Präzisionswerkzeuge Made in Swiss

Dixi Polytool aus Le Locle in der Schweiz ist spezialisiert auf die Herstellung von hochgenauen VHM- und Diamant-Werkzeugen sowie Präzisionsreibahlen. Über 280 qualifizierte und motivierte Mitarbeiter, ein moderner Maschinenpark sowie hochwertige Produkte sind die Grundlage für den Erfolg des Unternehmens. Von Christof Lampert, x-technik

Im Bereich Drehtechnik umfasst das Produktportfolio Bohrer und Mikrobohrer, Fräser, Gewindewirbler und Reibahlen ab einem Durchmesser von 0,40 mm.

Im Bereich Drehtechnik umfasst das Produktportfolio Bohrer und Mikrobohrer, Fräser, Gewindewirbler und Reibahlen ab einem Durchmesser von 0,40 mm.

Markus Doppler
Geschäftsführer Dixi Polytool Austria GmbH

„Der österreichische Markt ist für die Präzisionswerkzeuge von Dixi Polytool sehr gut geeignet. Alle Werkzeuge sind innerhalb von zwei Tagen ab Lager verfügbar. Auch Sonderwerkzeuge können wir sehr schnell liefern.“

Dixi Polytool kann auf mehr als 70 Jahre Erfahrung in der Fertigung von Präzisionswerkzeugen zurückblicken. Seit ihrer Gründung 1946 ist die Firma im Besitz der Familie Castella. „Wir sind spezialisiert auf die Herstellung von Vollhartmetallwerkzeugen. Daneben produzieren wir noch Werkzeuge aus PKD sowie Formwerkzeuge und Präzisionsreibahlen“, fasst Marc Schuler, CEO von Dixi Polytool, zusammen. Im Moment beschäftigt das Unternehmen über 280 Mitarbeiter, davon 200 in der Schweiz. Dixi Polytool verfügt über sechs eigene Niederlassungen – seit Anfang 2020 unter der Leitung von Markus Doppler auch in Österreich – und wird von fast 40 internationalen Händlern weltweit vertreten.

2014 wurden die bestehenden Verwaltungs- und Fertigungsgebäude von Dixi Polytool S.A. komplett renoviert und erweitert.

2014 wurden die bestehenden Verwaltungs- und Fertigungsgebäude von Dixi Polytool S.A. komplett renoviert und erweitert.

In den unterschiedlichsten Branchen zu Hause

Aufgrund der sehr breiten Produktpalette im Fräsen, Bohren, Reiben, Gewinden und Trennen ist Dixi Polytool in sehr vielen Branchen vertreten und verfügt meist über das passende Standard- oder auf Kundenwunsch auch Sonderwerkzeug. Aufgrund seiner geographischen Lage im Schweizer Jura war das Unternehmen schon immer ein bevorzugter Partner für die Schweizer Drehteilefertigung. Das Gleiche gilt für das Vallée de l’Arve in Frankreich und den Schwarzwald in Deutschland. Als Schweizer Unternehmen zählt natürlich auch die Uhren- und Schmuckindustrie zum Kundenkreis. „Unsere Benchmark ist ganz klar die Mikrobearbeitung und hier natürlich aufgrund der Region die Uhrenindustrie. Unsere besondere Stärke liegt im Durchmesserbereich bis 3,0 mm. In diesem anspruchsvollen Bereich verfügen wir über 70 Jahre Erfahrung und hier wissen wir auch ganz genau, was wir tun“, ist Schuler überzeugt. Daher ist auch der Bereich der Medizintechnik in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. „Wir sind kein Massenhersteller, sondern fokussieren uns auf spezielle Nischen“, so der Geschäftsführer weiter. Die Herausforderungen in diesem Produktbereich sind hauptsächlich die Bearbeitung zäher Werkstoffgruppen – besonders Titan, rostfreie Stähle, Cr-Co Stähle sowie Peek (Anm.: teilkristalliner, thermoplastischer Hochleistungskunststoff). Dabei werden meist Werkstücke mit komplexen Geometrien bearbeitet, die gleichzeitig hohe Anforderungen an Toleranzen und Oberflächengüten mit sich bringen. Weitere Zielmärkte des Schweizer Präzisionswerkzeugherstellers sind die Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie, aber auch der allgemeine Maschinenbau.

Im Mai 2015 wurde die gesamte Produktion auf Lean Manufacturing umgestellt. Von den 230 Maschinen blieb nur eine Einzige auf dem vorherigen Platz.

Im Mai 2015 wurde die gesamte Produktion auf Lean Manufacturing umgestellt. Von den 230 Maschinen blieb nur eine Einzige auf dem vorherigen Platz.

Die Zeichen stehen auf Wachstum

Das Unternehmen investierte in den letzten Jahren intensiv in den Ausbau der Produktion sowie die Modernisierung des Maschinenparks. „Wir wollen in den nächsten Jahren strategisch weiter wachsen. Im ersten Schritt konzentrieren wir uns auf unsere Nachbarländer, wie auch Österreich. Diese Länder haben eine ähnliche Mentalität, die Wege sind kurz und es gibt auch eine gewisse Ähnlichkeit zum Schweizer Markt.“ Erst danach will das Unternehmen global wachsen und hier ist das ambitionierte Ziel, jährlich eine neue Tochtergesellschaft zu gründen. „Wir wollen überall mit einem eigenen Team präsent sein. Nur so können wir die Besonderheiten und Anforderungen der einzelnen Länder erkennen und somit unsere Kunden auch optimal betreuen“, begründet Schuler die strategische Ausrichtung.

Dixi Polytool ist ein wichtiger Lieferant u.a. für die Fertigung von Implantaten (Knochen- und Zahnimplantaten), Kronenfertigung und medizinischen Instrumenten.

Dixi Polytool ist ein wichtiger Lieferant u.a. für die Fertigung von Implantaten (Knochen- und Zahnimplantaten), Kronenfertigung und medizinischen Instrumenten.

Lean Manufacturing

Ein starker Wettbewerb, unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen, ein überbewerteter Schweizer Franken und der Wille neue Kunden zu gewinnen, haben Dixi Polytool zur Einführung von Lean Manufacturing bewogen. Im Mai 2015 wurde daher die gesamte Produktion umgestellt – kein Stein blieb auf dem Anderen. „Um in der Schweiz konkurrenzfähig zu bleiben, mussten wir einen Weg finden, noch effizienter zu arbeiten und da war Lean ganz klar unser Lebensretter. Von den 230 Maschinen blieb nur eine Einzige auf dem vorherigen Platz. Diese Neupositionierung hat uns massiv geholfen, um effizienter zu werden. Früher machte jeder Mitarbeiter einen Arbeitsschritt. Heute sind die Mitarbeiter für den ganzen Produktionsfluss zuständig, also von A bis Z“, so Marc Schuler. In dieser Phase wurde auch das Schichtmodell bei Dixi Polytool umgestellt. „Wir arbeiteten von Montag bis Freitag rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb. Seit der Lean Umstellung arbeiten wir nun auch am Wochenende“, erzählt Schuler. Durch diese Umstellung wurden nochmals die Durchgangszeiten und die Lieferzeiten der Sonderwerkzeuge erheblich verbessert.

Im Bereich Uhren- und Schmuck liegt der Schwerpunkt des Produktprogramms vorwiegend bei den Modulfräsern, Kreissägen, PKD- und Diamantwerkzeugen sowie Bohrer ab 0.05mm und Schaftfräser ab 0.04mm Durchmesser.

Im Bereich Uhren- und Schmuck liegt der Schwerpunkt des Produktprogramms vorwiegend bei den Modulfräsern, Kreissägen, PKD- und Diamantwerkzeugen sowie Bohrer ab 0.05mm und Schaftfräser ab 0.04mm Durchmesser.

Sonderwerkzeuge und Nachschleifservice

Als einer der führenden europäischen Hersteller für Mikrowerkzeuge bietet Dixi Polytool eine breite Palette von Standardwerkzeugen sowie auf Kundenwunsch auch individuelle Sonderlösungen an. Von Standardwerkzeugen spricht man bei Dixi ab Durchmesser 0,04 mm – von Sonderwerkzeugen ab 0,02 mm. „In unserem Katalog finden Sie mehr als 11.000 verschiedene Lagerartikel. Wir machen jedoch mehr als 40 % des Umsatzes mit Sonderwerkzeugen“, betont Schuler.

Dixi Polytool bietet seinen Kunden zudem auch ein Nachschleifservice für alle Werkzeuge aus VHM und HSS sowie diamantbestückte Werkzeuge (PKD) an. Dieser Service gilt auch für Werkzeuge anderer Hersteller. „Der Nachschliff wird ausschließlich auf hochpräzisen 5-Achs-Schleifmaschinen durchgeführt. Dadurch können wir eine perfekte Schneidengeometrie garantieren“, so Schuler.

Im Oktober 2019 wurde in Österreich eine eigene Niederlassung gegründet. Marc Schuler, CEO von Dixi Polytool mit Markus Doppler, Geschäftsführer Dixi Polytool Austria GmbH

Im Oktober 2019 wurde in Österreich eine eigene Niederlassung gegründet. Marc Schuler, CEO von Dixi Polytool mit Markus Doppler, Geschäftsführer Dixi Polytool Austria GmbH

Sonderformen nach Kundenzeichnung

Dixi Polytool ist nicht nur ein Spezialist für Zerspanungswerkzeuge, sondern auch für „Verschleißteile“ aus Hartmetall. In diesem Bereich fertigt das Unternehmen Messtaster, Lehren, Dorne und Sonderformen nach Kundenzeichnungen an. Zahlreiche Maschinenhersteller zählen daher zu den Kunden von Dixi Polytool. „Dieser Bereich ist für uns sehr wichtig. Das sind zwar keine Werkzeuge, aber es sind Teile, die sehr viel mechanisches Feingefühl benötigen und hier verfügen wir über sehr viel Know-how“, so Schuler.

Marc Schuler, CEO Dixi Polytool S.A.

Marc Schuler, CEO Dixi Polytool S.A.

Forschung und Entwicklung

Von großer Bedeutung für das Unternehmen ist die Forschungs- und Entwicklungsabteilung. In diese Abteilung hat man gerade in den letzten Jahren sehr viel investiert – u. a. in ein neues Labor und eine Werkzeugschleifmaschine von Rollomatic. „Das war auch dringend notwendig, um eine entsprechende Qualität, Schnelligkeit und auch Flexibilität zu gewährleisten. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung ist komplett autonom und wir können unsere neuen Werkzeuge optimal testen und zur Marktreife weiterentwickeln“, zeigt Marc Schuler den hohen Stellenwert auf.

Markus Doppler, Geschäftsführer Dixi Polytool Austria GmbH

Markus Doppler, Geschäftsführer Dixi Polytool Austria GmbH

2014 wurden die bestehenden Verwaltungs- und Fertigungsgebäude von Dixi Polytool S.A. komplett renoviert und erweitert.

2014 wurden die bestehenden Verwaltungs- und Fertigungsgebäude von Dixi Polytool S.A. komplett renoviert und erweitert.

Nachhaltig und ökologisch

Auch das Thema Nachhaltigkeit ist bei Dixi Polytool nicht nur ein Schlagwort, sondern wird täglich gelebt. „Für uns ist ökologisches Denken und der sensible Umgang mit der Natur sehr wichtig. Wir haben hier in der Firma eine eigene Ökologiegruppe, die systematisch Verbesserungsprojekte angeht. So wollen wir zum Beispiel beim Verpackungsmaterial plastikfrei werden, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren usw. Also wir reden hier nicht nur von Nachhaltigkeit, wir wollen sie auch leben“, betont Marc Schuler abschließend.

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