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Wedco Tool Competence Fachmesse: Intertool gestärkt

Namhafte Aussteller der Intertool bekennen sich zur Wiener Messe: Anfang des Jahres machte ein neues Messekonzept in der Branche der Fertigungstechnik die Runde. Mit einer 3-Säulen-Strategie, bestehend aus Fachmedien, Online-Auftritt und Fachmesse, versucht der ehemalige Geschäftsführer der Reed Messe, DI Matthias Limbeck, in Wels eine Konkurrenzveranstaltung zur Intertool in Wels zu lancieren. Wir sprachen mit dem Chairman von Wedco, Ing. Edip Bayizitlioglu, über die im Raum stehende neue Veranstaltung in Wels, sowie die nächste Intertool 2018 sowie das aktuelle wirtschaftliche Umfeld bei Wedco. Das Interview führte Ing. Robert Fraunberger, x-technik

Für mich zählen bei einer Fachmesse vor allem die Qualität der Aussteller und die Frage, ob ich als Fachbesucher vom Messebesuch profitieren kann.

Ing. Edip Bayizitlioglu, Chairman Wedco Tool Competence

Für mich zählen bei einer Fachmesse vor allem die Qualität der Aussteller und die Frage, ob ich als Fachbesucher vom Messebesuch profitieren kann. Ing. Edip Bayizitlioglu, Chairman Wedco Tool Competence

Statements im Text

>> Wir werden weiterhin auf der Intertool in Wien ausstellen. <<

>> Unsere hohen Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung der vergangenen Jahre machen sich positiv bemerkbar. <<

Herr Edip, ein neuer Messeveranstalter versucht in Wels eine Konkurrenzveranstaltung zur Intertool ins Leben zu rufen. Was halten Sie davon?

Grundsätzlich ist hier die Frage zu stellen, ob Österreich überhaupt zwei Messen mit überschneidenden Themen verträgt – das denke ich nicht. Es steht natürlich jedem frei, eine neue Veranstaltung ins Leben zu rufen – ob das jedoch im Sinne der Aussteller ist, sei dahin gestellt.

Die Intertool 2018 steht unter anderem im Zeichen „Digitalisierung der Fertigungsprozesse“. (Bild: Reed Messe Wien)

Die Intertool 2018 steht unter anderem im Zeichen „Digitalisierung der Fertigungsprozesse“. (Bild: Reed Messe Wien)

Branchenstimmen

Wir haben mit zahlreichen Branchenleadern gesprochen und folgende Statements zur geplanten Messe in Wels erhalten:

Gerhard Melcher, Leitung Marketing und Produktmanagement Boehlerit: „Wir von Boehlerit werden unsere Werkzeuglösungen auch 2018 auf der Intertool in Wien, wie gewohnt und überaus erfolgreich, im Steirereck präsentieren. Der Messestandort Wels – mitten in Österreichs stärkster Industrieregion – kann für die Zukunft interessant sein, aber wir brauchen sicher nur eine Messe für den Bereich Fertigungstechnik!“

Gebhard Aberer, Geschäftsführer DMG MORI Austria: „Wir haben mit der Intertool eine etablierte Plattform in Österreich. Die neue Ausrichtung der Messe sichert weiteren Aufwind. 2018 werden Themen wie Smart Factory und digitale Fertigung die Messe in Wien bereichern und die Besucher in die herausfordernde Zukunft der Digitalisierung und Vernetzung ‚greifbar‘ verführen.“

Martin Söllradl, Manager Sandvik Coromant Österreich: „Die neue regionale Messe Wels ist für uns aktuell kein Thema.“

Ing. Edip Bayizitlioglu, Chairman von Wedco: „Grundsätzlich ist hier die Frage zu stellen, ob Österreich überhaupt zwei Messen mit überschneidenden Themen verträgt – das denke ich nicht. Daher werden wir weiterhin auf der Intertool ausstellen.“

Ing. Wolfang Huemer, Geschäftsführer Zoller Austria: „Wir werden im Jahr 2018 definitiv auf der Intertool ausstellen. Das neue Messekonzept in Wels ist für uns aktuell kein Thema.“

Nach meinen Informationen hat sich der Messebeirat der Intertool im Zuge einer Informationsveranstaltung geschlossen hinter die Wiener Messe gestellt.

Das stimmt. Natürlich haben wir (Anm.: ich spreche hier jedoch nicht offiziell im Namen des Messebeirates) uns das Konzept dieser geplanten Messe in Wels angehört – nicht nur der Messebeirat war vertreten, auch andere namhafte Firmen sowie „Nichtaussteller“ der Intertool. Der Messebeirat hat sich nach der Präsentation einstimmig für eine weitere Unterstützung der Intertool in Wien ausgesprochen.

Zu den Highlights der Intertool 2016 gehörte der Besuch von ÖFB-Bundestrainer Marcel Koller am Stand der Prozesskette.at. Als kleines Dankeschön wurde ihm eine Büste aus Aluminium überreicht (v.l.n.r.): Stefan Wonnebauer, Florian König, Karl Wiefler, Wolfgang Huemer, Marcel Koller, Edip Bayizitlioglu und Markus Ebster.

Zu den Highlights der Intertool 2016 gehörte der Besuch von ÖFB-Bundestrainer Marcel Koller am Stand der Prozesskette.at. Als kleines Dankeschön wurde ihm eine Büste aus Aluminium überreicht (v.l.n.r.): Stefan Wonnebauer, Florian König, Karl Wiefler, Wolfgang Huemer, Marcel Koller, Edip Bayizitlioglu und Markus Ebster.

Warum genau?

Wir haben die Intertool seit vielen Jahren aufgebaut, unterstützt und auf ein gutes Level gebracht. Das neue Messegelände in Wien und die gesamte Infrastruktur bietet den Besuchern und Ausstellern ein hervorragendes Umfeld. Das hat sich bei der letzten Veranstaltung im Jahr 2016 bereits positiv ausgewirkt. Auch das große Engagement beispielsweise vom Steirereck, DMG MORI oder der Prozesskette.at wurde seitens der Besucher sehr gut angenommen. Zudem trägt die neue Führung der Reed Messe zum weiteren Ausbau der Intertool bei und ist überaus bemüht, die Messe mit guten Ideen noch weiter zu stärken.

Nach meinen Recherchen haben sich auch Nichtaussteller der Intertool gegen das neue Messekonzept ausgesprochen. Können Sie das bestätigen?

Auch ich habe Gespräche mit Firmen geführt, die bis jetzt nicht auf der Intertool ausstellen und dieses neue Konzept ebenso nicht unterstützen werden. Für diese Unternehmen kommt es nicht zwingend auf den Messestandplatz an, hier sind eher Konzernstrategien ein Hemmnisgrund.

Obwohl eine Messe in Oberösterreich doch eigentlich interessant wäre?

Grundsätzlich stimmt das, da in Oberösterreich sicherlich der Großteil der zerspanenden Betriebe angesiedelt ist. Schon in der Vergangenheit gab es zahlreiche Versuche, eine Fertigungsmesse in Oberösterreich, genauer gesagt in Wels, zu veranstalten. Diese sind jedoch letztendlich alle gescheitert.

Für mich zählen bei einer Branchenmesse vor allem die Qualität der Aussteller und die Frage, ob ich als Fachbesucher vom Messebesuch profitieren kann. Die Wiener Messe ist natürlich von Bundesländern wie Vorarlberg oder Tirol weit entfernt, doch dafür ist Wien für die angrenzenden Nachbarstaaten wie Ungarn, Slowakei, Slowenien etc. wiederum sehr attraktiv. Ich denke, hier kann man noch weitere, positive Synergien nutzen. Und um nochmals auf den „Oberösterreicher“ zu kommen: mag sein, dass nach Wels die eine oder andere regionale Firma mehr kommen würde. Die sogenannten Entscheider und die, die den Mehrwert einer gut organisierten Intertool schätzen, kommen auch nach Wien – da bin ich mir sicher.

Was kann man rund um die Intertool 2018 noch besser machen?

Vor allem im Vorfeld noch besser mobilisieren. Da ist jeder Aussteller gefragt, sein Team richtig einzustellen und eine positive Stimmung rund um die Intertool aufzubauen. Davon profitieren wir alle gemeinsam und somit der Fertigungsstandort Österreich. Zudem finden auch Gespräche mit potenziellen Neuausstellern statt, die das Angebot der Messe weiter stärken können. Auch an einem funktionierenden Konzept der Hallenaufteilung bzw. Belebung der hinteren Hallenbereiche wird aktiv gearbeitet.

Darüber hinaus steht für 2018 unter anderem auch das Thema „Digitalisierung der Fertigungsprozesse“ im Zentrum, das heißt, es werden erstmals in Österreich konkrete Lösungen zum Thema Smart Factory zu sehen sein. Auch wir von Wedco werden hier etwas Neues vorstellen.

Themenwechsel: Sie haben das Jahr 2016 meines Wissens erfolgreich abgeschlossen.

Das stimmt und auch das neue Jahr ist vielversprechend angelaufen. Unsere hohen Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung der vergangenen Jahre machen sich positiv bemerkbar. So haben sich bei uns Branchen wie Energie, Medizin oder Aerospace außerordentlich gut entwickelt. Aber auch in unserer Kernkompetenz, dem Werkzeug- und Formenbau, konnten wir wieder interessante Neuprojekte gewinnen.

Was hat Wedco im Jahr 2017 noch geplant?

Ein starker Fokus liegt nach wie vor in der Bearbeitung moderner, aber oft schwer zerspanbarer Werkstoffe, wie Titan oder verschiedene Superlegierungen. In unserem Applikationscenter in Wien können wir die neuesten Werkzeuge und Werkstoffe auf einem Lehrenbearbeitungszentrum Yasda YBM Vi40 auf Herz und Nieren prüfen. Natürlich ist die EMO 2017 eines der großen Highlights. In Hannover werden wir unter anderem auch die neusten Werkzeuglösungen für den Werkzeug- und Formenbau sowie eben zur Bearbeitung schwer zerspanbarer Materialien vorstellen. Auch zum Thema „intelligentes Werkzeug“ werden wir etwas Neues präsentieren.

Aktuell planen Sie zudem den Ausbau der Fertigung in Wien.

Richtig. Wir sind natürlich sehr froh über die positive Entwicklung und werden heuer eine dritte Fertigungshalle mit 1.200 m² eröffnen und nochmals in mehrere neue 5-Achs-CNC-Schleifmaschinen investieren, damit wir unsere Kunden auch weiterhin zuverlässig und auf höchstem Niveau betreuen können.

Danke für das Gespräch!

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