Geht nicht – gibt’s nicht

Mit neuer A-Achse bietet Studer neue Möglichkeiten beim Gewindeschleifen: Für technologisch anspruchsvolle Außen- und Innengewinde mit großen Steigungen waren bisher Sonder-Schleifmaschinen die erste Wahl. Das änderte sich mit der Einführung einer A-Achse auf den Rundschleifmaschinen S41 und S22 von Studer (Österreich-Vertretung: Metzler). Dank der neuen A-Achse können nun laut Hersteller z. B. Kugelumlaufspindeln, Gewindelehren oder Gewinderollen mit großen Steigungen perfekt geschliffen werden.

Die neue A-Achse auf den beiden Studer Universalschleifmaschinen S41 und S22 bietet neue Möglichkeiten für das Gewindeschleifen auf Universal-Rundschleifmaschinen.

Die neue A-Achse auf den beiden Studer Universalschleifmaschinen S41 und S22 bietet neue Möglichkeiten für das Gewindeschleifen auf Universal-Rundschleifmaschinen.

Typisches Anwendungsspektrum der A-Achse:

• Schnecken
• Mehrgängige Gewinde
• Gewindelehren (Außen / Innen)
• Extruderwellen
• Kugelgewindetrieb Lenkgetriebe
• Kugelumlaufspindeln
• Gewindeformer
• Gewinderollen
• Stufenbohrer
• Zentrierbohrer
• Allg. Nuten mit großer Steigung
• Kunststoffspritzkerne für Pet-Flaschengewinde

Mussten Anwender bisher auf investitionsintensive Sonder-Schleifmaschinen zurückgreifen, um beispielsweise Kugelumlaufspindeln oder Schnecken zu schleifen, kann dies ab sofort auf den beiden Rundschleifmaschinen Studer S41 und S22 durchgeführt werden. Möglich macht das eine neu integrierte A-Achse, die seit September 2013 optional erhältlich ist. Das ist ein großer Schritt in Richtung effiziente Komplettbearbeitung in einer Aufspannung.

Mit der neuen A-Achse können auf der Studer S22 und S41 Gewinde geschliffen werden, die bisher nur mit Sonder-Schleifmaschinen gefertigt werden konnten.

Mit der neuen A-Achse können auf der Studer S22 und S41 Gewinde geschliffen werden, die bisher nur mit Sonder-Schleifmaschinen gefertigt werden konnten.

Nicht neu – nur anders

Gewindeschleifen auf Studer-Schleifmaschinen ist nicht neu. Seit 1997 beherrscht der Thuner Schleifmaschinenhersteller das Verfahren und hat es in den letzten Jahrzehnten perfektioniert. Trotzdem gibt es einen Unterschied zum neuen Verfahren mit A-Achse: Bisher setzte Studer auf das achsparallele Gewinde-Schleifverfahren. Mit diesem Verfahren können ca. 75 Prozent aller nachgefragten Gewinde-Arten abgedeckt werden, doch für die restlichen 25 Prozent ist eine neigbare Schleifscheibe (A-Achse) erforderlich – abgestimmt auf den Gewindesteigungswinkel.

Investition in Spezialmaschine lohnte nicht

Für Gewindetypen mit großer Steigung gab es in der Vergangenheit immer wieder Anfragen an die Studer-Spezialisten. Der Grund war, dass viele Kunden zu kleine Losgrößen für diese spezifischen Gewinde haben. Eine Investition in eine Spezial-Gewindeschleifmaschine lohnte somit nicht.

„Die A-Achse hatten wir schon länger in Planung. Sie wurde aufgrund des steigenden Marktbedürfnisses innerhalb eines Jahres entwickelt. Mit Erfolg – seit der EMO 2013 können die beiden Studer-Schleifmaschinen S41 und S22 mit zusätzlichem A-Achsen-Modul für komplexes Gewindeschleifen ausgerüstet werden“, so Antonio Bottazzo, Studer-Verkaufsleiter. Erhard Kämpf, Abteilungsleiter Formen und Gewinde, kennt aber auch die Bedenken einiger Kunden: „Spätestens jetzt kommt die Frage: ‚Kann die Rundschleifmaschine mit modularer A-Achse einer Spezialmaschine Paroli bieten?‘ Wir gehen davon aus, dass es immer Skeptiker geben wird.“ „Deshalb muss unsere Aufgabe sein“, führt Antonio Bottazzo fort, „solche Anwender zu überzeugen. Das ist nun unser Job.“

Entscheidender Vorteil

Erhard Kämpf hebt in diesem Zusammenhang die Vorzüge von Universalmaschinen hervor: „Der entscheidende Vorteil gegenüber Spezialmaschinen ist, dass es Universal-Rundschleifmaschinen sind. Die können nicht nur perfekt Gewindeschleifen, die können – je nach Schleifkopfvariante (S41) – auch Komplettbearbeitungen durchführen. Das heißt, die Werkstücke sind komplett in einer Aufspannung zu fertigen. In den meisten Fällen ist man deshalb erstens präziser und zweitens schneller.“

Früher vier – heute eine Maschine

Dazu ein Beispiel: Einer der ersten Studer-A-Achsen-Anwender ist ein Hersteller von Schneidwerkzeugen. Die Werkzeuge wurden bisher im Rahmen eines aufwendigen Fertigungsprozesses auf vier Schleifmaschinen gefertigt. Heute werden die gleichen Prozesse auf einer Studer-Maschine S41 mit schwenkbarem Schleifspindelstock mit integrierter A-Achse, also eine Kombination aus Rund- und Gewindeschleifen, extrem schnell innerhalb der vorgegeben Toleranzgrenzen bearbeitet. Das erhöht nicht nur die Genauigkeit und die Produktivität, sondern reduziert in einem hohen Masse die Durchlaufzeit der Werkzeuge in der Produktion. Weitere positive Effekte sind der reduzierte Maschinenpark und der geringere Platzbedarf.

Produktivität ist das Stichwort, wenn es um Wirtschaftlichkeit geht. Hier punktet die S41 doppelt: sie kann sogar mit zwei A-Achsen ausgestattet werden. Ein enormer Vorteil bei hochproduktiven Anwendungen: eine Schleifscheibe kann für das Schruppen (aus dem Vollen) und die Zweite für das Schlichten genutzt werden.

Innengewinde inklusive

Universal würde nicht universal bedeuten, wenn die A-Achse nicht auch für das Innengewindeschleifen konzipiert worden wäre. Innengewinde sind insbesondere dann anspruchsvoll, wenn die Bohrungen lang sind. Deshalb ist es bedeutend, dass zusätzlich die intelligente Software StuderThread in der Lage ist, Teilwinkel zu kompensieren, die aus Kollisionsgründen zwischen Schleifdorn und Bohrung nicht voll geneigt werden können.

Fazit

Die neue A-Achsen-Funktionalität spricht insbesondere Kunden an, die Bauteile mit komplexen Gewinde-Geometrien mit großen Steigungen bisher extern, bei einem Gewindeschleif-Spezialisten, fertigen lassen mussten. Mit der neuen A-Achse auf der S22 und S41 können solche Aufträge heute ‚Inhouse‘ in einer Aufspannung geschliffen werden. Den Kunden bringt die neue A-Achse mehr Flexibilität und Know-how, eine höhere Wertschöpfung, eine höhere Produktivität und nicht zuletzt einen geringeren logistischen Aufwand.

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