anwenderreportage
Schunk Vero-S: Auf den (Null)Punkt gebracht
Die Herstellung komplexer Dreh- und Frästeile zu kürzesten Lieferzeiten ist die Spezialität des oberösterreichischen Auftragsfertigers Steininger. Um Nebenzeiten zu reduzieren setzt man neben einem modernen Maschinenpark daher auch auf sicheres Spannen und schnelles Rüsten. Intelligente Spannsysteme, wie das VERO-S Nullpunkt-Spannsystem von Schunk, bieten hierfür flexible Lösungen für produktives und genaues Arbeiten. Autoren: Ing. Robert Fraunberger, Georg Schöpf / x-technik
Mit VERO-S Nullpunktspannsystem in Verbindung mit dem 5-Achs Kraft-Spanner KONTEC KSX 125 wurde bei Steininger ein Konzept gefunden, das die hohen Anforderungen erfüllt.
Wolfgang Schatzmair
Vertriebstechniker Schunk Intec GmbH
„Bei der Firma Steininger kommen die Vorteile des VERO-S Nullpunkt-Spannsystems in Verbindung mit dem KONTEC KSX voll zur Geltung. Das Baukastensystem liefert genau die Flexibilität und Robustheit, die für die häufigen und schnellen Rüstvorgänge benötigt werden.“
Die Firma Steininger Metallbearbeitung GmbH im oberösterreichischen Wels hat sich auf die Herstellung von zumeist komplexen CNC-Dreh- und Frästeilen spezialisiert. Im 1978 gegründeten Unternehmen konzentriert man sich seit jeher auf die zerspanende Fertigung. Die gut 200 Kunden, die Steininger regelmäßig bedient, können sich deshalb auf gewachsenes Know-how verlassen – das Unternehmen beschäftigt fast ausschließlich Facharbeiter. Auf dieses Qualitätsmerkmal ist man bei Steininger besonders stolz, daher bildet Steininger seine Facharbeiter auch selber aus. Das Traditionsunternehmen fertigt für Kunden aus dem allgemeinen Maschinenbau, dem Flugzeugbau, der Medizintechnik und der Elektroindustrie.
Auf einer Fläche von 2.500 m² und einem Maschinenpark, bestehend aus 28 CNC-Dreh- und Fräsmaschinen, werden dabei die verschiedensten Materialien, von diversen Stahlsorten über Titan bis hin zu Kunst- und Verbundstoffen bei typischen Losgrößen von 60 bis 70 Stück verarbeitet. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Fertigung komplexer Werkstücke in kürzester Zeit. Aber auch Prototypen, Einzelteile und Kleinserien bis 1.000 Stück stellt das Unternehmen regelmäßig her. „Die Fokussierung auf CNC-Drehen und CNC-Fräsen führt zu einem kontinuierlichen Know-how-Aufbau, von dem letztendlich unsere Kunden in puncto Qualität und Lieferzeit profitieren“, erklärt Hans-Peter Steininger, Geschäftsführer der Steininger Metallbearbeitung GmbH.
Bernd Rendl, Abteilungsleiter / AV bei Steininger und Wolfgang Schatzmair, Vertriebstechniker bei Schunk vor der Hermle C 42 U, auf der das VERO-S Spannsystem für kurze Rüstzeiten bei hoher Genauigkeit sorgt.
Hans-Peter Steininger
Geschäftsführer Steininger GmbH
„Wir haben nach einem Spannsystem gesucht, mit dem wir die Leistungsfähigkeit des neuen 5-Achsen-Bearbeitungszentrums voll auszunutzen können. VERO-S von Schunk erfüllt das optimal. Das Ergebnis sind Präzisionsteile, gefertigt in kürzest möglicher Zeit.“
Optimierte Rüstprozesse als Erfolgsfaktor
Dass kurze Lieferzeiten einen Vorsprung im Markt bedeuten, wurde bei Steininger früh erkannt. Deshalb wird auch besonderer Wert auf optimal abgestimmte Arbeitsprozesse und gut geschultes Personal gelegt. „Durch konsequente Optimierung unserer Fertigungsprozesse können wir unseren Kunden kurze Lieferzeiten auch für komplexe Teile bieten“, so Hans-Peter Steininger weiter.
Durch einen intensiven Workshop im Rahmen eines Automobilcluster-Projektes wurden im Zusammenwirken mit den Firmen Rosenbauer, Stiwa und Kraiburg Strategien für die Optimierung von Rüstprozessen erarbeitet. Diese werden derzeit bei Steininger auch umgesetzt. „Das führt zu weiteren Verbesserungen in der Effizienz und Geschwindigkeit bei Rüstvorgängen, wodurch unsere Wettbewerbsfähigkeit noch weiter verbessert wird“, freut sich der Geschäftsführer.
Qualitätssicherung und Dokumentation am Zeiss Mess-Center. Auch hier gewährleistet das VERO-S Spannsystem schnelles und präzises Arbeiten mit kurzen Rüstzeiten auf den (Null)Punkt gebracht.
Infos zum Anwender
Steininger Metallbearbeitung ist eines der führenden oberösterreichischen Unternehmen im Bereich der zerspanenden Metallbearbeitung. Als traditionelles Familienunternehmen 1975 gegründet, beschäftigt Steininger heute rund 65 bestens geschulte Mitarbeiter am Standort Wels. Auf einer Produktionsfläche von über 2.500 m² und einem Maschinenpark mit 28 modernsten CNC Dreh- und Fräsmaschinen werden Präzisionsteile aus unterschiedlichsten Materialien in kürzester Zeit gefertigt.
Präzision mit System
Zusätzlich wurde durch die Anschaffung eines modernen 5-Achs-Bearbeitungszentrums in Verbindung mit einem hochpräzisen Portalmessgerät ein Maschinensystem geschaffen, das bei Fertigungsgenauigkeiten im Bereich von unter 5 µ ein durchgängiges Konzept von der Bearbeitung über das Messen bis zur Dokumentation bereitstellt.
Mit dem Hermle C 42 U 5-Achsen-Bearbeitungszentrum, das seit Februar dieses Jahres den Maschinenpark erweitert, können bis zu 1.400 kg schwere Werkstücke hochdynamisch auf fünf Achsen simultan bearbeitet werden. Für die Qualitätssicherung und Dokumentation baut Steininger auf eine Zeiss Contura G2 Messmaschine. Die VAST® Scanning-Technologie ermöglicht Formprüfungen in maximaler Geschwindigkeit bei hoher Qualität der Messergebnisse. Das führt zu einer hochpräzisen Teilefertigung.
Intelligent gelöst: maßgeschneiderte Spannlösungen mit Komponenten aus dem VERO-S Baukastensystem in Verbindung mit Eigenbauteilen.
Anforderungen an die Spanntechnik
Schnelles und genaues Arbeiten in der zerspanenden Fertigung stellt aber auch besondere Anforderungen an die Spanntechnik. „Um unsere Kunden zeitnah bedienen zu können und die neue Maschine effizient nutzen zu können, haben wir nach einer intelligenten Spannlösung gesucht, die es uns ermöglicht, unsere Rüstzeiten zu minimieren und gleichzeitig unser Qualitätsversprechen zu halten“, schildert Hans-Peter Steininger seine Anforderung.
Dazu hat das Team von Steininger Metallverarbeitung verschiedene Systeme evaluiert. Um auch bei größeren Teilen auf Dauer die geforderte Maßhaltigkeit zu gewährleisten, wurde ein besonders robustes System gesucht. Neben der Genauigkeit und der Stabilität war ein weiteres wesentliches Kriterium, dass das Spannsystem leicht zu reinigen sein sollte. „Bei häufigem Rüsten ist die Verschmutzung ein Thema, das man unbedingt berücksichtigen muss“, schildert Bernd Rendl, Leiter AV, die Anforderungen an das zukünftige System.
Das VERO-S Nullpunktspannsystem von Schunk deckt nicht nur alle erdenklichen Spannvorgänge ab, es liefert durch seine robuste Bauweise auch die geforderte Stabilität und Maßhaltigkeit auch bei schweren Teilen und hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten. Die Firma Steininger setzt auf eine 6-fach-Spannstation VERO-S NSL plus 600.
VERO-S: sicher spannen bei maximaler Flexibilität
Mit dem Schunk VERO-S Nullpunktspannsystem in Verbindung mit den 5-Achs-Kraft-Spanner KONTEC KSX 125 – ebenfalls von Schunk – wurde ein Konzept gefunden, das all diese Anforderungen erfüllt. „Das VERO-S Nullpunktspannsystem sorgt für höhere Maschinenlaufzeiten und für eine rationellere Fertigung ab Losgröße 1. Besonders bei Kleinserien und großer Variantenvielfalt der Werkstücke lassen sich mit dem System von Schunk ganz erhebliche Kostenvorteile erzielen“, bestätigt Bernd Rendl, der nicht unerwähnt lässt, dass man sich neben praktischen Tests auch bei namhaften Firmen umgehört hat.
VERO-S bildet ein modulares System aus Spannelementen die sich für flexibles, schnelles Rüsten zu maßgeschneiderten Lösungen zusammenstellen lassen. Die Komponentenpalette des Nullpunktspannsystems von Schunk deckt dabei nicht nur alle erdenklichen Spannvorgänge ab, es liefert durch seine robuste Bauweise und durch Einzugskräfte von bis zu 25 KN auch die geforderte Stabilität und Maßhaltigkeit auch bei schweren Teilen und hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten. „Es lassen sich damit auf einfache Weise beispielsweise auch Schraubstockkaskaden bilden, um lange Teile präzise und sicher zu spannen“, erläutert Wolfgang Schatzmair, zuständiger Vertriebstechniker bei Schunk. „Der Anwender hat die Freiheit, sein Spannsystem sowohl aus vorgefertigten Komponenten, als auch eigengefertigten Bauteilen zu kombinieren“, beschreibt Schatzmair die Vorteile dieses Systems weiter. Durch die gekapselte und absolut dichte Bauweise lässt sich das VERO-S leicht reinigen und trotzt auch starker Verschmutzung und intensiver Kühlmitteldisposition. „Um Lebensdauer und Prozesssicherheit zu optimieren, sind der Grundkörper und sämtliche Funktionsteile wie Spannbolzen und Spannschieber aus gehärtetem, rostfreiem Edelstahl ausgeführt“, ergänzt er.
Kraftpaket für die 5-Achs-Bearbeitung
Das kraftverstärkte Spannsystem KONTEC KSX, das als Spezialist für die 5-Achsen-Komplett-/Simultanbearbeitung für die perfekte Werkstückspannung auf engem Raum sorgt, ergänzt das VERO-S System zu einer durchgängigen Lösung. Das kompakte und damit optimal zugängliche Spannsystem verfügt über werkzeuglos einstellbare Spannkräfte zwischen 4 und 40 kN, gemessen direkt am Werkstück.
„Die Auflagefläche in einer Höhe von 211 mm gewährleistet, dass die Werkstücke auf allen Seiten optimal zugänglich sind. Mit einer einzigen Hebeldrehung sind sie in weniger als einer Sekunde vibrationssicher und wiederholgenau gespannt“, hebt Wolfgang Schatzmair die Vorteile des 5-Achs-Spannsystems hervor. Weil die Spannung auf Zug erfolgt, biegt sich der Grundkörper dabei nicht durch. Zudem verhindert der Spannmechanismus, dass sich die Spannbacken aufbiegen.
Sowohl der Antrieb als auch der Verstellmechanismus des 5-Achs-Spanners sind vollständig gekapselt und damit ebenso gegen Späne, Schmutz und Kühlschmiermittel geschützt.
Die Spannbolzen des Nullpunktspannsystems VERO-S sind unmittelbar in den Grundkörper des 5-Achs-Spanners montie¬rt. „In Verbindung mit dem Nullpunktspannsystem kann der KSX in Sekundenschnelle und mit maximaler Wiederholgenauigkeit auf den Maschinentisch eingewechselt werden“, bestätigt Bernd Rendl.
Das Gesamtpaket muss stimmen
Neben der beschriebenen Kombination, die seit dem Frühjahr auf dem neuen 5-Achs-BAZ eingesetzt wird, baut Steininger auch in anderen Bereichen auf die bewährte Schunk Spanntechnik. „Eine gute Betreuung ist uns sehr wichtig, denn nur so können wir zuverlässig planen“, beschreibt Hans-Peter Steininger die langjährige Zusammenarbeit mit Schunk, die mit dem Firmenneubau in Allhaming (OÖ) ihr Serviceangebot noch weiter ausbauen können.
Mit Schunk arbeitet Steininger schon viele Jahre erfolgreich zusammen. So setzt der Lohnfertiger fast ausschließlich auf Spanntechnik des deutschen Herstellers. Für Hans-Peter Steininger ist klar: „Das kann nur funktionieren wenn Service, Qualität und Verfügbarkeit stimmen.“ Ein konsequent umgesetztes Spann- und Rüstkonzept ist für Steininger Metallverarbeitung ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um Kundenanforderungen schnell und präzise umzusetzen. Dass beim implementierten VERO-S Nullpunkt-Spannsystem in Verbindung mit dem KONTEC KSX einmal mehr auf Produkte aus dem Hause Schunk gesetzt wurde, ist ein Zeichen für eine funktionierende Zusammenarbeit.
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