe von M24 / UNC 1 mit der Produktivität von Gewindebohrern auf breiter Ebene konkurrieren.

60 % Kosteneinsparung pro Gewinde

Tatsächlich zeigte der Gewindefräser in der Praxis deutliche Einsparpotenziale, sowohl bei den Kosten als auch bei der Bearbeitungszeit. Bei der Herstellung einer Extruder-Platte ging es darum, M30-Gewinde mit einer Tiefe von 55 mm in 1.2312 mit einer Härte von 36 HRC zu fräsen. Zum Einsatz kam der T2711-24-W25-3-09-2-31.5 mit zwei Reihen und drei Zähnen je Reihe (Schnittdaten: vc = 200 m/min und fz = 0,4 mm). Die Kühlung erfolgte intern mit axialem Austritt. Mit nur 19 Sekunden pro Fräsvorgang bearbeitete der neue Gewindefräser die Komponente jeweils sieben Sekunden schneller als der bis dahin eingesetzte Gewindebohrer.

Auch die Standmenge konnte erhöht werden: Mit 500 Stück pro Schneidkante war sie beim Walter Werkzeug deutlich höher als beim ursprünglich eingesetzten Gewindewerkzeug, das nur auf 200 Stück kam. Im Ergebnis sanken die Kosten pro Gewinde dadurch um rund 60 % und die Bearbeitungszeit wurde um ein Viertel reduziert. „Das Beispiel zeigt deutlich, wie Anwender von der Effizienz, Prozesssicherheit und Wirtschaftlichkeit unserer neuen Gewindefräser profitieren“, fasst Hellstern zusammen. „Die Produktivität ist deutlich höher. Und wo der Kunde den Prozess wegen Spänewicklern bisher anhalten musste, treten jetzt überhaupt keine Störungen mehr auf. “

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