Lohnfertiger Jenni setzt auf Exzenterfutter von Hainbuch

Mit dem Exzenterfutter von Hainbuch sind unterschiedliche Exzentermaße mit demselben Futter und Spannkopf möglich.

Das Unternehmen Jenni wurde 1980 von Armin Jenni in der Garage seines Elternhauses gegründet. 1984 übersiedelte der Firmengründer in sein Wohnhaus nach Schnifis (Vlbg.), bis er schließlich im Jahr 2001 in Satteins auf der grünen Wiese das heutige Firmengebäude errichtete. Neben der Reparatur und Instandhaltung von elektrischen Motoren, Generatoren, Antrieben bis hin zu Industrieanlagen hat sich Jenni auch in der Entwicklung und Konstruktion von Sondermotoren, Spezialantrieben und der Revitalisierung sowie Planung von Klein- und Trinkwasserkraftwerken etabliert. Ist die Instandhaltung nicht mehr möglich, kann das Unternehmen auch kurzfristig neue elektrische Antriebe liefern. „Diese Flexibilität schätzen unsere Kunden. Wir können sämtliche Komponenten für die Antriebe in unserem Haus selbst herstellen – das macht uns unabhängig, schnell und auch einzigartig“, so Thomas Jenni, seit 2012 gemeinsam mit seinem Vater Armin Jenni Geschäftsführer der Jenni EMB GmbH und Leiter der CNC-Fertigung.

Diese exzentrischen Kundenteile bei Jenni werden jetzt mit nur einer Aufspannung komplett bearbeitet – prozesssicher, schnell und mannlos.

Prozesssicher mannlos fertigen

Diese Fertigungskompetenz ist sicherlich auf den modern ausgestatteten Maschinenpark und das enorme Know-how der Mitarbeiter zurückzuführen. Das Vorarlberger Unternehmen beschäftigt derzeit 28 Mitarbeiter, darunter vier Lehrlinge und ist in die drei Kompetenzfelder Elektromechanik, Maschinenbau und CNC-Technologie gegliedert, wobei der Bereich Zerspanung immer mehr an Bedeutung gewinnt. „Eine weitere Kernkompetenz von uns ist das komplexe CNC-Drehen und -Fräsen von anspruchsvollen Aluminium-, Edelstahl-, Kupfer-, Messing-, Bronze- und Kunststoffteilen. Anfangs waren wir sehr drehlastig, das hat sich zwischenzeitlich aber geändert“, erzählt Thomas Jenni.

Um den wachsenden Anforderungen der Kunden gerecht zu werden und diesen zusätzliche Möglichkeiten zu bieten, investiert das Unternehmen laufend in die technische Ausstattung. So auch Anfang 2021, als bei den Verantwortlichen von Jenni der Entschluss gefasst wurde, in eine Automatisierungslösung zu investieren, um ein exzentrisches Kundenteil zukünftig mannlos fertigen zu können. „Wir stellen sowohl Prototypen als auch Serienbauteile her. Um konkurrenzfähig, schnell und flexibel agieren zu können, ist ein gewisser Automatisierungsgrad unumgänglich. Ein exzentrisches Bauteil mussten wir bisher zweimal von Hand spannen, um beide Seiten bearbeiten zu können. Unser Ziel war hier die Umstellung auf eine vollautomatische, mannlose und dadurch wirtschaftliche Zerspanung. Nachdem wir fast ausschließlich mit Emco-Maschinen arbeiten und es bei unseren Modellen nicht möglich ist, die Gegenspindel zu versetzen, war für uns klar, dass wir die gewünschte Prozesssicherheit und mannlose Fertigung nur mit einem Exzenterfutter erreichen werden“, beschreibt Thomas Jenni seine Beweggründe. Deshalb begab man sich bei Jenni auf die Suche nach einem Hersteller von hochwertigen Exzenterspannfuttern.

In nur wenigen Augenblicken kann der Anwender von zentrisch auf exzentrisch umstellen – vollautomatisch und das ganz komfortabel mit Hilfe des Revolvers und der C-Achse der Maschinenspindel.

Im Hainbuch-Standardprogramm

Nachdem der Maschinenpark, wie bereits beschrieben, zum überwiegenden Teil aus Emco-Maschinen besteht, war es für Jenni naheliegend, zuerst direkt beim Werkzeugmaschinenlieferanten nachzufragen. „Unser Emco-Vertreter erklärte uns, dass man für solch eine Anwendung bereits gute Erfahrungen mit Exzenterfuttern von Hainbuch gemacht hat“, erinnert sich Thomas Jenni.

Die Vorarlberger holten zusätzlich zu Hainbuch auch noch zwei weitere Angebote ein, jedoch war den Verantwortlichen schnell bewusst, dass die Entscheidung auf Hainbuch fallen würde. „Bei den anderen Herstellern wäre das Exzenterfutter ein Sonderfutter gewesen, bei Hainbuch ist es jedoch ein Standardfutter. Wir wollten hier ein erprobtes und prozesssicheres Futter im Einsatz haben und keinen Prototypen einsetzen. Abgesehen davon war Hainbuch für uns kein Unbekannter, da wir früher schon ein Spannfutter dieses Herstellers erfolgreich auf einer Weiler-Drehmaschine im Einsatz hatten“, erzählt Thomas Jenni weiter und bestellte daraufhin, nachdem ihm Emco zugesichert hatte, dass dieses Exzenterfutter auch problemlos und ohne jegliche Adaption auf das gerade neu georderte Dreh-Fräszentrum Hyperturn Powermill 65 passen würde.

Erfolgreiche Partnerschaft: Richard Gierlinger von Hainbuch Österreich und Thomas Jenni von Jenni EMB. (v.l.n.r.)

Richard Gierlinger
Geschäftsführer bei Hainbuch Österreich

„Mit unseren Spannlösungen werden die Grenzen des Machbaren oft massiv verschoben. Unsere Produkte überzeugen durch Qualität und Präzision. “

Zentrische und exzentrische Komplettbearbeitung

Das bei Jenni eingesetzte Exzenterfutter hat einen Spannbereich von 3,0 bis 65 mm, mit dem sowohl eine zentrische als auch exzentrische Bearbeitung in nur einer Aufspannung möglich ist. „In nur wenigen Augenblicken kann der Anwender unser Spannfutter von zentrisch auf exzentrisch umstellen – ohne umzuspannen, vollautomatisch und das ganz komfortabel mit Hilfe des Revolvers und der C-Achse der Maschinenspindel“, erklärt Richard Gierlinger, Geschäftsführer bei Hainbuch Österreich, wie einfach die Handhabung des speziellen Futters ist.

Je nach Baugröße gibt es verschiedene Exzentrizitäten. Hainbuch liefert hier eine Richttabelle, welche den einzustellenden Winkel der C-Achse angibt, um die geforderte Exzentrizität zu erreichen. „Der Erstaufbau erfolgte gemeinsam mit Hainbuch. Wir hielten dann noch Rücksprache mit Emco bezüglich einiger Parameter wie Haltekraft, Spindeldrehzahl usw. Erst danach wurde die Hyperturn 665 MC von uns programmiert und nach ca. drei Stunden haben wir bereits das erste Teil auf der Maschine produziert – in der gewünschten Qualität, in einer Aufspannung, prozesssicher und völlig automatisch“, zeigt sich Thomas Jenni vom Ergebnis begeistert.

Mit dem Exzenterfutter von Hainbuch sind unterschiedliche Exzentermaße mit demselben Futter und Spannkopf möglich.

Thomas Jenni
Geschäftsführer bei Jenni EMB GmbH

„Unsere Fertigung ist auf individuelle Kundenwünsche spezialisiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Prototypen, ein Einzelstück einer bestehenden Baureihe oder eine Kleinserie handelt. “

Vorreiter von modernen Spannlösungen

Ein weiterer Vorteil des Hainbuch-Exzenterfutters ist, dass hier ganz normale Spannköpfe zum Einsatz kommen. Diese bestehen bei Hainbuch aus harten Stahl- und Gummisegmenten, die durch eine Vulkanisation verbunden sind und dadurch für höchste Drehzahlen und Haltekräfte konzipiert sind. „Wir haben das wohl breiteste Produktprogramm im Bereich Spanntechnik und sehen uns hier auch als Vorreiter und Trendsetter für moderne Spannlösungen. Sollten die Standardkomponenten einmal nicht zum Ziel führen, entwickeln wir individuelle und maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden. Dieses Exzenterfutter ist sicherlich ein Nischenprodukt, aber für einen Anwender, der Bauteile in den unterschiedlichsten Durchmessern exzentrisch drehen muss, ist es Gold wert. Und eines darf man nicht vergessen, dieses Futter ist ja im Prinzip auch ein ganz normales Spannfutter – soll heißen, der Kunde kann damit auch zylindrische Teile abgreifen, bearbeiten und ist hier in keinster Weise eingeschränkt“, betont Richard Gierlinger.

Eine perfekte Lösung

Durch den Einsatz des Exzenterfutters von Hainbuch konnte Jenni sein gewünschtes Ziel – die mannlose Fertigung – erreichen. „Wir haben jetzt eine perfekte Lösung. Vor dem Einsatz vom Exzenterfutter benötigten wir vier Minuten für dieses Bauteil mit zwei Aufspannungen und sehr viel Handarbeit. Jetzt fertigen wir das gleiche Teil in etwas mehr als zwei Minuten mit einer Aufspannung und vollautomatisch. Der Maschinenbediener kann sich jetzt zudem einer zweiten Maschine widmen, abgesehen vom Mehrwert, dass wir jetzt schneller, flexibler und prozesssicherer im Millimeterbereich exzentrisch drehen können, ohne wie vorher mühsam Spannköpfe erodieren zu müssen“, so Thomas Jenni abschließend.

Infos zum Anwender

Jenni in Satteins beschäftigt 28 Mitarbeiter, darunter vier Lehrlinge. Das mittelständische Unternehmen aus Vorarlberg ist in die drei Kompetenzfelder Elektromechanik, Maschinenbau und CNC-Technologie gegliedert und fertigt vom Prototypen bis hin zum Serienteil alles aus einer Hand.