anwenderreportage

Siemens AG Österreich Sinumerik: Nichts für schwache Nerven

Erfolg mit Express-Services in der CNC-Bearbeitung: Ein unangekündigter Einzelstückauftrag mit 48 oder gar nur 24 Stunden Lieferzeit? Wo andere CNC-Fertiger aufstöhnen und kopfschüttelnd ablehnen, freut sich Marcus Pammer. Mit großem Erfolg hat der Gründer und Geschäftsführer seine ProfitLogistics GmbH auf Eilservices in CNC-Bearbeitung und Zuschnitt ausgerichtet. Bei der dafür erforderlichen Vernetzung und Digitalisierung setzt er auf die durchgängige Ausstattung seiner CNC-Maschinen mit Sinumerik-Steuerungen.

Beste Oberflächenqualität: Voller Stolz präsentiert Marcus Pammer seine Neuinvestition. Ein 5-Achs Bearbeitungszentrum von FPT, um den Kundenansprüchen in Bezug auf Qualität und Geschwindigkeit gerecht zu werden. 
V.l.n.r: Wolfgang Reichart, Siemens Anwendungstechniker, Marcus Pammer, Geschäftsführer ProfitLogistics, und Karl Netouschek, Siemens Kundenbetreuer.

Beste Oberflächenqualität: Voller Stolz präsentiert Marcus Pammer seine Neuinvestition. Ein 5-Achs Bearbeitungszentrum von FPT, um den Kundenansprüchen in Bezug auf Qualität und Geschwindigkeit gerecht zu werden. V.l.n.r: Wolfgang Reichart, Siemens Anwendungstechniker, Marcus Pammer, Geschäftsführer ProfitLogistics, und Karl Netouschek, Siemens Kundenbetreuer.

Shortcut

Aufgabenstellung: Vernetzung und Digitalisierung.

Lösung: CNC-Maschinen mit Sinumerik-Steuerungen von Siemens.

Vorteil: Zeitersparnis, hochflexible Fertigung.

Das moderne Firmengebäude der ProfitLogistics thront auf einer Anhöhe bei Wartberg an der Krems. Denn vor dem 2014 erbauten Gebäude genießt der Besucher einen herrlichen Ausblick über die oberösterreichische Landschaft bis hin zu den Vorläufern der Alpen. Bei den Auftragsbeständen jedoch verzichtet Gründer und Geschäftsführer Marcus Pammer bewusst auf langfristige Ausblicke: „Unser Auftragsbestand überschreitet nur selten die 14 Tage. Andere CNC-Fertiger würde das wohl nervös machen, bei uns reflektiert es den Erfolg unseres Geschäftsmodells.“

Seine Kunden sind Unternehmen aus Motorsport, Flugzeugbau, Modell- und Formenbau und Industrie, die einen Prototypen, ein Einzelstück oder eine Kleinstserie nicht nur präzise und zuverlässig, sondern auch ganz besonders schnell gefertigt haben wollen. Der gelernte Schreiner und CNC-Autodidakt hat sein Unternehmen komplett auf Eilaufträge, also die CNC-Bearbeitung und den Zuschnitt mit extrem kurzen Durchlauf- und Lieferzeiten ausgerichtet. Auf seinem Mobiltelefon hat der energetische Unternehmer auch gleich ein aktuelles Beispiel parat: „Hier die Mail mit dem Auftrag: 07:54 h. Gewünschter Liefertermin: heute Nachmittag – und das klappt. Für uns ist Montag, 14:15 h ein normaler Liefertermin. Terminsetzungen nach Kalenderwochen kenne ich überhaupt nicht mehr.“

Die GS 1000/5-T von Alzmetall wird bei ProfitLogistics über eine Sinumerik 840D powerline mit ShopMill gesteuert.

Die GS 1000/5-T von Alzmetall wird bei ProfitLogistics über eine Sinumerik 840D powerline mit ShopMill gesteuert.

Marcus Pammer
Geschäftsführer der ProfitLogistics GmbH

„Die hochflexible, zeitoptimierte Zerspanung von Einzelstücken und Kleinstserien stellt hohe Ansprüche. In puncto hochflexibler Fertigung, Vernetzung und Digitalisierung, aber auch bei der Unterstützung durch den technischen Support ist die Sinumerik für mich die erste Wahl.“

Echte Wettbewerbsvorteile

Bei ProfitLogistics ist die gesamte Organisation schlank gehalten, Prozesse und Technik ganz auf die Nische Eilaufträge ausgerichtet. Das beginnt schon bei der Kommunikation mit den Kunden: einfach gehalten und überwiegend elektronisch. Materialzuschnitte können Kunden über einen Webshop auf Basis von Standardgrößen schnell konfigurieren und beauftragen. Über 60 Prozent der Aufträge im Bereich Zerspanung bekommt das siebenköpfige Team direkt und ohne vorab ein Angebot zu erstellen. Kein Wunder, denn die Gesamtdurchlaufzeit ist mit oft nur wenigen Stunden deutlich kürzer als die Zeit, die andere CNC-Fertiger und Kunden gewöhnlich mit Anfrage, Erstellung und Abstimmung eines Angebots verbringen. Die meisten Auftraggeber sind Stammkunden, die wie der Motorsport zu Schnelligkeit verdammt sind oder die Eilservices von ProfitLogistics als eigenen Wettbewerbsvorteil nutzen.

Die Netzwerkfunktionalitäten der Siemens-Steuerungen sparen ProfitLogistics viel Zeit und sind ausschlaggebende Gründe, warum Marcus Pammer komplett auf Sinumerik setzt. Die 5-Achs-CNC-Fräsmaschine von Hermle wird mit Sinumerik 840D sl und Sinumerik Operate gesteuert.

Die Netzwerkfunktionalitäten der Siemens-Steuerungen sparen ProfitLogistics viel Zeit und sind ausschlaggebende Gründe, warum Marcus Pammer komplett auf Sinumerik setzt. Die 5-Achs-CNC-Fräsmaschine von Hermle wird mit Sinumerik 840D sl und Sinumerik Operate gesteuert.

Sinumerik für die Vernetzung

Auch der hochwertige Maschinenpark mit 5-Achs-CNC-Fräsmaschinen von Hermle, FPT, Alzmetall und Reichenbacher sowie mit einigen Sägen unterstützt das Geschäftsmodell. Werkstoff ist zu 90 Prozent Aluminium, die verbleibenden 10 Prozent sind Faserverbundmaterialien und Kunststoffe, selten Stahl. Aus den CAD-Daten der Kunden werden in der Arbeitsvorbereitung die Programme in der CAM-Software erstellt und kritische Bearbeitungsschritte zur Sicherheit im CAM-Programm simuliert. Freigegebene Programme werden im Netzwerk gespeichert und von dort abgearbeitet – ohne zuvor noch auf die Maschine kopiert werden zu müssen.

Diese Netzwerkfunktionalitäten der Siemens-Steuerungen sparen dem Unternehmen viel Zeit und sind ausschlaggebende Gründe, warum Pammer komplett auf Sinumerik setzt. Eine Reichenbacher wird über 840D powerline mit HMI Advanced, eine Alzmetall über Sinumerik 840D powerline mit ShopMill und eine Hermle mit Sinumerik 840D sl und Sinumerik Operate gesteuert. Die neueste Investition ist eine FPT mit Sinumerik 840D sl mit dem neuesten Softwarestand. An verschiedenen Maschinen sind auch Optionen wie Top Surface, Reibkompensation und MDynamics installiert, um die Oberflächengüte und Präzision in der Bearbeitung zu maximieren.

Hochmodernes Design: Nicht nur bei der Werkzeugmaschinenwahl setzt ProfitLogisitcs auf die neueste Technologie, auch von außen strahlen die Hallen von ProfitLogistics im hochmodernen Design.

Hochmodernes Design: Nicht nur bei der Werkzeugmaschinenwahl setzt ProfitLogisitcs auf die neueste Technologie, auch von außen strahlen die Hallen von ProfitLogistics im hochmodernen Design.

V.l.n.r.: Karl Netouschek, Siemens Kundenbetreuer, Marcus Pammer, Geschäftsführer ProfitLogistics, und Wolfgang Reichart, Anwendungstechniker Siemens, vor der hochmodernen ProfitLogistics Halle.

V.l.n.r.: Karl Netouschek, Siemens Kundenbetreuer, Marcus Pammer, Geschäftsführer ProfitLogistics, und Wolfgang Reichart, Anwendungstechniker Siemens, vor der hochmodernen ProfitLogistics Halle.

Infos zum Anwender

Die ProfitLogistics GmbH ist auf Eilservices in CNC-Bearbeitung und Zuschnitt ausgerichtet. Die Bandbreite der hochpräzisen Teile, die das Unternehmen täglich für internationale Kunden fertigt, ist ebenso vielfältig wie die Stückzahlen und deren Anwendungsgebiete.

Zeitgewinn im Vordergrund

Die Programmiermöglichkeiten an den Sinumerik-Steuerungen der Maschinen werden allenfalls gelegentlich und für kleinere Programmanpassungen genutzt – beispielsweise um durch das Verkürzen unnötig großer Sicherheitsabstände und Verfahrwege die Bearbeitungszeit bei schon laufender Zerspanung noch weiter zu reduzieren. „Ich habe früher im In- und Ausland als Programmierer, in der Anwendungsunterstützung und beim Einfahren von Maschinen gearbeitet und dabei verschiedenste Steuerungen kennengelernt. Viele Hersteller sind auf Standards für Serien und isolierte Maschinen ausgerichtet. Die hochflexible, zeitoptimierte Zerspanung von Einzelstücken und Kleinstserien stellt jedoch deutlich höhere Ansprüche. In puncto hochflexibler Fertigung, Vernetzung und Digitalisierung, aber auch bei der Unterstützung durch den technischen Support ist die Sinumerik für mich die erste Wahl“, erläutert Marcus Pammer.

So unterstützte der Siemens Mechatronik Support bei der Optimierung von zwei Maschinen. Die Siemens Mechatroniker analysierten die Maschinen und ihr Verhalten bei der Abarbeitung der Programme und unternahm dann Feinjustierungen der Regler- und Motorparameter zur weiteren Optimierung der erreichbaren Oberflächengüten. „Das war schon beeindruckend. Diese Art von Support und Feinoptimierung geht ja weit über den normalen Anwendersupport hinaus – und hob die Anlage auf das von uns gewünschte Qualitätsniveau“, so Marcus Pammer.

Einheitliche Bedienoberflächen machen flexibler

Die sechs Mitarbeiter werden flexibel im 2-Schichtmodell und auftragsorientiert an den verschiedenen Maschinen eingesetzt. Da ist es gut, dass die Sinumerik-Steuerungen in verschiedenen Versionen, an allen Maschinentypen und für verschiedene Aufgaben annähernd identisch zu bedienen sind. Auch sonst zeigt sich Marcus Pammer als Freund fortschrittlicher Vernetzung und umfassender Transparenz. Egal wo er ist, kann er über sein Mobiltelefon fast alles einsehen und vieles steuern – von Auftragseingängen, Statusmeldungen der Maschinen bis hin zu einer im Eigenbau entwickelten Automatisierung und Remote-Steuerung des Kühlmittelkreislaufs.

Nach dem 2014 erfolgten Umzug aus einem alten, umgebauten Bauernhof in den modernen Firmenneubau ist das Unternehmen weiter gewachsen, hat seinen Maschinenpark nochmals deutlich ausgebaut. Die Konzentration auf Eilaufträge und Express-Services ist für Marcus Pammer und das Team der ProfitLogistics also eine erfolgreiche Strategie. Sie erfordert durchgängig auf Geschwindigkeit optimierte Prozesse und hochmoderne, vernetzte Systeme – und selbst dann ist sie wohl nichts für schwache Nerven.

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