interview

Okuma EMO: Ganzheitliche Werkzeugmaschinen als großer Vorteil

Interview mit Takeshi Yamamoto und Norbert Teeuwen, Okuma Europe GmbH: Als einer der Besuchermagneten zeigte Okuma auf der EMO 2021 in Mailand sein Portfolio im Bereich der Hochleistungszerspanung, im Werkzeug- und Formenbau sowie im wirtschaftlichen Einsatz von integrierten Automatisierungslösungen. Zu den Fokusthemen Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung als auch den weltweiten Lieferschwierigkeiten standen uns Takeshi „Ted“ Yamamoto, CEO und DI Norbert Teeuwen, COO von der Okuma Europa GmbH Rede und Antwort. Das Gespräch führte Ing. Robert Fraunberger, x-technik

Unseren Slogan Open Possibilities nehmen wir beim Wort und eröffnen unseren Kunden Möglichkeiten, ihre Produktivität maßgeblich zu steigern.
Takeshi „Ted“ Yamamoto, CEO der Okuma Europa GmbH

Unseren Slogan Open Possibilities nehmen wir beim Wort und eröffnen unseren Kunden Möglichkeiten, ihre Produktivität maßgeblich zu steigern. Takeshi „Ted“ Yamamoto, CEO der Okuma Europa GmbH

Okuma Europe GmbH

• Umsatz: 130 Mio. Euro (Stand: 2020)
• 350 Mitarbeiter
• 30 Vertriebspartner mit ca. 700 Mitarbeitern
• Vertretung Österreich: precisa CNC-Werkzeugmaschinen GmbH

Herr Yamamoto, wie wichtig war es, seit rund zwei Jahren wieder an einer Fachmesse teilzunehmen?

Yamamoto: Ich denke, das war ein richtiger Schritt. Zum einen ist die aktuelle wirtschaftliche Situation sehr positiv, zum anderen war es ein wichtiges Zeichen der Branche, dass Fachmessen als Informations- und Kommunikationsplattform wieder stattfinden können. Das hohe Interesse an unseren Lösungen hier in Mailand gibt uns absolut recht.

Als Weltpremiere zeigte Okuma auf der EMO in Mailand erstmalig das neu entwickelte Bearbeitungszentrum MA-600HIII für die Hochleistungszerspanung.

Als Weltpremiere zeigte Okuma auf der EMO in Mailand erstmalig das neu entwickelte Bearbeitungszentrum MA-600HIII für die Hochleistungszerspanung.

Wie beurteilen Sie die aktuelle wirtschaftliche Situation?

Yamamoto: Aufgrund der weltweiten Pandemie war das letzte Jahr natürlich sehr herausfordernd. Durch die unsichere Situation bzw. Lockdowns in vielen Ländern war es sehr schwer, Projekte abzuwickeln und somit Maschinen zu verkaufen. Mit Herbst 2020 und somit wesentlich früher als erwartet, ist eine deutliche Entspannung eingetreten, die sich auch direkt im Auftragseingang bemerkbar gemacht hat. Jetzt, ein Jahr später, können wir sogar von den besten Monaten der Okuma-Geschichte in Europa berichten. Auch global gesehen ist die Situation ähnlich.

Takeshi Yamamoto und Norbert Teeuwen zeigten auf der EMO in Mailand, wie Okuma durch Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit die Produktivität von Werkzeugmaschinen weiter steigern kann.

Takeshi Yamamoto und Norbert Teeuwen zeigten auf der EMO in Mailand, wie Okuma durch Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit die Produktivität von Werkzeugmaschinen weiter steigern kann.

Herr Teeuwen, diese positive Entwicklung bringt aber auch Lieferschwierigkeiten mit sich, speziell im Bereich der Chips. Inwieweit trifft das auch Okuma?

Teeuwen: Diese Entwicklung ist sicherlich bedenklich und herausfordernd. Glücklicherweise ist Okuma noch immer lieferfähig. Unsere Fertigungsstätten laufen auf Hochtouren und wir versuchen, das Beste für unsere Kunden zu erreichen. Wir sind der einzige Komplettanbieter unserer Branche und stellen neben den Maschinen auch die Antriebe, Motoren, Spindeln und die CNC-Steuerung (OSP) selbst her. Der von Ihnen angesprochene Chip-Mangel ist ein großes Problem, gerade für die Steuerungstechnik. Unser Vorteil ist es, dass wir dazu in der Lage sind, die Boards und Schaltungen der OSP entsprechend zu adaptieren, um die aktuell noch verfügbaren Chips in unseren Steuerungen verwenden zu können. Somit bleiben wir auch in Bezug auf Lieferanten sehr flexibel. Aber klar ist, dass sich die Lieferzeiten zukünftig verlängern werden.

Wie schaut es mit bestehenden Maschinen, sprich der Ersatzteilversorgung aus?

Teeuwen: Präzision, Dynamik und Langlebigkeit sind wesentliche Faktoren, die die Qualität einer Werkzeugmaschine definieren. Bestimmend dafür sind das Maschinenbett, der Maschinenaufbau, die Antriebe, Motoren, Sensorik sowie Revolver, Spindel und Steuerung. Selbstverständlich halten wir aber natürlich alle Ersatzteile sowohl in Japan als auch in Europa vorrätig, damit unvorhergesehene Stillstandzeiten unserer Kunden so kurz wie möglich bleiben. Zudem tragen Okumas Smart Factory Solutions dazu bei, Verluste durch vorbeugende Wartung zu reduzieren.

Sie sprechen die hohe Qualität im Maschinenbau an. Aktuelle Trends sind sicherlich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Was bietet Okuma in diesen Bereichen?

Yamamoto: Bereits 2001 hat Okuma das Thermo-Friendly Concept entwickelt, das für gleichbleibende Werkstückgenauigkeiten, auch bei wechselnden thermischen Einflüssen während des Zerspanungsprozesses sorgt. Das System kompensiert temperaturbedingte Schwankungen und bewirkt eine hohe Maßstabilität im kontinuierlichen Langzeitbetrieb. Weil das Warmlaufen der Maschinen sowie die manuelle Anpassung der Temperatureinstellungen entfallen, spart unser Thermo-Friendly Concept Zeit und Kosten. Allein durch das Abschalten aller nicht benötigen Einheiten, kann man, wenn die Werkzeugmaschine nicht zerspant, über 30 % Energie einsparen. Ich denke, wir bieten unseren Kunden in Summe viele Möglichkeiten, um ressourcenschonend produzieren zu können.

Nimmt Okuma hier eine Vorreiterrolle ein?

Yamamoto: Mit Sicherheit – ich denke da gibt es zahlreiche Bereiche, in denen wir eine Vorreiterrolle am weltweiten Werkzeugmaschinenmarkt einnehmen. Okuma bietet beispielsweise einzigartige Funktionen zur Leistungssteigerung des Zerspanungsprozesses an. Da wir unsere Maschinen und Steuerungen komplett selbst herstellen, können wir auch zusätzliche, maßgeschneiderte IT-Anwendungen entwickeln. Okumas Intelligent Technologies nutzen das große Potenzial der OSP-Steuerung für noch mehr Leistung, Zuverlässigkeit und Bearbeitungsqualität.

Okumas OSP-Steuerung ist jedoch anders als Steuerungen, die Ihre Markbegleiter anbieten. Wie sehen Sie das?

Yamamoto: Meiner Meinung nach sind wir nicht anders, sondern einzigartig. Das gilt sowohl durch die Integration unserer Intelligent Technologies als auch bei der Einbindung unterschiedlicher Automatisierungslösungen bzw. Roboter. Wenn ein Anwender sich einmal mit unserer Steuerung beschäftigt, ist er schnell von den Vorteilen überzeugt. Ich empfinde das also als großen Vorteil und auch als große Chance für eine ganzheitliche Weiterentwicklung des Fertigungsprozesses.

Herr Teeuwen, wie beurteilen Sie abschließend den österreichischen Markt?

Teeuwen: In Österreich leben wir mit unserer Vertretung precisa CNC-Werkzeugmaschinen GmbH eine langjährige, erfolgreiche Partnerschaft. Die Kundenstruktur passt sehr gut zur Okuma-Philosophie. Österreichische Unternehmer schätzen die hohe Zuverlässigkeit unserer Anlagen, die hohe Servicekompetenz sowie unsere zahlreichen Softwareprodukte zur Steigerung der Produktivität. Zudem bieten wir in Parndorf, mit dem Okuma Technical Centre East, eine hervorragende Testumgebung für Kunden aus einer Vielzahl an Industrien.

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