Hainbuch TOPlus: Spannende Technik
Hainbuch-Baukastensystem im Einsatz bei der Aus- und Weiterbildung: Um in der Ausbildung auch moderne Technologie zum Einsatz zu bringen, unterstützt die Hainbuch in Austria GmbH das Ausbildungszentrum Braunau mit Spannsystemen aus der Torok und Manok-Reihe. Technologie, die im täglichen Arbeitseinsatz wertvolle Dienste leistet, wird so bereits für Lehrlinge nutzbar und hilft mit, die große Bandbreite der Spanntechnik für die Zerspanung kennenzulernen. Von Georg Schöpf, x-technik
Spannköpfe, wie sie im Hainbuch Torok SE Spannfutter zum Einsatz kommen, zählen zu den modernsten Spannmitteln auf dem Markt.
Zum ABZ Braunau
1995 wurde die ABZ GmbH als ausgelagerte Lehrwerkstätte der AMAG gegründet. Eigentümer der GmbH sind zu 80 Prozent das BFI OÖ und zu 20 Prozent die AMAG. Aufgrund der guten Ausbildungskonzepte im ABZ nehmen immer mehr Betriebe der Region Ausbildungsangebote für Lehrlinge und Fachpersonal in Anspruch. Das ABZ sieht diesen Umstand als Bestätigung seines Weges, möglichst industrienahe und zeitgemäße Qualifizierung zu vermitteln.
www.abz-braunau.at
Dass Lehrlingsausbildung nicht immer vollständig im Betrieb erfolgen muss, beweist das Ausbildungszentrum Braunau GmbH schon seit über 20 Jahren. 1995 hat die ebenfalls in Braunau ansässige AMAG entschieden, die Lehrlingsausbildung auf neue Beine zu stellen und hat diesen Bereich in Zusammenarbeit mit dem bfi Oberösterreich ausgegliedert. Im Braunauer Industriegebiet ist so ein Ausbildungszentrum entstanden, das mittlerweile für 45 Betriebe aus der Region die praktischen Ausbildungsanteile für unterschiedliche Berufsbilder ganz oder teilweise übernommen hat. Zu den Nutzern dieser Leistung gehören namhafte Unternehmen wie AMAG, HAI oder KTM ebenso wie zahlreiche klein- und mittelständische Unternehmen.
Auf über 2.000 m² finden die Ausbildungsanteile für die unterschiedlichen Bereiche statt, wovon gut 600 m² allein auf die Zerspanung entfallen. Diese ist mit modernen Dreh- und Fräsmaschinen bis hin zu Robotertechnik ausgestattet. Über 300 Lehrlinge durchlaufen jährlich ihre Ausbildung am ABZ in Braunau.
Dieter Geisberger
Leiter Ausbildungszentrum Braunau
„Auch in der Ausbildung muss mit modernen Technologien gearbeitet werden. Nur so können die Lehrlinge und Lehrgangsteilnehmer erfahren, was in der Industrie zum Einsatz kommt.“
Breitgefächertes Ausbildungskonzept
Im ABZ werden die Bereiche Zerspanung, CNC/CAD/CAM, Mechanik, Elektrotechnik, Schweißen sowie kaufmännische Module angeboten. Die Unternehmen, die ihre Lehrlinge im ABZ ausbilden lassen, können aus diesen Bereichen genau diejenigen Inhalte auswählen, die für ihre jeweiligen Ausbildungsberufe erforderlich sind. Ebenso ist man beim ABZ in der Lage, die TÜV-Prüfungen für Schweißtechnik abzunehmen sowie die Lehrlinge auf ihre Lehrabschlussprüfung vorzubereiten. „Mit unseren Ausbildungsmodulen sprechen wir aber nicht nur Lehrlinge an, sondern bewegen uns auch zu einem hohen Prozentsatz im Bereich der Erwachsenenaus- und -weiterbildung“, erklärt Dieter Geisberger, der das ABZ leitet. Er ist neben seiner Leitungsfunktion auch WorldSkills-Experte Österreich für den Bereich CNC-Drehen. Außerdem ist das ABZ Braunau Zertifiziertes Heidenhain Ausbildungszentrum.
Dadurch erhält jeder Lehrling genau die Inhalte vermittelt, die er später im Beruf braucht. „Wir legen besonderen Wert darauf, dass die Ausbildungskonzepte auf die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens und Lehrlings angepasst werden. Nur so wird gewährleistet, dass ein reibungsloser Übergang ins Berufsleben im Betrieb gelingt“, ergänzt Martin Weiß, Meister Zerspanung und CAD, der am ABZ auch für die Kurs-Koordination verantwortlich ist.
Im Ausbildungszentrum Braunau erfahren die Lehrlinge, wie in der Industrie gearbeitet wird und lernen die eingesetzten Betriebsmittel kennen.
Moderne Technologien
Dabei achtet man am ABZ stets darauf, dass in der Ausbildung ein Mix aus bewährten, konventionellen und modernen Technologien vermittelt wird. „Die Lehrlinge müssen zunächst den Umgang mit dem jeweiligen Werkstoff und den dazu passenden Werkzeugen erlernen. Sie müssen quasi ein Gespür dafür entwickeln, wie die einzelnen Faktoren und Komponenten zusammenwirken. Haben sie dieses Grundverständnis erlangt, ist es natürlich erforderlich, auch moderne Werkzeuge und Maschinen kennenzulernen“, erzählt Geisberger. Dieser Ansatz kommt auch bei den Spannmitteln zum Tragen. „Die Lehrlinge müssen lernen, dass eine genaue und effektive Zerspanung nur dann möglich ist, wenn das Werkstück fest eingespannt ist. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beim Drehen ist das klassisch das Dreibackenfutter. Moderner hingegen geht es mit Spannsystemen, die das Werkstück enger umfassen, wie zum Beispiel die Spannsysteme von Hainbuch“, geht Weiß ins Detail.
Das Vario Quick Anschlagsystem erlaubt maßgenaues, spielfreies Spannen.
Richard Gierlinger
Geschäftsführer der Hainbuch in Austria GmbH
„Wir sehen uns in der Verantwortung Ausbildungsbetriebe mit unseren modernen Spannmitteln zu unterstützen. Das ist unser Beitrag zu einer sinnvollen, praxisnahen Ausbildung.“
Spannen wie in der Industrie
„Uns ist es besonders wichtig, dass schon Lehrlinge in der Ausbildung mit modernen Spannmitteln Erfahrung sammeln können. Darum unterstützen wir als Spannmittelhersteller aktiv Betriebe wie das ABZ. Unser Hainbuch-Baukastensystem ermöglicht es mit geringstem Aufwand unterschiedlichste Werkstücke sicher zu spannen. Wir unterstützen die Ausbildungsbetriebe dabei, die richtige Auswahl für die jeweiligen Aufgaben zu treffen, so dass eine möglichst umfassende Ausbildung geboten wird. So bietet das im ABZ verwendete Torok SE Gr.65-Spannfutter mit den dazugehörigen Spannköpfen modernste Spanntechnologie, wie sie auch in der Industrie eingesetzt wird. Speziell wenn es um genaue Bearbeitungsoperationen geht, ist sicheres Spannen besonders wichtig. Auch für das Spannen im Fräsbereich haben wir auf die Anforderungen in der Ausbildung Rücksicht genommen. In der beim ABZ eingesetzten Carbonausführung wiegt der MANOK SE CFK Gr.65 Spannstock nur etwa 11 kg im Vergleich zu 24 kg in der herkömmlichen Ausführung, was für einen Ausbildungseinsatz schlicht zu schwer wäre“, schildert Richard Gierlinger, Geschäftsführer der Hainbuch in Austria GmbH, seine Motivation, Ausbildungsbetriebe mit moderner Technologie zu unterstützen.
Der Hainbuch MANOK SE CFK-Spannstock dient dazu, um Werkstücke in einer Fräsmaschine sicher für die Bearbeitung zu befestigen.
Grundlagen müssen sitzen
„Natürlich müssen die Lehrlinge und Lehrgangsteilnehmer zunächst lernen, wie man mit herkömmlichen Spannmitteln wie dem Dreibackenfutter sicher und zuverlässig spannt. Das ist die absolute Grundlage. Man hat ja nicht immer moderne Mittel zur Verfügung“, wirft Weiß ein. „Trotzdem ist es wichtig für die Auszubildenden, dass sie erkennen könne, dass man mit modernen Hilfsmitteln die Spanngrenzen enorm verschieben kann und dass moderne Spannmittel genaueres und prozesssicheres Arbeiten vereinfachen“ ergänzt Gierlinger.
Das Spannsystem von Hainbuch besteht dabei im Wesentlichen aus zwei Komponenten, dem Spannfutter oder für Fräsbearbeitungen dem Spannstock und dem dazu passenden Spannkopf oder Spanndorn. Selbstverständlich stehen auch Backenmodule, Stirnmitnehmer und Morsekegel ergänzend zur Verfügung. Bei den Spannfuttern der TOPlus-Reihe, wie sie im ABZ zum Einsatz kommen, erfolgt die Spannkopfaufnahme mittels konisch verlaufenden Sechskant-Aufnahmen. „Diese werden in der Herstellung aus einem Stück gefertigt, anschließend separiert und mit kühlmittelresistenten Gummielementen vulkanisiert. Das schafft einen einzigartigen Kraftschluss, der perfektes Spannen mit höchster Wiederholgenauigkeit und Verschleißsicherheit ermöglicht. Ergänzt wird das System am ABZ durch unser Vario Quick Anschlagsystem, bei dem das Werkstück durch den Axzugeffekt mit dem Spannkopf auf die definierte Anschlagfläche gezogen wird und somit eine exakte Positionierung erfährt. Da gibt es kein Verkanten und kein Lagespiel“, geht Gierlinger ins Detail. Das bestätigt auch Weiß, der in der Ausbildung vor allem die einfache Handhabung der Hainbuch Spansysteme schätzt. „Wir können uns dadurch auch mit den Lehrlingen auf die wesentlichen Aufgaben bei den Dreh- und Fräsoperationen konzentrieren.
Perfektes Spannen bei minimaler Rüstzeit
Die Besonderheit an den Hainbuch-Spannmitteln ist, dass das Werkstück bei passendem Spannkopf nahezu am gesamten Umfang und in der gesamten Einspannlänge gehalten wird. Der daraus resultierende Kraftschluss ermöglicht wesentlich höhere Ausspannlängen bei mehr Präzision und Steifigkeit. Dabei ist ein Spannkopfwechsel innerhalb von Sekunden möglich. Rüstzeiten werden dadurch minimiert und die Prozesssicherheit erhöht.
„Begonnen haben wir mit den Hainbuch Spannsystemen im Jahr 2016. Damals haben wir in eine neue zyklusgesteuerte Weiler E40 Drehmaschine investiert. Um ein modernes Gesamtsystem zur Verfügung zu haben wurde diese mit dem TOPlus Spannfutter und den dazugehörigen Spannköpfen ausgestattet. Im Zuge dessen wurde kurz danach auch der MANOK SE CFK-Spannstock hinzugenommen, der mit den gleichen Spannköpfen bestückt werden kann. Wir sind sehr froh darüber, dass uns Hainbuch bei dieser Investition mit viel Beratungs-Know-how zur Seite gestanden hat“, fasst Geisberger erfreut zusammen.
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