Präzision in der DNA verbindet Stark und Mazak

Die neue Mazak FJV-60/80 im Einsatz bei Stark: Mit über 35 Tonnen Maschinengewicht steht sie für höchste Stabilität und Präzision. (Bilder x-technik)

„Wir sind der Präzision verfallen“, sagt Martin Greif, Geschäftsführer der Stark Spannsysteme, voller Überzeugung. Seit 1977 entwickelt und produziert die Stark Spannsysteme GmbH in Rankweil (Vlbg.) hochpräzise Nullpunktspannsysteme und Schraubstöcke. Als Pionier auf diesem Gebiet hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung und Herstellung dieser Technologie spezialisiert und bietet eines der breitesten Sortimente im Bereich hochproduktiver Werkstückspannung an. Die Produkte von Stark stehen für minimale Rüstzeiten, schnellere Fertigung sowie hohe Flexibilität und kommen in nahezu allen Branchen zum Einsatz. „Ob Maschinenbau, Werkzeug- und Formenbau, Luftfahrt, Automobil oder Medizintechnik – wer Rüstzeiten reduzieren und gleichzeitig Produktivität steigern will, setzt auf Nullpunktspannsysteme auch als Basis für automatisierte Fertigungsprozesse“, betont Greif den Stellenwert moderner Werkstückspanntechnik.

Große Bauteile werden nun direkt bei Stark gefertigt: Die FJV-60/80 ermöglicht präzise Bearbeitung ohne Fremdvergabe.

Ein Unternehmen mit Spannkraft

Dabei ist für Stark Präzision kein Nebenprodukt, sondern das Ziel. In der Einzelteilfertigung werden Form- und Lagetoleranzen unter einem Hundertstel eingehalten. Auch bei Baugruppen spricht man von den gleichen Genauigkeiten. „Stabile, flexible und vor allem hochpräzise Werkzeugmaschinen sind für uns die Basis für eine hohe Fertigungsqualität. Maschinen von Mazak passen daher perfekt zu uns“, bringt sich Klaus Tschemernjak, Leitung Arbeitsvorbereitung, CAM und Einkauf bei den Vorarlbergern, ein.

Das moderne Firmengebäude in Rankweil wurde 2017 errichtet und 2021 nochmals erweitert, um optimale Produktionsbedingungen auf insgesamt 4.700 m² Nutzfläche zu schaffen. Mit der Integration der Hilma-Werkstückspannsysteme am Standort erhöhte sich die Mitarbeiterzahl auf aktuell 75 Personen. Das Unternehmen legt auch großen Wert auf Nachhaltigkeit, was sich in der Installation einer 200 kWp Photovoltaikanlage und begrünten Dach- und Fassadenflächen widerspiegelt.

Die FJV-60/80 überzeugt durch ihre hervorragende Zugänglichkeit – ein klarer Vorteil für den Maschinenbediener beim Rüsten und Einrichten. (im Bild: Zerspanungstechniker Kresimir Ivanis).

40 Jahre Partnerschaft

Seit nun bereits 40 Jahren setzt Stark Spannsysteme auf Maschinen von Mazak. Die erste Mazak-Maschine, eine SQT 20 Drehmaschine, wurde 1985 in Betrieb genommen. 1986 folgte dann ein VQC 30 Bearbeitungszentrum. Dieses ist bis heute im Einsatz und symbolisiert die Langlebigkeit und Qualität der Mazak-Maschinen. Klaus Tschemernjak erinnert sich: „Ich habe sogar meine CNC-Ausbildung auf der VQC 30 gemacht und sie läuft heute immer noch zuverlässig. Das ist schon beeindruckend.“ Heute umfasst der Maschinenpark in Rankweil unter anderem mehrere Drehmaschinen, Drehfräszentren und Fräsmaschinen von Mazak.

Seit Anfang 2025 ergänzt mit dem Portal-Bearbeitungszentrum Mazak FJV-60/80 ein echtes Schwergewicht die Zerspanungskompetenz von Stark. „Die Investition war notwendig, weil wir größere Bauteile zunehmend selbst fertigen möchten, um hier einerseits weniger abhängig zu sein und wir andererseits die Qualität der Bauteile nochmals steigern wollen“, begründet der Geschäftsführer die Investition. Gleichzeitig ermöglicht der große Bearbeitungsraum von 2.000 x 1.500 mm eine bisher unerreichte Flexibilität bei der Spannsystemfertigung.

Präzisionsbearbeitung großer Werkstücke

Die neue FJV überzeugt in mehrfacher Hinsicht. Die Maschine bringt über 35 Tonnen Eigengewicht mit – das sorgt für höchste Stabilität. Ausgestattet mit einem sehr steifen Portalkonzept in Doppelständerbauweise, Glasmaßstäben in allen Achsen, einer Hochleistungsspindel sowie einer modernen SmoothG-Steuerung samt Touchscreen und KI-gestützter Mazatrol-Dialogprogrammierung erfüllt sie die hohen Anforderungen der Vorarlberger.

„Die FJV-60/80 ist wie gemacht für die Anforderungen von Stark“, erklärt Markus Saurer, Vertriebsingenieur bei Mazak Österreich. Das Portalzentrum bringe die nötige Stabilität, um auch bei langen Bearbeitungszeiten höchste Präzision zu gewährleisten. Unterstützt wird das durch Ai Thermal Shield, das Temperaturdriften automatisch kompensiert. Der große Arbeitsraum erlaubt die flexible Bearbeitung von Einzelteilen und Kleinserien, wie sie bei Stark typisch sind. „Mit der integrierten Messtechnik, den automatischen Werkzeugvermessungen und der In-Prozess-Messung wird die Prozesssicherheit nochmals gesteigert“, so Saurer weiter. „Die Maschine passt perfekt zu unsere Einzelteil- und Kleinserienfertigung“, bestätigt Tschemernjak. Die leistungsstarke Spindel mit 774 Nm Drehmoment und die neuesten Steuerungsfeatures der SmoothG-Generation tun ihr Übriges, um auch komplexe Bauteile effizient und zuverlässig zu bearbeiten.

Zwei Schnellspannplatten für maximale Flexibilität

Bei der Integration der neuen FJV-60/80 ging Stark noch einen entscheidenden Schritt weiter: Der Maschinentisch wurde mit zwei Stark Schnellspannplatten ausgestattet, die insgesamt 48 Spannelemente umfassen und in zwei getrennten Spankreisen angeordnet sind. Diese Lösung erlaubt eine besonders flexible Direktspannung der Werkstücke und macht es möglich, unterschiedliche Stichmaße präzise und effizient abzudecken.

„Gerade, weil wir viele Teile direkt spannen, war diese Konfiguration ein Muss“, begründet Tschemernjak und ergänzt: „Sie gibt uns die nötige Freiheit in der Fertigung und gleichzeitig die Sicherheit, auch bei komplexen Bauteilen jederzeit prozesssicher zu arbeiten.“ Damit zeigt sich die Nullpunktspanntechnik auch unmittelbar als praxisnah integrierter Teil des eigenen Maschinenparks. „Besonders beeindruckend war für uns die enge Zusammenarbeit mit dem Team von Stark“, ergänzt Saurer. „Das hohe technische Verständnis hat die Projektphase sehr angenehm gemacht – und am Ende zeigt sich im fertigen Produkt, dass wir gemeinsam sehr vieles richtig gemacht haben.“

Neben Präzision und Stabilität überzeugt die neue FJV-60/80 auch durch ihr durchdachtes Ergonomiekonzept. Der offene und großzügig gestaltete Arbeitsraum bietet sehr gute Zugänglichkeit von beiden Seiten – ein entscheidender Vorteil, wenn große Bauteile gerüstet oder Spannsysteme eingerichtet werden müssen. „Der Bediener hat jederzeit einen klaren Überblick über Maschine, Werkstück und Spannmittel“, betont Tschemernjak.

Flexibilität in der Programmierung

Ein weiteres Plus ist die SmoothG-Steuerung der neuesten Generation. Ausgestattet mit Touchscreen und intuitiver Benutzerführung erlaubt sie es, Programme direkt an der Maschine zu erstellen oder bestehende Abläufe flexibel anzupassen. In Kombination mit der Mazatrol-Dialogprogrammierung können Werkstücke auch ohne tiefgreifende ISO-Code-Kenntnisse effizient programmiert werden.

Besonders praktisch ist die Möglichkeit zur Parallelprogrammierung: Während ein Auftrag läuft, kann der nächste bereits vorbereitet werden. „Für den Bediener draußen ist das ein Riesenvorteil – er arbeitet eigenverantwortlich und hat gleichzeitig moderne digitale Unterstützung, etwa durch die 3D-Modellintegration“, konkretisiert Tschemernjak.

Zwei, die sich verstehen

„Die Firma Stark ist ein Paradebeispiel für Präzisionsfertigung und für eine Partnerschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen beruht“, verdeutlicht Saurer. Auch beim Thema Service zeigt sich die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Stark und Mazak. „Wir haben einen Zwei-Schicht-Betrieb mit 16 Stunden Fertigung am Tag. In dieser Zeit laufen die Maschinen im Dauereinsatz – und das absolut zuverlässig“, schildert Tschemernjak. „Ein Servicetechniker wird nur selten benötigt, und wenn doch, dann meist aufgrund von Eigenverschulden. Wenn wir Unterstützung brauchen, ist Mazak sofort da. Das funktioniert seit vielen Jahren reibungslos und gibt uns Sicherheit im Produktionsalltag.“

Bereit für die Zukunft

Durch kontinuierliche Investitionen in moderne Maschinen und Technologien gelingt es Stark, höchste Präzision und Effizienz zu gewährleisten. Die Mazak FJV-60/80 markiert dabei einen weiteren Meilenstein auf diesem Weg. Für Martin Greif ist klar: „Die Zukunft gehört der intelligenten Fertigung. Automatisierung und Digitalisierung sind keine Trends, sondern Notwendigkeiten.“

Mit Systemen wie Predictive Maintenance und nahtlos integrierter Spanntechnik will Stark die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Österreich langfristig sichern. „Unsere Daseinsberechtigung liegt in der technologischen Exzellenz – wir beherrschen Fertigungsprozesse, die nicht überall machbar sind. Und mit Partnern wie Mazak sind wir dabei bestens aufgestellt“, so Martin Greif abschließend.