anwenderreportage

MCU Toolinspect: Einfache Integration und Funktionalität überzeugen

Erfahrungen mit Werkzeugüberwachungssystemen hatte man bei der SEMA Maschinenbau GmbH bereits. Allerdings waren die nicht immer positiv. Geändert hat sich das mit einem Großauftrag eines namhaften deutschen Automobilzulieferers, denn die Vorgabe war, 21 Rundtaktanlagen mit der Prozessüberwachung Toolinspect von MCU auszurüsten. Aufgrund der anwenderfreundlichen Eigenschaften hat sich die Einstellung im österreichischen Traunkirchen zu diesen Systemen grundlegend geändert.

Bis 2018 sind 21 Sema Rundtaktanlagen RTA TERA 100 PLANET, jeweils mit sechs Stationen und 44 NC-Achsen, zur Bearbeitung von Bremssätteln von einem namhaften Automobilzulieferer bestellt.

Bis 2018 sind 21 Sema Rundtaktanlagen RTA TERA 100 PLANET, jeweils mit sechs Stationen und 44 NC-Achsen, zur Bearbeitung von Bremssätteln von einem namhaften Automobilzulieferer bestellt.

Uwe Schröter
Geschäftsführer bei MCU

„Solch ein Großprojekt lässt sich nur umsetzen, wenn allen Beteiligten zusammen Lösungen entwickeln. Deshalb haben wir gemeinsam – also Sema, MCU und Siemens – Schnittstellen und Maschinenperformance abgeklärt und den Aufbau definiert.“

Es sind Werkzeugmaschinen der besonderen Art die die Sema Maschinenbau GmbH herstellt – Rundtaktanlagen mit sechs Stationen, 44 NC-Achsen und einem Anlagengewicht von 54 Tonnen. Von einem namhaften, deutschen Automobilzulieferer wurden 21 Rundtaktanlagen RTA TERA 100 PLANET zur Bearbeitung von Bremssätteln geordert. Neben diesen Maschinen zur Schwerzerspanung beinhaltete das Pflichtenheft allerdings auch die Integration der Prozessüberwachungssysteme Toolinspect von MCU. Eine Forderung, die Karl-Heinz Pflügl, Projektleiter bei der Sema Maschinenbau GmbH, heute als durchwegs positiv sieht: „Der Einsatz dieser Systeme war für uns deshalb interessant, weil wir bis dahin auf Kundenwunsch ausschließlich Produkte von MCU-Marktbegleitern eingesetzt haben. Das war leider nicht immer ganz einfach, denn die Schwächen lagen überwiegend darin, dass diese Systeme sehr betreuungsintensiv waren und ständig nach Prozessschwankungen neu eingestellt werden mussten. In Toolinspect von MCU sehen wir jetzt allerdings eine echte Alternative, denn die Bedienung ist einfach und die Oberfläche sowie die Definition der Zyklen im NC-Programm sind sehr übersichtlich.“

Neben diesen Vorteilen in der Handhabung überzeugt Toolinspect allerdings auch dadurch, dass die Standardbausteine für die Siemens Simatic S7 Software und Standard-Zyklen für das NC-Programm von MCU mitgeliefert werden. Zudem kann aus der Software von Toolinspect ein Datenexport für Diagnosezwecke erfolgen. So lässt sich diese Datei zur Prozessoptimierung heranziehen. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache, dass damit zwei unterschiedliche Überwachungsmethoden möglich sind. Zum einen ist das die Überwachung des Drehmoments über die Zeit, zum anderen die Überwachung der Bearbeitungskräfte über den Weg der Vorschubachse.

Kleine Boxen, große Wirkung: Toolinspect überwacht alle Werkzeuge – vom Bohrer mit Durchmessern von 3,0 bis 12 mm bis hin zum Scheibenfräser mit 280 mm. Fünf Werkzeugpaare werden gleichzeitig überwacht.

Kleine Boxen, große Wirkung: Toolinspect überwacht alle Werkzeuge – vom Bohrer mit Durchmessern von 3,0 bis 12 mm bis hin zum Scheibenfräser mit 280 mm. Fünf Werkzeugpaare werden gleichzeitig überwacht.

Infos zum Anwender

1988 gegründet, beschäftigt das Unternehmen heute 195 Mitarbeiter und konzentriert sich auf die Entwicklung, Fertigung und Montage maßgeschneiderter Anlagen für die Serienfertigung und Sonderbearbeitung. Im Vordergrund stehen dabei modulare Konzepte für Rundtaktanlagen, Dreh- und Fräszentren, Tieflochbohrmaschinen, die Endenbearbeitung sowie Entgratanlagen. Zum Kundenkreis zählen die Branchen Automotive, Energie, Logistik und Transport, Gebäudetechnik sowie Industrie.

Selbst bei Kombinationswerkzeugen einsetzbar

David Schacherleitner, Verkaufsleiter Werkzeugmaschinen bei Sema dagegen sieht die Vorteile nicht so sehr im Detail sondern vielmehr in der Handhabung der Prozessüberwachung: „Generell finde ich die Idee der Prozessüberwachung gut, vor allem auch die der Achsüberwachung. Allerdings ist es immer Definitionssache, was überwacht wird und wie sich ein System integrieren lässt. Deshalb waren wir bislang nicht böse, wenn wir solche Systeme nicht anbieten müssen. Für uns war es dann aber doch verblüffend wie einfach Toolinspect hinsichtlich PLC und NC-Programm zu integrieren war. MCU hatte hier aber auch die PLC-Files bereits vorkonfektioniert und gemeinsam mit Siemens Strukturen erarbeitet.“

Nun sind bis 2018 inklusive Toolinspect 21 Rundtakt-Anlagen bestellt, die ersten aber bereits ausgeliefert. Überwacht werden alle Werkzeuge – vom Bohrer mit Durchmessern von 3,0 bis 12 mm bis hin zum Scheibenfräser mit 280 mm. Konkret geht es dabei um eine Doppelbearbeitung mit Werkzeugen auf drei Ebenen (fünf Werkzeugpaare werden gleichzeitig überwacht). Möglich wird das, weil Toolinspect mit zwei Modulen, also zehn Kanälen arbeitet. Ein solcher Einsatz lässt sich selbst bei Kombinationswerkzeugen realisieren, denn MCU setzt auf eine Kurvenformüberwachung. Das heißt, jede Bearbeitung erzeugt gewisse Kurven. Ist diese Kurvenform zu definieren, kann man auch entsprechende Grenzen setzen.

Die Standardbausteine für die Siemens Simatic S7 Software und Standard-Zyklen für das NC-Programm wurden von MCU mitgeliefert.

Die Standardbausteine für die Siemens Simatic S7 Software und Standard-Zyklen für das NC-Programm wurden von MCU mitgeliefert.

V.l.n.r.: Uwe Schröter, Geschäftsführer bei MCU, Karl-Heinz Pflügl, Projektleiter bei der Sema Maschinenbau GmbH, und David Schacherleitner, Verkaufsleiter Werkzeugmaschinen bei Sema.

V.l.n.r.: Uwe Schröter, Geschäftsführer bei MCU, Karl-Heinz Pflügl, Projektleiter bei der Sema Maschinenbau GmbH, und David Schacherleitner, Verkaufsleiter Werkzeugmaschinen bei Sema.

Eine Doppelbearbeitung der Bremssättel wird mit Werkzeugen auf drei Ebenen möglich.

Eine Doppelbearbeitung der Bremssättel wird mit Werkzeugen auf drei Ebenen möglich.

Gemeinsame Lösungen

Nun lässt sich solch ein Großprojekt freilich nur dann umsetzen, wenn von allen Beteiligten gemeinsam Lösungen entwickelt werden. Das war in Traunkirchen nicht anders. So wurden zwischen MCU, Sema und Siemens Schnittstellen und Maschinenperformance abgeklärt und der Aufbau definiert. Innerhalb von nur zwei Monaten erfolgte bereits die Inbetriebnahme. Für Uwe Schröter, Geschäftsführer bei MCU, ist dieser kurze Zeitraum aber nichts Besonderes: „Wir haben bei der Entwicklung unserer Systeme auf hohe Flexibilität geachtet, damit sich das System schnell in verschiedenen Steuerungswelten einbinden lässt. So können wir auch unter Linux oder Windows arbeiten. Im konkreten Fall ist der Auftraggeber aber bereits seit Jahren einer unserer Kunden und investiert jährlich in zirka 100 Systeme.“

Für Sema scheint so der erstmalige Einsatz von Toolinspect also nicht nur durchwegs positiv, sondern auch äußerst interessant, denn die tadellose Funktion und einfache Integration gilt auch für alle Steuerungen die Sema verbaut. Angefangen von Siemens über Fanuc bis hin zu Bosch-Rexroth. Und Toolinspect verfügt über 21 Sprachen, ist so also auch für den weltweiten Einsatz bestens gerüstet.

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