gastkommentar

Robotergestützte mechanische Bearbeitung

In der robotergestützten mechanischen Bearbeitung sind zwei Trends erkennbar. Zu einem sollen Roboter die manuellen Tätigkeiten nach den Kernprozessen übernehmen.

Matthias Völkl MSc, globaler Produktmanager Flex Finishing, ABB Robotics Österreich

Matthias Völkl MSc, globaler Produktmanager Flex Finishing, ABB Robotics Österreich

Zum Beispiel entstehen durch den Gießprozess unerwünschte Grate (Brandrisse) auf den Bauteilen, welche entfernt werden müssen. Die Herausforderung in diesem Prozess sind oft die relativ hohen Bauteiltoleranzen und gleichzeitig hohen Qualitätsanforderungen. Diesen Anforderungen wird mit kraftgesteuerten Werkzeugen entgegen gewirkt. Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist das Entfernen von Sekundärgrate, die nach dem Bearbeiten durch Werkzeugmaschinen, wie beispielsweise beim Planfräsen von Flanschflächen, an den Rändern der Bearbeitungsfläche entstehen.

Der zweite große Trend ist der Einsatz des Roboters als CNC Maschine. In diesem Bereich sind jedoch dem Industrieroboter aufgrund seiner seriellen kinematischen Struktur mechanische Grenzen gesetzt. Dies hat vor allem negative Auswirkungen auf die Materialabtragsrate, Zykluszeit und Qualität der mechanischen Bearbeitung gegenüber einer CNC Bearbeitungsmaschine. Auf der anderen Seite sind Werkzeugmaschinen mit hohen Investitionskosten verbunden, wodurch sich für diese Applikationen auch der Einsatz von Industrierobotern rentiert. Eine mögliche Strategie ist die grobe Vorbearbeitung (Pre-machining) in einer Roboterzelle durchzuführen und auf der Werkzeugmaschine die finalen Produktionsschritte bearbeitet.

Die maschinelle Bearbeitung von Bauteilen wie Schiffsschrauben, Bootsrümpfe etc. gestaltet sich aufgrund der sehr großen Bauteilgrößen oftmals schwierig und kann auf konventionellen Bearbeitungsmaschinen nicht wirtschaftlich umgesetzt werden. Beim Einsatz von Industrierobotern lässt sich der Arbeitsbereich jedoch durch lineare Fahrbahnen und schwenkbare Galgen fast beliebig erweitern, wodurch sehr große Bauteildimensionen maschinell bearbeitet werden können. Dies waren nur einige Beispiele für den Einsatz von Robotern in der maschinellen Fertigung. Weiters finden Roboter auch Einzug in der Plastikindustrie, Elektronikindustrie (z.B. Polieren von Elektronikgehäusen) oder Holzindustrie (z.B. Schleifen von Holzstühlen).

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