Wedco Tool Competence KWFL: Multitalent in der Weichbearbeitung
Die ständig steigenden Herausforderungen hinsichtlich der Werkstoffe und Bearbeitungsstrategien bei der Zerspanung von Stählen bis 52 HRC bedingen die ständige Weiterentwicklung von VHM-Werkzeugen. Um die Performance in der Fräsbearbeitung für die Kunden weiter zu erhöhen, werden bei Wedco neue Werkzeuge im HQ-Applikationscenter in Wien in unterschiedlichen Werkstoffen ausführlich getestet. Dabei hat der neue Kugelfräser KWFL alle Benchmarktests erfolgreich abgeschlossen.
Die neu entwickelte Fräser-Linie KWFL aus dem Werkzeugsegment Premium von Wedco umfasst VHM-Kugelfräser für die Weichbearbeitung bis 52 HRC.
Einsatzbeispiel
(h3)Schlichten in 1.2316 (M303) als Langzeittest:
• Vc= 100 m/min
• ap = 0,05 mm
• ae = 0,05 mm
• fz = 0,06 mm
• hm = 0,016 mm
KWFL (Grün)
• Bahnlänge: 1.600 m = 12 h 49 min
• Tatsächlicher Schneidweg/Schneide: 2.524 m
• Maximale Abweichung außen: 0,005 mm
• Maximale Abweichung innen: 0,001 mm
Vergleichswerkzeug (Blau)
• Bahnlänge: 1.600 m = 12 h 49 min
• Tatsächlicher Schneidweg/Schneide: 2.524 m
• Maximale Abweichung außen: 0,016 mm
• Maximale Abweichung innen: 0,003 mm
Die neu entwickelte Fräser-Linie KWFL aus dem Werkzeugsegment Premium von Wedco umfasst VHM-Kugelfräser für die Weichbearbeitung bis 52 HRC, für die Schrupp- sowie hochpräzise Schlichtbearbeitung. Zu den Merkmalen des „Multitalents“ zählen: Ultrafeinstkorn-Hartmetallsorte, bessere Oberflächen durch Mikrokorngrößen, feinstgeschliffene Mikrogeometrie, optimierte Nutform für eine bessere Spanabfuhr, neueste Beschichtungstechnologie mit einer glatten Oberfläche für verringerte Aufklebeneigung an der Schneide und nicht zuletzt ein optimierter Schaftübergang für höhere Stabilität bei der Hochgenauigkeitsbearbeitung. „Sowohl in internen Tests als auch in eingefahrenen Fertigungsprozessen bei unseren Kunden führte der Einsatz des neuen KWFL-Fräsers zu einer Standzeitsteigerung von bis zu 35 % und einer dadurch erhöhten Prozesssicherheit“, zeigt sich Horst Payr, Technischer Leiter und CTO bei Wedco, mit dem Resultat zufrieden.
Horst Payr
Technischer Leiter und CTO bei Wedco
„Da wir uns seit einigen Jahren vermehrt mit dem Produktlebenszyklus beschäftigen, ist es auch bei unseren eigenen Artikeln im Premiumkatalog wichtig, entscheidende Verbesserungen auf den Markt zu bringen.“
Neue Beschichtungstechnologie
Die neuen Kugelfräser bringen eine optimierte Schneidengeometrie mit sich, welche eine verbesserte Spanabfuhr und eine erhöhte Stabilität des Werkzeuges gewährleistet. Durch weitere Faktoren, wie Beschichtung und VSO-Optimierung, ist der neue Fräser Typ KWFL für den Einsatz in der Weichbearbeitung bis 52 HRC bestens geeignet.
Besonderes Augenmerk wird im Herstellverfahren auf die Linienform des Radius gelegt, um eine optimale Konturtreue am Bauteil zu erzielen. Der Name Multitalent trifft laut Payr nicht nur auf das Einsatzgebiet, sprich die Bearbeitsstrategie zu, sondern auch auf den Einsatz beim Fräsen im Span. Unterschiedliche Kühloptionen wie Trocken-, Nass-, MMS- bis hin zu Kühlung mit Kaltluft sind mit dem KWFL möglich, ohne die Beschichtung vorzeitig zu schwächen. „Um solchem vorzeitigen Verschleiß entgegenzuwirken, kommt bei den Kugelfräsern der Serie KWFL eine neue Beschichtungstechnologie zum Einsatz. Grau ist nicht gleich grau, der Inhalt und der Aufbau der Beschichtung ist ausschlaggebend“, so Payr weiter und er konkretisiert: „Vorteile dieser Beschichtung sind eine höhere Dichte, feinere Struktur und glattere Oberfläche als bei herkömmlichen Multilayerschichtsystemen, wodurch eine verbesserte Standzeit ermöglicht wird.“ Zusätzliche Präparationen, um Droplets zu entfernen, sind nach dem Beschichtungsverfahren nicht mehr nötig.
Verbesserung der Schichthaftung
Ein zusätzliches Fertigungsverfahren, bei Wedco als VSO (Verschleißoptimierung) bezeichnet, kommt nicht nur für die Hartbearbeitung zum Einsatz, sondern erzielt weitere Vorteile beim Tragen der Beschichtung an der Schneide. „Dieses VSO-Verfahren wurde über die letzten Jahre ständig weiterentwickelt, damit es auch in der Weichbearbeitung zu Erfolgen führt“, erklärt Payr. „Durch diese Zusatzbearbeitung wird ein homogeneres Gefüge generiert, das eine Erhöhung der Schneidkantenstabilität zur Folge hat. Hier werden Mikrospitzen, die durch den Schleifprozess an der Schneidkante entstehen, geglättet. Dies hat einen stabileren Schneidkeil zur Folge.“
Da die Schneidkante einen definierten Radius aufweist, wird durch das VSO-Verfahren eine Verbesserung der Schichthaftung auf der Schneide erzielt, um alle Vorteile und technologischen Entwicklungen der Beschichtung optimal nutzen zu können. Durch die VSO-Behandlung wird zudem eine Minimierung von Kanten- und Mikroausbrüchen erzielt. Eine Verringerung der Reibwerte im Bereich der Schnittzone und der Nut fördert zusätzlich eine bessere Spanabfuhr. „Alle diese einzelnen Verbesserungen summieren sich, ermöglichen so eine deutlich höhere Standzeit des Werkzeuges und steigern die Prozesssicherheit im Fräsverfahren enorm“, so Horst Payr abschließend.
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