2D- und 3D-Röntgenprüfanlagen

„Mit der Übernahme von Bosello können wir Gießereien jetzt aus einer Hand genau das Röntgenprüfverfahren, den Service und die Software zur Verfügung stellen, die sie für ihre Qualitätssicherung und ihre Prozessoptimierung brauchen“, betont Dr. Petra Schmidt, Leitung des Field of Business X-ray bei Zeiss. Denn das Anfang 2018 von Zeiss akquirierte Unternehmen bringt Lösungen für die zerstörungsfreie Material- und Bauteilprüfung mit, die das Zeiss Portfolio „sehr gut ergänzen“, so Dr. Schmidt. Insbesondere bei der 2D-Prüfung von Alugussteilen habe die Firma „herausragende Produkte“.

Die 2D-Röntgenanlagen von Bosello erlauben schnell kontrastreiche Aufnahmen auch bis in den Mikrometer-Bereich und ermöglichen damit einen genauen Einblick in das Innere der Gussteile. So können Materialien, Werkstoffe und Bauteile schnell, einfach und kostengünstig auf Fehlstellen geprüft werden – und das bei Bedarf auch vollautomatisch in der Fertigungslinie.

Für viele Anwendungsfälle ist das 2D-Röntgen deshalb auch heute noch die passendste Methode der zerstörungsfreien Bauteilprüfung. Dementsprechend verbreitet ist dieses Verfahren in der Qualitätssicherung. Insbesondere sicherheitssensible Branchen wie die Automobilindustrie und die Luft- und Raumfahrtbranche schreiben eine 100-Prozent-Prüfung der verbauten Gussteile vor.

Sowohl in der Linie als auch im Prüflabor

Mit den Systemen von Bosello prüfen vor allem Zulieferer und OEMs aus der Automobilbranche insbesondere sicherheitsrelevante Bauteile – sowohl in der Linie als auch im Prüflabor. Wenn erforderlich, ermöglichen die Bosello Lösungen zudem eine 100-Prozent-Prüfung der Bauteile in der Linie. Denn die Systeme erfassen Defekte automatisch und sortieren fehlerhafte Bauteile direkt aus; so erhalten Unternehmen die Gewissheit, die sie benötigen. Attraktiv sind die Bosello Lösungen aus einem weiteren Grund: Mit ihnen lassen sich auch mittelgroße und sehr große Gussteile wie Sitzschalen und Unterbauten problemlos prüfen.

Gemeinsam ist allen Bosello Lösungen, dass sie sehr schnell Defekte wie Einschlüsse, Porositäten oder Materialschwund im Inneren der Teile detektieren. Das hilft Unternehmen, die geforderte Qualität zu sichern. Doch mitunter reicht die 2D-Inspektion allein nicht aus, um die Sicherheitsrelevanz der Defekte zu beurteilen oder deren Ursache zu erkennen.

3D-Prüfung im Kommen

In diesen Fällen benötigen Gießereien 3D-Daten. Zwar bieten einzelne 2D-Lösungen optional 3D-Funktionen, „aber diese Geräte liefern in der Regel nicht die Datenqualität wie speziell dafür ausgelegte Geräte, sie sind nicht so einfach zu bedienen und brauchen für die 3D-Aufnahmen zudem deutlich länger“, so Dr. Schmidt. Firmen, die oft und sehr genau wissen müssen, welcher Art und Größe die Defekte sind und wo sie genau liegen, setzen deshalb immer häufiger 3D-Röntgenlösungen wie Zeiss VoluMax oder Zeiss METROTOM ein.

Die automatisierte CT-Lösung VoluMax ermöglicht eine sehr schnelle Prüfung und damit einen hohen Durchsatz. Dabei werden Systeme und Software von Zeiss individuell nach der Prüfaufgabe konfiguriert. Der industrielle Computertomograph arbeitet direkt in der rauen Fertigungsumgebung und liefert automatisch Gut-/Schlecht-Bewertungen zum Aussortieren unbrauchbarer Teile. VoluMax CT-Lösungen werden sowohl inline zur 100-Prozent-Prüfung als auch fertigungsnah zur Prüfung hoher Stichprobenmengen verwendet.

METROTOM ist ebenfalls ein industrieller Computertomograph. Dieser wird in der Regel zum Messen und Prüfen kompletter Bauteile aus Kunststoff oder Leichtmetall eingesetzt. Aufgrund der sehr hohen Auflösung und speziellen Kalibrierung bietet sich der Computertomograph vor allem zum Messen von Bauteilen mit geringen Toleranzen oder kleinen Defektstellen an.

Durch den sehr genauen Blick ins Innere der Teile profitieren Anwender gleich in mehrfacher Hinsicht. Bei einer 100-Prozent-Prüfung von Zylinderköpfen sinkt beispielsweise der Anteil fälschlicherweise aussortierter Gut-Teile deutlich. Zudem erkennen Gießereien auch bei Stichprobenmessungen schneller, welche Maschinenparameter sie wie beeinflussen müssen, um Fehler zu vermeiden. Dies spart Zeit und Kosten. Zudem reduzieren sich die Iterationsschleifen bei der Werkzeugentwicklung, wenn Konstrukteure auf 3D-Volumenmodelle zurückgreifen können.

Alles aus einer Hand

Durch die Übernahme von Bosello bietet Zeiss jetzt sowohl 2D- als auch 3D-Lösungen. So erhält der Kunde von einem Zeiss Berater genau die für ihn passenden bzw. zugeschnittenen Lösungen, Serviceverträge oder Trainings. Und da ZEISS auf der ganzen Welt Vertretungen hat, „sind wir immer ganz nah bei unseren Kunden“, betont Dr. Schmidt. Das gilt natürlich auch für jene Firmen, die sich vor der Übernahme für eine Bosello Lösung entschieden hatten; auch sie profitieren von der globalen Sales- und Service-Präsenz von Zeiss.

Neben der Positionierung als Komplettanbieter im Bereich zerstörungsfreie Material- und Werkstückprüfung sieht Dr. Schmid noch einen weiteren großen Vorteil durch die Übernahme von Bosello: „Wir nutzen die Entwicklungskompetenzen beider Unternehmen und werden unseren Kunden damit noch schneller als bisher innovative Lösungen anbieten können.“

Denn eins steht für Schmidt fest: „Der Trend hin zur Computertomographie wird sich weiter beschleunigen.“ An den dafür gültigen 3D-Qualitätsnormen wird jedenfalls bereits intensiv gearbeitet. Zeiss und Bosello werden laut Schmidt, „diese Entwicklung mitgestalten bzw. antreiben“.

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