Die stabile Klemmung ist entscheidend: Abstechsysteme von Iscar

Das fünfschneidige Abstechwerkzeug PENTA-IQ-GRIP ermöglicht das Abstechen von Werkstücken mit einem Durchmesser von bis zu 40 Millimetern. (Bilder: Iscar)

In den 1970ern führte Iscar das SELF-GRIP-Abstechsystem ein, bei dem ein Schneideinsatz allein durch die elastischen Kräfte solide im Schneidenträger geklemmt wird. Damit verfügte Iscar über ein zuverlässiges und praktikables Konzept, das zur Blaupause für Werkzeuge dieser Art wurde. Iscar entwickelte dieses stetig weiter.

Besonders der feste und stabile Sitz des Schneideinsatzes ist beim Abstechen ein bestimmender Faktor. Nur so ist es möglich, die Schnittbreite zu reduzieren und den Werkstückstoff ressourcensparend sowie wirtschaftlich zu nutzen. Die stetige Erhöhung des Werkstückdurchmessers führt zu einer größeren Auskragung des Werkzeugs. Hierbei kann die geringe Breite von Schneidenträger und Schneideinsatz das dynamische Verhalten des Werkzeugs verschlechtern und so die Zerspanungsleistung beeinträchtigen. Deshalb war es unerlässlich, das Werkzeug auch unter ungünstigen Schnittbedingungen stabil spannen zu können. Dazu optimierte Iscar die ursprüngliche SELF-GRIP-Werkzeuglinie und erweiterte sie mit neuen Geometrien sowie besonderen Lösungen zum produktiven Abstechen.

Die DO-GRIP-Abstechwerkzeuge sind mit einem zweischneidigen Schneideinsatz bestückt.

Effektive Hochdruckkühlung

Der Einsatz von zielgenauer Hochdruckkühlung sorgt für eine bessere Zerspanungsleistung im Abstechen. Sie senkt die Temperaturen in der Schnittzone und verbessert Spanbruch sowie -abfuhr. Der Anwender erzielt damit hohe Oberflächengüten und lange Standzeiten. Bei schwer zerspanbaren, hitzebeständigen Superlegierungen und austenitischen, rostbeständigen Stählen verringert die Hochdruckkühlung Aufbauschneiden oder verhindert sie sogar ganz.

Effektive innere Kühlmittelkanäle in schmalen Werkzeughaltern umzusetzen, ist eine knifflige Aufgabe, für die die Ingenieure von Iscar verschiedene solide Lösungen entwickelt haben. Dazu gehören beispielsweise die DO-GRIP-Abstechwerkzeuge. Sie sind mit einem zweischneidigen Einsatz bestückt. Die Schneidkanten sind in sich verdreht, so dass die nicht arbeitende Kante die Stechtiefe des Werkzeugs nicht einschränkt.

Dank der stabilen Klemmung kann der Schneideinsatz des TANG-GRIPs den auf das Werkzeug wirkenden Schnittkräften beim Abstechen entgegenwirken.

Prozesssicheres Abstechen

Die PENTACUT-Linie hat Iscar für das Abstechen von Werkstücken mit kleinem Durchmesser sowie von Rohren und dünnwandigen Bauteilen entwickelt. Die fünfschneidigen Einsätze werden im Plattensitz mit nur einer Schraube geklemmt. Das Abstechen von Werkstücken mit großem Durchmesser erwies sich dagegen mit diesem Werkzeugsystem wegen der Größe des notwendigen Schneideinsatzes als schwierig. Iscars Lösung für diese Herausforderung: PENTA-IQ-GRIP. Diese ebenfalls fünfschneidige Werkzeuglinie ermöglicht das Abstechen von Werkstücken mit einem Durchmesser von bis zu 40 Millimetern. Die Schwalbenschwanzklemmung sorgt für einen stabilen Sitz der relativ kleinen Schneideinsätze im Werkzeug. Das erhöht die Standzeit und verbessert Planebenheit und Oberflächengüten. PENTA-IQ-GRIP ist auch mit Hochdruckkühlung erhältlich.

Schon die SELF-GRIP-Klemmung nutzte das elastische Verhalten eines Schneidenträgers. Und genau diese Eigenschaft ebnete den Weg für das TANG-GRIP-Abstechsystem. Dank der stabilen Klemmung kann der Schneideinsatz den auf das Werkzeug wirkenden Schnittkräften beim Abstechen entgegenwirken. Grund hierfür ist der Plattensitz, der durch die solide Rückwand des Schneidenträgers gestützt wird. Das macht das Werkzeug zudem steifer und erhöht die Standzeit. Verbunden mit einem robusten Schneideinsatzdesign und einer verstärkten Schneidkante erlaubt TANG-GRIP das Abstechen mit hohen Vorschubgeschwindigkeiten.

Abstechen auf der Y-Achse

Doch bei der Bearbeitungsgeschwindigkeit gibt es Grenzen. Mit steigendem Vorschub nehmen auch die Schnittkräfte zu. Diese Situation verschlimmert sich bei großen Durchmessern und zunehmender Eingriffstiefe. Dann kann der Schneidenträger ausgelenkt werden, was die Anwendung deutlich beeinträchtigen kann.

Abstechen auf der Y-Achse soll hier Abhilfe schaffen. Denn im Vergleich zum Abstechen auf der X-Achse verbessert dies das dynamische Verhalten des Schneidenträgers durch die tangentiale Schnittkraft. Beim Abstechen in Richtung der Radialkräfte verringert sich die Steifigkeit des Schneidenträgers. Zum Abstechen auf der X- und der Y-Achse bietet Iscar die neuen Werkzeuge der LOGIQ-F-GRIP-Linie mit einem quadratischen Schneidenträger und vier Plattensitzen. Dieser ist mit oder ohne interne Jet-Kühlung erhältlich und in einem robusten Spannschaft mit verstärkten Stegen montiert. Das macht das Werkzeug besonders steif und ermöglicht ein stabiles sowie effizientes Abstechen mit schmalen Schnittbreiten – auch bei Stangen mit großem Durchmesser. Mit LOGIQ-F-GRIP kann der Anwender material- und ressourcensparend abstechen.