Walter Green: Keine leeren Worte

Nachhaltigkeit ist für Walter mehr als nur umweltfreundlich zu sein: Fast jedes Unternehmen will als nachhaltig wahrgenommen werden. Doch was muss ein Unternehmen tun, um auch wirklich nachhaltig zu sein? Schaut man genau hin, stellt man rasch fest, dass Nachhaltigkeit weit mehr bedeutet als nur umweltfreundlich zu sein bzw. möglichst wenig Energie zu verbrauchen, CO₂ auszustoßen, Abfälle wiederzuverwerten oder Müll einzusparen. Schaut man noch genauer hin, erkennt man, dass Nachhaltigkeit sich für ein Unternehmen auch wirtschaftlich lohnt. Genau dies zeigt der Blick auf die Nachhaltigkeitsstrategie von Walter.

Eine wichtige Maßnahme, um den Werkzeugkreislauf zu verlängern und dadurch Rohstoffe bei der Herstellung neuer Werkzeuge einzusparen, ist das sogenannte Reconditioning, also das Wiederherstellen von Werkzeugen.

Eine wichtige Maßnahme, um den Werkzeugkreislauf zu verlängern und dadurch Rohstoffe bei der Herstellung neuer Werkzeuge einzusparen, ist das sogenannte Reconditioning, also das Wiederherstellen von Werkzeugen.

Tatsächlich ist das, was Walter als Werkzeughersteller hinsichtlich der eigenen Nachhaltigkeit seit vielen Jahren in unterschiedlichsten Unternehmensbereichen unternimmt und erreicht hat, mehr als vorzeigbar. Allem voran ist nachhaltiges Handeln ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensphilosophie, der auf vielfältige Weise umgesetzt wird. So bekennt sich Walter zur einer Strategie, in deren Zentrum Zirkularität, ein verantwortungsvoller Umgang mit Energie und Ressourcen, ein menschenfreundliches Arbeitsumfeld sowie Integrität, Ehrlichkeit und ethisches Verhalten stehen. Ein Verhalten, das Walter nicht nur für sich selbst und seine Mitarbeiter, sondern auch für seine Kunden und Partner postuliert.

„Walter versteht Nachhaltigkeit als umfassende Aufgabe, die in den Köpfen beginnt und alle Unternehmensbereiche umfasst: Rohstoffgewinnung, Produktentwicklung, Risikomanagement, Qualitätssicherung, Logistik – bis hin zum Umgang mit dem wichtigsten ‚Rohstoff‘ jedes Unternehmens, den eigenen Mitarbeitern“, so Marcelo Unger, zuständiger Manager bei Walter für Managementsysteme und Nachhaltigkeit. Dass es sich rechnet, in den Erhalt der Leistungsfähigkeit der eigenen Mitarbeiter zu investieren, steht für Walter außer Frage. Doch dazu bedarf es mehr als nur ergonomisch gestalteter Arbeitsplätze. Sowohl die gesundheitlichen Rahmenbedingungen wie eine gute betriebsärztliche Versorgung oder ein nach ISO 45001 zertifiziertes Arbeitsschutzmanagement müssen stimmen als auch die psychischen Rahmenbedingungen, z. B. durch die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen und internen Richtlinien sowie positive Motivation.

Das erklärte Ziel von Walter ist es, Produkte und Verpackungen zu mindestens 90 % wieder dem Recycling-Kreislauf (der Zirkularität) zuzuführen und Abfälle in der Produktion zu halbieren.

Das erklärte Ziel von Walter ist es, Produkte und Verpackungen zu mindestens 90 % wieder dem Recycling-Kreislauf (der Zirkularität) zuzuführen und Abfälle in der Produktion zu halbieren.

Das Prinzip der Zirkularität

Als metallverarbeitendes Unternehmen setzt Walter auf Zirkularität. Das ist nur logisch. Denn Rohstoff (Metalle und Erze), Endprodukt (Werkzeuge) und der bei der Zerspanung entstehende Abfall (Späne und Altmetall) gehören demselben Materialkreislauf an. Das erklärte Ziel von Walter ist es, Produkte und Verpackungen zu mindestens 90 % wieder dem Recycling-Kreislauf (der Zirkularität) zuzuführen und Abfälle in der Produktion zu halbieren.

Eine wichtige Maßnahme, um beispielsweise den Werkzeugkreislauf zu verlängern und dadurch Rohstoffe bei der Herstellung neuer Werkzeuge einzusparen, ist das sogenannte Reconditioning, also das Wiederherstellen von Werkzeugen. Dazu sammelt der Kunde seine verschlissenen Werkzeuge in einer speziellen Transport-Box. Diese wird dem Kunden von Walter kostenlos zur Verfügung gestellt und abgeholt. In Walter eigenen Reconditioning Centern werden die Werkzeuge wiederaufbereitet: mit der Original-Beschichtung und der Original-Geometrie. Danach gehen die Werkzeuge wieder an den Kunden zurück. Der spart, bei gleicher Leistung, so bis zu dreimal die Kosten für ein Neuwerkzeug. Ist die Herstellerqualität irgendwann nicht mehr erreichbar, führt Walter das Werkzeug dem Recycling-Prozess zu.

In Walter-eigenen Reconditioning Centern werden die Werkzeuge wiederaufbereitet: mit der Original-Beschichtung und der Original-Geometrie.

In Walter-eigenen Reconditioning Centern werden die Werkzeuge wiederaufbereitet: mit der Original-Beschichtung und der Original-Geometrie.

Späne wiederverwerten

Auch das Recycling ist Teil der Zirkularität. Bei Walter betrifft dies vor allem die Werkzeuge und Wendeschneidplatten, die oft aus seltenen und wertvollen Rohstoffen bestehen. Für diese stellt Walter seinen Kunden Sammelboxen zur Verfügung. Als Gegenwert für den gesammelten Vollhartmetall-Schrott erhält der Kunde den jeweils tagesaktuellen Marktpreis des Rohmaterials als Gutschrift für sein neues Werkzeug. Das eine sind die Werkzeuge, das andere die Späne: Sie fallen bei der Metallbearbeitung buchstäblich tonnenweise an. Die Spanten einer Flugzeugtür beispielsweise werden aus einem Stück Titanguss gefräst. Die Zerspanungsrate beträgt dabei über 90 %. Mit anderen Worten: Aus 550 kg Titanguss entsteht ein Bauteil von 25 kg – übrig bleiben 525 kg Späne, die man wiederverwerten kann.

Dort wo ein Rohstoff gewonnen wird, besteht meist auch die größte Kompetenz für die Wiederaufbereitung des Materials, ebenso wie die besten logistischen und technischen Vorrausetzungen. Gut, wenn sich das fördernde (bzw. recycelnde) Unternehmen dann auch noch eine nachweisbar nachhaltige Rohstoffgewinnung auf die Fahne schreiben kann. So wie die Wolfram Bergbau und Hütten AG in Österreich, die einzige Wolframhütte außerhalb Asiens und Russlands und gleichzeitig wichtigster Rohstoff- und Recycling-Partner von Walter.

Wolfram ist derzeit der einzige Förderer weltweit, der sich ausdrücklich zu Null Toleranz gegen Korruption und zu einer ethischen Rohstoffgewinnung beim Abbau des Wolframs (z. B. ohne Kinderarbeit) bekennt. Recycelt werden bei Walter jedoch nicht nur Altwerkzeuge und Späne. Auch anfallende Kühlflüssigkeiten und Verpackungsmaterialien wie Holz, Papier, Kunststoffe usw. werden fast vollständig dem Wiederverwertungskreislauf zugeführt. Den Rahmen dafür bildet ein zertifiziertes Umwelt- und Energiemanagement nach ISO 14000 und ISO 50001.

In Walter eigenen Reconditioning Centern werden Werkzeuge wiederaufbereitet: mit der Original-Beschichtung und der Original-Geometrie. Der Kunde spart, bei gleicher Leistung, so bis zu dreimal die Kosten für ein Neuwerkzeug.

In Walter eigenen Reconditioning Centern werden Werkzeuge wiederaufbereitet: mit der Original-Beschichtung und der Original-Geometrie. Der Kunde spart, bei gleicher Leistung, so bis zu dreimal die Kosten für ein Neuwerkzeug.

CO₂-Emissionen kompensieren

50 % weniger CO₂-Emissionen bis 2030, so lautet das realistische Ziel von Walter. Realistisch, weil man weiß, dass so gut wie nichts ohne Kohlendioxid-Emissionen hergestellt werden kann. Wer also eine nachhaltige Produktion für sich in Anspruch nehmen will, muss Emissionen einerseits verringern, andererseits aber auch auf andere Weise kompensieren.

Unter dem Projektnamen Walter Green führte Walter bereits 2013 CO₂-kompensierte Werkzeuge ein. Deren Emissionen werden genau kalkuliert und beziffert: von der Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe über die Fertigung der Werkzeuge bis hin zu Transport und Lagerhaltung. Um die errechneten Emissionen zu kompensieren, erwirbt Walter Klimazertifikate, mit denen nachhaltige Projekte gefördert werden – z. B. der Erhalt des Regenwaldes in Borneo und der Schutz der dort lebenden Orang-Utans.

Kompensation von Emissionen ist die eine, deren Reduzierung ist die andere Seite der Nachhaltigkeit. Wie das geht, zeigt ein Praxisbeispiel aus der Walter Produktion: Das Unternehmen forderte seine Auszubildenden auf, Vorzuschläge zu machen, wie man den CO₂-Ausstoß bei der Werkzeugherstellung verringern kann. Die jungen Leute entdeckten, dass durch einen Umbau der Düsen, die zur Kühlung eingesetzte Schleifölmenge enorm reduziert werden kann. Die Idee wurde umgesetzt. Durch die Optimierung spart Walter jährlich rund 40 % der bis dahin notwendigen Menge an Schleiföl ein. Großes Nachhaltigkeitspotenzial liegt demnach auch im vermeintlich Kleinen – und eben nicht nur in offensichtlichen Maßnahmen wie Energie einsparen, Filteranlagen optimieren oder weniger Müll produzieren. Ein Ansatz, den Walter mit vielerlei Maßnahmen in allen Unternehmensbereichen verfolgt: von Umstellung der Hallenbeleuchtung auf LED, beidseitigem Bedrucken von Papieren in der Verwaltung, Erfassung von Energiefressern, versetztem Maschineneinsatz uvm.

Für Altwerkzeuge stellt Walter seinen Kunden Sammelboxen zur Verfügung. Als Gegenwert für den gesammelten Vollhartmetall-Schrott erhält der Kunde den jeweils tagesaktuellen Marktpreis des Rohmaterials als Gutschrift für sein neues Werkzeug.

Für Altwerkzeuge stellt Walter seinen Kunden Sammelboxen zur Verfügung. Als Gegenwert für den gesammelten Vollhartmetall-Schrott erhält der Kunde den jeweils tagesaktuellen Marktpreis des Rohmaterials als Gutschrift für sein neues Werkzeug.

Die Ressource Mensch

Für Walter sind die Menschen ein ebenso wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie wie Klimaaspekte oder Zirkularität. Denn Fachkräfte, die ihre Erfahrung und ihr Know-how ins Unternehmen einbringen, sind treibende Kräfte für dessen dauerhaften Erfolg. Der Erhalt der Leistungsfähigkeit der eigenen Mitarbeiter ist eine Zukunftsinvestition. Bei Walter stehen die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter deshalb ganz oben auf der Nachhaltigkeitsagenda. Eines der zentralen Unternehmensziele ist es, die unfallbedingten Ausfälle von Mitarbeitern zu minimieren. Sie werden in der sogenannten Lost Time Injury Frequency Rate (deutsch etwa: verlorene Zeit durch Verletzungshäufigkeit) erfasst, die somit ein wichtiges Instrument zur Bewertung darstellt. Um möglichst niedrige Ausfallzahlen zu erreichen, ruft Walter seine Mitarbeiter immer wieder dazu auf, selbst potenzielle Gefahren und Beinahe-Unfälle proaktiv zu melden, damit die Ursachen schnellstmöglich beseitigt werden. Am besten, schon bevor ein Unfall passiert. Arbeitssicherheit hat in allen Bereichen des Unternehmens oberste Priorität. Und das ist bei Walter nicht nur ein Lippenbekenntnis: Jede Besprechung, jede Präsentation, jede Veranstaltung fängt mit den Sicherheitshinweisen an. Und regelmäßige Schulungen zu Arbeitssicherheit und Verhaltensregeln für die Mitarbeiter sind bei Walter gelebte Normalität.

Nachhaltigkeit wird bei Walter als umfassender, kontinuierlicher Verbesserungsprozess verstanden. Betrachtet wird deshalb nicht nur die körperliche Gesundheit der Mitarbeiter, auch Aspekte wie Leistungsbereitschaft, Identifikation mit dem Unternehmen oder individuelle Motivation fließen in die Bewertung mit ein. Und auch die werden bei Walter gezielt gefördert: z. B. durch Maßnahmen zur Weiterbildung und Qualifikation oder durch regelmäßig stattfindende Mitarbeiterbefragungen. Hier kann jeder Mitarbeiter anonym darauf hinweisen, was aus seiner Sicht optimiert werden sollte. Die Befragungsergebnisse werden anschließend in Team-Workshops durchgesprochen, überarbeitet und nachverfolgt. Dadurch stellt Walter sicher, dass jede Stimme Gehör findet – nicht nur beim Thema Arbeitssicherheit, sondern auch, wenn es um die Arbeitsbedingungen und individuelle Zufriedenheit geht.

Nachhaltigkeit leben und leben lassen

Die Anforderungen, die Walter in puncto Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Mitarbeitergesundheit, Respekt und Wertschätzung an sich selbst stellt, stellt Walter auch an seine Geschäftspartner. Auch sie lassen regelmäßig entsprechende Audits durchführen und verpflichten sich dem Walter Verhaltenskodex. Geächtet werden darin neben Umweltverschmutzung, u. a. Kinder- und Zwangsarbeit, Diskriminierung, Korruption und Rohstoffe aus Konfliktgebieten.

Das Beispiel von Walter zeigt, wie man als Unternehmen auch und gerade in wettbewerbsintensiven Zeiten in vielen Bereichen nachhaltig und gleichzeitig ökonomisch sein kann. Aus Verantwortung gegenüber künftigen Generationen, aber auch weil es sich wirtschaftlich lohnt. Mehr noch: In Zukunft wird nachhaltiges Handeln immer wichtiger für die Akzeptanz eines Unternehmens bei den Kunden werden – und damit zum entscheidenden Überlebensmerkmal.

Für EcoVadis, die international anerkannte Bewertungsplattform für Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt, Arbeit und Menschenrechte, Ethik und Einkauf, zählt Walter „zu den nachhaltigsten Unternehmen in der Zerspanungsindustrie weltweit“. Das Ranking von Walter durch EcoVadis unter den Top 15 % aller Unternehmen weltweit ist ein Indikator, jedoch nicht die Ursache für deren gutes Abschneiden beim Thema Nachhaltigkeit. Die liegt bei Walter selbst: im nachhaltigen Handeln des Unternehmens bei der Rohstoffgewinnung, Wiederaufbereitung und Entsorgung, der Ressourcenschonung, CO₂-Einsparung und -Kompensation sowie im bewussten Erhalt der internen Leistungsfähigkeit und Motivation. In einer Vielzahl von Maßnahmen also, deren Ursprung im Bekenntnis zur Nachhaltigkeit liegt und die in den vielfältigen Maßnahmen, mit denen sie gelebt wird, zum Ausdruck kommt.

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