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Marktespiegel Werkzeugbau Jens Lüdtke: Der Erfolg misst sich an der Produktivität im Unternehmen

Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschsprachigen Werkzeug-, Modell- und Formenbauten zu sichern, führt die Marktspiegel Werkzeugbau eG branchenweit einen anonymen Unternehmensvergleich durch. Mit dem Ziel, die Betriebe mit Branchenwissen systematisch besser zu machen, sind die Initiatoren 2019 gestartet. Nun präsentieren sie monatlich einen informativen Kennzahlen-Report.

Mit dem Ziel, die Betriebe mit Branchenwissen systematisch besser zu machen, präsentiert der Marktspiegel Werkzeugbau nun monatlich einen Kennzahlen-Report mit nützlichen Vergleichswerten für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau. Diesmal aus dem Analysefeld – Produktion, Organisation, Prozesse und Strategie.

Mit dem Ziel, die Betriebe mit Branchenwissen systematisch besser zu machen, präsentiert der Marktspiegel Werkzeugbau nun monatlich einen Kennzahlen-Report mit nützlichen Vergleichswerten für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau. Diesmal aus dem Analysefeld – Produktion, Organisation, Prozesse und Strategie.

Die Werkzeug-, Modell- und Formenbauer stehen vor enormen Zugzwang. Immer schneller soll immer günstiger gefertigt werden, im Idealfall in einer noch besseren Qualität. Die hohen Kundenanforderungen rücken also das wichtige Thema Produktivität in den Fokus. Aber wie lässt sich die in der Branche messen und gezielt steigern?

Beim Marktspiegel Werkzeugbau werden jährlich deutschsprachige Werkzeug-, Modell- und Formenbauten anhand einer streng anonymisierten Datenerhebung analysiert und nach ihrer Wettbewerbsfähigkeit bewertet. Das Ziel der Initiatoren ist es, die Ergebnisse aus der Datenanalyse der Branche wiederum zur Verfügung zu stellen, um aus konkreten Kennzahlen Trends in der Branche ableiten zu können und eine valide Grundlage für Zukunftsentscheidungen zu schaffen.

Jens Lüdtke ist Leiter von Tebis Consulting und seit 15 Jahren aktiv als Berater. Der Branchenexperte im Werkzeug-, Modell-, Formen- und Maschinenbau ist Vorstandsmitglied und Gutachter der Marktspiegel Werkzeugbau eG. Als Gutachter betreut er dort das Analysefeld – Produktion, Organisation, Prozesse und Strategie.

Jens Lüdtke ist Leiter von Tebis Consulting und seit 15 Jahren aktiv als Berater. Der Branchenexperte im Werkzeug-, Modell-, Formen- und Maschinenbau ist Vorstandsmitglied und Gutachter der Marktspiegel Werkzeugbau eG. Als Gutachter betreut er dort das Analysefeld – Produktion, Organisation, Prozesse und Strategie.

Zu großer Personalaufwand

Die Datenauswertungen der Mitgliedsunternehmen aus dem Jahr 2019 haben gezeigt, dass der durchschnittliche Personalaufwand zur Generierung einer Spindelstunde 1,41 Stunden beträgt. Ein Kennwert, an dem sich sehr gut die Produktivität eines Unternehmens beurteilen lässt, wie Jens Lüdtke erklärt, Vorstandsmitglied und Gutachter im Analysefeld Produktion, Organisation, Prozesse und Strategie in der Marktspiegel Werkzeugbau eG. Hierbei wird betrachtet, wie viel Manpower für die Bedienung, Programmierung und Planung aufgewendet werden muss, um eine produktive Spindelstunde zu generieren. Laut Lüdtke ist dieser Wert zu hoch und ein Indikator dafür, wie standardisiert und automatisiert die Prozesskette abläuft und wie mannlos die Maschinen in den Unternehmen produzieren. Er plädiert dazu, dass für eine produktive Spindelstunde nicht mehr als eine Stunde personaler Aufwand benötigt werden sollte.

Mit den unternehmensspezifischen Individualreports vom Marktspiegel Werkzeugbau können deutschsprachige Werkzeug-, Modell- und Formenbauten Defizite erkennen und die eigene Positionierung im direkten Vergleich zum Branchenumfeld einsehen.

Mit den unternehmensspezifischen Individualreports vom Marktspiegel Werkzeugbau können deutschsprachige Werkzeug-, Modell- und Formenbauten Defizite erkennen und die eigene Positionierung im direkten Vergleich zum Branchenumfeld einsehen.

Zu wenig standardisierte und automatisierte Abläufe

Apropos mannlos. Der durchschnittliche Bedienanteil, der vom Marktspiegel Werkzeugbau analysierten Werkzeug-, Modell- und Formenbaubetrieben liegt bei 75 Prozent. Auch dieser Kennwert ist deutlich zu hoch. „In vielen Betrieben aus der Branche wird im Umkehrschluss erst zu 25 Prozent mannlos gearbeitet“, verdeutlicht Lüdtke. „Hier kann ich nur jedem Unternehmen ans Herz legen, Konzepte zu entwickeln, wie mannlose Maschinenstunden generiert und die Maschinenproduktivität im eigenen Unternehmen bis zum Ende des Jahres 2021 so gesteigert werden kann, dass sich der Bedienanteil auf mindestens 50 Prozent reduziert.“

Alarmierendes Ergebnis in Sachen produktiver Maschinenlaufzeit

Hohe mannlose Laufzeiten haben einen enormen Einfluss auf die jährliche produktive Maschinenlaufzeit pro Maschine. Hier liegt der Durchschnitt beim Marktspiegel im Werkzeug-, Modell- und Formenbau bei nur rund 2000 Stunden. Die Range reicht durchschnittlich von 600 bis 5400 Stunden pro Maschine. Eine enorme Spanne, die für Lüdtke das riesige Potenzial in diesem Bereich deutlich macht. „Bei der Steigerung der Produktivität geht es in erster Linie darum, dass man funktionierende Abläufe und Prozesse sicherstellt und auch teure Betriebsmittel wie CNC-Maschinen, so effektiv wie möglich ausgelastet werden“, erklärt Lüdtke. „Das Ergebnis beim Marktspiegel ist wirklich alarmierend und der Wert viel zu niedrig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass jede Fertigungsanlage jeweils 8760 Stunden im Jahr zur Verfügung steht.“ Unternehmen sollten die produktive Maschinenlaufzeit nach Aussage des Branchenexperten auf mindestens 3500 Stunden im Jahresverlauf steigern. Dazu brauche es einen konkreten Umsetzungsplan.

Der Trend geht zur hohen Auslastung weniger Maschinen

Der langjährige Branchenspezialist berichtet zudem von einem erkennbaren Trend in den Unternehmen. Dieser gehe klar weg davon, viele Maschinen im Einsatz zu haben. Forciert wird die höhere Auslastung von wenigen Maschinen, woraus sich eine höhere Effektivität und Produktivität sowie niedrigere Maschinenstundensätze erschließen lässt.

Vernetzungsgrad korreliert mit dem Erfolg des Unternehmens

Abrundend werfen wir noch einen Blick auf den Vernetzungsgrad der vorhanden Softwaresysteme in den Betrieben. Dieser beeinflusst ebenfalls maßgeblich die standardisierte und automatisierte Prozesskette und somit die Kennzahl Personalaufwand pro Spindelstunde. Auf einer Skala von 0 bis 1 liegt die Kennzahl des Branchendurchschnitts der beim Marktspiegel Werkzeugbau teilnehmenden Unternehmen bei 0,48.

Die besten fünf Unternehmen erreichen hingegen einen um 67 Prozent höheren Vernetzungsgrad. Daraus lässt sich schließen, dass die erfolgreicheren und produktiveren Unternehmen viel mehr Wert auf eine starke Vernetzung ihrer Softwaresysteme und Prozesse legen.

In Zeiten von Digitalisierung und Automatisierung ist das Ergebnis des Branchendurchschnitts nach Meinung von Lüdtke viel zu gering. „Der Vernetzungsgrad bietet die Grundlage für einen effizienten und teilautomatisierten Fertigungsprozess“, so Lüdtke. „Deshalb lautet mein Rat an die Unternehmen hier, dringend einen Plan aufzustellen, wie sie den eigenen Vernetzungsgrad sinnvoll und systematisch auf 0,75 steigern können.“

Marktspiegel liefert konkrete Ansätze zur Leistungsoptimierung

Wer also an einer höheren Produktivität in seinem Unternehmen arbeitet, sollte die Standardisierung in den Fokus rücken, mit Wissensdatenbanken automatisiert bis teilautomatisiert programmieren, eine hohe Prozesssicherheit anstreben, gute Organisationsstrukturen schaffen und auf einen hohen Vernetzungsgrad der Softwarelösungen Wert legen.

Im Marktspiegel bekommen Unternehmer der Branche hierzu die konkreten Ansätze und sie erkennen mit welchen Stellschrauben sie welche Auswirkungen erzielt haben.

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