gastkommentar

Siemens AG Österreich OMM/T: EDGE-Applikation - Trochoidalfräsen leicht gemacht

Best Practice Tipps für NC-Programmierer: Während meiner aktiven Zeit als Fräs- und Dreh-Job-Shopper war ich über jeden einzelnen Technologiezyklus, der mir von Steuerungsanbietern zur Verfügung gestellt wurde, sehr dankbar – erleichterten diese doch meine Programmierarbeit, machten sie mit jedem neuen Versions-Upgrade komfortabler und erhöhten gleichzeitig die Qualität der zu bearbeitenden Werkstücke. Denn um wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben, stellen möglichst kurze Bearbeitungszeiten von Halbfabrikaten einen der wichtigsten Faktoren dar. Somit stand außer Frage, dass ich mir stets Gedanken machte, mit welcher Technologie ich die Bearbeitungszeit meiner generierten Programme bei gleichbleibender Werkstückqualität minimieren könnte. Gastkommentar von Bernhardt Wassermann, Siemens Österreich.

Bernhardt Wassermann, Anwendungstechniker für Sinumerik CNC Werkzeugmaschinen bei Siemens Österreich. 
fb-sinumerik.at@siemens.com

Bernhardt Wassermann, Anwendungstechniker für Sinumerik CNC Werkzeugmaschinen bei Siemens Österreich. fb-sinumerik.at@siemens.com

Eine der nützlichsten Funktionen war das Wirbelfräsen, da ich mit dieser Technologie in kurzer Bearbeitungszeit hohe Spannvolumen erzeugen und das Potential der vollen Schneidlänge des Schaftfräsers ausschöpfen konnte. Die Fräsbahn ergibt sich aus der Überlagerung einer Kreisbewegung des Fräsers mit einer zeitgleichen linearen Vorwärtsbewegung, sodass ein "Schälfräsprozess" vorliegt. Dieser Wirbelfräszyklus wird mittlerweile von fast allen Steuerungsherstellern angeboten und zählt schon zu den etablierten Technologien.

Als ich in meiner CAM-Programmierzeit die Erweiterungsform des herkömmlichen Wirbelfräsens – das Dynamische Wirbelfräsen – kennenlernen durfte, wurde mir erst bewusst, welches Potential diese Technologie hat. Hierbei wird die Spandicke konstant gehalten bzw. begrenzt, indem sowohl Bahn als auch Vorschub entsprechend dem Prozess kontinuierlich angepasst werden. Auch die An- und Abfahrtsbewegungen, das Abheben in Z-Richtung und eine eventuelle Kantenglättung tragen ihren Teil zu reduzierten Bearbeitungszeiten und perfekten Ergebnissen bei. Diese optimalen Bahnen und Vorschübe für diese Technologie zu berechnen, war aufgrund der hohen Datenmengen bislang nur für CAM-Rechner vorgesehen – allerdings, wie gesagt, nur bis jetzt!

Ab sofort: Neuer Lösungsweg direkt auf der Steuerung

Siemens hat es nunmehr möglich gemacht, die CAM-Technologie des dynamischen Trochoidal-Fräsens direkt auf der Steuerung zu programmieren: Mittels der Edge-Applikation „Optimize my Machining/Trochoidal (OMM/T)“ können ab jetzt Bearbeitungsvorgänge für beliebige Konturnuten, Rechtecktaschen und Kreistaschen direkt auf der Steuerung vorgenommen werden. Wie gewohnt, ist auch diese Technologie genauso intuitiv per Zyklen-Maske bedienbar. Die Performance der Sinumerik eigenen NCU bleibt dabei unangetastet, da die Rechenarbeit auf einer externen IPC/ Sinumerik EDGE-BOX erfolgt – diese ist übrigens auch auf bereits im Feld bestehende Steuerungen nachrüstbar!

Das Beste: Bearbeitungszeit gesenkt, Qualität erhöht, Verschleiß reduziert

Mit der OMM/T wird die eigene Achsdynamik der Maschine miteinberechnet und passt sich somit optimiert an die jeweilige Werkzeugmaschine an, wodurch zusätzlich der Verschleiß von Werkzeugmaschine und Werkzeug erheblich minimiert wird. Da in OMM/T die Funktion der Kantenglättung inkludiert ist, kann selbst bei Schruppbearbeitungen die Oberflächenqualität des Werkstückes nahe einer Schlichtbearbeitung realisiert werden.

Um die Geschwindigkeitsführung optimal zu nutzen und eine gleichbleibend beschleunigte Fräsbahn zu realisieren, generiert OMM/T die Fräsbahn in Polynomen 5. Grades – und nicht wie herkömmlich als Abfolge von Kreissegmenten, da diese die Maschine bzw. das Werkzeug zum Schwingen anregt. Davon profitieren die Maschinenlager und die Werkzeugstandzeit.

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