Paul Horn Frässystem 406: Mit Innovationen Zeichen setzten (Teil 2)
Die zur AMB präsentierten Neuheiten der Paul Horn GmbH, in Österreich vertreten durch Wedco, umfassten unter anderem das Frässystem 406 mit tangential verschraubten Wendeschneidplatten, die neue dreischneidige Stechplatte vom Typ 34T als Alternative zur bisherigen Stechplatte Typ 312 und die Schneidplatte S224 der Sorte HP65 mit Innenkühlung.
Das neue Frässystem 406 ist als Schaftfräsprogramm für kleinere Schneidkreisdurchmesser ausgelegt. Dabei ergänzen die neuen Schneidplatten vom Typ 406 das Tangentialfrässystem 409 nach unten. Das System 406 wird mit vierschneidigen Wendeschneidplatten ausgerüstet. Die Fräserschäfte mit Aufnahme nach DIN 1835-B gibt es in Schneidkreisdurchmessern von 16, 20, 25, 32, und 40 mm. Sie sind mit zwei bis sechs Schneidplatten des Typs 406 bestückt. Die präzisionsgeschliffenen, rhombischen Wendeschneidplatten erzielen hohe Genauigkeiten und Oberflächengüten. Positive Span- und Axialwinkel ermöglichen einen weichen Schnitt. Die Nebenschneide mit integrierter Schleppfase erzeugt beste Planoberflächen. Eine zusätzliche Freiflächenfase sorgt für einen stabilen Keilwinkel und einen besonders ruhigen Fräsprozess. Die Wendeschneidplatten mit der Hartmetallsorte AS4B, einem zähen Grundsubstrat, sind TiAlN-beschichtet.
Schnitttiefen bis 6,3 mm
Eine über Spanformsimulation entwickelte Schneidengeometrie ermöglicht einen optimalen Spanablauf. Zusätzlich angebrachte „Vorsprünge“ am Schneidplattenumfang ergeben einen verbesserten Freiwinkel der einzelnen Nebenschneiden und zudem einen zusätzlichen planseitigen Schutz der dadurch zurückversetzten Hauptschneide. Die Schneidplatten mit einem Eckenradius von 0,4 mm erzielen Schnitttiefen bis 6,3 mm und sind zum Fräsen von 90°-Schultern geeignet. Die Gesamte Schneidenlänge ist dabei nutzbar. Unterstützt wird der Zerspanprozess durch eine effektive Innenkühlung durch den Halter mit KSS-Austritt in Richtung Wirkstelle der Schneiden. Zudem schützt die spezielle Oberflächenbehandlung durch Härte und Festigkeit den Fräsergrundkörper vor abrasiven Spänen.
Dreischneidige Stechplatte mit Zentrumsschraube
Die präzisionsgesinterte Stechplatte vom Typ 34T ist als neutrale Platte sowohl links als auch rechts einsetzbar. Zudem sind keine zusätzlichen Spannelemente wie bisher nötig, welche den Spanfluss negativ beeinträchtigen können. Beim Spannen schließt die Schneidplatte bündig mit der Oberseite des Halters ab. Im Plattensitz liegt die Platte flächig an drei Seiten an, was eine hohe Stabilität und Wiederholgenauigkeit zur Folge hat. Die Schneidplatte wird mittels einer Spannschraube präzise und prozesssicher im Plattensitz zentral verschraubt. Hierfür wurde trotz der dünnen Stegbreite eine beidseitige Senkung in der Platte angebracht. Ermöglicht wird dies durch modernste Presstechnologien bei der Rohlingsherstellung, welche bei Horn seit kurzem verfügbar sind. Der hierdurch im Einsatz versenkte Schraubenkopf erzeugt daher keine Störkontur und ermöglicht das sichere Einstechen auch an einem Bund oder direkt an der Spindel.
Bei Stechtiefen bis 6,5 mm und Stechbreiten von 2,0 bis 5,0 mm wird ein freier Spanablauf ermöglicht. Hierfür sorgen unter anderem die momentan zur Verfügung stehenden Geometrieformen .3, .5 und .D. Alle ermöglichen breite Einsatzfelder wie zum Beispiel beim Einstechen, Längsdrehen und Kopieren von Formnuten auch bei Werkstoffen mit mittlerer und höherer Festigkeit. Alle zur Auswahl stehenden Halter sind mit Innenkühlung ausgelegt. Die Zuführung ist seitlich über mehrere Kühlmittelaustritte an die Schneide und zudem von unten direkt an die Zerspanstelle und Freifläche der Platte. Dadurch ist neben hohen Standzeiten auch ein sicheres Wegspülen der Späne gewährleistet. Die Halter sind ausgelegt für passende VDI-Aufnahmen.
Schneidplatte S224 mit Innenkühlung
Neu im Horn-Programm ist auch die Schneidplatte S224 mit Innenkühlung der Sorte HP65 mit der Geometrie .3V und 3,0 mm Stechbreite. Ihre verschleißfeste AlTiN-Beschichtung ist speziell ausgelegt zum Ein- und Abstechen rostfreier Stähle. Die Schneidplatte mit innerer Kühlmittelzufuhr erweitert die bisherigen Einsatzbereiche der Schneidplattenreihe S224. Der Kühlmittelstrahl wirkt direkt an der Schnittzone und sichert so optimale Zerspanungsbedingungen an der Wirkstelle. Die trichterförmige Düsenform formt einen Kühlmittelstrahl, der die Spanformung unterstützt und damit die Gefahr eines Spänestaus verringert. Außerdem verhindert diese Art der Innenkühlung weitgehend die Bildung von Aufbauschneiden und Ausbrüchen an der Schneidkante. Gegenüber herkömmlichen Kühlungen sind dadurch höhere Schnittparameter zu erzielen, welche einen wirtschaftlich effizienteren Einsatz des Werkzeuges ermöglichen.
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