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Voller Erfolg für die INTERTOOL in Wels

Vier Tage lang stand die Messe Wels ganz im Zeichen der industriellen Fertigung. Vom 10. bis 13. Mai präsentierten 250 Aussteller auf der Intertool die enorme Bandbreite ihrer Produkte und Services sowie spannende Einblicke in künftige Entwicklungen. 10.405 Besucher erlebten im Rahmen der größten österreichischen Industrie-Messe, wie vielseitig und wie spannend industrielle Fertigung ist.

Neue Location, erweitertes Konzept, mehr Content: Die „neue“ Intertool 2022 überzeugt Aussteller und Besucher. Und macht Lust auf mehr im Jahr 2024.

Neue Location, erweitertes Konzept, mehr Content: Die „neue“ Intertool 2022 überzeugt Aussteller und Besucher. Und macht Lust auf mehr im Jahr 2024.

Die Intertool wechselte 2022 erstmals von Wien nach Wels, und sie präsentierte sich auch inhaltlich stark erweitert. Ausgehend von ihrem Kern als B2B-Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge, wurde sie um Einrichtungen, Verfahren und Systeme entlang der gesamten Prozesskette der industriellen Fertigung erweitert. Ein Ansatz, der sich vor allem in drei neuen Schwerpunkten widerspiegelte: Additive Fertigung, Automatisierungstechnik und Digitalisierung.

„Mit dem neuen Standort und der erweiterten Ausrichtung der Intertool sind wir durchaus ein Risiko eingegangen – eine Wette, wenn man so will“, sagt Barbara Leithner, COO von RX Austria & Germany. „Dass die Intertool nun ein solcher Erfolg ist, bestätigt uns in unserer grundlegenden Einstellung: Wir müssen uns kontinuierlich weiter entwickeln und mutige Schritte unternehmen, dann werden auch unsere Kunden den Weg gemeinsam mit uns gestalten und gehen.“

Christine Kosar, Head of Operations, ergänzt: „Unsere Partner bestätigen uns, dass der Schritt in die bedeutendste Industrieregion Österreichs richtig war. Wir konnten zahlreiche neue Aussteller begrüßen, und auch bei den Besuchern zeigt sich die Ausstrahlung der Location nach Westösterreich.“

Dass der Entschluss, mit der Intertool nach Wels zu gehen, durchaus umstritten war, sprach Barbara Leithner bei der Eröffnung der Intertool offen an: „Natürlich gab es Diskussionen, sowohl mit den Ausstellern als auch intern. Doch wir waren davon überzeugt, dass sich dieser Schritt als richtig erweisen wird. Die tollen Verkaufsabschlüsse, von denen uns viele unserer Aussteller berichtet haben, untermauern dies.“

Bei der Intertool 2022 konnten zahlreiche neue Aussteller begrüßt werden.

Bei der Intertool 2022 konnten zahlreiche neue Aussteller begrüßt werden.

Erstmals zwei Vortragsbühnen

Zum ersten Mal bot die Intertool in diesem Jahr zwei Content-Bühnen, auf denen – „mitten im Geschehen“ – laufend Vorträge stattfanden. In Kooperation mit den beiden Partnern x-Technik und CDP Austrian Center for Digital Production war ein dichtes Programm entstanden, das sowohl konkrete Beispiele aus der industriellen Praxis als auch wissenschaftliche Themen umspannte.

Die Entwicklung der Messe ist damit selbstverständlich nicht abgeschlossen. RX Austria & Germany ist aktuell dabei, Feedback seitens der Aussteller und Besucher einzuholen und in das zukünftige Messekonzept zu integrieren.

Intertool 2022: Das sagen die Aussteller

Gerhard Melcher schwebte in Gefahr, die Tage zu verwechseln. „Der erste Messetag ist traditionell schwach“, sagt der Leiter Vertrieb Zerspanung und Marketing bei Boehlerit. „Ich habe allerdings von mehreren Mitausstellern gehört, dass sich der Dienstag überhaupt nicht wie ein erster Messetag angefühlt hat. Und diesen Eindruck teile ich.“

Eine eigene Identität

„Die Intertool hat mit der Trennung von der Smart Automation eine eigene Identität erhalten, und das hat der Messe gutgetan“, sagt Walter Eichner, Business Development Manager von Beckhoff Automation Österreich. „Mit der Messe Wels hat sie außerdem einen ausgezeichneten Austragungsort gefunden.“ Für Beckhoff sei die Messe ein Erfolg gewesen, seine Mitarbeiter könnten sich nicht über einen Mangel an Gesprächspartnern beschweren.

Andreas Hrzina, Leiter Marketing und Produktmanagement bei Rittal, hätte sich – wie auch Walter Eichner – für die Intertool 2022 mehr Aussteller im Bereich der Automatisierung gewünscht, befürwortet aber jedenfalls den Wechsel nach Oberösterreich: „Wels bietet eine professionelle Messeinfrastruktur, die im Herzen einer Industrieregion liegt – und somit sehr geeignet ist.“

Das war der richtige Schritt

Jessica Kröll-Gutwenger, Marketingleiterin von Schunk Intec, hat „bereits mit Donnerstagnachmittag das Messekontakt-Ziel erreicht. Wir sind mit der Intertool also mehr als zufrieden.“ Der Wechsel nach Wels hatte in ihren Augen den erwünschten Effekt: „Das war der richtige Schritt. Es hat aus meiner Sicht auf Besucherseite vor allem kleinere Unternehmen mobilisiert, die nie nach Wien gekommen wären. Wir sehen auch deutlich mehr Besucher etwa aus Salzburg, Tirol oder Kärnten, die sich häufig auch kurzfristig zum Messebesuch entschieden haben.“

Fast wortgleich Gebhard Aberer, Regional Managing Director bei DMG Mori Austria: „Die Intertool begeistert besonders unsere kleineren Kunden und KMU, die sonst nicht auf die großen Messen kommen. Auch der Wechsel nach Wels ist gut gewesen, weil hier die österreichische Industrie ihren Hauptsitz hat und mehr Kunden aus den westlicheren Gegenden des Landes kommen, die früher nicht den Weg nach Wien auf sich genommen haben.“ Viele Kunden, ergänzt Aberer, hätten ihm positives Feedback zur familiären Atmosphäre auf der Messe gegeben.

Einfacher, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen

Maria Kronthaler, Prokuristin bei Helmer-Mara, hat einen ähnlichen Eindruck: „Wir sind hier in einem fast schon ländlichen Umfeld, und das bemerkt man auch an der Art der Gespräche. Alles ist weniger steif, es ist einfacher, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.“ Und auch sie berichtet, dass ihre Besucher in diesem Jahr vermehrt aus dem Westen Österreichs gekommen sind, „und davon wären bestimmt viele nicht nach Wien gereist. Hinzu kommt: Die Unternehmen haben dank der räumlichen Nähe auch Mitarbeitern aus anderen Bereichen die Möglichkeit des Messebesuchs gegeben.“

Besucher aus Vorarlberg, Oberösterreich, Kärnten, Tirol und der Steiermark hat auch Katrin Molnar, Prokuristin bei Prirevo 3D-Solutions, vermehrt registriert, „und ich denke, einige wären nicht nach Wien gekommen. Dass der Standort mitten in der wichtigsten Industrieregion Österreichs eine gute Wahl ist, merken wir also an der Besucherstruktur.“ Für „absolut sinnvoll“ erachtet sie auch die inhaltliche Erweiterung der Intertool: „Für Unternehmen aus dem Bereich der Additiven Fertigung ist dies genau das Messeumfeld, in dem sie sich wiederfinden.“

Boehlerit-Marketer Gerhard Melcher sagt dazu: „Die Qualität der Besucher hat in diesem Jahr deutlich zugenommen. Wir haben mit einigen Menschen gesprochen, die ausdrücklich nicht nach Wien gekommen wären. Der Wechsel nach Wels war also definitiv die richtige Entscheidung, und wir spüren auch bereits den Einzug aus dem Raum Südbayern bis nach Baden-Württemberg. Unsere Vertretung in Deutschland besteht darauf, einen Außendienstmitarbeiter für diesen Bereich aktiv in den Messedienst einzubinden.“

Konkrete Verkaufsabschlüsse

Dass eine Messe wie die Intertool auch eine perfekte Plattform für konkrete Verkaufsabschlüsse ist, hat sich auch 2022 bestätigt. „Der österreichische Markt ist für uns einer der wichtigsten“, betont Stefan Hansch, CEO von Emco. „Daher ist die Intertool natürlich sehr interessant für uns, da wir uns hier im Heimmarkt präsentieren können. Wir konnten in den ersten Messetagen bereits einige Aufträge abschließen und sind bisher rundum zufrieden mit der diesjährigen Messe – so kann es weitergehen.“

Auch für Wolfgang Huemer, den Geschäftsführer von Zoller, hat sich die Teilnahme konkret gelohnt: „Für uns sind Messeteilnahmen prinzipiell sehr wichtig. Wir sind mit einem umfangreichen Produktportfolio nach Wels gekommen, und somit konnten sich die Besucher auch wirklich ein Bild von unserem Leistungsspektrum machen. Das hat für unsere Kunden den sehr großen wirtschaftlichen Nutzen, dass sie sich bei der Messe ausführlich informieren können. Und es führt dazu, dass sie bei der Messe das richtige Produkt spezifizieren und sich direkt auf der Messe entscheiden.“

Viele Unternehmen, vor allem auch KMU, seien gleich mit mehreren Mitarbeitern gekommen – von den Entscheidern bis zu jenen, die letztlich mit den Maschinen arbeiten werden. „Hier kommt uns auch der Standort Wels entgegen, denn er ermöglicht den vielen Firmen aus der Region einen Halbtag für die Messe zu reservieren. Das war in der Vergangenheit in Wien nicht in diesem Ausmaß der Fall.“

Die Fachkräfte und die Entscheidungsträger der Zukunft

Interessant ist die Sicht der Aussteller auf die wieder zahlreich erschienenen Schüler: Wurden die einst häufig als eher lästig empfunden, sieht man sie heute vermehrt mit anderen Augen.

Walter Eichner: „Ich finde es sehr erfreulich, dass viele Schüler zur Intertool kommen. Das ist genau der Nachwuchs, den wir brauchen, das sind für uns wichtige Messebesucher.“

Maria Kronthaler: „Wurde früher oft beklagt, dass die ja nur wegen der Give-aways kämen, sieht man in ihnen heute eher die Fachkräfte und die Entscheidungsträger der Zukunft. Ich freue mich sehr, dass so viele von ihnen auch auf der Intertool unterwegs sind – und ich empfinde sie überwiegend als interessiert und gut vorbereitet.“

„Was machen eigentlich die Politiker?“

Ein Thema, das immer wieder für Verärgerung sorgt: die weitgehende Abwesenheit der Politik auf wichtigen Messen. „Das ist leider seit vielen Jahren ein Thema“, bestätigt Jessica Kröll-Gutwenger, „warum wir hier nicht mehr Interesse erwecken, ist für mich nicht nachvollziehbar.“

Auch Walter Eichner findet es persönlich „schade, dass etwa die Industriellenvereinigung die Möglichkeit ausgelassen hat, hier präsent zu sein. Vielleicht würde ja die Orientierung an den Aktivitäten des VDMA in dieser Region der IV guttun.“

Gerhard Melcher vergleicht die Situation mit jener in Deutschland: „Bei den Messen, die ich dort besuche, kommt mindestens der Ministerpräsident, ab und zu auch Minister oder Kanzler. Jetzt haben wir hier in Wels die wichtigste Industriemesse des Landes – und ich muss mich fragen: Was macht eigentlich die Industriellenvereinigung? Was macht die Wirtschaftskammer? Was machen die Politiker? Das ist wirklich enttäuschend.“

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