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VDW EMO Hannover: Ein Fenster zur Produktion von Morgen

Die EMO Hannover 2017 geht neue Wege, um den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu verstärken. Angelehnt an das EMO-Motto „Connecting systems for intelligent production“ organisiert der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) hierzu die Sonderschau industrie 4.0 area. Auf der Sonderfläche stellen Fraunhofer- und universitäre Forschungsinstitute der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) neueste Entwicklungen zur vernetzten Produktion vor. Neben der WGP – einem Zusammenschluss führender deutscher Maschinenbau-Professoren – zeigen Industrievertreter, welche Lösungen sie bereits in die Praxis umgesetzt haben. In einem begleitenden Vortragsforum stellen hochkarätige Wissenschaftler ihre aktuellen Forschungsergebnisse vor und zeigen Firmen ihre Kompetenzen bezüglich der smarten Fabrik.

Die Fabrik der Zukunft ist digitalisiert und vernetzt. Wie genau sie aussehen könnte, dazu stellen neun WGP-Institute Lösungen
aus Forschungsprojekten vor. (Bild: PTW, TU Darmstadt)

Die Fabrik der Zukunft ist digitalisiert und vernetzt. Wie genau sie aussehen könnte, dazu stellen neun WGP-Institute Lösungen aus Forschungsprojekten vor. (Bild: PTW, TU Darmstadt)

Die rund 650 m² große industrie 4.0 area steht in Halle 25. Auf mehr als einem Drittel der Fläche werden neun renommierte WGP-Institute Demonstratoren aus ihren For-schungsprojekten präsentieren und einen Einblick in die Fabrik der Zukunft geben. Mit ihren insgesamt 39 Instituten weist die WGP Expertisen über die komplette Palette der Produktion auf.

Wissenschaftler aus München und Stuttgart zum Beispiel stellen das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Projekt „BaZMod“ vor. Das Motto „Bauteilgerechte Maschinenkonfiguration in der Fertigung durch cyber-physische Zusatzmodule steht unter anderem für die Erweiterung bisher bekannter Schnittstellen. Bislang werden Schnittstellen zwischen intelligentem Werkzeug und Maschinensteuerung herstellerindividuell ausgeführt. Mit „BaZMod“ präsentieren die Wissenschaftler Lösungen für einen standardisierten Daten- und Energieaustausch zwischen smartem Werkzeug und Produktionsumgebung.

Ergebnisse aus dem Sonderforschungsbereich „Gentelligente Fertigung“ stellen Forscher aus Hannover vor. Sie zeigen eine „fühlende“ Werkzeugmaschine und neue Ansätze in der Sensorik, etwa der modularen Mikrosensorik, sowie sensorischer Spanntechnik. Auch magnetische Magnesiumlegierungen, ein neuartiges Hochfrequenz-Kommunikationssystem für die Produktion sowie anlernfreie Prozessüberwachung sind Themen am Stand der Hannoveraner.

„Für die WGP ist Industrie 4.0 ein zentrales Zukunftsthema, dem wir uns in vielen Instituten widmen. Denn nur Unternehmen,
die sich diesem Thema öffnen, werden wettbewerbsfähig bleiben“, ist Prof. Eberhard Abele, Präsident der WGP, überzeugt. (Bild: Manfred Weis)

„Für die WGP ist Industrie 4.0 ein zentrales Zukunftsthema, dem wir uns in vielen Instituten widmen. Denn nur Unternehmen, die sich diesem Thema öffnen, werden wettbewerbsfähig bleiben“, ist Prof. Eberhard Abele, Präsident der WGP, überzeugt. (Bild: Manfred Weis)

Simulationen vereinfachen Abläufe

Im Bereich Simulation stellen unter anderem Wissenschaftler aus Kaiserslautern Ergebnisse aus dem BMBF-Projekt „mecPro2“ vor, das Ende 2016 auslief. Cypertronische Produkte (CTP) sind komplexe Systeme, deren Entwicklung heute oft noch dokumentenzentriert erfolgt. Auch die Übergabe der produktseitigen Information an die Produktion erfolgt häufig dokumentenzentriert und erst in fortgeschrittener Planungsphase des CTP. Das erschwert und verzögert die Planung des cybertronischen Produktionssystems (CTPS). Im Rahmen von mecPro2 wurde nun eine modellbasierte Planungssystematik für CTP und CTPS entwickelt, die eine integrierte Planung von Produkt und Produktion ermöglicht.

Den Mensch-Maschinen-Interaktionen widmet sich der Stand der Aachener. Sie präsentieren Ergebnisse unterschiedlicher, öffentlich geförderter Forschungsprojekte, etwa zu Augmented Reality und Mensch-Roboter-Kollaborationen sowie funkbasierten applikationsgerechten Technologien. Der exemplarische Prozess zeigt unter anderem die Interaktion mit einem Leichtbauroboter, das Anlegen und die Produktion eines individuellen Auftrags sowie die kontinuierliche Informationsbereitstellung mittels neuartiger Schnittstellen.

Firmen zeigen praktische Lösungen

Neben der Forschung finden praktische Anwendungen reichlich Raum in der industrie 4.0 area. Auf rund 400 m² stellen Firmen dem Publikum ihre neuesten Lösungen vor. Auch hier ist die Bandbreite groß und reicht von Werkzeugmaschinen über Logistik bis hin zu Software.

Präsentiert wird unter anderem eine auf machine learning basierte Datenverarbeitung und Integration mit industriellen Kommunikationsprotokollen. Auch eine Demo-Roboterzelle mit virtueller Darstellung einer Software für Automatisierungslösungen inklusive einer Steuereinheit wird vorgestellt. Ebenso wird ein Werkzeugausgabesystem sowie ein Paletten-Handlingsystem in Verbindung mit einer Buchführungs-Software zu sehen sein. Nicht zuletzt sind digitale Geschäftsplattformen Thema der industrie 4.0 area.

Die facettenreichen Projekte und Lösungen der Aussteller in der industrie 4.0 area erlauben den Besuchern nicht nur einen Blick in die Zukunft der Produktion. Sie garantieren auch den fachlichen Austausch mit Experten einer internationalen Community.

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