anwenderreportage

HAAS UMC 750: Flexibilität groß geschrieben

Die Hans Paigl GmbH zerspant u. a. auf neun CNC-Werkzeugmaschinen von Haas: Speziell im Bereich der Lohnfertigung sind nicht immer hochkomplexe bzw. hochgenaue Werkzeugmaschinen mit vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten die ideale Lösung. Wenn das Teilespektrum passt, können einfache, schnell rüst- und programmierbare und gleichzeitig präzise Werkzeugmaschinen mit einem noch dazu ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis der bessere Weg sein. Bestätigen kann dies die Hans Paigl GmbH – bei der Flexibilität groß geschrieben wird. Autor: Ing. Robert Fraunberger / x-technik

Haas-Maschinenpark

1 x CNC-Drehmaschine SL10
1 x CNC-Drehmaschine ST20
3 x CNC-Fräsmaschinen Mini Mill
2 x Formenbaumaschinen VM-3
1 x Formenbaumaschine VM-2
1 x 5-Achs-Bearbeitungszentrum UMC 750

Flexibel reagieren, Termine einhalten sowie zum bestmöglichen Preis Teile bzw. Komponenten liefern – für die Hans Paigl GmbH Werkzeug- und Vorrichtungsbau nicht nur ein Ziel, sondern eine tägliche Herausforderung.

Seit nunmehr 16 Jahren produzieren die beiden Inhaber Wolfgang Bitter und Andreas Weiß, als einer der wenigen in Wien noch übriggebliebenen Zerspanungsbetriebe, hauptsächlich Einzelteile und Kleinserien für den Sondermaschinen- bzw. Anlagenbau. 1998 haben die beiden den Traditionsbetrieb in Wien Penzing übernommen (Anm.: im Jahr 1897 gründete Johann Paigl eine mechanische Werkstätte). Angesiedelt auf rund 700 m² Büro- und Produktionsfläche bietet man Fräs- und Drehteile aber auch Schnitt- und Stanzwerkzeuge an. „Unsere Stärke liegt vor allem in der termingerechten Lieferung unserer Produkte zum bestmöglichen Preis mit der geforderten Qualität!“, betont Wolfgang Bitter, der nicht unerwähnt lässt, dass rund 80 % der Angebote, zu einem Auftrag werden, „… auch wenn der Preisdruck in den letzten Monaten sicherlich zugenommen hat.“

Der Kundenkreis ist breit gefächert und zieht sich von der Automobilindustrie (dort vor allem in Anlagenbau) über die Kunststoff- und Lebensmittelindustrie bis hin zum klassischen Maschinenbau. „Wir bearbeiten für unsere Kunden vor allem Einzelteile und Kleinserien in den unterschiedlichsten Materialien – Alu (zu rund 70 %), unterschiedliche Kunststoffe, Werkzeugstahl, Edelstahl oder Messing“, ergänzt Andreas Weiß, der, wie sein Kompagnon Wolfgang Bitter, auch jeden Tag selbst in der Fertigung „Hand“ anlegt. „Zudem beschäftigen wir ausschließlich Facharbeiter mit dem entsprechenden Zerspanungs-Know-how – nur so können wir flexibel auf die unterschiedlichen Kundenwünsche reagieren“, so Bitter weiter. Und das sei auch notwendig, werden nicht weniger als 150 bis 200 unterschiedliche Teilevarianten wöchentlich bearbeitet.

System Haas funktioniert

Insgesamt hat die Hans Paigl GmbH seit der Neugründung in neun Haas Werkzeugmaschinen (sieben Fräs- und zwei Drehmaschinen) investiert. „Als wir den Betrieb 1998 übernommen haben, war lediglich eine Deckel FP3 vorhanden. Wir mussten den Maschinenpark also komplett neu ausrichten“, erinnert sich Wolfgang Bitter. Dies tat man mit einem klaren Konzept: einfach zu bedienende, flexible und genaue Werkzeugmaschinen mit einer einheitlichen Steuerungstechnik.

Schließlich entschied man sich im Jahr 2004, als eines der ersten österreichischen Unternehmen, für eine SL10 Drehmaschine von Haas, geliefert über deren österreichische Vertretung Wematech aus Leoben. „.. und relativ rasch folgten drei Mini Mills, zwei VM3 mit 4. und 5. Achse, eine VM2, eine weitere Drehmaschine ST20 sowie letztes Jahr das erste reine 5-Achs-Bearbeitungszentrum UMC 750“, zählt der Geschäftsführer auf.

Neben dem sehr überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis waren für die Wiener auch die einheitliche Steuerungstechnik in Kombination mit dem mitgelieferten Programmiersystem Esprit (Anm.: in Österreich durch die Pimpel GmbH vertreten) sowie die zuverlässige Service- und Ersatzteilbetreuung seitens Wematech bzw. Haas Europa wesentliche Entscheidungsfaktoren. „Das Service von Wematech funktioniert ausgezeichnet. Die Mitarbeiter sind bestens geschult und manche Komponenten, wie beispielsweise die Spindel, sind bei vielen Haas Maschinen gleich“, zeigt Bitter weitere Vorteile auf. „Diese Faktoren kommen unter anderem auch bei der Inbetriebnahme der Maschinen vor Ort zur Geltung, falls etwas einmal noch nachjustiert bzw. angepasst werden muss“, ergänzt er.

„Unsere Kunden produzieren Späne. Ein Maschinenstillstand, aus welchen Gründen auch immer, muss so schnell wie möglich behoben werden. Wir legen daher größten Wert auf ein zuverlässiges und kompetentes Service-Team“, ergänzt Walter Ehtreiber, Geschäftsführer bei Wematech.

Programmiert wird neben der Maschine

Ein weiterer großer Vorteil der Haas Maschinen ist leicht zu erkennen, wenn man die beengten Platzverhältnisse bei Hans Paigl kennt – sie benötigen relativ wenig Stellfläche. Selbst das neue 5-Achs-Bearbeitungszentrum UMC 750 baut auf lediglich 11,80 m².

Haas Automation verwendet bei der Konzeption seiner CNC-Maschinen viele Gleichteile. Nicht zuletzt aufgrund der einheitlichen Steuerungstechnik können die Facharbeiter so nahezu beliebig zwischen den Maschinen wechseln. Das macht auch eine Mehrmaschinenbedienung relativ einfach, denn die Facharbeiter sind allesamt eigenverantwortlich – neben jeder Haas Werkzeugmaschine befindet sich auch ein separater Programmierplatz, an dem die Teile vom jeweiligen Facharbeiter eben nicht nur zerspant, sondern auch hauptzeitparallel (Anm. je nach Teilelaufzeit) programmiert werden. „Das bringt uns einen immensen Vorteil in puncto Flexibilität“, betont der Geschäftsführer. Ein Detail am Rande: Die Wiener setzen pro CNC-Maschine gleich fünf Schraubstöcke standardmäßig ein. „Dadurch reduzieren wir unter anderem bei langen Teilen die Rüstzeiten. Selbst bei der Bearbeitung von ‚Platten’ bleiben die Schraubstöcke am Tisch und über Zusatzspannplatten bauen wir uns sozusagen einen zweiten Tisch.“

Schnelle 5-Seiten-Bearbeitung

Kundenseitig sei der Faktor Haas nie ein Thema gewesen – im Gegenteil. „Die Kunden schätzen unsere Liefertreue und sind mit der Qualität ebenso zufrieden“, freuen sich die Geschäftsführer unisono. Selbst beim neuen 5-Achs-Bearbeitungszentrum UMC 750 werden Genauigkeiten im Raum bis 0,03 mm erreicht. „Für unsere Anwendungsbereiche ist das auf alle Fälle ausreichend. Viel wichtiger für uns ist die Möglichkeit einer flexiblen und schnellen 5-Achs-Bearbeitung“, stellt Bitter fest. Für eine Hochpräzisionsbearbeitung benötige man ohnehin noch weitere Voraussetzungen, wie beispielsweise eine klimatisierte Fertigung.

Speziell für die Bearbeitung komplexerer Teile hat man daher die UMC 750, die Haas 2012 auf der AMB vorgestellt hat, angeschafft. „Diese flexible 5-Achsen-Bearbeitung verringert den Rüstaufwand und erhöht die Genauigkeit bei mehrseitigen und komplexen Werkstücken. Und Haas bietet uns alle diese Vorteile zu einem sehr, sehr erschwinglichen Preis“, so Bitter weiter und ergänzt: „Auch die in Esprit integrierte echte Simulation ist bei der 5-Achs-Bearbeitung ein großer Vorteil – dadurch werden Kollisionen nahezu ausgeschlossen.“

Die UMC 750 hat Verfahrwege von 762 x 508 x 508 mm und einen integrierten 2-Achsen-Dreh-/Schwenktisch. Sie ist mit einem Inline-Direktantrieb mit SK40-Spindel mit reduzierter Wärmeentwicklung für 8.100 min-1 oder 12.000 min-1 (Option) ausgerüstet und besitzt einen seitlich angeordneten Werkzeugwechsler mit 40+1 Magazinplätzen. „Mit dem Dreh-/Schwenktisch lassen sich Werkstücke in nahezu jedem beliebigen Winkel für 5-seitige (3 + 2) Bearbeitungen positionieren oder simultane 5-Achsen-Bewegungen für bahngesteuerte und komplexe Bearbeitungen ausführen“, beschreibt Walter Ehtreiber.

So kann es weitergehen

„Wir sind mit der Zusammenarbeit, sowohl mit Wematech als auch direkt mit Haas, sehr zufrieden. Falls etwas einmal nicht passt, wird sofort ein Lösungsvorschlag erarbeitet und rasch umgesetzt“, beschließt Wolfgang Bitter, der noch ergänzt: „Wir werden sicherlich weiterhin in Haas Werkzeugmaschinen investieren und auch sukzessive die älteren Maschinen durch neue Haas ersetzen.“

Wolfgang Bitter
Geschäftsführer Hans Paigl GmbH

„Wir sind ein Lohnfertiger mit vielen unterschiedlichen Varianten und Teilegrößen. Vor allem die einfache, schnelle Handhabung und die Flexibilität sowie die einheitliche Steuerungstechnik der Haas-Maschinen sind für uns daher wichtige Faktoren um Kundenanfragen schnellstmöglich bearbeiten zu können.“

Andreas Weiß
Geschäftsführer Hans Paigl GmbH

„Für unseren Anwendungsbereich sind die Maschinen ausreichend stabil und mit der nötigen Präzision ausgestattet. Da müssen wir keine Kompromisse eingehen.“

Infos zum Anwender

Auf rund 700 m² Büro- und Produktionsfläche bietet die Hans Paigl GmbH unterschiedlichste Fräs- und Drehteile sowie Schnitt- und Stanzwerkzeuge an. Die beiden Geschäftsführer Wolfgang Bitter und Andreas Weiß haben den Traditionsbetrieb, der in einem Innenhof in Wien Penzing angesiedelt ist, im Jahr 1998 übernommen.

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