anwenderreportage

Hainbuch Toplus mini Axfix: Die Vapor-Brüder aus Tirol

Hainbuch-Spannmittel sorgen für Präzision und Flexibilität: Mit Liebe zum Detail, präziser Verarbeitung und einer großen Portion Know-how fertigt die FIS Zerspanungstechnik GmbH mit Sitz in Innsbruck auf 2.000 m² komplexe Dreh- und Fräsbauteile in höchster Qualität. Eine entscheidende Rolle dabei spielen neben einem modern ausgestatteten Maschinenpark flexible und hochqualitative Spannmittel aus dem Hause Hainbuch. Von Christof Lampert, x-technik

Gerade bei einem kleinen Maschinenbauraum und im Serienbetrieb ist Toplus mini ideal: Geringerer Energiebedarf, dynamischere Spindelbeschleunigungen und verkürzte Taktzeiten lassen die Kosten je Werkstück sinken.

Gerade bei einem kleinen Maschinenbauraum und im Serienbetrieb ist Toplus mini ideal: Geringerer Energiebedarf, dynamischere Spindelbeschleunigungen und verkürzte Taktzeiten lassen die Kosten je Werkstück sinken.

Richard Gierlinger
Geschäftsführer Hainbuch Österreich

„Wir unterstützen unsere Kunden wo wir können und geben unser Fachwissen gerne weiter. Das freut uns natürlich sehr, dass in allen sechs Maschinen Spannmittel von Hainbuch zum Einsatz kommen.“

Die Erfolgsgeschichte der FIS Holding GmbH aus Tirol begann bereits 2002. In diesem Jahr legte Franjo Stijepic mit dem „Frankys Gebraucht-Wagenhandel“ den Grundstein für das heutige erfolgreiche Unternehmen. Im Jahr 2009 traten die Söhne Stefan, Niko und Marijo in das Management des Familienbetriebs ein. Sie arbeiten nicht nur Hand in Hand, sondern bereichern das Unternehmen auch immer wieder durch neue Geschäftsideen, wie z. B. mit der Gründung der Marke Vapor Giant, mit dem das Familienunternehmen 2014 in den Markt der E-Zigaretten eingestiegen ist. Mit ausgereiften Technologien und einem überzeugenden Design haben es die drei Brüder mittlerweile unter die Top Fünf weltweit im High-End-Sektor für Verdampfer geschafft. Produziert werden diese im eigens dafür gegründeten Unternehmen der FIS Zerspanungstechnik GmbH in Innsbruck.

Die „mini“-Baureihe glänzt mit einer um bis zu 30 % reduzierten Masse und 1/3 geringerem Futterdurchmesser.

Die „mini“-Baureihe glänzt mit einer um bis zu 30 % reduzierten Masse und 1/3 geringerem Futterdurchmesser.

Marijo Stijepic
Geschäftsführer FIS Zerspanungstechnik GmbH

„Während die Hauptspindel die Vorderseite bearbeitet, wird auf der Gegenspindel gleichzeitig die Rückseite bearbeitet. Ohne Hainbuch könnten wir diese ganzen Fertigungsaufgaben in dieser Qualität und dazu noch so flexibel gar nicht fertigen.“

Vapor Giant: Wie alles begann

Hinter der Erfolgsgeschichte stehen die drei Brüder Stefan, Niko und Marijo Stijepic, alle gelernte Maschinenbauer, leidenschaftliche Techniker, Produktentwickler aus Überzeugung und seit 2011 selbst Dampfer. Doch was sie damals an E-Zigaretten auf dem Markt fanden, entsprach nicht ihren Anforderungen. Langweiliges Design, mangelnde Auswahl, lange Lieferzeiten – kein Modell überzeugte sie zu 100 Prozent. Was blieb ihnen also anderes übrig, als selbst E-Zigaretten zu entwickeln?

So entstand 2013 ihr erster Verdampfer aus hochwertigem Edelstahl und in einem außergewöhnlichen Design, guter Akkuleistung und leicht zu wickeln. Das war die Geburtsstunde des V1, der zunächst nur für Freunde und Familie gedacht war. Heute gehört das Unternehmen zu den Top-Herstellern von E-Zigaretten, ist Marktführer in Deutschland im High-End-Bereich und nicht mehr aus Europas Dampfer-Szene wegzudenken. „Wir haben einen Ersatz für die Zigarette gesucht und begannen dann 2011 zu dampfen. Nachdem wir alle drei gelernte Maschinenbautechniker sind, haben wir uns gesagt, das können wir doch besser und so entwickelten wir 2013 unseren ersten Verdampfer“, erzählt Marijo Stijepic. Mittlerweile ist mit Ivan auch noch der jüngste Bruder in das Unternehmen mit eingestiegen und Vapor Giant bietet neben den Verdampfern in den unterschiedlichsten Größen, Farben und Sondereditionen auch Liquids, Watte und Zubehör an.

Um die geringe Störkontur zu erhalten, hat die Toplus mini-Baureihe eigene Spannmitteladaptionen mit kleinerem Befestigungslochkreis.

Um die geringe Störkontur zu erhalten, hat die Toplus mini-Baureihe eigene Spannmitteladaptionen mit kleinerem Befestigungslochkreis.

Gründung der FIS Zerspanungstechnik GmbH

„Wir haben unseren ersten Verdampfer in Tirol fertigen lassen. 2014 verlagerten wir die Produktion nach Kroatien. Hier in Innsbruck war nur noch das Finishing, die Reinigung und die Endmontage“, so Ivan Stijepic. „Letztes Jahr haben wir uns dann entschieden, die Produktion wieder zurück nach Tirol zu holen und am neuen Standort der FIS Holding in Innsbruck alles selber zu machen. Wir wollten einfach schneller agieren, flexibler sein und zudem stimmte die Kommunikation mit unserem kroatischen Lohnfertiger nicht mehr. Wenn wir z. B. in einer Hülse eine zweite Stufe fräsen wollten, dann war das früher ein langwieriger Prozess. Jetzt konstruieren wir das Teil, programmieren es, schicken es zur Maschine und fertig“, erzählt Marijo Stijepic.

Die Entscheidung, alles von nun an selber zu fertigen, war auch der Startschuss der neu gegründeten FIS Zerspanungstechnik GmbH, welche wie die Vapor Giant GmbH, die FIS Restaurant GmbH und die FIS Carwash GmbH zwischenzeitlich unter das Dach der FIS Holding GmbH eingebracht wurde. Für die Fertigung der Verdampfer haben die vier Brüder fünf Doosan Puma TT1800SY und eine Doosan LYNX 2100 LY neu angeschafft. Die Horizontal-Drehzentren sind für die Serienfertigung hochgenauer Teile ausgelegt und perfekt für das Teilespektrum der Vapor Giant ausgelegt. „Die linke und rechte Spindel und der obere und untere Revolver arbeiten unabhängig voneinander und verdoppeln so die Produktivität der Maschine. Selbstverständlich bieten wir unseren hochmodernen Maschinenpark und das Fachwissen unserer Mitarbeiter auch als Lohnfertiger für die unterschiedlichsten Branchen, Bauteile, Baugruppen, Groß- oder Kleinserien an“, sagt Marijo Stijepic.

Auf der Hauptspindel kommt ein Toplus mini Axfix 65 zum Einsatz und auf der Gegenspindel ein Spanntop m52.

Auf der Hauptspindel kommt ein Toplus mini Axfix 65 zum Einsatz und auf der Gegenspindel ein Spanntop m52.

Jürgen Schmidhuber
technischer Verkauf Hainbuch Österreich

„Solch dünnwandige Teile können Sie nur mit einem Axfix von Hainbuch präzise abgreifen, da hier das Spannen ohne Rückzug erforderlich ist.“

Das richtige Spannfutter ist entscheidend

Für die Präzision und Flexibilität der zu fertigenden Teile werden in allen sechs Maschinen Spanndorne und Spannfutter von Hainbuch eingesetzt. „Wir haben uns zusammen das Teilespektrum der FIS Zerspanungstechnik angeschaut und uns dann für ein Spannfutter Toplus mini Axfix 65 für die Hauptspindel und ein Spannfutter Spanntop mini Axfix in der Größe 52 für die Gegenspindel entschieden. Für die Hauptspindel nehmen wir normalerweise ein Axzug-Futter. In diesem Fall haben wir uns aber für ein Axfix entschieden, da die FIS Zerspanungstechnik so kleine und filigrane Teile fertigt, dass hier das Spannen ohne Rückzug erforderlich war“, erzählt Jürgen Schmidhuber, technischer Verkauf bei Hainbuch Österreich.

Richard Gierlinger, Geschäftsführer von Hainbuch Österreich, ergänzt: „Das ist auch eine Stärke von Hainbuch, dass wir solche Spannmittelauslegungen aufgrund von Zeichnungen realisieren können. Wir haben hierfür eine eigene Abteilung, die sich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigt.“ Die „mini“-Baureihe verfügt zudem über eine um bis zu 30 % reduzierte Masse und ein Drittel geringerem Futterdurchmesser. Das bedeutet einen gesenkten Energieverbrauch und eine bessere Werkstückzugänglichkeit. „Wir drehen hier z. B. auf der Hauptspindel ein Teil aus PEEK 2 mit 1,0 mm Länge, dann wird dieses Teil von der Gegenspindel abgegriffen, abgestochen, zurückgefahren und dann nochmals plangedreht und abgesenkt. Solch dünnwandige Teile kann man nur mit einem Axfix-Futter von Hainbuch sauber und präzise abgreifen“, erklärt uns Marijo Stijepic.

Die Vapor Giant Verdampfer überzeugen mit Qualität und durch ihre edle und aufwendige Optik.

Die Vapor Giant Verdampfer überzeugen mit Qualität und durch ihre edle und aufwendige Optik.

Infos zum Anwender

Die FIS Zerspanungstechnik GmbH wurde 2020 gegründet und fertigt Dreh- und Fräsbauteile vom Prototypen bis hin zur Serienfertigung für die unterschiedlichsten Branchen. Das Leistungsspektrum umfasst neben der Produktion von Präzisionsdrehteilen und komplexen Baugruppen auch die mechanische Oberflächenveredelung, DLC-Beschichtung, Lasern und Glasperlenstrahlen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Innsbruck und ist Teil der FIS Holding GmbH.

Hohe Haltekraft durch Hainbuch-Technologie

Bei der FIS Zerspanungstechnik kommen neben den Spannfuttern auch noch unterschiedlichste Spanndorne von Hainbuch zum Einsatz. Das zentrale Element der Spanndorne von Hainbuch ist die vulkanisierte Segmentspannbüchse. Eine konventionelle Spannhülse aus Federstahl ist laut Schmidhuber nur auf Federhärte vergütet, damit weich und muss sich verbiegen, um das Werkstück zu spannen. Die Hainbuch Segmentspannbüchse aus extrem verschleißfestem Chrom-Nickel-Einsatzstahl hat dagegen sehr harte, verschleißfeste und steife Segmente. Alle Funktionsflächen werden in einer Aufspannung komplett fertig geschliffen, sodass laut Schmidhuber höchste Rundlaufgenauigkeit garantiert ist. „Oft scheitert eine Komplettbearbeitung daran, dass ein vernünftiges Innenspannmittel fehlt. Das Backenfutter ist in vielen Fällen Notbehelf, aber auch herkömmliche Spanndorne mit geschlitzten Spannhülsen geraten in puncto Genauigkeit, Steifigkeit und Öffnungshub schnell an ihre Grenzen. Ganz im Gegensatz zu unseren Spanndornen. In ihnen steckt modernste Spanntechnologie, die auch in sehr kritischen Anwendungsbereichen überzeugt“, sagt der technische Verkäufer von Hainbuch Österreich.

Hier ein Überblick über das Teilespektrum eines Verdampfers.

Hier ein Überblick über das Teilespektrum eines Verdampfers.

Mit Mando Adapt schneller zum Ziel

Um eine hohe Flexibilität zu erhalten, hat die Spanntop mini-Baureihe eigene Spannmitteladaptionen. Um von Außen- auf Innenspannung ohne Spannmittelwechsel umzurüsten, verwenden die Techniker bei FIS Zerspanungstechnik das Mando Adapt System von Hainbuch. „Mit dem Mando Adapt können sie den Spanndorn auf das montierte Spannmittel aufsetzen, drei Schrauben festziehen, der Dorn wird dadurch im Spannmittel verriegelt und fertig. Das spart eine Menge Zeit und der Mando Adapt überzeugt dabei auch noch mit extremer Steifigkeit und Präzision. Es kann bei rotierenden Produkten ein Rundlauf von 0,005 mm zwischen Futter- und Dornkegel und bei stationären Spannmitteln eine Wiederholgenauigkeit von 0,003 mm erreicht werden. Und das Beste – alles ohne lästiges Ausrichten“, so Schmidhuber weiter.

Eine erfolgreiche Partnerschaft (v.l.n.r.): Ivan und Marijo Stijepic mit Jürgen Schmidhuber und Richard Gierlinger.

Eine erfolgreiche Partnerschaft (v.l.n.r.): Ivan und Marijo Stijepic mit Jürgen Schmidhuber und Richard Gierlinger.

Ivan Stijepic arbeitet mit der Software GibbsCAM von SolidWorks.

Ivan Stijepic arbeitet mit der Software GibbsCAM von SolidWorks.

Alles aus einer Hand

„Wir können hier in unserer modernen Fertigung alles aus einer Hand anbieten, vom Drehen, Fräsen, Gewindebohren, Gewindeschneiden, Einstechen, Abstechen usw. bis hin zum Lasern, Gravieren, Beschichten und Reinigen. Ohne Hainbuch könnten wir diese ganzen Fertigungsaufgaben in dieser Qualität und dazu noch so flexibel gar nicht fertigen“, so das abschließende Resümee der Vapor-Brüder und Richard Gierlinger ergänzt: „Alle reden immer von der Medizintechnik. Wenn sie sich das Teilespektrum und die Durchmesser der Vapor Giant ansehen, dann ist die Komplexität der Teile teilweise sogar höher als in der Medizintechnik – und das freut uns natürlich sehr, dass wir hier mit unseren Lösungen und auch mit unserem Fachwissen helfen konnten.“

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