veranstaltung
Erfolgreiches WFL Technologiemeeting 2022
Von 21. bis 23. Juni 2022 ging in Linz das traditionelle WFL Technologiemeeting über die Bühne. Auf 4.000 m² Ausstellungsfläche wurden Live-Zerspanungen auf allen MILLTURN-Maschinentypen und die neuesten Automatisierungs- und Softwarelösungen gezeigt. Spannende Expertengespräche und Vorträge zu den wegweisenden Trends und Entwicklungen der Branche wurden mit großem Interesse angenommen und rundeten das Programm bestens ab.
Der erste Tag des WFL Technologiemeetings startete mit der Pressekonferenz. Norbert Jungreithmayr, CEO, Günther Mayr, Managing Director Sales, Technologies and Services, Reinhard Koll, Leiter der Anwendungstechnik und Jürgen Schmid, DesignTech, gaben Auskunft zu den Maschinen- und Technologieneuheiten.
Aufgrund des coronabedingten Ausfalls der WFL Hausmesse in 2021 war es umso erfreulicher, die zahlreichen Besucher*innen in Linz willkommen heißen zu können. Mit rund 1.000 Besucher*innen zeigt sich WFL überaus zufrieden und freut sich über das große Interesse an den ausgestellten Maschinen und Technologien. Auf der Ausstellungsfläche wurden Live-Zerspanungen von Werkstücken mit einem Durchmesser von 100 bis 1.180 mm und einer Länge von 150 bis 5.240 mm präsentiert.
Die Themen reichten von Heavyweight Machining auf der M150 MILLTURN über Schneckenbearbeitung an der M50 MILLTURN/4.500 mm bis hin zur Vorführung der neuesten Maschine, und zwar der M20-G MILLTURN. Diese punktet nicht nur mit ihrer Performance, sondern besticht auch in puncto Bedienung und Design. Speziell in der Automatisierung wurden unterschiedlichste Themen aufgegriffen: Bin Picking, das Scannen und Abgreifen nicht orientierter Werkstücke, Leitrechner-gesteuerte Systeme und Maschinenverkettungen. Ein besonderes Highlight war die mobileCELL an der M65 MILLTURN – ein Roboter auf einem AGV (Automated Guided Vehicle), welcher die Maschine mit Werkzeugen, Spannmittel und/oder Werkstücken be- und entlädt. Vor allem bei einer Bearbeitungszeit ab 30 bis 60 Minuten kann mit dieser Lösung der Wettbewerbsvorteil voll ausgeschöpft werden und der Kunde behält zudem den vollen Freiheitsgrad. Dieses System eignet sich darüber hinaus zum Nachrüsten von Automatisierungen. Nachhaltigkeit.
Weit oben auf der Agenda von WFL steht das Thema Nachhaltigkeit. Wichtig ist dabei einerseits, energieeffiziente Prozesse zu haben, um Kosten zu sparen und andererseits, das richtige Ranking zu erreichen; immer mehr Kunden werden nach ESG-Kriterien (Environmental Social Governance) beurteilt. Diese Kriterien werden von WFL zum einen durch die verwendete Technik (etwa energieeffiziente Antriebe) erreicht, und zum anderen ist der Prozess der Komplettbearbeitung ein höchst effizienter. Der optimale Nutzungsgrad, die Reduktion von Raum- und Zwischenlagerkosten, Qualitätskontrollkosten u. v. m. – all dies wird durch den Komplettbearbeitungsprozess gewährleistet.
Die mobileCELL war der große Blickfang für die Besucher*innen des Technologiemeetings. Mit einem AGV be- und entlud der Roboter die Maschine mit Werkstücken und Werkzeugen.
Maschinen und Technologien
Bei der M150 MILLTURN wurde der Baukasten insofern erweitert, indem eine Überarbeitung des Maschinenbetts stattfand: mit größeren Führungsabständen und -dimensionen und stärkeren Antrieben ist die Maschine bestens geeignet für Werkstückgewichte bis zu 25 t. Eingespannt war eine Walze aus einem Stahlwerk, auf welcher das Schleifen von Lagerstellen und das Rollfeed-Drehen gezeigt wurde – ein sehr effizientes Verfahren, um harte Oberflächen zu bearbeiten. Am rechten Ende des Werkstücks wurde eine große Verzahnung mit Modul 38 gefräst, welche auch in der Maschine vermessen wird. Das Bauteil muss somit nicht aus der Maschine entladen werden. Bei den Programmen und Werkzeugen wird bei Bedarf eine entsprechende automatische Korrektur durchgeführt, damit die Verzahnung anschließend fertig gefräst werden kann.
Das zweite Maschinenkonzept, welches grundlegend erweitert wurde, ist die M50 MILLTURN. Bei dieser Maschine wurde eine stärkere Dreh-, Bohr-, Fräseinheit geschaffen, ein größeres Werkzeugsystem, größere Werkzeugmagazine und -gewichte, längere Werkzeuge und auch die Maschine selbst ist auf eine maximale Spitzenweite von 6.000 mm gewachsen. Somit bleibt kaum ein Konfigurationswunsch offen, den WFL nicht erfüllen könnte.
Die M50 hat zudem einige Helfer mit an Board: die iJaw der Fa. Röhm – eine sensorische Spannbacke, das ICOtronic Tool – ein sensorisches Werkzeug, einen Ultraschall-Wanddicken-Messtaster, welcher automatisch einwechselbar ist und an beliebigen Stellen die Wanddicke misst; damit ist man in der Lage, einen Bohrungsverlauf automatisch zu kompensieren. Mit dieser Technologie lässt sich der Bohrungsverlauf erkennen und korrigieren. Absolut neu ist zudem der Laserscanner, welcher ebenfalls automatisch eingewechselt wird und die Möglichkeit bietet, beliebige Formen und Geometrien am Werkstück zu scannen und die gescannten Oberflächen mit einem Soll-3D-Modell zu vergleichen. In einer Falschfarbendarstellung lässt sich erkennen, inwieweit das gefertigte Werkstück dem Soll-Modell entspricht, und über die Farbvariationen lässt sich feststellen, wie weit das Bauteil von der Soll-Geometrie abweicht. Eine sehr interessante Lösung, welche zukünftig viel Potenzial birgt.
Digitalisierung
Die Zerspanungsprozesse in den Maschinen sind bei WFL bestens optimiert. Allerdings treten immer wieder Unterbrechungen auf, wo ein Eingriff des Bedieners wie etwa Messvorgänge und Kontrollen erforderlich sind. Diese Unterbrechungen gilt es zu minimieren, um die Verfügbarkeit und Produktivität der Maschine bestens nutzen zu können. Das passiert zum einen mit Softwarepaketen in der Maschinensteuerung und zum Anderen mit zusätzlichen, intelligenten Spannmitteln und Werkzeugen, welche die Prozesse automatisieren.
Eines davon ist WFL iControl, die neue Prozessüberwachung. Damit können nicht nur Signale, die aus der Maschine kommen, direkt verarbeitet, sondern auch externe Sensoren wie die Durchflussmenge des Kühlmittels oder der Kühlmitteldruck, Vibrationssensoren in einer Bohrstange, die Spannkraftmessung einer Spannbacke überwacht werden.
Mit myWFL Cockpit werden Maschinenzustände erfasst. Das Programm überwacht Overridestellungen und protokolliert Programmlaufzeiten. Damit hat man stets den Überblick über die Produktivität der Maschine und die Variabilität der Programmlaufzeiten.
myWFL Energy misst und protokolliert permanent den Energie- und Druckluftverbrauch der Maschine. Dieser lässt sich auch auf einzelne Werkzeuge oder Prozessschritte unterteilen, wodurch Vergleiche angestellt werden können. Mit myWFL Condition Monitoring hat der Anwender die Möglichkeit, in zyklischen Abständen ein Leerlaufprogramm laufen zu lassen. Spindeln und Achsen werden bewegt. Über Sensoren zeichnet das Programm Kräfte und Vibrationen auf und in einer langfristigen Auswertung lässt sich erkennen, ob sich beispielsweise eine Veränderung am Lager oder in einem Führungssystem ankündigt. Dies hilft dabei, unvorhergesehen Stillstände zu vermeiden und rechtzeitig die Maschine zu servicieren.
Erfolgreiche Hausemesse
Die Besucher*innen begeisterte die Vielfalt der Bearbeitungsmöglichkeiten, die WFL anbietet. Speziell bei der Bearbeitung komplexer Werkstücke können sich Kunden auf die hochqualitative technische Kompetenz der WFL Mitarbeiter*innen verlassen. Hersteller aus den unterschiedlichsten Branchen reisten an, um bei WFL die technischen Möglichkeiten für ihre Fertigungsaufgaben zu besprechen. Vor allem in den Bereichen Messtechnik, Digitalisierung und Automatisierung zeigten die Besucher*innen großes Interesse, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
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