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Hermle in den ersten drei Quartalen 2022 mit starker Nachfrage

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG verzeichnete im bisherigen Verlauf 2022 eine deutliche Nachfragebelebung gegenüber dem durch die Corona-Pandemie beeinträchtigten Vorjahreszeitraum. Der Auftragseingang des schwäbischen Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten wuchs in den ersten drei Quartalen 2022 konzernweit um 35,6 % auf 420,2 Mio. Euro (Vj. 309,9 Mio. Euro).

Für Hermle scheint im Gesamtjahr 2022 aus heutiger Sicht ein Umsatzplus von rund 20 Prozent erreichbar.

Für Hermle scheint im Gesamtjahr 2022 aus heutiger Sicht ein Umsatzplus von rund 20 Prozent erreichbar.

Die neuen Bestellungen erhöhten sich im Inland um 29,8 % auf 151,0 Mio. Euro (Vj. 116,3 Mio. Euro) und aus dem Ausland um 39,0 % auf 269,2 Mio. Euro (Vj. 193,6 Mio. Euro). Besonders stark war der Bedarf an kundenindividuellen Automationslösungen. Seit Mitte des Jahres hat die Dynamik erwartungsgemäß etwas nachgelassen, da sich der pandemiebedingte Basiseffekt abschwächte. Der Auftragsbestand des Hermle-Konzerns lag per 30. September 2022 dennoch bei hohen 211,5 Mio. Euro, das waren 64,7 % mehr als am Vorjahresstichtag (30.09.2021: 128,4 Mio. Euro) und 96,0 % mehr als Ende 2021 (31.12.2021: 107,9 Mio. Euro).

Umsatzplus von rund 40 %

Den Konzernumsatz steigerte Hermle in den ersten neun Monaten 2022 um 39,9 % auf 316,7 Mio. Euro (Vj. 226,4 Mio. Euro). Davon entfielen 115,6 Mio. Euro auf das Inland (Vj. 92,4 Mio. Euro) und 201,1 Mio. Euro auf das Ausland (Vj. 134,0 Mio. Euro), was einer Exportquote von 63,5 % entsprach (Vj. 59,2 %). Die anhaltenden Störungen in der Lieferkette konnten auch im dritten Quartal weitgehend durch interne Sondermaßnahmen kompensiert werden. Das Ergebnis verbesserte sich im gesamten Berichtszeitraum etwa proportional zum Umsatz, da positive Effekte aus der hohen Auslastung den Mehraufwand für die Sondermaßnahmen sowie für gestiegene Material- und Energiepreise ausglichen.

Die Zahl der Beschäftigten nahm in der Hermle-Gruppe per 30. September 2022 auf 1.375 Personen zu (30.09.2021: 1.309, 31.12.2021: 1.320). Neueinstellungen gab es vor allem in den stark ausgelasteten direkt produktiven Bereichen, in Beschaffung und Logistik sowie im Service. Außerdem wurden Auszubildende mit erfolgreichem Abschluss übernommen und die freigewordenen Ausbildungsplätze im September neu besetzt.

Dank hoher Liquiditätsreserven und einer Eigenkapitalquote von fast 71 % war die Finanz- und Vermögenslage des Hermle-Konzerns per Ende September 2022 unverändert sehr solide. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wurden in den ersten neun Monaten auf 6,3 Mio. Euro ausgeweitet (Vj. 4,4 Mio. Euro). Neben Produktion, Qualitätssicherung, Informationstechnologie und generativer Fertigung verstärkte Hermle den Auslandsvertrieb, um weitere neue Märkte zu erschließen.

Im Gesamtjahr 20 % Umsatzzuwachs bei unterproportionaler Ergebnisentwicklung erreichbar

Im Schlussquartal 2022 wird sich die dynamische Entwicklung wegen der unsicheren Konjunktur, zunehmender Belastungen in der Lieferkette und des wegfallenden Basiseffekts weiter abschwächen. Die Risiken für die verbleibenden Wochen des Jahres sind inzwischen jedoch besser abschätzbar und schlagen sich, wie im Halbjahresbericht bereits als günstiges Szenario dargestellt, weniger stark nieder als ursprünglich erwartet. Daher scheint für Hermle im Gesamtjahr 2022 aus heutiger Sicht ein Umsatzplus von rund 20 % erreichbar. Das Ergebnis dürfte sich hierzu unterproportional entwickeln, da im vierten Quartal wegen der sehr hohen Auslastung anders als in den Vorquartalen kein zusätzlicher Kapazitätseffekt mehr zu erwarten ist. Dem stehen voraussichtlich weiter steigende Beschaffungspreise sowie Personalkosten durch den neuen Tarifabschluss und wieder zunehmende Corona-Fehlzeiten gegenüber. Unabhängig von den vielfältigen Umfeldrisiken rechnet das Unternehmen mit einem anhaltend hohen Bedarf für seine Automationslösungen zur 24/7-Produktion. Das zeigte sich zuletzt unter anderem auf den beiden großen Fachmessen AMB in Stuttgart und IMTS in Chicago. Der Auftragsbestand des Technologieführers bei 5-Achs-Bearbeitungszentren dürfte daher auch zum Jahreswechsel auf einem sehr guten Niveau liegen.

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