Stories of Innovation
Walter feiert 100 Jahre: Walter steht seit 100 Jahren für Innovationen in der Zerspanungsbranche. Darauf baut der Hersteller von Präzisionswerkzeugen auch im Jubiläumsjahr weiter auf. Jedes Jahr bringt Walter mehr als 2.500 neue Artikel im Standardwerkzeugsortiment auf den Markt. Rund 35 Prozent aller verkauften Produkte sind jünger als fünf Jahre. „Wir arbeiten ständig an neuen Präzisionswerkzeugen, Prozessen und digitalen Lösungen. Unser Ziel ist es, für unsere Kunden einen deutlichen Mehrwert zu schaffen“, betont Michael Fink, Manager Produktmarketing bei Walter.
Walter feierte im Mai mit rund 150 Gästen aus Wirtschaft und Politik das 100-jährige Jubiläum der Unternehmensgründung.
Walter hat große, moderne Entwicklungsabteilungen für unterschiedliche Produktbereiche aufgebaut. Rund 20 Mitarbeiter beschäftigen sich mit technologischen Trends und innovativen Lösungen rund um Beschichtungen und die mechanische Nachbehandlung von Schneidstoffen. Bereits 2001 hat Walter die ersten zweifarbig beschichteten Tiger·tec® Wendeschneidplatten auf den Markt gebracht und Kunden damit Produktivitätssteigerungen ermöglicht. 2017 gelang Walter ein weiterer Innovations- und Leistungssprung: Mit dem Schneidstoff Tiger·tec® Gold setzte der Hersteller den Grundstein für eine neue Wendeschneidplatten-Generation. Sie sind mit einer CVD-Beschichtung mit einer hoch verschleißresistenten TiAlN-Schicht versehen. Diese wird in einem selbst entwickelten Niederdruckverfahren (ULP/CVD) aufgebracht und reduziert typische Verschleißformen wie Abrasion, Deformation, Kammrisse und Oxidation. Kunden profitieren von höheren Standzeiten, höherer Prozesssicherheit sowie einer höheren Produktivität.
Walter feiert 100-jähriges Jubiläum und ist mit großer Vergangenheit bestens für die Zukunft gerüstet.
Engineering Kompetenz bei Walter inhouse
Hergestellt werden die Präzisionswerkzeuge auf modernen Anlagen in den unterschiedlichen Produktionsstandorten. Prozess- und Verfahrenskompetenz bildet Walter, wann immer möglich und sinnvoll, in eigenen Betrieben ab. Das modernste Werk steht in Münsingen. Dort werden Hartmetall-Wendeschneidplatten gefertigt – sie werden aus Metallpulver gepresst und gesintert, geschliffen und verrundet. Und auch die hochkomplexe Beschichtung (CVD/PVD) übernimmt Walter inhouse. Alle Produktionsprozesse sind auf hohe Qualität und Produktivität ausgelegt und auch der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen und der Umwelt waren bereits bei der Planung wichtige Aspekte. Walter wird damit dem eigenen hohen Anspruch gerecht, Innovationstreiber bei der Herstellung von Zerspanungswerkzeugen zu sein.
Bei der digitalen Transformation nimmt Walter ebenfalls eine wegweisende Stellung in der Zerspanungsindustrie ein. Auf dem Tübinger Firmengelände steht seit 2016 eine Fabrik der Zukunft: das Walter Technology Center. Auf 5.000 m² Fläche, ausgestattet mit modernsten Bearbeitungs- und Kommunikationstechniken, entwickelt und testet Walter Abläufe und Prozesse unter realen Produktionsbedingungen. Die gesamte Prozesskette von der Planung bis zum fertigen Bauteil ist digital vernetzt.
Vom Spezialisten zum internationalen Systemanbieter
Der Weltmarkt und das Konzept „Systemanbieter“ waren 1919, bei der Gründung der Walter AG, noch kein Thema für den Start-up-Unternehmer Richard Walter. Die Philosophie, innovativ und ganz nah an den Bedürfnissen der Kunden zu arbeiten, war aber schon damals zentral für den Erfolg des Unternehmens. Bahnbrechende Innovationen wie der Wendelnovex, ein Planfrässystem bestehend aus einem Trägerwerkzeug und Wendeschneidplatten mit sechs Schneidkanten, machten Walter Anfang der 1960er äußerst erfolgreich – auch außerhalb Deutschlands. Franco Mambretti, Enkel des Firmengründers und seit 1965 Geschäftsführer des Unternehmens, leitete 1967 mit der Eröffnung eines Vertriebsbüros in Wien, dem heutigen Standort von Walter Österreich, die Internationalisierung ein. Heute produziert Walter an zehn Standorten weltweit und beliefert Kunden in über 80 Ländern.
1989 brachte Walter mit Tool Data Management (TDM) eines der ersten software-basierten Werkzeugdaten-Verwaltungssysteme auf den Markt. TDM ist Grundlage vieler zukünftiger Innovationen bis hin zu den kompletten Werkzeug-Management- und -Logistik-Lösungen, die Walter mittlerweile unter der Marke Walter Multiply anbietet. Heute übernimmt Walter auf Wunsch der Kunden nicht nur das gesamte Tool Management, sondern hat sich als Systemanbieter etabliert: Walter bietet seinen Kunden vom Sonderwerkzeugbau bis hin zur Optimierung oder Neu-Konzeption kompletter Bearbeitungsstrategien ein umfassendes Produkt- und Service-Portfolio.
Jubiläumsveranstaltung
Der Hersteller von Präzisionswerkzeugen feierte im Mai mit rund 150 Gästen aus Wirtschaft und Politik das 100-jährige Jubiläum der Unternehmensgründung. Zu den Gästen zählten neben zahlreichen internationalen Kunden und Partnern auch der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser, Landrat Joachim Walter und der Oberbürgermeister der Stadt Tübingen Boris Palmer. Besonders freute sich die Walter AG über die Teilnahme von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Landesministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau. „Seit nun bereits 100 Jahren steht die Walter AG für hochkarätige Ingenieurskunst und für ein festes Bekenntnis zur Innovation. Das Unternehmen ist ein herausragender Vertreter und ein leuchtendes Beispiel für die Fertigung von Präzisionswerkzeugen, bei der es deutschlandweit eine führende Rolle einnimmt“, so Hoffmeister-Kraut über Walter.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Innovationskraft, die Kreativität und die Zukunftsfähigkeit von Walter. Prof. Dr. Peter Post, Mitglied im deutschen Wissenschaftsrat und Leiter der Angewandten Forschung der Festo AG, beleuchtete in seinem Vortrag die Bedeutung von Digitalisierung und Innovation für die deutsche Industrie. Im Anschluss eröffneten Richard Harris, Vorsitzender des Vorstandes, und Franco Mambretti, Enkel des Firmengründers und selbst langjährig an der Spitze von Walter, das neue Unternehmensmuseum in Tübingen. „Walter Mitarbeiter haben die zahlreichen Innovationen und Patente des Gründers Richard Walter nicht nur weiterentwickelt, sondern immer wieder neue Werkzeuge, Beschichtungen und Produktionsverfahren erfunden. Unser Museum ist ein Denkmal dieses Erfindergeistes und wird zukünftige Generationen von Ingenieuren und Technikern inspirieren. Heute feiern wir diese Innovationskraft und Kreativität“, betonte Richard Harris im Zuge der der Eröffnungsfeier.
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