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Hermle Corona Covid-19: Hermle - Geschäftsverlauf von Covid-19-Pandemie beeinträchtigt

Die Geschäfte der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG waren in den ersten fünf Monaten 2020 deutlich durch die Covid-19-Pandemie beeinträchtigt. Der Konzernumsatz des schwäbischen Werkzeugmaschinenherstellers nahm von Januar bis Mai im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 33,6 % auf 131,3 Mio. Euro ab (Vj. 197,7 Mio. Euro). Davon entfielen 52,5 Mio. Euro (Vj. 91,5 Mio. Euro) auf das In- und 78,8 Mio. Euro (Vj. 106,2 Mio. Euro) auf das Ausland. Das Betriebsergebnis reduzierte sich überproportional zum Geschäftsvolumen.

Der Auftragseingang ging in den ersten fünf Monaten 2020 konzernweit um 43,0 % auf 105,1 Mio. Euro zurück (Vj. 184,4 Mio. Euro). Im Inland verringerten sich die neuen Bestellungen um 52,3 % auf 36,8 Mio. Euro (Vj. 77,2 Mio. Euro) und im Ausland um 36,3 % auf 68,3 Mio. Euro (Vj. 107,2 Mio. Euro). Der Auftragsbestand lag Ende Mai bei 73,0 Mio. Euro und damit 45,8 % unter dem Vorjahreswert (Vj. 134,7 Mio. Euro). Voraussichtlich wird das Unternehmen deshalb im zweiten Halbjahr längere Produktionspausen als in der ersten Jahreshälfte einlegen.

Wegen der Covid-19-Pandemie war die Nachfrage bei Hermle ab März in nahezu allen Abnehmerbranchen und Ländern gleichzeitig eingebrochen. Inzwischen, so der Vorstand auf der heutigen, erstmals virtuell stattfindenden Hauptversammlung, deutet sich im Bereich Service und Ersatzteile eine leichte Erholung an. Bei Neumaschinen rechnet das Unternehmen dagegen mit einer längeren Durststrecke, da der erhoffte Konjunkturaufschwung zunächst bei den Kunden ankommen muss, bevor er im spätzyklischen Werkzeugmaschinenbau zu spüren sein wird. Hermle geht davon aus, dass sich die Nachfrage aus manchen Branchen, wie beispielsweise der Medizintechnik, möglicherweise noch im laufenden Jahr belebt.

Bei anderen Abnehmern, wie der Luftfahrtindustrie, wird die Krise voraussichtlich deutlich länger anhalten, sodass die Auswirkungen bei Hermle auch noch 2021 zu spüren sein dürften. Für das Gesamtjahr 2020 erwartet das Unternehmen weiterhin einen Umsatzrückgang um rund 50 % und hierzu überproportionale Ergebniseinbußen, wobei die Prognose mit sehr großen Unsicherheiten behaftet ist. Zum jetzigen Zeitpunkt sind Abweichungen nach unten nicht auszuschließen, es gibt aber auch Chancen für eine bessere Entwicklung.

Dank seiner hohen Flexibilität und der äußerst soliden finanziellen Ausstattung sieht sich Hermle gut gerüstet, um die Auswirkungen der Krise zu bewältigen und danach wieder voll durchzustarten. Die starke Kapitalbasis wurde durch das Ergebnis im Jahr 2019 weiter gefestigt. Daher ist Hermle in der Lage, trotz der aktuell schwierigen Situation eine Dividende für das Vorjahr auszuschütten.

Die heutige Hauptversammlung stimmte der Empfehlung, die Dividende zu kürzen, um für die Krise vorzusorgen, ebenso zu wie den weiteren Vorschlägen der Verwaltung. Ausbezahlt wird eine unveränderte Basisdividende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je Vorzugsaktie sowie ein auf 4,20 Euro (Vj. 14,20 Euro) reduzierter Bonus. Daraus ergibt sich eine Ausschüttung von 5,05 Euro je Vorzugsaktie.

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