interview

Qualität unter Kontrolle

Seit Anfang April gibt es einen „neuen“ Mann an der Spitze von Hexagon Österreich. Im weitesten Sinne könnte man in diesem Fall sogar von einer Rückkehr sprechen, zumal Thomas Szirtes vor ziemlich genau zehn Jahren bereits einmal für die Hexagon-Gruppe tätig war – als Regionalvertriebsleiter bei der m&h Inprocess Messtechnik GmbH nämlich. Nun hat er in seiner ersten Geschäftsführer-Position „einiges“ vor: So will er beispielsweise gemeinsam mit seinem Team vermehrt dazu übergehen, ganze Prozesse zu automatisieren, um die Lücke zwischen Produktion und Qualitätssicherung zu schließen. Das Gespräch führte Sandra Winter, x-technik

Wir können für alles, was vom Wareneingang bis zum Versand mit Qualitätssicherung oder Qualitätskontrolle zu tun hat, durchgängige Lösungen anbieten. Dafür bieten wir ausgereifte Produkte. Jetzt liegt es an uns, diese vorhandenen „PS“ auch auf die Straße zu bringen. 

Thomas Szirtes, Geschäftsführer der Hexagon Metrology GmbH

Wir können für alles, was vom Wareneingang bis zum Versand mit Qualitätssicherung oder Qualitätskontrolle zu tun hat, durchgängige Lösungen anbieten. Dafür bieten wir ausgereifte Produkte. Jetzt liegt es an uns, diese vorhandenen „PS“ auch auf die Straße zu bringen. Thomas Szirtes, Geschäftsführer der Hexagon Metrology GmbH

Herr Szirtes, was hat Sie dazu bewogen, die Geschäftsführung von Hexagon Österreich zu übernehmen?

Einerseits kenne ich das Unternehmen bereits sehr gut, weil ich von 2009 bis 2011 für die m&h Inprocess Messtechnik GmbH tätig war, die ja ein Teil der Hexagon-Gruppe ist. Und die damals entstandenen Kontakte wurden von mir bis heute kontinuierlich und intensiv gepflegt. Andererseits bedeutet diese Geschäftsführer-Position natürlich auch eine neue, spannende Herausforderung, der ich mich gerne stelle.

Die hochpräzisen Koordinatenmessgeräte der Leitz Reference HP Produktreihe mit verfahrbarem Portal sind hochgenaue Inspektionslösungen für komplexe Messaufgaben.

Die hochpräzisen Koordinatenmessgeräte der Leitz Reference HP Produktreihe mit verfahrbarem Portal sind hochgenaue Inspektionslösungen für komplexe Messaufgaben.

Inwiefern herausfordernd?

Ich sehe sehr viele Möglichkeiten, die sich für Hexagon in Österreich auftun könnten. Mit unserem breitgefächerten Portfolio an Hardware- und Softwareprodukten sind wir bis auf ein paar wenige Ausnahmen in der Lage, die komplette Prozesskette eines Produktionsbetriebs vom Wareneingang bis zum Versand abzubilden. Wir können mit einfachen Handmessmitteln, Messarmen, Laser-Trackern, Produktionsplanungs- und CAD/CAM-Systemen, mit Messtechnik in und um die Werkzeugmaschine herum, mit Prozessüberwachungs-Tools inklusive statistischen Auswertungen und mit – je nach Bedarf – einfachen Shop-Floor Messmaschinen oder Ultrahochpräzisions-Anlagen dafür sorgen, dass die Qualität in allen Schlüsselphasen des Produktionsprozesses unter Kontrolle bleibt.

Ein weiterer, wichtiger Punkt, den ich künftig forcieren möchte, ist das Thema Automation. Hier gibt es im Bereich der Messtechnik und der Qualitätssicherung meines Erachtens noch Aufholbedarf: Einerseits geht es um das Be- und Entladen von Messmaschinen, um Serienmessungen zu automatisieren. Andererseits wird das automatisierte Messen mit Robotern immer wichtiger. Hexagon bietet auch hier innovative und zu Ende gedachte Lösungen. Außerdem wollen wir vermehrt dazu übergehen, nicht nur einzelne Abläufe, sondern darüber hinaus auch ganze Prozesse zu automatisieren.

Vollautomatische, umfassende Prozesskontrolle mit Hexagon-Streifenlichtscanner.

Vollautomatische, umfassende Prozesskontrolle mit Hexagon-Streifenlichtscanner.

An welche Prozesse denken Sie dabei ganz konkret?

Eine Lücke, die ich derzeit bei sehr vielen Unternehmen sehe, ist jene zwischen Produktion und Qualitätssicherung. Es passiert nach wie vor äußerst selten, dass die Ergebnisse aus dem Messraum direkt bzw. automatisiert in den Produktionsprozess einfließen. Hier besteht meiner Meinung nach ein großer Aufholbedarf. Denn letztendlich ist es ja die Produktion, die in den Griff zu bekommen ist – schließlich kommen etwaige „Schmerzen“ von dort.

Wo sehen Sie die größten Schmerzen?

Mittlerweile strebt zwar jedes Unternehmen nach einer möglichst hohen Prozessfähigkeit, aber diese ist gar nicht so einfach umzusetzen. Zumal wir in einer Welt leben, in der alles immer schneller, aber auch günstiger werden muss. Die Qualitätsansprüche steigen, die Vielfalt der zu produzierenden Teile nimmt ebenfalls permanent zu, gleichzeitig gehen die Stückzahlen bzw. Losgrößen nach unten, was bedeutet, dass Maschinen öfter umzurüsten sind etc. All diese Entwicklungen bringen leider auch potenzielle Fehlerquellen mit sich. Deshalb braucht es parallel zur Produktion ausgereifte, intelligente Systeme und Lösungen, die die einzelnen Prozesse überwachen und dabei stets auch die Qualität im Auge behalten. Und an dieser Stelle kommen wir mit unserem umfangreichen Portfolio ins Spiel: Wir wissen, welche Kontrollinstanzen zu implementieren sind, um prozesssichere Abläufe auf die Beine zu stellen.

Das klingt danach, als würden Sie in Zukunft vermehrt auch durchgängige Lösungen anbieten wollen?

Ja, definitiv! Denn ein Komplettanbieter stimmiger Gesamtlösungen ist genau das, was immer mehr Kunden verlangen und wollen. Unser Ziel für die kommenden Jahre ist es, zu erreichen, dass unsere Kunden bei jedem Projekt, das Messtechnik- und/oder Qualitätssicherungs-Themen betrifft, vollautomatisch an Hexagon denken.

Vielen Dank für das Gespräch!

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