interview

Bimatec Soraluce Andreas Lindner: Hohe Nachfrage an Großmaschinen

Bimatec Soraluce hat sich in über 30 Jahren Firmengeschichte als einer der Marktführer für Groß-, Fräs-, Dreh- und Schleifzentren, Multitasking-Lösungen und automatisierte Systeme etabliert. Wir sprachen während des Soraluce Summit in Bergara mit Andreas Lindner, geschäftsführender Gesellschafter, und Oliver Krause, Gesamtverkaufsleitung bei Bimatec Soraluce, über die wirtschaftliche Situation, intelligente Maschinen und über den österreichischen Markt.

Blicken optimistisch in das Geschäftsjahr 2023: Andreas Lindner, geschäftsführender Gesellschafter und Oliver Krause, Gesamtverkaufsleitung bei Bimatec Soraluce. (v.l.n.r.)

Blicken optimistisch in das Geschäftsjahr 2023: Andreas Lindner, geschäftsführender Gesellschafter und Oliver Krause, Gesamtverkaufsleitung bei Bimatec Soraluce. (v.l.n.r.)

Herr Lindner, wie ist die aktuelle wirtschaftliche Situation im Unternehmen?

Wir sind sehr zufrieden mit der aktuellen Auftragslage. Durch Großaufträge aus dem Maschinenbau, der Lebensmittelindustrie, Windkraftenergie und der Raumfahrt konnten wir uns eine Grundauslastung sichern. Dazu kommt, dass unser Unternehmen wirtschaftlich sehr gut aufgestellt ist und die Gruppenzugehörigkeit zu Soraluce, Danobat und Mondragon uns zusätzliche Sicherheiten und Stabilität in den aktuell schwierigen Zeiten gibt.

Bimatec Soraluce feierte letztes Jahr sein 30-jähriges Bestehen, Soraluce dieses Jahr sein 60-jähriges. Was macht Soraluce so erfolgreich bzw. was ist die DNA von Soraluce?

Das ist ein Paket von vielen Dingen und wir sind eine Familie! Als erstes stehen Stabilität und Kontinuität in unserem Unternehmen im Vordergrund. Das zählt für alle Bereiche von Mitarbeitern bis zu Neuentwicklungen. Mit unserer Firmenkultur BS United binden wir „alle“ unsere Mitarbeiter ins Management ein und haben eine sehr flache Firmenstruktur. Damit fördern wir die Eigenverantwortlichkeit und damit die Wertschätzung unserer Mitarbeiter.

Um uns technologisch ständig weiterzuentwickeln, stehen wir permanent im Kundenkontakt und erlangen dadurch Informationen, welche Neuentwicklungen unsere Kunden brauchen, um einen Wettbewerbsvorteil zu generieren. In unserer Gruppe ist festgelegt, dass 8 % des Umsatzes eines Jahres in Neuentwicklungen investiert werden müssen, um unsere Produkte ständig weiterzuentwickeln und neueste Zukunftstechnologien anbieten zu können.

Herr Krause, das Thema Lieferketten ist in aller Munde. Gibt es hier auch für Ihr Unternehmen Engpässe bzw. Probleme?

Schon vor der Ukraine-Krise war die Lieferkette für Elektronikkomponenten stark strapaziert, aufgrund mehrerer harter Corona-Lockdowns in Asien. Diese Teile, die unweigerlich von den üblichen großen OEMs bezogen werden, führen entlang der Produktionskette zu großen Mehraufwänden durch Lieferverzögerungen oder sogar Lieferausfällen über längere Zeiträume. Unsere Produktionsplanung und Montage ist und war hier stark gefordert täglich neu auf veränderte Teileverfügbarkeiten zu reagieren, um unsere Lieferfähigkeit zu jeder Zeit sicherzustellen. Die Ukraine-Krise hat die Situation zusätzlich verschärft. Da wir aber schon früh die Einkaufsaktivitäten unserer Gruppe gebündelt haben, und dank unserer engagierten Mitarbeiter, sind wir weiterhin gut aufgestellt und können unsere Termintreue halten.

Auf Ihrer Homepage fand ich den Slogan: „Die intelligente Maschine kann mehr.“ Was ist damit gemeint?

Andreas Lindner: Die intelligente Maschine ist seit Jahren ein Kernthema und Fokus für unsere Entwicklungen und das wird auch in Zukunft so sein. Der zunehmende Fachkräftemangel führt darüber hinaus dazu, dass die Anforderungen an intelligente Werkzeugmaschinen steigen, zukünftig Veränderungen in Fertigungssituationen eigenständig erkannt werden und eine automatische Reaktion erfolgt, die den Fertigungsprozess der Werkstücke stabilisiert.

Wie wichtig ist der österreichische Markt für Ihr Unternehmen?

Oliver Krause: Sehr wichtig! Neben Deutschland und Italien ist der österreichische Markt der drittgrößte Markt in Mitteleuropa. Traditionell liefern wir jedes Jahr unsere Maschinen an Familienunternehmen, den Mittelstand und große OEM-Kunden. Nach 30 Jahren laufen mehr als 100 Soraluce-Maschinen erfolgreich bei Kunden in ganz Österreich.

Können Sie uns abschließend noch einen Ausblick für das kommende Jahr geben?

Oliver Krause: Wir blicken optimistisch in das Geschäftsjahr 2023. Nach einem guten Jahr 2022 ist derzeitig bedingt durch die Ukraine-Krise, die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise und die abermals stark strapazierte Lieferkette aus Asien die Investitionsfreude unserer Kunden leicht gebremst. Dem gegenüber steht der Wandel vieler Unternehmen zurück zur lokalen oder europäischen Beschaffung. Das könnte zusätzliche positive Impulse im Jahr 2023 schaffen und für eine hohe Nachfrage an Großmaschinen sorgen. Dazu ist zu erwarten, dass der Bedarf von neuen Fertigungskapazitäten durch die Erweiterung der regenerativen Energien und wieder erstarkten Automobilindustrie den Markt beflügeln.

Vielen Dank für das Gespräch!

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