interview

Metall Kofler treibt die Digitalisierung aller Prozesse im Unternehmen voran

Die Metall Kofler GmbH in Fulpmes hat sich auf die Entwicklung und Herstellung hochwertiger Präzisionswerkzeuge spezialisiert. Seit 2016 investiert das Unternehmen permanent in die Digitalisierung aller Prozesse, sowohl in der Fertigung als auch im Vertrieb. Wir sprachen mit Geschäftsführer Ing. Michael Kofler über die Gründe.

Seit 2016 treiben wir die Digitalisierung aller Prozesse in der Fertigung und im Vertrieb konsequent voran, um einen optimalen Kundennutzen zu erzielen.
Ing. Michael Kofler, Geschäftsführer der Metall Kofler GmbH

Seit 2016 treiben wir die Digitalisierung aller Prozesse in der Fertigung und im Vertrieb konsequent voran, um einen optimalen Kundennutzen zu erzielen. Ing. Michael Kofler, Geschäftsführer der Metall Kofler GmbH

Herr Kofler, welche Bedeutung hat das Thema Digitalisierung in Ihrem Unternehmen und wo setzen Sie diese ein?

Digitalisierung bedeutet für uns, alle Abläufe so gut wie möglich zu vereinheitlichen und zu automatisieren. Prozesse, die immer gleich sind, sollen über die Digitalisierung schneller und eindeutiger abgewickelt werden. Wir haben schon sehr früh begonnen, die Digitalisierung aller Prozesse im Unternehmen umzusetzen. Wie häufig bei der Umsetzung von Innovationen gab es auch bei uns immer wieder Widerstände seitens der Beschäftigten, da alte Abläufe eingespielt sind und Veränderungen skeptisch betrachtet werden. Wenn der Prozess dann digitalisiert ist und die Vorteile greifbar werden, will niemand mehr ohne den neuen Erleichterungen und Erkenntnissen arbeiten. Das hat sich bei vielen Digitalisierungsschritten gezeigt.

Um die Programmierung zu standardisieren, die Zerspanungswerkzeuge zu digitalisieren und die Rüstarbeit zu optimieren, wurde 2019 ValueFacturing eingeführt. ValueFacturing kommuniziert direkt und in Echtzeit mit allen Fertigungsakteuren und läuft als Webserver auf allen browserfähigen Maschinen.

Um die Programmierung zu standardisieren, die Zerspanungswerkzeuge zu digitalisieren und die Rüstarbeit zu optimieren, wurde 2019 ValueFacturing eingeführt. ValueFacturing kommuniziert direkt und in Echtzeit mit allen Fertigungsakteuren und läuft als Webserver auf allen browserfähigen Maschinen.

Auch bei der Vernetzung Ihrer Maschinen?

Ja, da die Vernetzung der Maschinen zur Steuerung, Programmierung und Planung der Fertigung unverzichtbar ist. Bei uns ist der gesamte Prozess digitalisiert und die Vertriebsvorgänge werden mit Hilfe von Dashboards gesteuert.

Seit 2018 beschäftigt sich das Unternehmen intensiv mit der Additiven Fertigung - hier im Bild ein additiv gefertigter Drehhalter mit optimierter Innenkühlung.

Seit 2018 beschäftigt sich das Unternehmen intensiv mit der Additiven Fertigung - hier im Bild ein additiv gefertigter Drehhalter mit optimierter Innenkühlung.

Wie muss ich mir das vorstellen?

Der Fertigungsprozess wird durch unsere Produktionsplanung über ein ERP-System geplant. An jeder Maschine sind Terminals, die den nächsten Arbeitsauftrag anzeigen. Dadurch kann die Planung immer wieder die Prioritäten verändern und je nach Dringlichkeit neu reihen. Um die Programmierung zu standardisieren, die NC-Code-Übertragung zu vereinheitlichen, die Zerspanungswerkzeuge zu digitalisieren und die Rüstarbeit zu optimieren, wurde 2019 ValueFacturing® eingeführt. Dadurch wird beispielsweise erkannt, welche Werkzeuge für das entsprechende Programm vorhanden sind und welche noch gerüstet werden müssen. Digital wird dann in der Werkzeugvoreinstellung zeitgerecht angezeigt, welche Werkzeuge zu welchem Zeitpunkt wo benötigt werden und die Maschinen werden dann mit den entsprechenden Werkzeugen inkl. Messdaten befüllt. So konnten wir z. B. durch die digitale Werkzeugvoreinstellung die Rüstzeiten stark und die Einstellkosten um ca. 30 % senken, da meistens das erste Teil schon ein Gutteil ist.

Die Metall Kofler GmbH behauptet seit über 25 Jahren ihre Marktposition als Anbieter von Präzisionswerkzeugen für die spanhebende Fertigung durch innovative Lösungen.

Die Metall Kofler GmbH behauptet seit über 25 Jahren ihre Marktposition als Anbieter von Präzisionswerkzeugen für die spanhebende Fertigung durch innovative Lösungen.

Beschäftigen Sie sich auch mit dem Thema „Additive Fertigung“ und wenn ja, welche Materialien kommen bei Ihnen zum Einsatz?

Wir haben 2018 mit der Additiven Fertigung begonnen. In den ersten zwei Jahren mussten wir das Verfahren erst richtig erlernen. In dieser Zeit haben wir sehr viele Prototypen gefertigt und auch gelernt, bei welchen Teilen es überhaupt sinnvoll ist, sie additiv zu fertigen. Wir drucken im Moment hauptsächlich Werkzeuge aus Material 1.2709, einem Werkzeugstahl. Mittlerweile haben wir unsere Hausaufgaben allerdings gemacht, die Auftragsbücher sind voll und 2022 ist der Drucker schon voll ausgelastet.

Wie sehen Sie hier die weitere Entwicklung in Ihrem Unternehmen?

Wir blicken hier sehr zuversichtlich in die Zukunft und haben auch schon sehr gute Ergebnisse erzielt, besonders bei Werkzeugen mit spezieller Innenkühlung, die auch patentiert wurden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Filtern

Suchbegriff

Unterkategorie

Firmen

Inhaltstyp

Firmentyp

Land