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DMG Mori Prognose 2020: DMG Mori hebt Prognose 2020 leicht an

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind weiter deutlich zu spüren. Die schwache gesamtwirtschaftliche Lage führte zu einem weiteren Rückgang der weltweiten Werkzeugmaschinennachfrage. Auch bei DMG Mori lagen Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis in den ersten neun Monaten 2020 coronabedingt deutlich unter den hohen Vorjahreswerten. Der Auftragseingang erreichte 1.187,8 Mio. € (Vorjahr: 2.008,4 Mio. €). Der Umsatz lag bei 1.305,3 Mio. € (Vorjahr: 1.892,6 Mio. €). Die Ertragslage war trotz erschwerter Markt- und Rahmenbedingungen positiv: Das EBIT belief sich auf 53,4 Mio. € (Vorjahr: 154,4 Mio. €). Die EBIT-Marge erreichte 4,1% (Vorjahr: 8,2 %).

Vorstandsvorsitzender Christian Thönes: „DMG Mori ist widerstandsfähig und zukunftssicher. Uns ist es in der Krise gelungen, Strukturen und Kosten zu optimieren. Auch beim Ausbau unserer Zukunftsfelder – insbesondere Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit – haben wir viel erreicht. Das stimmt uns positiv. Unsere Prognose für 2020 heben wir leicht an.“

Auftragseingang

Die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen entwickelte sich aufgrund der Corona-Pandemie weiter rückläufig. Unter weltweit massiv erschwerten Markt- und Rahmenbedingungen erzielte DMG Mori im dritten Quartal 2020 einen Auftragseingang von 403,8 Mio. € (-32 %; Vorjahr: 596,1 Mio. €). Im Vergleich zum Vorquartal zogen die Bestellungen damit an (+17 %; 2. Quartal 2020: 343,8 Mio. €).

Zum 30. September 2020 verzeichnete DMG Mori mit 1.187,8 Mio. € coronabedingt einen rückläufigen Auftragseingang (-41 %: Vorjahr: 2.008,4 Mio. €). Operativ beträgt der Rückgang -37 %, da sich die Bestellungen aus dem Vorjahr – bereinigt um den 2019 veräußerten Bereich Energy Solutions – auf 1.875,7 Mio. € belaufen. Die Aufträge aus dem Inland lagen bei 344,6 Mio. € (Vorjahr: 582,0 Mio. €). Die Auslandsbestellungen betrugen 843,2 Mio. € (Vorjahr: 1.426,4 Mio. €). Damit belief sich der Auslandsanteil wie im Vorjahr auf 71 %.

Umsatz

Der Umsatz lag im dritten Quartal mit 467,3 Mio. € unter dem hohen Vorjahreswert (-24 %; 616,2 Mio. €). Im Vergleich zum Vorquartal erhöhte sich der Umsatz (+23 %; 2. Quartal 2020: 380,0 Mio. €). In den ersten neun Monaten erreichte der Umsatz 1.305,3 Mio. € (-31 %; Vorjahr: 1.892,6 Mio. €). Der Rückgang resultiert vor allem aus der coronabedingten, temporären Teil-Betriebsruhe in den europäischen Produktionswerken im Monat April und zunehmenden Reiserestriktionen im Service- und Ersatzteilgeschäft. Die Exportquote betrug 69 % (Vorjahr: 71 %).

Auftragsbestand

Am 30. September 2020 betrug der Auftragsbestand 983,7 Mio. € (31.12.2019: 1.197,4 Mio €) – eine rechnerische Reichweite von durchschnittlich fünf Monaten. Hierbei weisen die einzelnen Produktionsgesellschaften unterschiedliche Auslastungen auf.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

DMG Mori konnte mit zügig eingeleiteten und konsequent umgesetzten Maßnahmen zur Kostensenkung, Flexibilisierung und Liquiditätssicherung die negativen Auswirkungen der Krise erfolgreich eingrenzen. Mit der bestehenden syndizierten Kreditlinie, der reduzierten Bilanzsumme und weiteren Stärkung der Eigenkapitalquote verfügt DMG Mori über ein stabiles finanzielles Fundament, eine gesunde Bilanzstruktur und solide Liquiditätsreserve.

Strikte Kostenreduktion: Trotz erschwerter Rahmenbedingungen war die Ertragslage sowohl im dritten Quartal als auch in den ersten neun Monaten positiv: Im dritten Quartal erreichte das EBITDA 38,4 Mio. € (Vorjahr: 69,7 Mio. €). Das EBIT betrug 20,2 Mio. € (Vorjahr: 51,0 Mio. €). Die EBIT-Marge lag bei 4,3 % (Vorjahr: 8,3 %). Das EBT belief sich auf 20,7 Mio. € (Vorjahr: 50,4 Mio. €).

Das EAT betrug 14,3 Mio. € (Vorjahr: 35,5 Mio. €). Zum 30. September erreichte das EBITDA 106,4 Mio. € (Vorjahr: 212,7 Mio. €). Das EBIT betrug 53,4 Mio. € (Vorjahr: 154,4 Mio. €). Die EBITMarge lag bei 4,1 % (Vorjahr: 8,2 %). Das EBT belief sich auf 52,9 Mio. € (Vorjahr: 152,3 Mio. €). Der Konzern weist zum 30. September 2020 ein EAT von 36,7 Mio. € aus (Vorjahr: 107,3 Mio. €).

Auch die Finanzlage war stark beeinflusst durch die Corona-Folgen. Der Free Cashflow war im dritten Quartal mit 13,9 Mio. € positiv (Vorjahr: 33,1 Mio. €). In den ersten neun Monaten belief sich der Free Cashflow auf -65,8 Mio. € (Vorjahr: 115,0 Mio. €). Mit der bestehenden und vorzeitig zu verbesserten Konditionen verlängerten syndizierten Kreditlinie in Höhe von 500,0 Mio. € verfügt DMG Mori über ausreichend finanzielle Mittel.

Die Vermögenslage entwickelte sich wie folgt: Die Bilanzsumme reduzierte sich auf 2.223,2 Mio. € (31.12.2019: 2.469,6 Mio. €). Hierzu beigetragen hat u.a. der Verkauf der Beteiligung (44,1 %) an der Magnescale Co. Ltd. (Japan) an die DMG Mori Company Limited, die mit dem Rückerwerb nun wieder 100 % an ihrer Tochtergesellschaft hält. Die Veräußerung der Anteile basiert auf einem neutralen Gutachten. Die Eigenkapitalquote stieg um 5,2 Prozentpunkte auf 57,1 % (31.12.2019: 51,9 %).

Mitarbeiter

Am 30. September 2020 waren 6.882 Mitarbeiter, davon 287 Auszubildende, im Konzern beschäftigt (31.12.2019: 7.245). Die Anzahl der Mitarbeiter verringerte sich somit im Vergleich zum Jahresende 2019 um 363. Zum Ende des dritten Quartals arbeiteten 4.333 Mitarbeiter (62 %) bei unseren inländischen und 2.549 Mitarbeiter (38 %) bei den ausländischen Gesellschaften. Der Personalaufwand verringerte sich auf 373,3 Mio. € (Vorjahr: 449,5 Mio. €).

Forschung und Entwicklung

Innovationen sind der einzige Weg aus der Krise. Deshalb hält DMG Mori das Entwicklungsbudget stabil auf einem hohen Niveau. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen in den ersten neun Monaten 49,2 Mio. € (Vorjahr: 52,0 Mio. €). Mit Dynamik und Exzellenz treiben wir unsere Zukunftsfelder Automatisierung, Digitalisierung, Additive Manufacturing, DMG Mori Qualified Products (DMQP) sowie Nachhaltigkeit und Technologie-Exzellenz voran. Beim „Global Development Summit“ entwickelten über 500 internationale Experten aus der „Global One Company“ erstmals digital neue Produktideen.

Bereits seit Mai 2020 hat DMG Mori eine ausgeglichene CO2-Bilanz (Company Carbon Footprint). Ab Januar 2021 setzt DMG Mori zudem weltweit auf grüne Produktion: Vom Rohstoff bis hin zur Auslieferung beim Kunden werden künftig alle Maschinen entlang der gesamten Wertschöpfungskette komplett CO2-neutral produziert. Damit hat DMG Mori als eines der ersten Industrieunternehmen weltweit einen klimaneutralen Product Carbon Footprint.

Innovativ und umfassend ist auch das Automationsportfolio von DMG Mori: Seit Oktober ist der Robo2Go auch für Fräsmaschinen verfügbar. Diese flexible Automationslösung lässt sich ohne Kenntnisse in der Roboterprogrammierung einfach über CELOS nutzen und ist ideal für kleine und mittlere Losgrößen. Anfang September ging die neue monoBLOCK Excellence Factory in Betrieb. Digital und voll automatisiert können nun bis zu 1.000 Werkzeugmaschinen pro Jahr hergestellt werden. Herzstück der 4.000 m² großen, hochmodernen Taktmontage in Pfronten ist ein fahrerloses AGV-Transportsystem (Automated Guided Vehicles). Mit dieser weltweit modernsten Montagelinie setzt DMG Mori neue Maßstäbe in der Werkzeugmaschinenbranche. Als Weltpremiere wurde jüngst die DMF 200|8 aus der neuen Fahrständer-Baureihe vorgestellt, die einfach und flexibel automatisiert mit dem modularen Paletten-Rundspeicher PH Cell werden kann.

Durchgängige Digitalisierungslösungen bereichern das Kerngeschäft von DMG Mori mit Werkzeugmaschinen und ganzheitlichen Automationslösungen. Das neue „Planning Board“ vereinfacht insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen den Einstieg in eine digital optimierte Produktionsplanung. Diese Cloud-Anwendung verfügt über vielfältige Assistenzfunktionen und eine leicht zu bedienende Benutzeroberfläche.

Ausblick 2020

Die Weltwirtschaft und der weltweite Markt für Werkzeugmaschinen befinden sich infolge der andauernden, globalen Ausbreitung des Coronavirus in einer tiefen Rezession. Erstmals seit 2003 wird der weltweite Markt für Werkzeugmaschinen zwei Jahre in Folge rückläufig sein. Der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) und das britische Wirtschaftsforschungsinstitut Oxford Economics gehen in ihrer aktuellen Veröffentlichung vom Oktober davon aus, dass 2020 der Weltverbrauch mit -23,2 % auf 55,1 Mrd. € erneut deutlich sinken wird (Vorjahr: -8,4 %; 71,8 Mrd. €).

Dauer und Folgen der Corona-Pandemie sind nach wie vor weder für die Gesamtwirtschaft noch für die Werkzeugmaschinenindustrie in vollem Ausmaß absehbar. DMG Mori rechnet im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der völlig veränderten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2020 mit hohen Einbußen bei Auftragseingang, Umsatz, Ergebnis und Free Cashflow. Die frühzeitig eingeleiteten Kostensenkungs- und Flexibilisierungsmaßnahmen in allen Bereichen stützen die Leistungs- und Ertragsfähigkeit von DMG Mori.

Die Prognose 2020 für Umsatz und Ergebnis wird daher leicht angehoben: Für das Gesamtjahr plant das Unternehmen unverändert einen Auftragseingang von rund 1,6 Mrd. €. Beim Umsatz rechnet man nunmehr mit rund 1,75 Mrd. € (zuvor: rd. 1,65 Mrd. €). Das EBIT soll rund 75 Mio. € betragen nach zuvor rund 60 Mio. €. Weiterhin wird von einem ausgeglichenen Free Cashflow ausgegangen. Diese Prognose 2020 setzt voraus, dass es im weiteren Geschäftsverlauf zu keinem zweiten Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie kommt. DMG Mori ist gut aufgestellt, um das Ausnahmejahr zu bewältigen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Die Effizienzmaßnahmen und der Ausbau der Zukunftsfelder machen DMG Mori widerstandsfähig und zukunftssicher. Das Unternehmen setzt insbesondere auf Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

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