interview

Mitutoyo: Ein japanisches Traditionsunternehmen tief verwurzelt in Österreich

Eine gute Umgebung, gute Menschen sowie gute Technik – diese drei Kernthemen fassen den Grundgedanken des Unternehmens Mitutoyo auf das Wesentliche zusammen. Der japanische Name Mitutoyo bedeutet übersetzt in etwa: „Die Fülle der drei Elemente“. Unternehmensgründer Yehan Numata verkörperte einst diesen Grundgedanken genauso klar wie Thomas Pachler. Seit dem Frühjahr 2020 ist er in seiner Funktion als Country Manager Austria & Südosteuropa tätig. Bewiesen hat er seine Führungskompetenzen gleich mit Beginn der Covid-19-Krise.

Mitutoyo verzeichnet ein hervorragendes Wachstum und ist durch die hohe Fertigungstiefe und das interne weltweite Netzwerk lieferfähig und sehr gut aufgestellt. Thomas Pachler, Country Manager Austria & SEE.

Mitutoyo verzeichnet ein hervorragendes Wachstum und ist durch die hohe Fertigungstiefe und das interne weltweite Netzwerk lieferfähig und sehr gut aufgestellt. Thomas Pachler, Country Manager Austria & SEE.

Herr Pachler, eine Krise folgt der nächsten. Ob Lieferengpässe oder Mitarbeiterausfälle durch Covid-19, Kriege vor der Haustür u.v.m. – derzeit kommt man nicht zur Ruhe. Empfinden Sie genauso?

Da stimme ich Ihnen zu und dennoch betrachte ich die derzeitigen Marktgeschehnisse als eine Herausforderung, die wir gerne annehmen. Weiters muss ich sagen, dass wir mit dem Unternehmen Mitutoyo eine weltweit sehr gut etablierte Marke im Hintergrund haben, das ist natürlich auch ein klarer Gewinn für sehr gute Geschäftsentwicklungen, neben der hervorragenden Technik, die wir bieten. Unser Portfolio ist breit gefächert und wir können liefern. Damit ermöglichen wir unseren Kunden einen gesicherten Produktionsprozess.

Die derzeitige Lieferkettenproblematik betrifft Mitutoyo weniger, denn durch eine hohe Fertigungstiefe ist das Unternehmen größtenteils unabhängig und kann in gewohnter Qualität liefern.

Die derzeitige Lieferkettenproblematik betrifft Mitutoyo weniger, denn durch eine hohe Fertigungstiefe ist das Unternehmen größtenteils unabhängig und kann in gewohnter Qualität liefern.

Das bedeutet, Mitutoyo ist krisensicher?

Sagen wir so: Was die Lieferkettenproblematik anbelangt haben wir den klaren Vorteil, dass wir durch unsere hohe Fertigungstiefe größtenteils unabhängig sind. Das ist ein positiver Effekt, der bei der derzeitigen Situation definitiv spürbar ist. Wir sind zwar in gewisser Weise abhängig von einzelnen elektronischen Bauteilen, die wir auch auf dem Weltmarkt beziehen müssen, aber durch die eigenständige Produktion der fertigen Komponente konnten wir gezielt darauf reagieren. Unsere Produktionsstätten in Japan wurden seit Beginn der Pandemie umgehend ausgebaut und erweitert, daher können wir intern auf vieles zugreifen.

Die brandneue All-in-one-Lösung von Mitutoyo, der Roundtracer Extreme, wird auf der AMB in Stuttgart als eines der Messe-Highlights zu sehen sein.

Die brandneue All-in-one-Lösung von Mitutoyo, der Roundtracer Extreme, wird auf der AMB in Stuttgart als eines der Messe-Highlights zu sehen sein.

Die Angebotspalette von Mitutoyo ist sehr breit aufgestellt. Davon konnte man sich auf Messen wie der Control oder INTERTOOL überzeugen. Nun folgt die AMB. Was erwartet die Besucher?

Wir sind das einzige Unternehmen innerhalb der Messetechnik, das alles anbieten kann – vom Messschieber bis zu den genauesten am Markt verfügbaren Messmaschinen. Zur AMB in Stuttgart wird unter anderem unsere brandneue All-in-one-Lösung, der Roundtracer Extreme, zu sehen sein. Der Roundtracer Extreme deckt als fortschrittliches CNC-Rundheits-/Zylindrizitätsmesssystem fast alle Bereiche der Form- und Lageprüfung ab und ist vielfältig einsetzbar. Diese High-End-Lösung zur Qualitätssicherung vereint Funktionen zur Rundheits-, Kontur- und Oberflächenrauheitsmessung in einem einzigen Gerät.

Das heißt: Seit Beginn der Corona-Krise und mit Beginn Ihrer neuen Funktion als Country Manager in Österreich und SEE ging es steil bergauf?

2020 war natürlich eine Herausforderung, wirtschaftlich betrachtet konnten wir es ausgesprochen gut meistern. Auch im Folgejahr konnten wir beeindruckende Ergebnisse erzielen und uns erneut übertreffen. Diese hervorragende Steigerung in der ökonomischen Entwicklung – auch in diesem Jahr – bestätigt uns wiederholt unsere Spitzenqualität, auf die unsere Kunden gerne zurückgreifen. Unser Markt konnte sich dadurch in Südosteuropa stark erweitern und vertiefen.

Der Roundtracer Extreme deckt als fortschrittliches CNC-Rundheits-/Zylindrizitätsmesssystem fast alle Bereiche der Form- und Lageprüfung ab und ist vielfältig einsetzbar.

Der Roundtracer Extreme deckt als fortschrittliches CNC-Rundheits-/Zylindrizitätsmesssystem fast alle Bereiche der Form- und Lageprüfung ab und ist vielfältig einsetzbar.

Das klingt nach guten Zeiten. Sehen Sie diese auch für die INTERTOOL nach dem Messe-Erfolg 2022 am neuen Standort Wels?

Die INTERTOOL war ein klares Highlight in diesem Jahr. Wir konnten gute Kontakte verzeichnen und unsere Kunden und viele Interessenten durch unser Expertenteam umfangreich beraten. Der neue Standort in der Industriehochburg Oberösterreich war eine richtige Entscheidung für eine der wichtigsten Veranstaltungen in diesem Segment in Österreich. Das Einzugsgebiet hat sich somit auch auf Vorarlberg erweitert und das ist gut so. Ich denke es war für alle, Unternehmen und Messe, eine richtige Entscheidung.

Die High-End-Lösung – der Roundtracer Extreme – zur Qualitätssicherung vereint Funktionen zur Rundheits-, Kontur- und Oberflächenrauheitsmessung in einem einzigen Gerät.

Die High-End-Lösung – der Roundtracer Extreme – zur Qualitätssicherung vereint Funktionen zur Rundheits-, Kontur- und Oberflächenrauheitsmessung in einem einzigen Gerät.

Kommen wir kurz auf das Trendthema der vergangenen Jahre zu sprechen: Digitalisierung. Was kann sie bzw. was sollte sie können in Ihren Augen?

Durchgängige Digitalisierung ist nach wie vor ein sehr umfassendes Thema, das auch große Unternehmen vor Herausforderungen stellt. Diverse Unternehmen behaupten, dass sie von Industrie 4.0 noch lange entfernt wären, wiederum andere haben bereits viele erfolgreiche Schritte gesetzt. Was die Covid-19-Krise geschafft hat, ist ein digitales Arbeiten bzgl. Meetings etc., doch auf Produktionsebene ist noch viel offen. Visionen sind zwar vorhanden, einige Kunden sind jedoch mit dem Angebot und der Umsetzung überfordert – hier versuchen wir im Bereich der Messtechnik bestmöglich zu unterstützen.

Das Unternehmen Mitutoyo bietet innerhalb der Messetechnik alles an – vom Messchieber bis zu den genauesten am Markt verfügbaren Messmaschinen.

Das Unternehmen Mitutoyo bietet innerhalb der Messetechnik alles an – vom Messchieber bis zu den genauesten am Markt verfügbaren Messmaschinen.

Weshalb die Überforderung?

Die Komplexität, die hinter einer Digitalisierung steckt, ist enorm hoch. Lediglich die Anschaffung eines Roboters und einer bestimmten Maschine ergibt noch keine digitale Produktion im Betrieb. Wenn der Großteil der Informationen nach wie vor auf gedrucktem Papier transportiert wird, kann man noch nicht von einer durchgängigen Digitalisierung sprechen.

Durchgängige Digitalisierung ist nach wie vor ein sehr umfassendes Thema, das auch große Unternehmen vor Herausforderungen stellt. Beratung ist dabei ein wesentlicher Faktor.

Durchgängige Digitalisierung ist nach wie vor ein sehr umfassendes Thema, das auch große Unternehmen vor Herausforderungen stellt. Beratung ist dabei ein wesentlicher Faktor.

Aber was ist mit den Maschinen? Diese sind doch schon digitaler als früher.

Natürlich liegen hier bereits große Meilensteine hinter den Betrieben und Herstellern. Jedoch haben Maschinen zumeist weiterhin unterschiedlichste Kommunikationsschnittstellen. Glücklicherweise ist es heute oft möglich die Kommunikation zu vereinheitlichen, dies bringt dennoch wiederum mehr Komplexität in die Vernetzung.

Genauigleit, Bedienbarkeit und Geschwindigkeit sind die drei Kernaussagen, die die Mitutoyo-Lösungen, nicht nur beim Roundtracer Extreme, vereinen.

Genauigleit, Bedienbarkeit und Geschwindigkeit sind die drei Kernaussagen, die die Mitutoyo-Lösungen, nicht nur beim Roundtracer Extreme, vereinen.

Wie schaut das innerhalb Ihrer Branche aus?

Der Produktlebens- und Entwicklungszyklus ist innerhalb der Messtechnik-Branche oftmals länger als in anderen. Wir sprechen hier von mehreren Jahren, bis ein neues Produkt auf den Markt kommt und die Normen entsprechend adaptiert werden. Natürlich liegen hier bereits große Meilensteine hinter den Betrieben und Herstellern.

Was wäre die Lösung?

Wie eingangs erwähnt, muss man den Betrieben mit Rat und Tat zur Seite stehen und neben den Lösungen auch den entsprechenden Service mit anbieten. Dennoch ist das oberste Ziel, die Digitalisierung nicht zu unterschätzen, weder in ihrem Können noch bei der Projektumsetzung. Sie unterstützt alle Betriebe in allen Größen und Abteilungen durchgehend bis zur Qualitätssicherung auch bei künftigen Arbeiten, aber zunächst einmal muss sie durchgeführt werden – und das zügig und einfach, dann erst sprechen wir von einer Win-win-Situation. Ein einfacher und schnell gesetzter Schritt ist hier, vorliegende Messwerte maschinenübergreifend in unserer SPC-Software MeasureLink zu sammeln and anschließend eine statistische Prozesskontrolle einzuführen. Dadurch steigert sich die Prozesssicherheit enorm und die Kosten sind rasch amortisiert.

Vielen Dank für das Gespräch!

Messehinweis AMB: Halle 7, Stand B15

Filtern

Suchbegriff

Unterkategorie

Firmen

Inhaltstyp

Firmentyp

Land