interview

Übergabe der Leitung von Walter Austria: Die Zukunft aktiv gestalten

Fachkompetenz und Markt-Know-how – das erlangt man nicht nach kurzer Zeit. Hierfür braucht es langjährige Expertise und auch ein Gespür für die Bedürfnisse der Kunden. Wie das funktioniert? Otto Lang, langjähriger Markt Manager von Walter Austria, setzt auf Praxisbezug und den persönlichen Kontakt. Sein Nachfolger Bernhard Veyhl, ist am 1. April dieses Jahres angetreten, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Der 53-Jährige ist seit 25 Jahren bei Walter in den unterschiedlichsten Führungspositionen beschäftigt. Ab nun in Wien.

Erfolgreiche Übergabe: Bernhard Vehyl übernahm am 1. April 2022 die Leitung von Walter Austria von Otto Lang und freut sich auf die bevorstehenden Aufgaben in Österreich.

Erfolgreiche Übergabe: Bernhard Vehyl übernahm am 1. April 2022 die Leitung von Walter Austria von Otto Lang und freut sich auf die bevorstehenden Aufgaben in Österreich.

Herr Lang, nun endet nach 32 Jahren beruflicher Tätigkeit eine Ära bei Walter Austria und Sie dürfen in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Bei einer derart langen Zeit gab es sicherlich sehr prägende Momente. Welche waren das Ihrer Ansicht nach?

Otto Lang: Klar gab es diese. Als Walter Austria – damals noch Montanwerke Walter Ges.m.b.H. – 1967 als kleine Einheit in Österreich mit drei bis vier Mitarbeitern startete, konnte noch niemand erahnen, wohin die Reise geht. Pawel Duzniak, der 1995 die Geschäftsführung der Vertriebsniederlassung übernahm, legte den Grundstein für die weitere Entwicklung.

Mit der Öffnung der Märkte im Osten Europas wurde dann schließlich eine Betriebsgesellschaft nach der anderen gegründet. Walter Austria nahm bei dieser Entwicklung eine Schlüsselrolle in der Region ein. 1999 übernahm ich dann die Verantwortung für Walter Austria. Ab diesem Zeitpunkt begannen wir, den Vertrieb von Walter Austria Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.

Teil dieser Entwicklung von Walter Austria war eine Initiative von Walter im Jahre 2002, die unter dem Namen „double in five“ lief. Das Ziel war es, in diesem fünfjährigen Zeitraum die Umsätze der Walter Gruppe weltweit zu verdoppeln. In Österreich ist das mit Bravour gelungen. Wir haben die Umsätze sogar mehr als verdoppeln können. Dies war eine echte Erfolgsgeschichte.

Im Großen und Ganzen kann ich meinen Ruhestand sehr zufrieden antreten. Ich übergebe mit Stolz den Staffelstab an Bernhard Veyhl und freue mich auch für ihn und die Zukunft von Walter Austria.

Otto Lang, scheidender Markt Manager Walter Österreich

Im Großen und Ganzen kann ich meinen Ruhestand sehr zufrieden antreten. Ich übergebe mit Stolz den Staffelstab an Bernhard Veyhl und freue mich auch für ihn und die Zukunft von Walter Austria. Otto Lang, scheidender Markt Manager Walter Österreich

Wie ging es weiter?

Ein weiterer Meilenstein war 2007 der Zusammenschluss von Walter mit den Herstellern von Vollhartmetall-Werkzeugen Titex und Prototyp. Das Unternehmen konnte sich dadurch als Komplettanbieter am Markt etablieren. Seit diesem Zeitpunkt verfügen wir über ein Werkzeugprogramm, das alle wesentlichen Zerspanungsaufgaben lösen kann.

Meine Vision für die nächsten Jahre ist es, die Marktführerschaft von Walter Austria kontinuierlich auszubauen. Zudem gibt es immer noch Unternehmen in Österreich, die unser Angebot noch nicht nützen, das möchte ich ändern.

Bernhard Veyhl, Markt Manager Walter Österreich

Meine Vision für die nächsten Jahre ist es, die Marktführerschaft von Walter Austria kontinuierlich auszubauen. Zudem gibt es immer noch Unternehmen in Österreich, die unser Angebot noch nicht nützen, das möchte ich ändern. Bernhard Veyhl, Markt Manager Walter Österreich

Für den enormen Erfolg Walter Austrias sind dann sicher auch die richtigen Mitarbeiter, gepaart mit Marktgespür und guten Ideen verantwortlich. Stimmen Sie dem zu?

Ich selbst habe als Anwendungstechniker in Österreich und in den osteuropäischen Staaten gestartet und war somit sehr nah an den Kundenbedürfnissen. In meiner späteren neuen Rolle als Marktverantwortlicher habe ich diese Expertise gezielt eingebracht. Natürlich ist die Auswahl der richtigen Mitarbeiter entscheidend für den Erfolg des Unternehmens. Ich darf heute mit Stolz ein Team übergeben, welches sich für mich wie eine Familie anfühlt.

Die neue Schneidstoffgeneration von Walter Tiger·tec® Gold verspricht Höchstleistung im Fräsen, Bohren und jetzt auch Drehen.

Die neue Schneidstoffgeneration von Walter Tiger·tec® Gold verspricht Höchstleistung im Fräsen, Bohren und jetzt auch Drehen.

Sie können jetzt auch von sich behaupten, in Ihrer Karriere die Marktführerschaft in Österreich errungen zu haben.

Durch die erfolgreiche Umsetzung unserer Vertriebsstrategien ist es gelungen, ein bedeutender Anbieter am Zerspanungsmarkt in Österreich zu werden.

Ob innovative Fräskörper und Wendeschneidplatten, neue Bohrer-Konzepte oder mehrstufige Gewindefräser ... als Premiumhersteller für Werkzeuge zur Metallzerspanung genießt Walter einen exzellenten Ruf bei Kunden und Anwendern.

Ob innovative Fräskörper und Wendeschneidplatten, neue Bohrer-Konzepte oder mehrstufige Gewindefräser ... als Premiumhersteller für Werkzeuge zur Metallzerspanung genießt Walter einen exzellenten Ruf bei Kunden und Anwendern.

Herr Veyhl, wie geht es Ihnen, wenn Sie die Worte von Ihrem Vorgänger Herrn Lang hören?

Bernhard Veyhl: Otto Lang und ich arbeiten nun schon viele Jahre sehr gut zusammen. Jetzt die Leitung von Walter Austria zu übernehmen ist tatsächlich eine Mischung aus Reiz, diesen Erfolg weiter ausbauen zu wollen und gleichzeitig Freude über die Zusammenarbeit mit unseren Kunden und mit dem Team.

Dann haben Sie sich überspitzt formuliert auch eine nicht gerade einfache Zeit ausgesucht – Corona-Krise, Lieferengpässe und Rohstoffpreisentwicklungen. Wie sehen Sie das?

Das ist richtig. Unsere Kunden befinden sich in einem Umfeld, das gerade von mehreren Unsicherheiten geprägt ist. Aber in einer derart herausfordernden Zeit ist es umso wichtiger, ihnen einen verlässlichen Partner zu stellen – und das sind wir. Wir können Lösungen anbieten, die dabei unterstützen, diese Herausforderungen zu meistern.

Inwiefern haben Sie sich bei Ihren Kunden verabschieden können, Herr Lang?

Otto Lang: Bernhard Veyhl und ich sind derzeit gemeinsam auf Österreich-Tour, dabei konnte ich mich noch persönlich von einigen Kunden verabschieden und mich für das jahrelange Vertrauen bedanken.

Herr Veyhl, Sie sind bereits seit 1995 bei Walter in Tübingen erfolgreich tätig, haben ein entsprechendes Netzwerk und wechseln nun mit Ihrer neuen Aufgabe das Land und auch ein wenig die Sprache und Kultur. Ist das in Ihrem Verantwortungsbereich eine Herausforderung?

Bernhard Veyhl: (lacht) Definitiv, allerdings keine unüberwindbare. Mein Ziel wird es sein, die Bedürfnisse unserer Kunden zu verstehen und unsere Aktivitäten bestmöglich darauf abzustimmen. Ich werde Walter Austria von Wien aus lenken und für unsere Kunden und Mitarbeiter präsent sein.

Welche Ziele haben Sie sich für die neue Tätigkeit persönlich gesetzt?

Ich werde mir zunächst die erforderliche Zeit nehmen, unsere Kunden und das Walter Team kennenzulernen. Es wird gemeinsam darum gehen, Entwicklungspotenziale zur weiteren Verbesserung zu identifizieren und zu erschließen. Mit einer Strategie, die den Mehrwert für unsere Kunden im Fokus hat, werden wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.

Werden Sie in Ihrer neuen Funktion auch auf der Intertool zu Besuch sein?

Ja, ich freue mich sehr darauf, unsere Kunden in Wels zu treffen. Walter ist gemeinsam mit dem Vertriebspartner Prime Tools & Solution e.U. vertreten.

Wie sehen Sie die Aufgabe angesichts eines Vorgängers, der mehr als zwanzig Jahren die Geschicke von Walter Austria gelenkt hat?

Bernhard Veyhl: Ich freue mich über das mir entgegengebrachte Vertrauen. Wie schon erwähnt ist die langjährige Zusammenarbeit mit Otto Lang eine gute Basis für eine zielführende Stabübergabe.

Um abschließend noch einmal auf das Thema Digitalisierung zu kommen. Sehen Sie seit der Covid-Pandemie einen zunehmenden Bedarf Ihrer Kunden und wie wird Walter Austria dem gerecht?

Otto Lang: Ich stelle fest, dass der Digitalisierungs-Hype über die Pandemiephase etwas abgeflacht ist. Die Bedürfnisse unserer Kunden haben sich temporär verlagert. Probleme mit der Lieferkette, steigende Rohstoffpreise und Facharbeitermangel stehen aktuell stärker im Fokus.

Bernhard Veyhl: Digitalisierung muss sich am Nutzen messen lassen. Walter hat eine Antwort auf die steigende Komplexität der Werkzeugverwendung unserer Kunden: „Find-Buy-Use“. Das heißt, wir fokussieren unsere Online-Anwendungen auf die Werkzeugsuche, Werkzeugempfehlung oder Anwendungsdaten zum Produkt. Dieser Ansatz hilft dem Kunden das wirtschaftlichste Werkzeug für eine Bearbeitung auszuwählen, effizient zu bestellen und liefert die erforderlichen Werkzeugdaten für die Prozesssimulation und den produktiven Einsatz auf der Bearbeitungsmaschine.

Otto Lang: Gerade der Facharbeitermangel ist ein sehr schwieriges Thema. Dieses Problem ist auch ein wenig dem geschuldet, dass in Österreich das Thema praktische Ausbildung lange vernachlässigt wurde. Wir benötigen gutes theoretisches Wissen gepaart mit praktischer Erfahrung.

Bernhard Veyhl: Viele unserer Kunden in Österreich sind aktuell gut ausgelastet, beklagen jedoch den Mangel an Fachkräften. Dies limitiert bedauerlicherweise das Wachstum. Mit erweiterten Serviceleistungen leisten wir einen Beitrag, diesen Engpass zu entschärfen. Hier spreche ich die Neuplanung und Optimierung von Zerspanungsprozessen, Einfahren neuer Bauteile etc. an. Wir nennen das Walter Multiply.

Vielen Dank für das ausführliche Gespräch!

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