anwenderreportage

Matsuura MX-850: Teilespektrum erweitert

Breiteres Leistungsangebot durch Einstieg in die 5-Achs-Bearbeitung: Um auch komplexe Teile wirtschaftlich anbieten zu können und dabei gleichzeitig das Leistungsspektrum zu erweitern, baut die mbb Maschinenbau Bogensberger GmbH & Co KG ihren Maschinenpark weiter aus. Zwei baugleiche Matsuura MX-850 Vertikalfräsbearbeitungszentren ermöglichen nun eine High End 5-Achs-Bearbeitung. Autor: Georg Schöpf / x-technik

Der großzügig dimensionierte Arbeitsraum und Verfahrweg macht auch die Bearbeitung größerer Werkstücke problemlos möglich. Unterstützt wird dies bei mbb zudem durch die Verwendung von Spanntechnik aus dem Hause Lang.

Der großzügig dimensionierte Arbeitsraum und Verfahrweg macht auch die Bearbeitung größerer Werkstücke problemlos möglich. Unterstützt wird dies bei mbb zudem durch die Verwendung von Spanntechnik aus dem Hause Lang.

Gerhard Bogensberger
Geschäftsführer der mbb Maschinenbau Bogensberger GmbH & Co KG

„Schon mit der ersten MX-850 von Matsuura konnten wir feststellen, dass wir durch die 5-Achs- im Vergleich zur 3-Achs-Bearbeitung enorme Zeitersparnisse und Qualitätssteigerungen erzielen können. Zeitraubendes Rüsten kann auf ein Mindestmaß reduziert werden.

„Dass ich auf zwei so großen Maschinen derart komplexe Teile herstellen werde, habe ich damals nicht geahnt“, erzählt Gerhard Bogensberger, Gründer und Geschäftsführer der mbb Maschinenbau Bogensberger GmbH & Co KG. Mit damals meint er das Jahr 1995, in dem er sein Unternehmen gegründet hat. Und mit den zwei großen Maschinen sind zwei Matsuura MX-850 5-Achs Vertikalfräsmaschinen gemeint.

Aber der Reihe nach: Seinerzeit als Einzelunternehmen gegründet, hat sich mbb ursprünglich mit der Herstellung, Reparatur und Wartung von CO2-Lasersystemen für die Stanzwerkzeugherstellung in der Verpackungsindustrie beschäftigt. Zusätzlich wickelte man Lohnfertigungsaufträge im Bereich Drehen und Fräsen ab. Nach einer Marktkonsolidierung im Bereich der Stanzwerkzeuge im Verpackungsumfeld erfolgte eine Fokussierung auf die Lohnfertigung, die seit 2004 das Hauptbetätigungsfeld des in Henndorf am Wallersee ansässigen Betriebes wurde. Das Unternehmen wuchs stetig. 2014 wurde schließlich der Bereich Drehen in ein separates Unternehmen ausgegliedert und Gerhard Bogensberger konzentrierte seine Ressourcen auf das heutige Kerngeschäft der mbb – das Fräsen.

Aktuell beschäftigt mbb sieben Mitarbeiter und fertigt auf etwa 800 m² Betriebsfläche Einzelteile und Kleinserien bis zu einer Losgröße von 1.000 Stück für Industrie, Handwerk, Sondermaschinenbau und die Medizintechnik. Dabei werden alle erdenklichen Werkstoffe von Kunststoffen über Buntmetalle und diverse Stähle bis hin zu komplexen Werkstoffen wie Titan und Speziallegierungen verarbeitet. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir uns im Markt den Ruf erarbeitet haben, nahezu jeden Werkstoff im Bereich Fräsen bearbeiten zu können“, so Bogensberger.

Der zurückgesetzte Unterbau der Maschine bietet eine gute Zugänglichkeit – ein wesentliches Entscheidungskriterium bei der Anschaffung.

Der zurückgesetzte Unterbau der Maschine bietet eine gute Zugänglichkeit – ein wesentliches Entscheidungskriterium bei der Anschaffung.

Christian Schönbichler
Verkaufsleiter Österreich bei der Matsuura Machinery GmbH

„Mbb ist ein wichtiger Referenzkunde für uns in Österreich. In der Breite der Anwendungsfälle kommt die Flexibilität der MX-850 voll zur Geltung. Auch die Fanuc-Steuerung mit ihren vielen Bearbeitungsoperationen hilft dabei.“

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

„In den letzten Jahren hat sich immer deutlicher gezeigt, dass wir mit unseren bestehenden Maschinen mit drei bis vier Achsen bei hochkomplexen Teilen viel Zeit mit dem Umspannen verlieren und dadurch manche Teileanfragen an der Wirtschaftlichkeitsgrenze scheiterten. Das hat klarerweise dazu geführt, dass wir über einen Ausbau unseres Maschinenparks nachgedacht haben. Schließlich haben wir uns im Jahr 2014 für eine Investition in die 5-Achs-Technologie entschlossen“, erinnert sich Bogensberger.

Bei der Maschinenauswahl habe man es sich nicht leicht gemacht. Für den Salzburger war klar, dass man eine Maschine mit guter Zugänglichkeit benötigt, weil immer wieder Teile im Bereich von bis zu 300 kg zu fertigen waren. Dadurch bestand auch die Anforderung an ein robustes Maschinenkonzept, das gleichzeitig auch eine hohe Flexibilität in der Bearbeitung großer Teile bietet. „Insbesondere war uns wichtig, dass wir in der Z-Achse einen ungehinderten Verfahrweg auch für tiefe Bearbeitungsoperationen haben. Störende Geometrien am Spindelkopf sollten möglichst nicht vorhanden sein“, präzisiert er das Anforderungsprofil an die neue Maschine.

Der Arbeitsraum der MX-850 ist schnörkellos. Keine störende Geometrie behindert die Z-Achse in ihren Bewegungen.

Der Arbeitsraum der MX-850 ist schnörkellos. Keine störende Geometrie behindert die Z-Achse in ihren Bewegungen.

Leistung im Vordergrund

Darum habe man sich verschiedene Systeme unterschiedlicher Hersteller angeschaut. Immer mit großem Augenmerk auf die Leistungsfähigkeit der Steuerung und der Spindelleistung. Da auch seitens der Programmierung und einer zukünftigen Automatisierungslösung Überlegungen bei der Beschaffung schon berücksichtigt wurden, hat man sich schließlich die Maschinen von Matsuura genauer angesehen. „Wir haben Herrn Bogensberger in unser Vorführzentrum nach Wiesbaden eingeladen und ihm unsere Maschinen der MX-Baureihe vorgestellt. Die MX-850 hat am Ende alle Wünsche und Anforderungen erfüllt und konnte zusätzlich noch mit ihrem Spindeldrehmoment von 350 Nm überzeugen“, erklärt Christian Schönbichler, Verkaufsleiter Österreich bei der Matsuura Machinery GmbH.

Das 60 Plätze umfassende Kettenmagazin bietet genug Raum für alle benötigten Werkzeuge.

Das 60 Plätze umfassende Kettenmagazin bietet genug Raum für alle benötigten Werkzeuge.

Infos zum Anwender

Seit 1995 beschäftigt sich die mbb Maschinenbau Bogensberger GmbH & Co KG in Henndorf am Wallersee mit Lohnfertigung. Anfänglich nur begleitend, ist man seit 2004 ausschließlich in diesem Segment tätig. Die sieben Mitarbeiter fertigen auf etwa 800 m² Betriebsfläche Einzelteile und Kleinserien bis Losgröße 1.000 aus unterschiedlichsten Werkstoffen für Industrie, Handwerk, Medizintechnik und Sondermaschinenbau.

Robuste Bauweise

Alle Maschinenelemente der MX-Baureihe, wie Maschinenbett und Schlitten, bestehen aus Meehanite-Guss und zeichnen sich durch einen besonders stabilen Aufbau aus. Ausgestattet mit einem Dreh-/Schwenktisch und 60 Werkzeugplätzen bearbeitet die Vertikalmaschine Werkstücke bis zu einem Durchmesser von maximal 850 mm und einer Höhe von bis zu 450 mm. Durch die maximale Traglast von 500 kg ist auch das Spannen schwererer Werkstücke möglich. „Mit diesen Werkstückdimensionen können wir das gesamte bei uns vorkommende Teilespektrum problemlos abdecken und sogar unser Angebotsspektrum künftig erweitern“, freut sich Bogensberger.

Durch den zurückgesetzten Unterbau der Maschine ist zudem eine sehr gute Zugänglichkeit zum Arbeitsraum gewährleistet. „Noch ein Kriterium, das uns überzeugt hat. Da wir viele Einzelteile fertigen und eine Automatisierung erst in einer weiteren Ausbaustufe realisiert wird, ist ein einfaches, manuelles Teilehandling für uns unabdingbar“, bekräftigt der Salzburger.

Die beiden baugleichen Maschinen steigern das mögliche Teilespektrum der mbb enorm.

Die beiden baugleichen Maschinen steigern das mögliche Teilespektrum der mbb enorm.

Leistungsreserven

„Auch was die Leistungsdaten anbelangt, ist die MX-850 ein absolutes Arbeitstier. Mit der eingesetzten 30 kW Spindel, die ebenfalls aus dem Hause Matsuura kommt, bringt die Maschine bei 15.000 min-1 Spindeldrehzahl ein Drehmoment von überzeugenden 350 Nm ans Werkzeug. Auf dem Verfahrweg von (X/Y/Z) 900 x 780 x 650 mm bewegen sich die Achsen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 m/min. Die A-Achse bewegt den Dreh-/Schwenktisch, der mit der erweiterten Aufspannfläche mit einem Durchmesser von 700 mm ausgestattet ist, in einem Bereich von -125° bis +30°. Das lässt auch in der 5-Achs-Simultanbearbeitung keine Wünsche offen“, geht Schönbichler ins Detail.

„Aber Maschinenleistung ist für uns nicht alles“, bemerkt Bogensberger zusätzlich: „Auch das Matsuura Servicekonzept hat uns angesprochen. Schon bei der Anlieferung der Maschine lief alles reibungslos. Wir hatten mit dieser Maschine seit Inbetriebnahme keinen einzigen maschinenbedingten Ausfall. Das hat uns schließlich dazu veranlasst, Ende 2015 in eine zweite MX-850 zu investieren, die eine vorhandene 3-Achs Maschine ersetzt hat.“

Mehr als erwartet

Dass die gewünschte Erweiterung des Teilespektrums derart schnell vonstatten ging, hat selbst Bogensberger überrascht, was schließlich in die Investition in eine zweite Maschine gleicher Ausstattung mündete. „Wir konnten uns durch die kompetente Unterstützung seitens Matsuura derart weiterentwickeln, dass wir uns entschlossen haben auch eine neue CAD/CAM-Lösung zu implementieren, um über Offline-Programmierung und eine zukünftige Automatisierungslösung noch effizienter arbeiten zu können. Da wird auch eine weitere Maschineninvestition ins Haus stehen, die aber im kleineren Teilesegment anzusiedeln sein wird“, gibt Bogensberger abschließend einen kleinen Zukunftsausblick und Schönbichler ergänzt: „Die Firma mbb hat sich für uns zu einem wertvollen Referenzkunden entwickelt, der auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie man auch in einem Betrieb mit breitem Anwendungsspektrum mithilfe unserer Maschinen die Produktivität signifikant steigern kann.“

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