anwenderreportage

Die Nexx-Generation

Wer dringend funktionierende Prototypen benötigt, ist trotz der schnellen Entwicklung und Verbreitung der additiven Fertigung auf moderne CNC-Werkzeugmaschinen angewiesen. Nexx Helmets aus Portugal war auf der Suche nach einer additiven Rapid-Prototyping-Maschine. Doch als das Unternehmen kurz vor dem Kauf stand, hat das Schicksal eingegriffen und sie fanden eine bessere, schnellere und produktivere Alternative – das vertikale Bearbeitungszentrum VF-2 von Haas – in Österreich vertreten durch Wematech. Jetzt können sie mit mehr Design-Ideen experimentieren, vollfunktionale Prototypen bauen und neue Produkte schneller als je zuvor auf den Markt bringen.

Nexx benutzt die Haas VF-2 für das Fertigen von Aluminium- und Stahlformen. Zudem wird die Maschine für die eigene Prototypenfertigung eingesetzt.

Nexx benutzt die Haas VF-2 für das Fertigen von Aluminium- und Stahlformen. Zudem wird die Maschine für die eigene Prototypenfertigung eingesetzt.

Helder Loureiro
Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens Nexx.

„Mit der CNC-Werkzeugmaschine von Haas schaffen wir es innerhalb von zwei Monaten von der Idee zum Prototypen. Die Maschine ist schnell und wir können alle Arten von Designs in der Zeit ausprobieren, in der wir früher nur eines geschafft hatten.“

Nexx war der erste Hersteller in Portugal, der Motorradhelme aus Carbonfaser, einem extrem steifen, festen und doch leichten Material, fertigte. Heute nutzen alle High-End-Produkte des Unternehmens eine Mischung aus Fiberglas, Karbon und Kevlar, um eine höhere Schlagdämpfung zu erzielen. Helme aus Verbundmaterial machen nahezu 60 % seines Umsatzes aus.

Die Produktpalette von Nexx ist recht breit, wobei die Helme in vielen unterschiedlichen Farben, Stilen und Dekors angeboten werden, je nachdem ob der Kunde mit dem Motorroller zur Arbeit oder mit einem Enduro durch Afrika fahren will. Auf jeden Fall wollen alle Kunden von Nexx anscheinend einen Helm, der eben anders ist, ohne jedoch bei Qualität oder Sicherheit Kompromisse einzugehen. Daher spielt das Design bei Nexx in der Tat eine wirklich sehr große Rolle. „Wir wollen, dass die Leute, wenn sie einen unserer Helme sehen, sofort wissen, dass er von Nexx ist“, sagt Helder Loureiro, Gründer und CEO des Unternehmens. „Unser Geschäft basiert auf Ideen und Leidenschaft. Wir müssen innovativ sein, neue Produkte erschaffen und diese schnell auf den Markt bringen.“

Für Nexx hat sich das vertikale Bearbeitungszentrum VF-2 von Haas als die richtige Investition erwiesen. Besonders die Designabteilung verfügt jetzt schneller über funktionale Teile oder Formwerkzeuge.

Für Nexx hat sich das vertikale Bearbeitungszentrum VF-2 von Haas als die richtige Investition erwiesen. Besonders die Designabteilung verfügt jetzt schneller über funktionale Teile oder Formwerkzeuge.

Infos zum Anwender

2001 wurde das portugiesische Unternehmen NexxPro gegründet und produziert seitdem unter der Marke Nexx Helmets Motorradhelme mit Carbon-Kevlar-Schalen, die von Kreativität, edler Optik und hervorragendem Design geprägten sind.
www.nexx-helmets.com

Premium-Marke als Ziel

Ursprünglich hatte Loureiro für einen anderen Helmhersteller in Portugal gearbeitet, war dann aber von dem Unternehmen und seiner Arbeit enttäuscht. Daher hat er gekündigt und im Jahr 2001 mit Hilfe von drei Investoren Nexx gegründet. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Anadia, unweit von Porto, und verkauft seine Helme bereits in 56 Ländern auf der ganzen Welt. „Von Anfang an hatte es sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, eine Premium-Marke zu schaffen“, sagt er. „Nie ging es darum, schnelles Geld zu machen. Stattdessen wollten wir in die Firma investieren und sie weiter ausbauen.“

Der frühe Erfolg von Nexx hat das Unternehmen in die Lage versetzt, an einen neuen Standort umzuziehen, der bereits erweitert wird, um die F&E-Abteilung auszubauen. Auch in Roboter, halbautomatische Spritzkabinen und Präzisionsmaschinen für das größere Werk hat das Unternehmen investiert. Angesichts einer versprochenen finanziellen Unterstützung durch die EU hatte Loureiro zudem beschlossen, mit dem Kauf einer additiven Rapid-Prototyping (RP) Maschine in die Produktentwicklung zu investieren, um selbst Prototypen zu fertigen. Diese Leistung hatten sie damals noch an externe Anbieter vergeben. „Unterauftragnehmer als Produzenten von Prototypen sind keine zufriedenstellende Lösung. Wir wollten die neuen Designs geheim halten und mussten in der Lage sein, viele verschiedene Ideen möglichst schnell auszuprobieren. Mit externen Zulieferern bestand insbesondere das Risiko von Lieferverzögerungen.“

„Nach reiflicher Überlegung hatten wir eine geeignete RP-Maschine gefunden und waren bereit, in die additive Fertigung einzusteigen. Als wir dann jedoch den Kauf abschließen wollten, hatte der Händler für Portugal und Spanien sein Geschäft aufgegeben. Da mussten wir uns erneut hinsetzen. Mir gefiel es gar nicht, eine Maschine aus dem Ausland zu kaufen und die Schulung und Betreuung dann über eine so große Entfernung zu erhalten.“

Das vertikale Bearbeitungszentrum VF-2 von Haas erlaubt Nexx mit mehr Designideen zu experimentieren, vollfunktionsfähige Prototypen zu entwickeln und folglich neue Produkte schneller als je zuvor auf den Markt zu bringen.

Das vertikale Bearbeitungszentrum VF-2 von Haas erlaubt Nexx mit mehr Designideen zu experimentieren, vollfunktionsfähige Prototypen zu entwickeln und folglich neue Produkte schneller als je zuvor auf den Markt zu bringen.

Schneller dank eigener Prototypenfertigung

Etwa zur gleichen Zeit führte Haas Automation Europe auf einer Ausstellung in Portugal eine Werbeaktion durch. Sie fiel Loureiro auf, weil die Haas Maschine so ziemlich genau so viel kostete wie die RP-Maschine. Für Nexx hat sich rückblickend das vertikale Bearbeitungszentrum VF-2 von Haas als die richtige Investition erwiesen. „Mit der CNC-Werkzeugmaschine von Haas schaffen wir es innerhalb von zwei Monaten von der Idee zum Prototypen“, betont Loureiro. „Das bedeutet, dass wir keine externen Zulieferer mehr benötigen und alles im Unternehmen selbst machen. Die Maschine ist schnell und wir können alle Arten von Designs in der Zeit ausprobieren, in der wir früher nur eines geschafft hatten.“

Luís Da Fonte, bei Nexx verantwortlich für das Design, meint dazu: „Es ist sehr wichtig, dass wir in der Lage sind, unsere Prototypen selbst herzustellen“, sagt er. „Ohne die Maschine von Haas könnten wir das richtige Design nicht in so kurzer Zeit realisieren. Wir wussten, dass die Haas Maschine die beste Lösung ist, da wir aufgrund des besseren Arbeitsbereichs größere Prototypen als mit einer RP-Maschine bauen können. Wir nehmen die VF-2 auch zur Produktion von Aluminium- und Stahlformen. Mit einem additiven System wäre so etwas nicht möglich.“

Bereits 2003 begann Nexx mit anderen Materialien wie Leder, Stickereien, Metalleinsätzen und Gummi zu arbeiten, um den „Fashion“-Eindruck der Marke zu stärken. Diese Designs haben eine Modewelle ausgelöst und die Umsätze in die Höhe getrieben. Heute entwirft Nexx Helme für viele Zielgruppen wie Männer, Frauen und Kinder. Im Jahr 2014 hat das Unternehmen für sein Switx-Modell, das zu den beliebtesten Produkten gehört, den renommierten „Red Dot Design Award“ erhalten. „Heute ist Deutschland unser größter Markt“, sagt André Varandas, Marketing-Manager. „Weitere wichtige Märkte sind Frankreich, Italien, Portugal, Brasilien und die USA."

Im Jahr 2014 hat Nexx für sein Switx-Modell den renommierten „Red Dot Design Award erhalten. (Bild: Nexx)

Im Jahr 2014 hat Nexx für sein Switx-Modell den renommierten „Red Dot Design Award erhalten. (Bild: Nexx)

120.000 Stück als nächstes Ziel

Dabei hofft Nexx auch, mit Hilfe seiner Werbung auf den Rennstrecken der Welt sein Markenprofil weiter auszubauen. „Wir wollen die Superbike Weltmeisterschaft sponsern”, sagt Varandas. „Und wir haben die spanischen Meisterschaften im Blick. Auch haben wir bereits Fahrer in den USA gesponsert. Seit drei oder vier Jahren machen wir bei Rennen mit und wir lernen jedes Jahr dazu.“ Heute verkauft Nexx jedes Jahr auf der ganzen Welt 100.000 Helme. Das nächste Ziel ist 120.000 Stück, die alle am Firmenstandort in Portugal entworfen und produziert werden. Das Unternehmen bietet vier Helmformen an: Integralhelm, Klapphelm, Maxijet und Dual Sport. Alle Formen und Prototypenteile für die neuen Helme werden auf der VF-2 von Haas gefertigt.

„Die Haas läuft den ganzen Tag, etwa neun bis zehn Stunden“, erklärt Loureiro. „Noch nie hat es Probleme gegeben und die Betreuung und die Unterstützung vom portugiesischen Händler HFO AfterSales sind hervorragend. Ganz ohne Zweifel werden wir schon bald eine weitere CNC-Werkzeugmaschine brauchen. Angesichts der guten Erfahrungen, die wir gemacht haben, wird es wohl wieder eine Haas werden.“

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