interview
Mit Know-how und Service punkten: Mazak direkt in Österreich
Seit Anfang Mai 2020 betreut Mazak mit seiner Vertriebs- und Serviceniederlassung in Puch bei Hallein das gesamte Verkaufsgebiet in Österreich. Der japanische Werkzeugmaschinenhersteller setzt damit ein klares Zeichen. Einerseits will man damit die Vertriebsaktivitäten in Österreich weiter ausbauen, andererseits den Kundensupport deutlich steigern und für bestmöglichen After Sales Service sorgen. Wir sprachen daher mit Niederlassungsleiter Florian König und Verkaufsleiter Markus Stranzinger. Das Gespräch führte Ing. Robert Fraunberger, x-technik
Wir wollen unsere Kunden in Österreich mit technischen Lösungen der Extraklasse sowohl in puncto Produktivität, Wirtschaftlichkeit als auch mit zuverlässigem Service unterstützen. Florian König, Niederlassungsleiter Mazak Österreich
Mazak betreut seit Mai 2020 den gesamten österreichischen Zerspanungsmarkt. Warum dieser Schritt?
König: Yamazaki Mazak hat vor gut zwei Jahren die Entscheidung getroffen, deutlich stärker auf dem österreichischen Markt aufzutreten. Deshalb wurde auch Anfang 2019 eine eigene Vertriebs- und Serviceniederlassung in Salzburg gegründet. Ende April 2020 haben wir uns nun von dem langjährigen Handelspartner, der H. Sukopp Gesellschaft m.b.H., getrennt. Klares Ziel ist es, die hochwertigen Fertigungslösungen, die global gesehen zu den absoluten High-End-Produkten zählen, mit einer eigenen Vertriebsmannschaft in Österreich zu platzieren.
Wir freuen uns sehr darüber, ab sofort in Österreich bestehende wie auch neue Kunden persönlich betreuen zu können. Der österreichische Markt hat für Mazak eine große Bedeutung. Wir sehen hier ein sehr hohes Potenzial, Marktanteile auszubauen. Markus Stranzinger, Verkaufsleiter Mazak Österreich
Die nötigen Strukturen für eine effiziente Marktbetreuung sind vorhanden?
König: Absolut. Wir hatten jetzt 1,5 Jahre Zeit, die entsprechenden Ressourcen aufzubauen. Das Mazak Österreich-Team besteht bereits aus neun Mitarbeitern – sechs allein im Servicebereich, Tendenz steigend. In unserem Büro in Puch bei Hallein verfügen wir zudem über entsprechende Schulungsmöglichkeiten und in den nahe gelegenen Technologiezentren in München bzw. Göppingen über topmoderne Vorführmöglichkeiten. Damit können wir unseren österreichischen Kunden eine bestmögliche Betreuung garantieren.
Das österreichische Mazak-Team besteht bereits aus neun Mitarbeitern für Service- und Vertrieb. Im Bild zu sehen (v.l.n.r.) sind Markus Stranzinger, Florian König, Birte Siewert sowie Gerald Severa.
Was hat Sie persönlich dazu bewogen, diese Aufgabe zu übernehmen?
König: Die Vision, der Marke Mazak in Österreich mehr Sichtbarkeit zu geben, hat uns beide sehr gereizt.
Stranzinger: Dazu kommt, dass wir uns aus unserer früheren Vertriebstätigkeit gut kennen und wir unterschiedliche Kompetenzen mitbringen. Florian (Anm.: König) ist im Bereich der komplexen 5-Achs-Bearbeitung samt Automatisierung ein absoluter Experte und ich konnte zahlreiche Projekte rund ums Thema „wirtschaftliche Drehbearbeitung“ umsetzen.
Der japanische Werkzeugmaschinenhersteller Mazak steht für hohe Fertigungstiefe und ein breites Lieferprogramm. Produziert wird in den Produktionsstandorten in Japan (5x), USA (1x), Singapur (1x), China (2x) sowie in England (1x).
Inwieweit können Sie Ihre Vorstellungen verwirklichen?
König: Grundsätzlich sind wir in die deutsche Mazak-Niederlassung eingegliedert. Martin Engels unterstützt uns als Geschäftsführer mit seinem Know-how – er gibt uns aber auch die nötige Freiheit, damit wir mit entsprechender Dynamik und hohen Zielen an unsere Aufgabe herangehen können. Da ist unsere langjährige Erfahrung im Vertrieb von Werkzeugmaschinen natürlich ein großer Vorteil. Bei Mazak können wir zudem auf High-End-Fertigungslösungen inklusive modernster Automatisierung und Steuerungstechnik zurückgreifen.
Die von Yamazaki Mazak neue, auf künstlicher Intelligenz basierende Steuerung SmoothAi wurde gemeinsam mit dem Dreh-Fräszentrum INTEGREX i-450H ST erstmals auf der EMO 2019 auf europäischer Bühne vorgestellt.
Sie sprechen die große Produktpalette an. Können Sie das vertiefen?
König: Yamazaki Mazak setzt auf eine sehr hohe Fertigungstiefe (Anm.: rund 85 %) – egal ob in den Produktionsstandorten in Japan, USA, Singapur, China oder in England (Anm.: wurde bereits 1987 eröffnet). Der sehr hohe Anteil an Fachkräften und Experten im Konzern spiegelt sich sowohl in der Qualität der Verarbeitung als auch in der nötigen Produktvielfalt wider. Mazak kann im gesamten Bereich der Zerspanungstechnik den Großteil der Fertigungsaufgaben wirtschaftlich abdecken.
Stranzinger: Zudem bietet ein familiengeführtes Unternehmen die Möglichkeit, Visionen umzusetzen und auch langfristig Produktideen zu entwickeln. Neben den hochwirtschaftlichen Dreh-Fräszentren der INTEGREX-Baureihe bieten wir vertikale und horizontale 5-Achs-Bearbeitungszentren, sehr stabile 3-Achs-Fräsmaschinen und auch hochwertige Laserschneidmaschinen für die Blechbearbeitung – wirtschaftliche Automatisierungslösungen inbegriffen.
König: Wir können somit den österreichischen Zerspanungsbetrieben ein absolut hochwertiges Produktprogramm bieten.
Die von Yamazaki Mazak neue, auf künstlicher Intelligenz basierende Steuerung SmoothAi wurde gemeinsam mit dem Dreh-Fräszentrum INTEGREX i-450H ST erstmals auf der EMO 2019 auf europäischer Bühne vorgestellt.
Was bedeutet das konkret?
Stranzinger: Der Kundenservice hat bei Mazak oberste Priorität – wir wollen unsere Kunden nicht nur mit Maschinen, sondern auch mit Know-how und verlässlicher Dienstleistung bestmöglich unterstützen. Um hier für hohe Transparenz zu sorgen, haben wir beispielweise österreichweit eine einheitliche Anfahrtspauschale festgelegt. Der telefonische Support ist über unsere Servicehotline 0800-700 714 jederzeit (Anm.: 24 Stunden) erreichbar – innerhalb der regulären Arbeitszeit ist unser Serviceverantwortlicher Gerald Severa als erster Ansprechpartner für Sie verfügbar.
Hohe Fertigungstiefe kombiniert mit höchstem Qualitätsanspruch zeichnen die Produktionsstätten von Mazak aus. Im europäischen Headquarter in Worcester (UK) werden seit 1987 von aktuell rund 800 Mitarbeitern insgesamt mehr als 100 Maschinen pro Monat für den europäischen Markt gefertigt.
Wo sehen Sie die Stärken des umfassenden Produktprogramms?
Stranzinger: Einer der großen Vorteile von Mazak ist sicherlich die hohe Ersatzteilverfügbarkeit. Beispielsweise gibt es für Mazak-Steuerungen seit 1981 nach wie vor alle Ersatzteile. Die Mazatrol war übrigens auch die erste vollwertige CNC-Steuerung der Branche. Die Vorteile unserer Steuerungstechnologie kommen definitiv bei der Werkstattprogrammierung von Einzelteilen bzw. Kleinstserien zum Tragen. Zudem ist der Maschinenbau sehr massiv und auf absolute Langlebigkeit ausgelegt. Auch nach vielen Jahren im Einsatz bieten Mazak-Maschinen noch hohe Genauigkeiten und die nötige Stabilität.
Wie kann man den Start von Mazak Österreich bewerten?
König: Der Start ist unserer Einschätzung nach sehr gut gelungen. Wir konnten unser Team bereits auf neun Mitarbeiter ausbauen und werden auch noch weiter wachsen. Auch das Anfragevolumen seitens der Industrie hat sich die beiden letzten Jahre gut entwickelt. Selbst Unternehmen, mit denen wir eigentlich nicht gerechnet haben, zeigen Interesse an unseren Lösungen – die aktuelle Krisensituation jetzt einmal ausgeblendet. Diese schätzen vor allem unsere Herangehensweise und unser Know-how im Bereich der Umsetzung herausfordernder Projekte. Dieses generell positive Feedback stärkt uns natürlich und gibt uns noch mehr Zuversicht, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu verfolgen.
Wo sehen Sie Mazak Österreich in fünf Jahren?
König: Wir wollen unsere Kunden in Österreich mit technischen Lösungen der Extraklasse sowohl in puncto Produktivität, Wirtschaftlichkeit als auch mit absolut zuverlässigem Service unterstützen. Letztlich wollen wir uns als führender Werkzeugmaschinenhersteller auch in Österreich entsprechend etablieren und diesen Stellenwert erreichen.
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