anwenderreportage
Kostwein und DMG Mori setzen Maßstäbe in der automatisierten Auftragsfertigung
Komplexe Bauteile, kleine Losgrößen und höchste Qualitätsanforderungen – genau in diesem Spannungsfeld behauptet sich Kostwein seit Jahrzehnten als einer der größten Auftragsfertiger Europas. Um auch künftig am internationalen Markt erfolgreich zu sein, setzt das Familienunternehmen in Klagenfurt auf eine neue Dimension der Automatisierung. Gemeinsam mit dem langjährigen Partner DMG Mori entstand eine vollautomatisierte Fertigungsanlage aus drei NHX 6300 Horizontal-Bearbeitungszentren und einem Fastems MLS-Palettenspeichersystem, die Produktivität und Flexibilität auf ein neues Level hebt.
Das Hochleistungsfertigungssystem bei Kostwein bestehend aus drei DMG Mori NHX 6300, verkettet über ein Fastems MLS-System mit 102 Paletten und über 1.300 Werkzeugplätzen.
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Aufgabenstellung : Wirtschaftliche Fertigung komplexer Einzelteile und Kleinserien mit geringen Losgrößen am Standort Österreich – bei gleichzeitig höchster Produktivität und Prozesssicherheit.
Lösung : Investition in eine vollautomatisierte Fertigungszelle mit drei DMG Mori NHX 6300, verknüpft über ein Fastems MLS-System mit 102 Paletten und über 1.000 zusätzlichen Werkzeugplätzen.
Nutzen : Mannarme und mannlose Fertigung rund um die Uhr; deutliche Steigerung der Spindelstunden; flexible Bearbeitung unterschiedlichster Bauteile und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit am Hochlohnstandort Österreich.
Die Kostwein Gruppe mit Headquarter in Klagenfurt zählt zu den größten Auftragsfertigern Europas – und liefert ihren Kunden vom komplexen Einzelteil bis hin zu kompletten Maschinen alles aus einer Hand. Gerade wenn es darum geht, Prozesse zu automatisieren und gleichzeitig höchste Produktivität zu erzielen, stellen vor allem immer geringer werdende Losgrößen eine enorme Herausforderung dar. Um diese Gratwanderung zu meistern, braucht es Maschinen, die flexibel, stabil und verlässlich sind – und Partner, die den Weg in die Zukunft mitgestalten. Mit DMG Mori verbindet Kostwein eine enge Partnerschaft, die nun in dem neuen Hochleistungsfertigungssystem ihren vorläufigen Höhepunkt findet.
Die NHX 6300 von DMG Mori überzeugt bei Kostwein durch höchste Stabilität, Präzision und einfache Bedienbarkeit.
„Die Zusammenarbeit mit DMG Mori hat uns über Jahrzehnte geprägt. Vertrauen und Verlässlichkeit sind die Basis – und genau das brauchen wir für Investitionen dieser Größenordnung.“
Vertrauen und gemeinsame Erfolge
Für DI Hans Kostwein, der das Familienunternehmen jahrzehntelang geprägt hat, ist die Partnerschaft mit DMG Mori eine Erfolgsgeschichte geprägt von gegenseitigem Vertrauen. „Die erste CNC-Maschine, die wir in den 1970igern gemeinsam ausgesucht haben, war damals ein Prototyp – eine Maho 900 mit Rundtisch. So etwas hat es damals noch nicht gegeben. Es war ein mutiger Schritt, aber wir wollten bewusst an die Spitze der technologischen Entwicklung gehen. Gemeinsam mit den Technikern von DMG Mori haben wir es geschafft, die Maschine prozesssicher und effizient zu betreiben. Das hat uns zusammengeschweißt und gezeigt, dass wir einen Partner gefunden haben, der Herausforderungen annimmt und Lösungen findet.“
DMG Mori wurde über die Jahre zum Systemlieferanten für CNC-Fräszentren bei Kostwein, begleitete das Unternehmen in die 5-Achs-Bearbeitung, in die Automatisierung und nun in die neue Dimension der vernetzten Fertigung. „Neben der technologischen Kompetenz sind wir auch mit dem Service sehr zufrieden und das ist bei einem so großen Maschinenpark auch ein wesentlicher Aspekt unserer Partnerschaft“, unterstreicht Hans Kostwein die hervorragende Zusammenarbeit.
Vollautomatisierte Fertigung eines komplexen Einzelteils auf der NHX 6300: Für hohe Zerspanleistung von hochlegierten Stählen oder Guss verfügen die NHX 6300 über eine 8.000 min-1 powerMASTER-Frässpindel mit max. 1.414 Nm Drehmoment, inklusive 36 Monaten Gewährleistung ohne Stundenbeschränkung.
Auftragsfertigung für Weltmarktführer
Gegründet 1921, wird das Familienunternehmen heute in dritter und vierter Generation geführt. Mit mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Standorten in Österreich, Kroatien, Italien, Indien und den USA ist Kostwein international breit aufgestellt und ein gefragter Partner für führende OEMs im Maschinenbau.
Das Geschäftsmodell basiert auf dem Build-to-Print-Prinzip: Kunden liefern ihre Konstruktionszeichnungen, Kostwein realisiert daraus ein fertiges Produkt – vom Einzelteil über Baugruppen bis hin zu kompletten Maschinen. Das Leistungsspektrum reicht dabei von der Präzisionsfertigung bis zur Montage inklusive Factory Acceptance Tests. „Wir verstehen uns als strategischer Partner für Industrieunternehmen, die auf höchste Qualität, kürzeste Lieferzeiten und möglichst geringe Lifecycle-Kosten setzen“, erklärt Ing. Stefan Kostwein MSc, Geschäftsführer und Produktionsleiter der Kostwein Maschinenbau GmbH. Besonderes Know-how steckt in der Fertigung hochkomplexer Einzelteile und wirtschaftlicher Kleinserien.
Ein zentrales Werkzeuglager mit knapp 1.000 Plätzen versorgt alle Maschinen – ein Schlüssel für Flexibilität und Effizienz bei kleinen Losgrößen.
Automatisierung sichert Wettbewerbsfähigkeit
Mit der neuen Fertigungszelle in Klagenfurt setzt Kostwein ein deutliches Zeichen für die Zukunft. Im Zentrum stehen drei DMG Mori NHX 6300 Horizontal-Bearbeitungszentren, die über ein Fastems MLS-Multi-Level-System miteinander verkettet sind. Insgesamt stehen 102 Palettenplätze zur Verfügung, die es ermöglichen, eine große Vielfalt an Bauteilen flexibel zu fertigen.
Das Besondere dieser Anlage liegt in der Kombination von Paletten- und Werkzeugautomation. Jede NHX 6300 ist mit einem eigenen Werkzeugmagazin ausgestattet, das jeweils 120 Plätze umfasst. Zusätzlich gibt es ein zentrales, verkettetes Werkzeuglager mit knapp 1.000 weiteren Werkzeugplätzen, die von einem Roboter automatisch zu den Maschinen gebracht werden. Damit entsteht eine Gesamtkapazität von über 1.300 Werkzeugen, die allen drei Maschinen zur Verfügung stehen. „Dieses Konzept ist für uns ein enormer Vorteil, weil wir sehr unterschiedliche Teile fertigen müssen – vom Einzelstück bis zur Kleinserie. Durch die gemeinsame Werkzeugversorgung können wir flexibel umplanen, ohne dass jede Maschine separat gerüstet werden muss“, begründet Stefan Kostwein die umfassende Werkzeugbevorratung. Besonders in einem Umfeld mit kleinen Losgrößen sei diese Flexibilität entscheidend für eine möglichst hohe Auslastung der Anlage.
Das System ermöglicht nicht nur eine mannarme Fertigung während der regulären Schichten, sondern auch eine mannlose Produktion über Nacht und am Wochenende. So steigen die Spindelstunden erheblich, während die Personalkosten im Verhältnis sinken. „Wir können mit dieser Anlage unsere Produktivität deutlich erhöhen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Österreich sichern“, freut sich der Kostwein-Geschäftsführer.
In-Prozess-Messung steigert Prozesssicherheit
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die enge Verzahnung mit der Messtechnik im Prozess. Bauteile können direkt in der Anlage vermessen werden, was die Qualitätssicherung beschleunigt und teure Nacharbeiten verhindert. Gerade bei komplexen Kundenprojekten, die oft kurzfristige Änderungen erfordern, sei diese prozessintegrierte Messtechnik von großem Vorteil.
Auch in puncto Bedienbarkeit setzt die Anlage Maßstäbe. Die intuitive DMG Mori Steuerungsoberfläche bietet den Mitarbeitern eine visuelle Darstellung aller Abläufe. „Das erleichtert die Arbeit enorm und senkt die Hemmschwelle, mit einer so komplexen Anlage zu arbeiten. Trotz des hohen Automatisierungsgrades bleibt die Bedienung nachvollziehbar und benutzerfreundlich“, so Stefan Kostwein.
Anwender: Kostwein Maschinenbau
Die Kostwein Maschinenbau GmbH wurde 1921 in Klagenfurt gegründet und ist heute ein international tätiges Familienunternehmen in dritter und vierter Generation. Mit rund 1.400 Mitarbeitende zählt Kostwein zu den größten Auftragsfertigern Österreichs. Das Unternehmen arbeitet nach dem Build-to-Print-Prinzip und fertigt für seine Kunden Einzelteile, Baugruppen und komplette Maschinen, die bei Bedarf auch einem Factory Acceptance Test unterzogen werden. Die Schwerpunkte liegen in der Fertigung und Montage kompletter Anlagen inklusive der Bearbeitung komplexer Einzelteile und in wirtschaftlichen Kleinserien, bei denen höchste Flexibilität, Prozesssicherheit und Qualität gefragt sind. Zu den wichtigsten Kundenbranchen gehören die Verpackungs-, Pharma- und Solarindustrie sowie der allgemeine Maschinenbau. Unter dem Leitgedanken „Maschinen für Weltmarktführer“ steht Kostwein seit über 100 Jahren für Präzision, Verlässlichkeit und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
• Gründung: 1921 in Klagenfurt
• Leitbild: „Maschinen für Weltmarktführer“
• Familiengeführt in 3. und 4. Generation
• Mitarbeitende: rund 1.400 weltweit
• > 200 CNC-Maschinen
• Standorte: Österreich (2xKlagenfurt, Völkermarkt, Unterbergen, Ratzendorf, St. Veit), Kroatien, Italien, Indien, USA
Kostwein Maschinenbau GmbH
Berthold-Schwarz-Str. 51
9020 Klagenfurt
http://www.kostwein.at
NHX 6300 – Kraftpaket für Präzision und Flexibilität
Gefertigt wird, wie bereits erwähnt, auf drei DMG Mori NHX 6300 Horizontal-Bearbeitungszentren. „Diese Maschinen stehen für Stabilität, Präzision und Flexibilität im Bereich der kubischen Fertigung“, bringt sich Wolfgang Huber, Area Sales Manager bei DMG MORI Austria, ein. „Ihre besondere Stärke liegt in der Verbindung von hoher Steifigkeit, Dynamik und Zuverlässigkeit, wodurch sie auch bei schwierigen Materialien wie hochlegierten Stählen oder Guss höchste Zerspanungsleistung gewährleisten“, so Huber weiter. „Da kann dann die 8.000 min-1 powerMASTER-Frässpindel ihre maximal 1.414 Nm voll entfalten.“
Die NHX 6300 bietet einen Arbeitsraum mit 630 x 630 mm Palettengröße. Der stabile Aufbau mit robustem Maschinenbett und großzügig dimensionierten Linearführungen sorgt auch bei langen Laufzeiten und hohen Schnittkräften für eine konstant hohe Genauigkeit. Durch ein ausgeklügeltes Kühlkonzept werden sowohl Spindel als auch Achsantriebe und das Maschinenbett stabil temperiert, was Maßhaltigkeit selbst bei langen Bearbeitungszeiten nochmals erhöht. „Für uns war entscheidend, dass die NHX 6300 maximale Stabilität bei gleichzeitig hoher Flexibilität bietet. Damit können wir komplexe Bauteile wirtschaftlich fertigen – und das mit einer Prozesssicherheit, die unsere Kunden erwarten“, begründet Stefan Kostwein.
Produktivität, Prozesssicherheit und Zukunftspotenzial
Das neue System verwaltet neben den drei NHX 6300 auch zwei weitere NHX 10000, die semi-automatisiert eingebunden wurden. Damit zeigt Kostwein, wie Automatisierung und Digitalisierung ineinandergreifen. Für Huber ist das ein Schritt, der über die Technik hinausgeht: „Stillstand ist keine Spindeldrehung – und keine Spindeldrehung bedeutet keinen Euro. Die neue Fertigungslösung vereint Ausfallsicherheit, Produktivität und Zukunftssicherheit.“ Denn die Anlage ist so ausgelegt, dass sie auch in Zukunft weiterentwickelt werden kann. Erweiterungen beim Palettenhandling, Anpassungen im Werkzeugmanagement oder zusätzliche Schnittstellen zur Digitalisierung sind jederzeit möglich. Damit wird die Investition nicht nur für den aktuellen Bedarf genutzt, sondern langfristig zur Plattform für weitere Schritte im Bereich Machining Transformation (MX) – dem Leitbild von DMG Mori für Prozessintegration, Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Für Huber ist das Projekt ein Paradebeispiel für Kostweins technische Kompetenz: „Kostwein hat das Projekt selbstständig umgesetzt, von der Planung bis zum Hochlauf. Unsere Aufgabe war es, die Maschinen perfekt in die digitale Landschaft einzubinden. Am Ende ist daraus eine Anlage entstanden, die den Unterschied macht – weil sie Produktivität, Flexibilität und digitale Integration verbindet.“
Automatisierung als Standortsicherung
Die neue Fertigungsanlage in Klagenfurt ist mehr als ein Technologieprojekt. Sie ist Ausdruck einer jahrzehntelang gewachsenen Partnerschaft zwischen Kostwein und DMG Mori, die auf Vertrauen, Servicequalität und Innovationsgeist basiert. Und Wolfgang Huber zieht ein persönliches Resümee: „Hier haben zwei Unternehmen zusammengefunden, die beide international aufgestellt sind. Kostwein fertigt weltweit, und wir haben mit unserem globalen Netzwerk die Möglichkeit, jederzeit Support zu leisten – egal ob in Österreich, Indien oder den USA.“
Wer seit über 100 Jahren als Familienunternehmen erfolgreich ist, weiß, dass nur der richtige Mix aus Tradition, Innovationskraft und verlässlichen Partnerschaften Bestand hat. Genau hier zeigt sich die Stärke der Zusammenarbeit mit DMG Mori, die weit über Technik hinausgeht und auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt gründet. „Mit DMG Mori haben wir einen Partner gefunden, der Herausforderungen annimmt und Lösungen findet. Automation ist für uns keine Kür, sondern eine Pflicht. Und mit DMG Mori gehen wir diesen Weg konsequent weiter“, betont Stefan Kostwein zum Abschluss und sein Vater Hans Kostwein fasst es schließlich in einem Satz zusammen: „Diesen Schritt hätten wir uns ohne DMG Mori nicht vorstellen können – dafür braucht es einen Partner, auf den man sich hundertprozentig verlassen kann.“














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