anwenderreportage

Schachermayer WF 410 MC: Zum Lernen erfunden

Ideale Einsteigermaschinen für die Metalltechniker von morgen: Meister fallen bekanntlich nicht vom Himmel. Vielmehr sind es zahlreiche Erfahrungswerte, die einen wahren Könner seines Faches letztendlich ausmachen. Die STIWA lädt in ihrem Ausbildungszentrum auf Fräsmaschinen von Kunzmann sowie auf Drehmaschinen von Weiler zum neugierigen Experimentieren und schrittweisen Ausloten von Bearbeitungsgrenzen ein. Denn speziell die von Schachermayer nach Attnang-Puchheim gelieferten WF 410 MC-, DA 210-, Praktikant VCPlus- sowie E30-Machinenmodelle wurden zum Lernen erfunden: Neben der Einzelteil- und Kleinserienherstellung zählt nämlich die Ausbildung zu ihren Haupteinsatzgebieten. Von Sandra Winter, x-technik

Die wichtigsten Basics lernen STIWA-Lehrlinge auf Universal-Fräsmaschinen von Kunzmann sowie auf Drehmaschinen der Marke Weiler. Dies gilt nicht nur für angehende Metalltechniker, sondern auch für all jene, die Elektriker oder Mechatroniker lernen.

Die wichtigsten Basics lernen STIWA-Lehrlinge auf Universal-Fräsmaschinen von Kunzmann sowie auf Drehmaschinen der Marke Weiler. Dies gilt nicht nur für angehende Metalltechniker, sondern auch für all jene, die Elektriker oder Mechatroniker lernen.

Shortcut

Aufgabenstellung: Maschinenpark für die Metalltechnik-Grundausbildung bei STIWA.

Lösung: Schachermayer lieferte fürs Fräsen Kunzmann- und fürs Drehen Weiler-Maschinen.

Vorteile: Qualitativ hochwertige, langlebige und einfach bedienbare Maschinen, mit denen die Lehrlinge sowohl mit einer konventionellen als auch mit einer CNC gesteuerten Fertigung vertraut gemacht werden.

Die Lehrlingsausbildung hat bei STIWA, einem der größten Industrieunternehmen Oberösterreichs, langjährige Tradition. Den Firmengründern Herta und Walter Sticht ist dieses Thema seit jeher ein Anliegen, wie u. a. eine aktuelle Lehrlingsquote von 10 % beweist. Im Herbst letzten Jahres waren es 57 Jugendliche, die bei STIWA starteten. Somit befinden sich derzeit in Summe 170 Berufseinsteiger bei Ernst Hanninger und seinen Kollegen in Ausbildung. „Insgesamt gingen bereits mehr als 700 Facharbeiter aus unserer Nachwuchsschmiede hervor, mehr als die Hälfte davon ist immer noch für das Unternehmen tätig. Ich selbst habe hier vor nunmehr 32 Jahren Werkzeugmaschineur (heute Zerspanungstechniker) gelernt“, führt der Ausbilder bei STIWA ein gutes Beispiel dafür an, dass Mitarbeitern bei STIWA unterschiedlichste Sprossen auf der Karriereleiter offenstehen – bei Interesse sogar eine Tätigkeit in China, in den USA oder in Deutschland. Denn das 1972 mit einem Startkapital von lediglich 100.000 Schilling (rund 7.200 Euro) in Attnang Puchheim zu einem extrem erfolgreichen Leben erweckte Familienunternehmen ist mittlerweile an sieben Standorten in vier Ländern vertreten.

„Sogar die besten Lehrlinge jedes Jahrgangs dürfen, sofern sie dies wollen, ein paar Wochen lang in unseren Werken in Nantong oder North Carolina mitarbeiten“, berichtet Hanninger von einem besonderen Zuckerl für besonders motivierte „Newcomer“. Schließlich müsse man in Zeiten eines zunehmenden Fachkräftemangels im wahrsten Sinne des Wortes „alles Mögliche“ tun, um bei jungen Menschen als attraktiver Arbeitgeber aufzuscheinen. Einen hochwertigen, lehrlingsfreundlichen Maschinenpark für die Grundausbildung zur Verfügung zu stellen, zählt ebenfalls dazu.

Prädestiniert für einen Einsatz in der Lehrlingsausbildung: Die WF 410 MC von Kunzmann bietet neben einer manuellen Bedienmöglichkeit über mechanische Handräder mit der TNC 620 von Heidenhain auch eine kompakte, aber vielseitige Bahnsteuerung.

Prädestiniert für einen Einsatz in der Lehrlingsausbildung: Die WF 410 MC von Kunzmann bietet neben einer manuellen Bedienmöglichkeit über mechanische Handräder mit der TNC 620 von Heidenhain auch eine kompakte, aber vielseitige Bahnsteuerung.

Ernst Hanninger
Ausbilder bei STIWA

„Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit der Firma Schachermayer: Sobald wir eine kompetente Hilfestellung oder Beratung benötigen, greifen wir zum Hörer. Als wir erstmals überlegten, eine zyklengesteuerte Drehmaschine anzuschaffen, klärte uns der Chefentwickler Franz Rechberger höchstpersönlich über dieses Maschinenkonzept auf.“

Top-Ausbildung auf Top-Maschinen

Als in den Zukunftsmärkten Hochleistungs- und Fertigungsautomation, Zulieferproduktion sowie Gebäudetechnik und Laborautomation weltweit tätiger Leitbetrieb befindet sich die STIWA natürlich in einer hervorragenden Ausgangsposition für das Rennen um die aussichtsreichsten Nachwuchstalente des Landes. „Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir bei jeder Lehrstelle zwischen mehreren Bewerbern auswählen können“, bestätigt Hanninger. „Man kennt uns in der Region als attraktiven Arbeitgeber, der großen Wert auf eine Top-Ausbildung legt“, fügt er ergänzend hinzu.

Die wichtigsten Basics lernen STIWA-Lehrlinge auf Universal-Fräsmaschinen von Kunzmann sowie auf Drehmaschinen der Marke Weiler. Dies gilt nicht nur für angehende Metalltechniker, sondern auch für all jene, die Elektriker oder Mechatroniker lernen. „Damit ein Gespür für die handzuhabenden Teile hergestellt wird“, sagt Ernst Hanninger, der im seit Ende 2012 bestehenden zentralen Ausbildungszentrum im Werk Attnang 3 als „Lehrmeister“ fungiert. Zusammen mit seinen Kollegen bringt er dem Berufsnachwuchs in zumeist 6er-Kleingruppen die Grundregeln für ein hochpräzises per Handrad oder CNC-gesteuertes Arbeiten näher. „Unsere Lehrlinge stellen lediglich in den ersten Wochen Übungsstücke her, danach liefern sie unserer Teilefertigung in Gampern zu“, erklärt der Ausbilder. Das ist auch der Grund, warum bei STIWA ausschließlich qualitativ hochwertige Maschinen in der Lehrwerkstatt anzutreffen sind: „Alles, was wir hier produzieren, muss einwandfrei sein – einerseits optisch und andererseits von der Funktionalität her. Schließlich werden diese Komponenten in unsere Automationsanlagen eingebaut“, betont der gelernte Werkzeugmaschineur, der seine Schützlinge von der ersten Minute an zu einem gewissenhaften, sauberen und präzisen Arbeiten anhält.

Die STIWA-Lehrlinge lernen bereits in der Grundausbildung, mit TNC-Steuerungen von Heidenhain umzugehen. Somit werden sie bestens auf ihre weitere Metalltechniker-Laufbahn vorbereitet.

Die STIWA-Lehrlinge lernen bereits in der Grundausbildung, mit TNC-Steuerungen von Heidenhain umzugehen. Somit werden sie bestens auf ihre weitere Metalltechniker-Laufbahn vorbereitet.

Ernst Hanninger, Ausbilder bei STIWA (li.), sucht immer dann den direkten Kontakt zu Ernst Endfellner, Außendienst Metallbearbeitungsmaschinen bei Schachermayer, wenn er eine kompetente Hilfestellung oder Beratung benötigt.

Ernst Hanninger, Ausbilder bei STIWA (li.), sucht immer dann den direkten Kontakt zu Ernst Endfellner, Außendienst Metallbearbeitungsmaschinen bei Schachermayer, wenn er eine kompetente Hilfestellung oder Beratung benötigt.

Ernst Endfellner
Außendienst Metallbearbeitungsmaschinen bei Schachermayer

„Mit den Fräsmaschinen von Kunzmann und den Drehmaschinen von Weiler holen wir die Lehrlinge dort ab, wo sie am Beginn ihrer Ausbildung stehen. Wir ermöglichen ihnen einen einfachen Einstieg in die Welt der Metalltechnik und führen sie Schritt für Schritt von der Handbedienung ans Programmieren heran.“

Langlebig und hochpräzise

Die Entscheidung für einen konsequenten Einsatz von Kunzmann Fräsmaschinen während der Grundausbildung fiel bereits vor vielen Jahren, wie sich Ernst Hanninger zurückerinnert. „Für die WF 410 MC sprach, dass sie nicht nur eine manuelle Bedienmöglichkeit über mechanische Handräder, sondern mit der TNC 620 von Heidenhain auch eine kompakte, aber vielseitige Bahnsteuerung bot“, verrät er. Als optional erhältliches Zusatz-Feature zur Standardausführung wählte er den orientierten Spindelhalt für Gewindeschneiden ohne Ausgleichsfutter.

Beim Drehen setzen die Attnang-Puchheimer in ihrem Ausbildungszentrum bevorzugt auf die Marke Weiler, wie Ernst Endfellner, Außendienst Metallbearbeitungsmaschinen bei Schachermayer, als Maschinenlieferant aus Erfahrung weiß: „Neben der Praktikant VCPlus, die mit einer motorisch angetriebenen, mit dem Hauptspindelantrieb synchronisierten Leit- und Zugspindel punktet sowie einer zyklengesteuerten E30 Drehmaschine finden sich hier insgesamt sechs Vertreter der DA-Baureihe – darunter auch drei ältere DA 180-Modelle, auf denen noch der Voest-Alpine Background der Weiler Maschinen zu sehen ist“, spielt er auf die Langlebigkeit dieser Qualitätsprodukte an.

Einige Weiler-Maschinen, die die STIWA bereits vor mehr als fünfzehn Jahren bei der Firma Schachermayer erwarb, wurden erst vor kurzem wieder auf eine – wie Ernst Hanninger es ausdrückt – Top-Genauigkeit gebracht. „Das war die erste Wartung, die wir extern vornehmen ließen. Bis dato hatten wir diese immer selbst gemacht. Trotzdem erreichten wir mit diesen Maschinen Genauigkeiten, die bei Lehrlingswettbewerben stets in sehr guten Ergebnissen mündeten, obwohl Toleranzen im Tausendstel-Bereich einzuhalten waren“, lobt der STIWA-Mitarbeiter die Langzeit-Präzision der DA 210 und DA 180-Drehmaschinen.

Die Praktikant VCPlus von Weiler punktet mit einer motorisch angetriebenen, mit dem Hauptspindelantrieb synchronisierten Leit- und Zugspindel. Bedient wird die Maschine über ein 15“ Multi-Touch Panel.

Die Praktikant VCPlus von Weiler punktet mit einer motorisch angetriebenen, mit dem Hauptspindelantrieb synchronisierten Leit- und Zugspindel. Bedient wird die Maschine über ein 15“ Multi-Touch Panel.

Unter den insgesamt sechs Vertretern der DA-Baureihe finden sich im Ausbildungszentrum der STIWA auch noch drei ältere DA 180-Modelle, die auf den Voest-Alpine Background der Weiler Maschinen verweisen.

Unter den insgesamt sechs Vertretern der DA-Baureihe finden sich im Ausbildungszentrum der STIWA auch noch drei ältere DA 180-Modelle, die auf den Voest-Alpine Background der Weiler Maschinen verweisen.

Infos zum Anwender

Die STIWA Group ist ein Familienunternehmen mit Hauptsitz in Attnang-Puchheim. Neben dem Kerngeschäft der Hochleistungsautomation zählen die Produkt- und Softwareentwicklung für Fertigungsautomation, die Zulieferproduktion von hochwertigen Metall- und Kunststoffbaugruppen, energieeffiziente Gebäudetechnik und Laborautomation zu den Kernkompetenzen der 1972 von Walter und Herta Sticht gegründeten Unternehmensgruppe. Mittlerweile ist STIWA mit sieben Werken in vier Ländern (Österreich, China, USA, Deutschland) und in Summe mehr als 2.000 Mitarbeitern weltweit stark vertreten. Die Exportquote beträgt mehr als 70 %.

Ehrliche Beratung

In der Lehrlingsausbildung ist es nicht immer ganz einfach, die richtige Balance zwischen Fordern und Fördern zu finden. Traditionellerweise werden die „ersten Gehversuche“ in der Metalltechnik auf konventionelle Art gemacht, während danach ein schrittweises Herantasten an die CNC-Programmierung erfolgt. Als Ernst Hanninger zu diesem Zwecke die Anschaffung einer Zyklendrehmaschine ins Auge fasste, suchte er bei der Firma Schachermayer als Maschinenlieferant seines Vertrauens eine ehrliche Beratung. „Serviert“ wurde ihm diese von Franz Rechberger, dem Leiter der Konstruktion und Entwicklung bei Weiler, höchstpersönlich. „Er hat mir die Funktionsweise der E30 und das Konzept dahinter im Detail erklärt“, erinnert sich der Ausbilder bei der Firma STIWA an ein aufschlussreiches Gespräch im Rahmen einer SCH-Hausmesse in Linz, bei der es wie gewohnt nicht nur die aktuellsten Maschinentypen live zu bestaunen, sondern auch die Möglichkeit zu einem direkten Kontakt zu den Herstellerfirmen gab.

Die STIWA-Lehrlinge selbst zeigen sich mit dem ihnen während der Grundausbildung zur Verfügung stehenden Maschinenpark höchst zufrieden, wie eine Blitzumfrage in Attnang-Puchheim ergab: Fabian Kastberger, ein Zerspanungstechniker im ersten Lehrjahr, freut sich, dass man auf einer Weiler sehr schnell erste Erfolge sieht. Matthias Huber, ein angehender Werkzeugbautechniker im zweiten Lehrjahr, hebt die einfache Bedienbarkeit der vorhandenen „Einsteigermaschinen“ hervor. Und Franziska Hörtenhuber, Konstrukteurin im ersten Lehrjahr, führt mit ihrem Statement „Man kann experimentieren und ausprobieren, ohne dabei wirklich Angst haben zu müssen, dass ‚etwas Schlimmes‘ passiert“, abschließend eine weitere anwenderfreundliche Eigenschaft der Kunzmann- bzw. Weiler-Maschinen ins Treffen, die auch Ernst Hanninger und seine Ausbilder-Kollegen enorm zu schätzen lernten im Laufe der Jahre: Die Tatsache, dass sich der Instandsetzungsaufwand nach etwaigen Kollisionen in Grenzen hält.

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