interview

Beschichtung gewinnt immer

Neue Oberflächenbeschichtung: Eifeler Austria ist als Experte für Hightech-Beschichtungstechnik ein Unternehmen mit sehr innovativem Ansatz. Im Bereich PVD-(Physical Vapour Deposition) und DLC-(Diamond Like Carbon)Beschichtungen haben sich die Wiener einen Namen gemacht. Die unterschiedlichen Beschichtungen erhöhen dabei nicht nur die Leistungen und Lebensdauer der jeweiligen Werkzeuge, Bauteile und Komponenten, sie erfüllen in Zeiten der fokussierten Energieeffizienz und Nachhaltigkeit weiters alle geforderten Ansprüche am Markt. Das sieht auch CEO Mag. Kathrin Gorgosilits, MSc. so und erklärt während einer Werksführung weshalb.

Mag. Kathrin Gorgosilits, MSc., CEO bei Eifeler Austria: „Die Erwartungen an die INTERTOOL lagen hoch. Primär stand jedoch der Austausch im Vordergrund. Dennoch konnten wir die neue TRONIX-Serie gut in Szene setzen.“

Mag. Kathrin Gorgosilits, MSc., CEO bei Eifeler Austria: „Die Erwartungen an die INTERTOOL lagen hoch. Primär stand jedoch der Austausch im Vordergrund. Dennoch konnten wir die neue TRONIX-Serie gut in Szene setzen.“

Frau Mag. Gorgosilits, pünktlich zur INTERTOOL in Wels präsentierte Eifeler Austria ein neues Produkt aus der Tronix-Serie. Was zeichnet diese aus und wie erfolgreich war die Präsentation während der Messe?

Wir haben zur INTERTOOL in Wels die TRONIX-Serie lanciert, die verschiedene Beschichtungsmöglichkeiten vorweist. Das Besondere dabei ist die neue Beschichtungstechnologie. Geeignet ist die TRONIX-Serie für den Einsatz in der Zerspanung, aber auch für den Bereich des Aluminiumdruckgusses sowie des Kunststoffspritzgusses.

Die neuen Schichtsysteme weisen dabei eine verbesserte Haftfestigkeit am Substrat auf. Sie sind noch einmal glatter und verschleißbeständiger sowie um ein Vielfaches robuster aufgrund des nanokristallinen Schichtaufbaus.

Die neue TRONIX-Serie zeichnet sich durch ihre neue Beschichtungstechnologie aus.

Die neue TRONIX-Serie zeichnet sich durch ihre neue Beschichtungstechnologie aus.

Sie erwähnten gerade, dass es verschiedene Beschichtungsmöglichkeiten gibt. Welche sind das?

Zum einen sprechen wir von der neuen nanokristallinen Hochleistungsschicht TISITRON, die mit neuer Beschichtungstechnologie abgeschieden wird. Der Einsatz der HIPIES-Technologie ermöglicht dabei eine extrem glatte, dropletfreie, dichte Schichtstruktur und eine besonders hohe verbesserte Schichthaftung. TISITRON wurde für das Fräsen von härtesten und sehr anspruchsvollen Materialien bei extremen Temperaturen entwickelt. Zum anderen gibt es die DRAWTRON-Schicht, die für den Aluminiumdruckguss gedacht ist sowie für Einsätze im Kunststoffspritzguss und bei Warmumformung. Sie bietet einen Schutz gegen korrosiven und abrasiven Angriff durch Aluminiumschmelze.

Dann haben wir noch die ALLTRON-Schicht, eine nanokristalline Hochleistungsschicht. Sie ist für Einsätze in der Zerspanung, Umformung, beim Stanzen u. v. m. prädestiniert. ALLTRON wurde für Anwendungen bis 1.000 °C entwickelt und gilt als ALLround-Hochleistungsschicht. Auch hier wird die HIPIES-Technologie gezielt eingesetzt.

In speziellen Vakuumkammern werden die neuen Schichtsysteme aufgetragen und unter kritischer Beobachtung kontrolliert. Präzises Arbeiten ist dabei das A und O.

In speziellen Vakuumkammern werden die neuen Schichtsysteme aufgetragen und unter kritischer Beobachtung kontrolliert. Präzises Arbeiten ist dabei das A und O.

Wie lange haben Sie an der Entwicklung der neuen TRONIX-Serie gearbeitet?

Insgesamt wurde knapp über ein Jahr an ihr gearbeitet; hier sind wir sowohl im Haus mit der Weiterentwicklung beschäftigt als auch mit Kooperationspartnern außerhalb des Unternehmens.

Ein kritischer Blick zeigt, dass die TRONIX-Serie ihr Versprechen hält. Die neuen Schichtsysteme weisen eine verbesserte Haftfestigkeit am Substrat auf und sind glatter und verschleißbeständiger sowie um ein Vielfaches robuster. Davon ist auch Produktionsleiter Ing. Engelbert Spitaler überzeugt.

Ein kritischer Blick zeigt, dass die TRONIX-Serie ihr Versprechen hält. Die neuen Schichtsysteme weisen eine verbesserte Haftfestigkeit am Substrat auf und sind glatter und verschleißbeständiger sowie um ein Vielfaches robuster. Davon ist auch Produktionsleiter Ing. Engelbert Spitaler überzeugt.

Um noch einmal auf die INTERTOOL zu sprechen zu kommen. Wurden Ihre Erwartungen erfüllt und konnten Sie Ihre Innovation entsprechend präsentieren?

Unsere Erwartungen konnten zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt werden. Wir haben im Vorfeld gehofft, dass nicht nur bestehende Kunden Interesse an der neuen TRONIX-Serie zeigen, sondern auch Neukunden aufmerksam werden. Somit waren wir als Wiener Unternehmen auch sehr gespannt, was uns der neue Messestandort Wels an positiven Erfahrungen als Aussteller bringen wird. Denn: Mit der neuen TRONIX-Serie möchten wir künftig auch neue Geschäftsfelder ansprechen und unser Anwendungsgebiet für die PVD-Beschichtung erweitern. Nach der Messe gilt es nun, Gespräche hinsichtlich dieser Erwartungen weiterzuführen, die wir in Wels gestartet haben und hier sind wir voller Elan.

Die sorgfältige Überprüfung der einzelnen Werkzeuge hinsichtlich der Qualität wird stets durch Experten durchgeführt.

Die sorgfältige Überprüfung der einzelnen Werkzeuge hinsichtlich der Qualität wird stets durch Experten durchgeführt.

Nun gilt die Beschichtung von Werkzeugen vor allem in Zeiten, in denen von Nachhaltigkeit und Umweltschutz gesprochen wird, als Fokusthema. Wie begegnen Sie diesem Trend?

Sie treffen mit dieser Frage einen entscheidenden Punkt. Das Thema Nachhaltigkeit, Umweltschutz und auch Energie spielen eine große Rolle bei unseren Produkten, denn die PVD-Beschichtung war immer schon ein umweltschonendes Verfahren. Dennoch war es so, dass bis vor einiger Zeit nie der Fokus darauf gerichtet wurde bzw. man sprach einfach nicht konkret darüber.

Auch wir möchten nun gezielt darauf hinweisen, dass die PVD-Beschichtungen ein sehr umweltschonendes Verfahren hervorbringen. Man verzeichnet etwa eine geringe Ausscheidung von Schadstoffen. Es ist zudem ein sehr sauberes Verfahren, das können Sie auch bei unserer Produktionsstätte deutlich sehen.

Ein Blick in die Werkstatt zeigt, es wird sorgfältig und übersichtlich gearbeitet bei der Werkzeugbearbeitung bzw. Oberflächenbeschichtung.

Ein Blick in die Werkstatt zeigt, es wird sorgfältig und übersichtlich gearbeitet bei der Werkzeugbearbeitung bzw. Oberflächenbeschichtung.

Wie sehen weitere umweltschonende Investitionen bei Ihnen konkret aus?

Wir investieren zusätzlich in ein neues Kühlsystem, so dass wir sehr bald auch energieschonendere Kühlgeräte im Einsatz haben und ein hohes Maß an Energie – auch entsprechend während der Produktion – einsparen können. Dieser Aspekt ist uns sehr wichtig.

Mit der neuen TRONIX-Serie sollen auch neue Geschäftsfelder angesprochen werden...

Mit der neuen TRONIX-Serie sollen auch neue Geschäftsfelder angesprochen werden...

Und Ihr neuer Unternehmens-Slogan lautet „Beschichtung gewinnt“ ….

…und hat einen exakten Bezug auf diese neue Ausrichtung. Mit neuartigen Beschichtungstechnologien gewinnt jeder – Hersteller sowie Anwender gleichermaßen – und in Bezug auf die von Ihnen angesprochenen Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Energieeffizienz im Endeffekt alle Beteiligten in jeglicher Hinsicht.

...und das Anwendungsgebiet für die PVD-Beschichtung erweitert werden.

...und das Anwendungsgebiet für die PVD-Beschichtung erweitert werden.

Konkret bedeutet das?

Angefangen bei den verschiedenen Bauteilen und Komponenten, wo man einen hohen Verschleißschutz dank besserer Beschichtungen aufweisen und die Standzeiten erhöhen kann, bis hin zu ressourcenschonenden Methoden, die bei dieser Art der Beschichtung eine Rolle spielen, wird in vielerlei Hinsicht dazugewonnen.

Je nach Einsatz gibt es eine entsprechende Beschichtungsmöglichkeit. Auf die Anforderungen des Kunden wird Acht gegeben, gleichzeitig sollen neue Märkte anvisiert werden.

Je nach Einsatz gibt es eine entsprechende Beschichtungsmöglichkeit. Auf die Anforderungen des Kunden wird Acht gegeben, gleichzeitig sollen neue Märkte anvisiert werden.

Das heißt, Sie möchten sich mit dem Portfolio aus Ihrem Haus breiter aufstellen, sozusagen zukunftsgerichteter?

Das ist richtig. Wir denken, dass Bereiche, in denen die PVD-Beschichtungen bisher noch keine oder kaum eine Rolle gespielt haben, nun auf uns aufmerksam werden. Denn innerhalb der Zerspanung ist diese Art der Beschichtung bereits gut etabliert – seit Jahren – und eigentlich nicht mehr wegzudenken. Dies gilt auch im Bereich der Umformwerkzeuge und Stanzwerkzeuge. Aber: Es gibt noch Nischen, wo wir mit dem Produkt neue Kunden abholen können. Davon sind wir überzeugt.

Die Erstpräsentation der TRONIX-Serie während der Intertool 2022 war ein voller Erfolg.

Die Erstpräsentation der TRONIX-Serie während der Intertool 2022 war ein voller Erfolg.

Wie meinen Sie das?

Man muss bei der Werkzeugkonstruktion, also bei den Technikern selbst schon früh ansetzen, um die Zielgruppen zu erreichen. Damit meine ich, dass bei der Konstruktion der Werkzeuge schon angedacht werden sollte, dass eine Beschichtung, wie wir sie anbieten, mit aufgenommen wird. Es gibt Märkte und Branchen, wo die PVD-Beschichtung eben noch nicht angesiedelt ist. Das ist unser Ziel, hier präsent zu werden.

Welches Ziel haben Sie mit der neuen TRONIX-Serie?

Mit ihr werden alte, bestehende Schichtsysteme ersetzt, das ist klar. Dennoch: Im Grunde genommen sehen wir die neue Serie als eine Ergänzung in unserem Angebot für die Kunden.

Abschließend würde ich gerne wissen, ob Lieferkettenproblematiken sowie Lieferengpässe auch Sie derzeit stark betreffen?

Derzeit nicht, aber wir alle wissen nicht, was die Zukunft bringt. Unser Vorteil ist es, dass wir mit kleinen und regionalen Partnern zusammenarbeiten. Dies ist ein klarer Bonus in herausfordernden Zeiten.

Vielen Dank für das Gespräch!

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