anwenderreportage

ams.Solution ams.erp: In Form gebracht

Dank seiner Lösungskompetenz zählt die Stickel GmbH zu den ersten Adressen, wenn Autobauer wie Audi, BMW, Daimler, Porsche oder Volkswagen anspruchsvolle Blech-Umformteile für ihre Erlkönige und Versuchsfahrzeuge brauchen. Ein komplexes Geschäft mit geringen Stückzahlen. Um es wirtschaftlich zu betreiben, hat Stickel seine alte ERP-Lösung durch das projektorientiert arbeitende Auftragsmanagementsystem ams.erp ersetzt. Die neue Softwarelösung erlaubt es Stickel, Projekte mit ständig wechselnden Kundenanforderungen in kürzester Zeit einzulasten.

Projektmanagement mit ams.erp: Kapazitäten unmittelbar nach Bestelleingang verlässlich planen / Budgetabweichungen frühzeitig erkennen / integriertes Unternehmens-Controlling.

Projektmanagement mit ams.erp: Kapazitäten unmittelbar nach Bestelleingang verlässlich planen / Budgetabweichungen frühzeitig erkennen / integriertes Unternehmens-Controlling.

Infos zum Anwender

Mit ca. 85 Mitarbeitern fertigt die Stickel GmbH im schwäbischen Löchgau anspruchsvolle Blech-Umformteile im Feinblechbereich aus Stahl, Aluminium und nichtrostenden Blechen für den Prototypen- und Versuchsbau sowie für Vor- und Kleinserien.

www.stickel.de

„Im Jahr stellen wir rund 1.000 verschiedene Produkte her. Bei etwa 80 Prozent der Aufträge liegen die Stückzahlen zwischen 20 und 200 Bauteilen“, skizziert Inhaber Matthias Stickel den Umfang des Geschäfts und weist gleichzeitig auf die hohe Komplexität vieler Projekte hin: „Rund ein Fünftel des Outputs sind Blechteile, bei denen die Anforderungen an Geometrie und Materialeinsatz besonders hoch sind. Beispielsweise haben wir für die Fertigung eines Daches für einen Kombi von der Auftragsannahme bis zur Auslieferung zwölf Wochen Zeit.“

Für den Prototypenzulieferer eine durchaus typische Lieferfrist. Im Schnitt bleiben acht bis zwölf Wochen für den kompletten Prozess. Von seinen Kunden erhält das Unternehmen in der Regel die CAD-Daten des Bauteils. Auf dieser Basis geht Stickel sofort in die Methodenplanung und klärt – zum Teil über Tiefziehsimulationen – ab, wie sich das gewünschte Teil fertigen lässt. Anschließend erfolgt die Konstruktion der Umformwerkzeuge. Parallel dazu startet die Beschaffung des Materials für den Werkzeugbau und die Teileproduktion. Vergleichbar vielfältig sind Stickels Fertigungsabläufe. Sie reichen vom Fräsen der Werkzeuge über das Umformen der gewünschten Blechteile bis zum Beschneiden der Teile per Laser. Je nach Kundenwunsch schließt die Montage von Baugruppen das Projekt ab.

Da Stickel kundenindividuell fertigt, muss der Zulieferer die mit den aktuellen Aufträgen einhergehenden Abläufe immer wieder neu ausrichten. Im Auftragsmanagement ist daher ein Höchstmaß an Flexibilität und Transparenz gefragt. „Um die von Projekt zu Projekt wechselnden Kundenanforderungen wirtschaftlich zu erfüllen, kommt es auf eine enge Abstimmung aller Beteiligten an. Nur so wird es uns möglich, die zumeist recht eng gesetzten Liefertermine zuverlässig zu erfüllen“, unterstreicht Matthias Stickel.

Fräsbearbeitungszentrum zur Erstellung und Bearbeitung von Stahl-, Grauguss- und Zamak-Werkzeugen.

Fräsbearbeitungszentrum zur Erstellung und Bearbeitung von Stahl-, Grauguss- und Zamak-Werkzeugen.

Vorgängerlösung nicht offen genug

Im Werkstattbetrieb der Anfangsjahre ließ sich die Abstimmungsarbeit noch weitgehend per Zuruf organisieren. Bald jedoch hatte das Geschäft eine Komplexität erreicht, die den verstärkten Einsatz von Informationstechnologie zwingend erforderlich machte. Anfang der 90er Jahre führte der Auftragsfertiger ein Enterprise Resource Planning (ERP)-System ein, mit dem die kaufmännischen Mitarbeiter die Rahmendaten der Aufträge erfassten sowie Rechnungen und Lieferscheine erstellten. Demgegenüber blieben die produktionsbezogenen Prozesse weitgehend ausgeklammert.

„Die Mehrzahl der ERP-Systeme orientiert sich an den Anforderungen der Serienfertigung“, erläutert Matthias Stickel. „Serienfertiger erhalten zahlreiche Möglichkeiten, um ihre Abläufe zu automatisieren. Voraussetzung sind ausreichend stabile Produktionsbedingungen. Davon ist unser Projektgeschäft jedoch weit entfernt.“ Angesichts der hohen Variabilität seiner Aufträge hätte Stickel die damalige Software fortwährend anpassen müssen. Ein Aufwand, der weder betriebswirtschaftlich noch zeitlich tragbar war.

Um dennoch handlungsfähig zu sein, organisierte der Zulieferer seine Produktionsplanung und -steuerung (PPS) über eine selbst entwickelte Access-Datenbank. Darüber hinaus kamen zahlreiche Excel-Werkzeuge zum Einsatz, so zum Beispiel in der Beschaffung und der Materialwirtschaft. Somit verteilten sich die Auftragsinformationen auf eine Vielzahl unterschiedlicher IT-Lösungen. Da die Kundenanforderungen jedoch immer mehr stiegen und das Auftragsvolumen kontinuierlich anwuchs, war Mitte der 2000er Jahre keine ausreichende Transparenz mehr gegeben. Eine Integration der heterogenen Anwendungslandschaft schied aus Kostengründen aus. Vor diesem Hintergrund entschloss sich das Unternehmen im Jahr 2007, das ERP-Thema noch einmal völlig neu aufzurollen, um eine wirklich passende Lösung zu finden.

Kompromissloser Neustart

Zu dieser Zeit stand Matthias Stickel vor dem Abschluss seines Wirtschaftsingenieur-Studiums. Im Rahmen einer Fallstudie untersuchte der spätere Geschäftsführer – 2012 übernahm er das Unternehmen von seinem Vater Wilhelm – den Anbietermarkt. In einer mehrstufigen Analyse suchte Stickel nach einer projektorientiert arbeitenden Lösung, in der sich Aufträge mit möglichst geringem Aufwand anlegen und transparent abwickeln lassen.

Ob eine Software den Anwendern dabei entgegenkommt, zeigt sich zum Beispiel bei der Pflege des Artikelstamms. Eine arbeitsintensive Daueraufgabe, die in fast allen ERP-Systemen zwingend erforderlich ist. Die Wiederverwendung von Artikelnummern bringt jedoch nur solchen Unternehmen einen Mehrwert, die Bestände produzieren und Lagerartikel abverkaufen. Klassischen Serienfertigern also. Im Gegensatz dazu geht ein Auftragsfertiger wie Stickel rein projektbezogen vor. Er stellt geringe Stückzahlen mit hoher Teilevarianz her. Statt Stammdaten wie etwa die Artikelnummern zu pflegen, kommt es bei einem solchen Spezialisten eher auf das Gegenteil an: Er braucht eine Softwarelösung, in der sich neue Projekte mit einem minimalen Set an Daten anlegen lassen. Nur dann erreicht ein Auftragsfertiger das Ziel, schnellstmöglich operativ zu werden.

„Im Markt sind wir auf drei Systeme gestoßen, die ein entsprechend hohes Maß an Offenheit mit sich bringen“, fasst Matthias Stickel die Ergebnisse seiner Untersuchung zusammen. „Mit ams.erp haben wir uns dann für ein besonders schlankes System entschieden, das ausschließlich für die Einzel- und Auftragsfertigung entwickelte wurde. Dank dieser Spezialisierung ist die Software für uns zu 98 Prozent im Standard nutzbar. Letztlich gaben der hohe Abdeckungsgrad und die Beratungskompetenz des Herstellers ams.Solution AG den Ausschlag für unsere Entscheidung.“

Hydraulische Tiefziehpresse zur Fertigung von Blechteilen beim Automobilzulieferer Stickel.

Hydraulische Tiefziehpresse zur Fertigung von Blechteilen beim Automobilzulieferer Stickel.

Unternehmensweite Transparenz

Schrittweise führte Matthias Stickel das modular aufgebaute Auftragsmanagementsystem in allen Geschäftsbereichen ein. Die Basisinstallation ging nach sieben Monaten in den Echtbetrieb. Die Implementierung bestätigte die Ergebnisse des Auswahlverfahrens: Der Automobilzulieferer arbeitet tatsächlich fast ausschließlich im Standard der Software. Dabei reicht die abgebildete Prozesskette von Vertrieb, Konstruktion und Arbeitsvorbereitung über Einkauf, Fertigung und Montage bis zum Versand. Hinzu kommen die kaufmännischen Aufgabenbereiche Zeiterfassung, Rechnungswesen und Personal.

Die wenigen Anpassungen des Systems beschränken sich auf das Berichtswesen, mit dem Stickel die Informationen des ERP-Systems handlungsorientiert verdichtet. Das Reporting geschieht sowohl projektspezifisch als auch über alle Aufträge hinweg. Unter anderem gewinnt der Zulieferer belastbare Informationen über die Entwicklung seiner Kapazitäten und Liefertermine. In seiner Doppelrolle als Geschäftsführer und ERP-Verantwortlicher hat Matthias Stickel die Berichte auf die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse aller Geschäftsfelder ausgerichtet. Zusätzlich zum Prototypenbau geht es dabei auch um die Steuerung des Ersatzteile- und Kleinseriengeschäfts.

Spezialisiert auf den Kernmarkt Automobilindustrie: Der schwäbische Werkzeugbauer Stickel fertigt anspruchsvolle Blech-Umformteile im Feinblechbereich aus Stahl, Aluminium und nichtrostenden Blechen für den Prototypen- und Versuchsbau, sowie für Vor- und Kleinserien.

Spezialisiert auf den Kernmarkt Automobilindustrie: Der schwäbische Werkzeugbauer Stickel fertigt anspruchsvolle Blech-Umformteile im Feinblechbereich aus Stahl, Aluminium und nichtrostenden Blechen für den Prototypen- und Versuchsbau, sowie für Vor- und Kleinserien.

Benchmark für gute Prozessorganisation

Mit dem integrierten Auftragsmanagementsystem hat Stickel sein Projektmanagement vollständig standardisiert. Dies zeigt vor allem der Umgang mit Informationen, die während des Auftrags entstehen. In der alten heterogenen Systemwelt hatten die einzelnen Projektmanager zwar vergleichbare, jedoch niemals identische IT-Werkzeuge, um ihre laufenden Projekte zu strukturieren. Im Vergleich dazu stellt das integrierte Auftragsmanagementsystem sämtliche Projektinformationen unabhängig vom Bearbeiter an klar definierter Stelle bereit. „Somit ist zum Beispiel für die Fertigung auf einen Blick klar, aus welchem Material ein bestimmtes Teil zu fertigen ist oder wo sich die Umformwerkzeuge für dieses Bauteil aktuell befinden“, erläutert Matthias Stickel und erinnert sich: „In der alten Welt waren hierzu immer wieder Rücksprachen notwendig, die zu spürbaren Verzögerungen in den Abläufen führten.“

Das standardisierte Vorgehen nutzt dem Zulieferer auch über die laufenden Aufträge hinaus. Da sämtliche Informationen in einer einzigen Datenbank vorliegen, kann Stickel das Wissen aus abgeschlossenen Projekten einfacher wiederverwenden. Ein Prozess, der in der heterogenen Systemwelt mit erheblichen Suchkosten verbunden war. „Das ist zum Glück Vergangenheit“, resümiert Matthias Stickel. Für eine wachsende Zahl von Konzernkunden gilt der schwäbische Zulieferer inzwischen sogar als Benchmark für gute Prozessorganisation. „Für uns sind solche Rückmeldungen Ansporn, um uns fortwährend weiter zu verbessern. Das integrierte Auftragsmanagementsystem ist dabei unser zentrales Werkzeug. Auch nach sieben Jahren Praxis mit dem System sehe ich eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie wir unsere Geschäftsabläufe optimieren und unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern können.“

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