HT Solutions bietet maximale Transparenz für die Königsklasse

Digitalisieren ja oder nein – diese Frage stellte sich für die HT Solutions GmbH erst gar nicht. Denn als „High-End-Zerspaner“, der schwerpunktmäßig für den Rennsport und die Luftfahrt tätig ist, war bereits bei der Firmengründung im Jahre 2010 klar, dass man auf diesen Zug aufspringen muss, um aus der Pole-Position starten zu können. Die softwaretechnischen Weichen für einen durchgängigen digitalen Informations- und Datenfluss wurden bereits gestellt, nun denken die Steirer darüber nach, immer mehr Details wie beispielsweise den Werkzeugverschleiß beim Fräsen in Echtzeit live mitzuverfolgen.

Jede Werkzeugmaschine ist mit einem zusätzlichen Terminal bzw. Touchpad ausgestattet, um sämtliche Dokumentationen und Zeichnungsstände auf direktem Wege abrufen zu können.

Jede Werkzeugmaschine ist mit einem zusätzlichen Terminal bzw. Touchpad ausgestattet, um sämtliche Dokumentationen und Zeichnungsstände auf direktem Wege abrufen zu können.

DI Florian Koch
HR-Management und Unternehmensentwicklung bei HT Solutions

„Mittlerweile, wo technisch schon sehr vieles bis hin zu einer Digitalisierung der Zerspanungsprozesse möglich ist, stoßen wir an ganz anderer Stelle an unsere Grenzen: Es fehlt an qualifizierten Mitarbeitern, die mit den neuen Technologien umzugehen wissen.“

Wenn es um die bei Antriebs-, Fahrwerk- oder Chassis-Bestandteilen einzuhaltenden Toleranzen geht, kennt die Königsklasse des Motorsports keine „Gnade“. Hier zählt wirklich jedes µ, wie man bei HT Solutions aus Erfahrung weiß. Schließlich trägt die Formel 1 rund 70 % zum Gesamtumsatz der Steirer bei. „Wir haben es hier mit einem Kundenkreis zu tun, der extrem hohe Anforderungen an uns stellt – vor allem auch in puncto Nachvollziehbarkeit. Von der eingesetzten Materialcharge, den verwendeten Maschinen, Vorrichtungen und Werkzeugen bis hin zur Qualitätsprüfung und Auslieferung der bestellten Teile muss alles penibel dokumentiert werden“, gibt Vertriebsleiter Ing. Robert Eckl, EMBA, Auskunft.

Seit 2019 passiert dies über eine durchgängige Digitalisierungslösung von EVO Informationssysteme, über die die gesamte Produktionsabwicklung inklusive Fertigungsfeinplanung, NC-Programmbereitstellung und Betriebsdatenerfassung genauso abgewickelt wird wie das Produkt- und Dokumentenmanagement oder das 8D-Reporting bei etwaigen Reklamationen. Selbst die Auswertung der wichtigsten Kennzahlen erfolgt über eine intelligente Verknüpfung der ERP- & PPS-Software EVOcompetition mit dem EDM-System EVOjetstream. „Die ganzen internen Abläufe und die dafür erforderlichen Informationsflüsse werden über dieses Tool gestartet. Die Arbeitsvorbereitung legt fest, wie mit jedem einzelnen Teil in der Produktion umzugehen ist und die anderen Abteilungen erfahren vollautomatisch, welche Materialien zu bestellen, welche Fremdleistungen einzuplanen oder welche Maschinenkapazitäten bereitzustellen sind“, nennt DI Florian Koch, HR-Management und Unternehmensentwicklung bei HT Solutions, ein paar Beispiele dafür, was es bei einem Fertigungsauftrag alles zu kommunizieren gilt. „Die gesamte Order-to-Cash-Prozesskette, unsere Werkzeugmaschinen und die Lagerverwaltung sind bereits digitalisiert bzw. vernetzt, jetzt fehlt noch das Werkzeugmanagement“, fügt er mit Blick in die Zukunft ergänzend hinzu.

Die Anforderungen in puncto Nachvollziehbarkeit sind in der Königsklasse des Motorsports sehr hoch. Von der eingesetzten Materialcharge, den verwendeten Maschinen, Vorrichtungen und Werkzeugen bis hin zur Qualitätsprüfung und Auslieferung der bestellten Teile muss alles penibel dokumentiert werden.

Die Anforderungen in puncto Nachvollziehbarkeit sind in der Königsklasse des Motorsports sehr hoch. Von der eingesetzten Materialcharge, den verwendeten Maschinen, Vorrichtungen und Werkzeugen bis hin zur Qualitätsprüfung und Auslieferung der bestellten Teile muss alles penibel dokumentiert werden.

Ing. Robert Eckl
EMBA, Vertriebsleiter bei HT Solutions

„Wir haben es größtenteils mit einem Kundenkreis zu tun, der extrem hohe Anforderungen an uns stellt, vor allem auch in puncto Nachvollziehbarkeit. Deshalb ist es für uns enorm wichtig, möglichst effizient und transparent zu arbeiten. Die Digitalisierung hilft uns dabei.“

Intelligente Werkzeugüberwachung als nächster Step

Apropos Zukunft: Eine weitere Investition, mit der die Steirer aktuell liebäugeln, stammt vom deutschen Experten für drahtlose Sensorsysteme Pro-micron, der mit spike® einen Werkzeughalter auf den Markt brachte, der die in der Zerspanung auftretenden Kräfte und Momente direkt am Werkzeug misst. Auf dieses intelligente Tool wurden die Steirer im Rahmen einer Kundenveranstaltung bei ihrem Maschinenlieferanten DMG Mori aufmerksam. „Diese Lösung wäre aus mehreren Gründen sehr interessant für uns: Zum einen würden wir dadurch Prozesssicherheit gewinnen, da wir live mitverfolgen könnten, ob die Performance der verwendeten Zerspanungswerkzeuge schwankt und ob beispielsweise Vibrationswerte auftreten, die auf einen Verschleiß hindeuten. Auf der anderen Seite ließen sich aus dem Wissen, wie sich ein bestimmtes Bauteil beim Fräsen wirklich verhält, wertvolle Erkenntnisse für uns bzw. unsere Kunden ableiten“, erklärt Florian Koch und denkt gleich einen Schritt weiter: „Bei einer Zustandsüberwachung jeder einzelnen Schneide werden Daten generiert, die uns helfen könnten, die Schnittdaten zu optimieren, geeignetere Werkzeuge und Spannmittel auszuwählen oder Verzugsprobleme zu vermeiden. Durch so eine umfassende Digitalisierung sämtlicher Prozessdaten würde sogar ersichtlich, wie man ein Bauteil umdesignen müsste, damit es einfacher zu produzieren ist.“

Momentan dienen bei HT Solutions die über das BDE-System erfassten Produktionsdaten als wichtigster Anhaltspunkt für gezielte Optimierungsmaßnahmen. Diese machen u. a. den tatsächlichen Auslastungsgrad der Maschinen, die Durchlaufzeit der einzelnen Prozesse sowie die Anzahl der erzeugten Gut-, Schlecht- bzw. Ausschussteile transparent. Angaben darüber, was den Mitarbeitern an den Maschinen bei bestimmten Werkzeugen oder anderen Produktionsmitteln Ungewöhnliches aufgefallen ist, werden ebenfalls als BDE-Meldung hinterlegt.

Die ganzen internen Abläufe und die dafür erforderlichen Informationsflüsse werden über eine durchgängige Digitalisierungslösung von EVO Informationssysteme gestartet.

Die ganzen internen Abläufe und die dafür erforderlichen Informationsflüsse werden über eine durchgängige Digitalisierungslösung von EVO Informationssysteme gestartet.

Als „High-End-Zerspaner“, der schwerpunktmäßig für den Rennsport und die Luftfahrt tätig ist, war für die HT Solutions GmbH von Anfang an klar, dass sie auf den Digitalisierungszug aufspringen muss.

Als „High-End-Zerspaner“, der schwerpunktmäßig für den Rennsport und die Luftfahrt tätig ist, war für die HT Solutions GmbH von Anfang an klar, dass sie auf den Digitalisierungszug aufspringen muss.

Jede Werkzeugmaschine ist mit einem zusätzlichen Terminal bzw. Touchpad ausgestattet, um sämtliche Dokumentationen und Zeichnungsstände auf direktem Wege abrufen zu können.

Jede Werkzeugmaschine ist mit einem zusätzlichen Terminal bzw. Touchpad ausgestattet, um sämtliche Dokumentationen und Zeichnungsstände auf direktem Wege abrufen zu können.

Jede Werkzeugmaschine ist mit einem zusätzlichen Terminal bzw. Touchpad ausgestattet, um sämtliche Dokumentationen und Zeichnungsstände auf direktem Wege abrufen zu können.

Jede Werkzeugmaschine ist mit einem zusätzlichen Terminal bzw. Touchpad ausgestattet, um sämtliche Dokumentationen und Zeichnungsstände auf direktem Wege abrufen zu können.

Der Mensch als Schlüssel zum Digitalisierungserfolg

Grundsätzlich verfolgt HT Solutions eine gut überlegte, bodenständige Digitalisierungsstrategie. „Wir wägen bei jedem Vorhaben sehr genau ab, ob die geplante Investition zu unserer bestehenden Infrastruktur passt – ob diese auch zukunftssicher ist und ob die benötigten Schnittstellen vorhanden sind“, verrät Florian Koch.

Da er bei HT Solutions aber nicht nur die Unternehmensentwicklung, sondern auch das HR-Management federführend mitverantwortet, spricht er abschließend eine weitere Herausforderung an, mit der fertigende Betriebe derzeit zu kämpfen haben: Den Fachkräftemangel. Denn der Faktor Mensch ist in der Produktion nach wie vor unverzichtbar. „Für die ganzen kreativen Aufgaben, die bei den Maschinen zu erledigen sind – wie das Umschreiben von Programmen, das Feinjustieren und Korrigieren –, braucht es qualifizierte Mitarbeiter, die neben einer klassischen mechanischen Ausbildung ein gewisses Grundverständnis für Computersysteme mitbringen“, streicht er die Bedeutung des Menschen als Schlüssel für eine erfolgreiche und effiziente Digitalisierung hervor.

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