interview

Prozesse verbessern dank c-Com von Mapal

Die c-Com GmbH ist ein Tochterunternehmen der internationalen Mapal Gruppe. Kernprodukt ist die unabhängige, unternehmensübergreifende Open Cloud Plattform c-Com, die seit Anfang des Jahres bei der Gnutti Carlo Group eingesetzt wird. Wir sprachen mit Giari Fiorucci, Geschäftsführer der c-Com GmbH, über die Beweggründe, zukunftsweisende Themenbereiche und wohin die Reise mit c-Com geht.

Das große Know-how, das wir inzwischen haben, weiter auszubauen und in Zusammenarbeit mit Mapal und unseren Partnern bei und für den Kunden nutzenstiftend einzusetzen, darauf freuen wir uns sehr. Giari Fiorucci, Geschäftsführer der c-Com GmbH

Das große Know-how, das wir inzwischen haben, weiter auszubauen und in Zusammenarbeit mit Mapal und unseren Partnern bei und für den Kunden nutzenstiftend einzusetzen, darauf freuen wir uns sehr. Giari Fiorucci, Geschäftsführer der c-Com GmbH

Herr Fiorucci, nach einer einjährigen Evaluierungsphase entschied sich die Gnutti Carlo Group, das digitale Toolmanagement von c-Com einzuführen. Was war Ihrer Auffassung nach der ausschlaggebende Punkt?

Aus meiner Sicht hat in der Tat unsere große Kompetenz, die wir während der doch langen Akquirierungsphase gezeigt haben, eine wesentliche Rolle gespielt. Und damit meine ich nicht nur die Kompetenz im IT-Bereich, sondern auch in der OT (Operational Technology), in Bezug auf die Zerspanung und vor allem in den diese Welten verbindenden Prozessen. Das ist auch über die Gnutti Carlo Group hinaus unser Alleinstellungsmerkmal, dass wir die Fertigungsseite und die kaufmännischen Aspekte tiefgreifend verstehen und in unseren Lösungen abbilden.

Die c-Com Software unterstützt die Produktionsmitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit und sorgt durch wertvolle Informationen für eine höhere Produktivität.

Die c-Com Software unterstützt die Produktionsmitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit und sorgt durch wertvolle Informationen für eine höhere Produktivität.

Die Gnutti Carlo Group verfügt über 14 Standorte. Wird das digitale Toolmanagement in allen Standorten eingeführt und wenn ja, wie muss man sich das vorstellen?

Die Gnutti Carlo Group besteht aus drei Hauptgesellschaften, jeweils mit zerspanenden Standorten in mehreren Kontinenten. Eine übergreifende Standardisierung von Prozessen, Lieferanten, Werkzeugen etc. gibt es Stand heute nicht. Es gilt, die Transparenz hinsichtlich Performance und Kosten deutlich zu verbessern und Benchmarks und Synergien zu schaffen. Weg von lokalen Excel-Files, die im Übrigen in der gesamten Branche noch unglaublich weit verbreitet sind.

Die Integration der 14 Standorte ist durchaus komplex, da jeder Standort andere Prozesse und Abläufe praktiziert. Daher erarbeiten wir im ersten Schritt einen Pilot am Stammwerk in Maclodio, wobei Experten der anderen Standorte stark involviert sind. Das ermöglicht es uns, lokale Gegebenheiten direkt mit zu berücksichtigen. Nach dem Deployment von Maclodio, wofür wir zwei Jahre kalkulieren, können wir durch die entstehenden Synergien voraussichtlich vier bis fünf Standorte pro Jahr integrieren. Das ist natürlich trotzdem kein Plug-&-play-Vorgang, es entsteht immer ein gewisser Implementierungsaufwand. Die Entscheidung der Gnutti Carlo Group für eine Cloud-Lösung ermöglicht es den Standorten, in der gleichen Umgebung zu arbeiten und somit unternehmensübergreifende Transparenz zu erreichen.

Die c-Com Plattform verfolgt den Prozessablauf und hält fest, welchen Weg das Werkzeug geht, wo es eingesetzt wird, wer damit zu tun hat. Der gesamte Lebenszyklus wird so in seiner Tiefe erfasst.

Die c-Com Plattform verfolgt den Prozessablauf und hält fest, welchen Weg das Werkzeug geht, wo es eingesetzt wird, wer damit zu tun hat. Der gesamte Lebenszyklus wird so in seiner Tiefe erfasst.

c-Com wurde 2017 gegründet, ist also noch ein sehr junges Unternehmen. Sind Sie mit der Entwicklung zufrieden?

Absolut, wir wachsen stetig und sehr gut. Natürlich gibt es nach wie vor Hürden, die wir als digitales Unternehmen meistern müssen. Die Krisen der letzten Jahre haben eine dämpfende Rolle gespielt. Durch Pandemie, Chipkrise etc. konnte die Digitalisierung nicht in dem Tempo vorangetrieben werden, wie man sich das – auf allen Seiten – erhofft hatte. Dennoch bin ich vor allem mit der Zusammenarbeit mit unseren Partnern sehr zufrieden, mit denen wir auf dem Markt sehr aktiv sind.

Wir haben in den letzten Jahren auch unseren Fokus angepasst. Als c-Com gegründet wurde, hatten wir uns vorgestellt, dass alle liefernden Werkzeughersteller mit den Kunden Daten austauschen und wir das durch c-Com erleichtern. Dazu sind die Kunden nicht bereit und sehen darin auch keinen Mehrwert. Der Mehrwert des Datenaustauschs hat sich jedoch im Bereich Refurbishment bestätigt. Hier ergeben sich durch die Vernetzung der zahlreichen Player entlang der Kette Vorteile für den Kunden.

Über das Datenmanagement hinaus setzen Sie bei c-Com auch auf zukunftsweisende Themenbereiche wie Lifecycle Management und Machining Analytics Solutions. Was verstehen Sie darunter und wie profitieren die Kunden dabei?

Lifecycle Management bedeutet für uns die Verfolgung serialisierter Werkzeuge beziehungsweise anderer serialisierter Komponenten über Firmengrenzen hinaus. Serialisierte Werkzeuge innerhalb eines Werks zu tracken, ist dabei nicht die Kunst und auch etabliert. Aber sobald das Werkzeug die Fabrik verlässt, enden die am Markt verfügbaren Lösungen. Das ermöglichen wir und integrieren mit unserem Lifecycle Management alle Stakeholder des Ökosystems. Die Kunden werden in die Lage versetzt zu beurteilen, welche Einflussfaktoren im Laufe des Lebenszyklus eines serialisierten Werkzeugs sich wie auf die Performance auswirken – mit allen Zusammenhängen, die sich ergeben. Wir identifizieren so nicht nur Probleme oder Ursachen, sondern können auch Werkzeuge und Prozesse optimieren.

Machining Analytics Solutions dreht sich um Daten, die während der Zerspanung entstehen. Und das Ganze nicht nur auf eine einzelne Maschine, sondern prozessbezogen. Wir analysieren den kompletten Prozess vom Rohstoff bis zum Fertigteil mit allen Informationen, die aus den einzelnen Prozessschritten entstehen. So können wir Korrelationen herstellen, schnell Ursachen zu Problemen finden beziehungsweise vorhersagen und vor allem Prozesse optimieren und insgesamt Kosten reduzieren.

Also beschäftigen Sie sich auch mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“?

Sehr intensiv sogar. Das ist eine Kompetenz, die in Zukunft jedes Unternehmen haben muss. Daher sind wir froh, dass wir diese Kompetenz bei c-Com und in der Mapal-Gruppe aufbauen konnten. Perspektivisch wird KI in allen Prozessen Einzug halten, wir alle werden sie künftig in unserem Arbeitsalltag im Einsatz haben. Bei c-Com wird sich KI folgerichtig nicht nur auf die Machining Analytics Solutions beschränken, sondern in allen Anwendungen und Lösungen zu finden sein.

Abschließend noch die Frage: Wohin geht die Reise mit c-Com?

Die Zukunft von c-Com Lösungen liegt in der Begleitung und Verbesserung von Prozessen und Prozessketten. Es ist eine spannende Reise, und wir lernen täglich Neues dazu. Das große Know-how, das wir inzwischen haben, weiter auszubauen und in Zusammenarbeit mit Mapal und unseren Partnern bei und für den Kunden nutzenstiftend einzusetzen, darauf freuen wir uns sehr.

Vielen Dank für das Gespräch!

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